WiWi Gast schrieb am 19.02.2024:
Scheinbar hast Du Glück gehabt mit Deinem Vermieter "im Moment".
Der Vermieter ist froh, das Objekt langfristig vermietet zu haben. Auch solche gibt's.
Ich arbeite im Mieterbund und die Fälle mehren sich immens. Die Vermieter versuchen mit aller Macht die Altverträge zu kündigen mit Erfolg. Die Mieten steigen ins unendliche.
Ich weiß nicht wo das Enden soll. Lt. den Vorgaben soll eine 70qm Wohnung in Nürnberg die jetzt 900€ kalt kostet in 20 Jahren bei 1600€ liegen. Ich glaube aber nicht das die Rente passend parallel dazu nach oben geht. Dazu kommt das Vermietung an Rentner aufgrund der Renteneinnahmen in Zukunft nachlassen wird. Bedeutet es werden wie heute bei Flüchtlingen die Container an die Rentner weitervermietet. Auch an Rentner mit viel Eigenkapital welches zwar für Miete reicht aber nicht zum Kauf einer Immobilie mehr ohne zusätzlichen Kredit.
Ich persönlich glaube weder, dass die relativ ungesteuerte Einwanderung so weiter geht, noch glaube ich, dass der Preisdruck im Immobilienbereich in 20 Jahren weiterhin so hoch ist, da die Demographie m.E. eine abnehmende Bevölkeung prognostiziert. Insofern bin ich entspannter als Du. Aber jeder hat seine eigenen Modellannahmen und richtet sich danach.
Es ist einfach der Wahnsinn.
Kann nur an alle plädieren: kauft Euch etwas fürs Alter. Und in 20 Jahren mit dem Angesparten etwas kaufen zu wollen wird auch nicht so einfach funktionieren da die Preise in 20 Jahren z.b. in Bielefeld nicht mehr 200K für 3 Zimmer 70qm sind sondern 600 - 800K .
Das setzt eine Wertsteigerung von 6-7% pro Jahr voraus für eine 70qm Wohnung in Bielefeld, was ich - mit Verlaub - so nicht sehe. Aber ich würde auch nicht in Bielefeld wohnen wollen - ich muss nicht in der Großstadt hausen später, im Gegenteil schreckt mich dort vieles eher ab. Aber das ist ein anders Thema. Es gibt iauf dem Land viele sehr schöne, gut versorgte Städtchen, da sieht es anders aus.
Dann ist das angesparte auf einen schlag weg. von München reden wir noch nicht mal.
Ich würd eher jetzt kaufen wo alles noch günstig ist und nebenher für die Altersvorsorge was zurücklegen und dann ab dem Renteneintritt in der abbezahlten Immobilie wohnen und die staatl. Rente plus private Altersvorsorge für einen sorglosen Lebensabend für die schönen Dinge ausgeben.
Das ist natürlich ein durchaus plausibles Modell, das ich gar nicht in Abrede stelle. Wer das preislich passende Objekt findet und es sich leisten kann und örtlich gebunden ist - der sollte m.E. auch kaufen. Sollten die Rahmenbedingungen nicht passen, sind andere Möglichkeiten des Vermögensaufbaus sinnvoller. Hautpsache man verlässt sich nicht auf die sinkende Rente.
Schaut Euch doch 80% der Rentner die zur Miete wohnen an. Alle in Sozialbauten oder WG´s (statistisch belegt). Ich sage in 20 Jahren sind wir bei 100%, da alle wohlhabenden Rentner bereits rechtzeitig Eigentum haben werden aufgrund der Wohnungsnot.
Das war aber abzusehen was in der Politik im Bereich Mieten falsch gelaufen ist in den letzten 20 Jahren. Das ist realistisch nicht mehr aufzufangen. Das brauch jetzt schon 1 Billionen.
Das ist tatsächlich ein Problem, und ich bin gespannt, ob und wann die Politik reagiert. Da wurde jahrelang zu wenig getan. Der gegenwärtigen Regierung traue ich leider gar nichts zu, nicht nur bzgl. Wohnungspolitik.
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