WiWi Gast schrieb am 07.09.2024:
WiWi Gast schrieb am 07.09.2024:
Die Regierung stellt kein Bauland zur Verfügung, die Regierung mauert bei Nachverdichtung, die Regierung hat etliche Vorgaben, wie ein Haus auszusehen hat, die Regierung gibt indirekt vor, wie ein Haus gebaut wird (49 Steckdosen muss schon sein), die Regierung stellt finanzielle Rahmenbedingungen, ... wenn du wirklich denkst, dass die Regierung gar keinen Anteil an der Misere hätte, dann tut es mir leid.
Die Regierung kann gar kein Bauland zur Verfügung stellen, das kann nur die Gemeinde. Also mal lieb beim CDU/CSU-Gemeinderat anfragen, die ja meist auf dem Land neben Wählervereinigungen die Mehrheit haben.
Zur Ausweisung von Bauland braucht es aber eben auch Erschließung, das bedeutet Straßen, Straßenbeleuchtung, Strom, Wasser, Glasfaser, Abwasser, Regenwasser (wird heutzutage meist vom Abwasser getrennt), dazu KiTa-Plätze, Schulen usw...
Für 50 Bauplätze kommen da mal schnell Kosten 5 bis 10 Mio. Euro zusammen. Die späteren Einnahmen reichen dagegen gerade so aus, um die Kosten für die Bewohner zu decken (laufende Kosten von Schulen, KiTas, Straßenunterhalt, mehr Personal in der Gemeindeverwaltung usw...)
Um einen Bauplatz kostendeckend anbieten zu können, muss man also selbst auf dem platten Land schon mindestens 200-250k pro Bauplatz nehmen und die Erst-Kosten zu decken, ohne die laufenden Kosten.
Besondere Bauvorschriften, wie ein Haus auszusehen hat, macht auch nur die Gemeinde und nicht die Regierung. Insbesondere gibt es keine Vorgabe bezüglich der Anzahl der Steckdosen. Es gibt eine VDI-Norm bezüglich der Anzahl der Steckdosen, wenn du diese meinst. Diese ist aber nicht verpflichtend, sondern eben nur eine Norm, welche die Industrie (also insb. die Industrie, welche von "mehr" profitiert) für sich selbst festgelegt hat. Anscheinend hat dir ein windiger Verkäufer dies als gesetzlichen Standard verkauft, d.h. du persönlich würdest eher von mehr Regulierung profitieren, bspw. einer Vorschrift, dass man Privatkäufern nicht vermitteln darf, dass die Anzahl der Steckdosen lt. VDI-Norm für den privaten Bauherren nicht verpflichtend ist, sondern beliebig unter- oder überschritten werden darf.
Ansonsten gibt es bspw. noch Vorschriften zur Mindestgröße von Fenstern je Wohn- oder Schlafraum und andere, eher praktisch unbedeutende Vorschriften. Ich kann dir bei diesen Vorschriften nur eines garantieren: 99% aller Bauherren, privat wie gewerblich, übererfüllen automatisch alle Normen. Das sind tlw. Normen die 50 Jahre und älter sind und wirklich nur vermeiden sollen, dass man komplett menschenunwürdig baut, also bzw. nur ein Mini-Klofenster in ein Kinderzimmer (niemand würde heutzutage so kleine Fenster bauen - ein 80 cm breites Fenster in einem Kinderzimmer würde die Norm erfüllen, aber das würde ja keiner freiwillig so klein wählen.).
Und die finanziellen Rahmenbedingungen stellt ebenfalls der Markt. Die EZB ist zum Glück politisch unabhängig.
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