Gleiche Chancen gibt und gab es nie. Durch den Ukrainekrieg gab es einen massiven externen Schock der Wirtschaft, welcher massiv Wohlstand vernichtet hat. Das ist so.
Solche externen Schocks gibt es und gab es schon immer (Kriege, aber auch Dotcom und Subprime-Krise usw.).
2009 - 2021 lief das System mit billiger Energie. Corona war vor allem für die Industrie kaum ein großer Verlust. Die "immateriellen" Branchen wie Gastro & Hotelgewerbe haben gelitten - aber dort wird unser Wohlstand auch nicht erwirtschaftet.
Die billige Energie ist jetzt weg und zwar für immer. Dadurch gab es einen massiven Preisschock. Und natürlich, jedes Wirtschaftsgut, welches langlebig ist und energieintensiv in der Herstellung, ist auch auf dem "Gebrauchtmarkt" entsprechend gestiegen.
Bekannter Satz, aber passt gut: Das ist das neue Normal. In wachsenden Ballungsräumen MÜSSEN die Neubau-Kosten immer eine Art Preisanker sein und diese steigen und steigen, ganz unabhängig von den Zinsen. Von diesen "Wiederherstellungskosten" (abzgl. tatsächlicher Abnutzung) muss man in Ballungsräumen immer ausgehen (P.S. die Grundstückspreise werden, gerade bei Wohnungen, überschätzt und auch da trifft ein immer knapperes Angebot an unbebauten Grundstücken auf wachsende Nachfrage in Ballungsräumen).
Der Mensch passt sich an. Meine erste Single-Wohnung war 85qm und ich fand es war eine schöne Größe. Badezimmer hätte fast noch etwas größer sein können. Heutzutage mieten Leute 65qm zu zweit und überlegen sich bei einer Trennung, sich zu verkleinern. Ich hätte mich früher gefragt, wer ist so verrückt und wohnt auf nur 65qm als Single. Heute finden das Uni-Master-Absolventen oft großzügig.
Es findet gerade auch ein extremer Zuzug in die Pampa statt. Ich meine damit nicht die Speckgürtel, sondern richtige Dörfer wo vor Jahren noch keiner mehr auch nur in Betracht gezogen hatte, hinzuziehen. Mit hohem HO-Anteil und extrem geringen Preisen für Bestand, Sanierung mit hohen Eigenanteil und "Dorfidylle". Eine aktuelle Anpassungsreaktion, damit auch für diese Generation das Haus erschwinglich bleibt.
Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Gerade im Hinblick auf die notwendige Verkehrswende entstehen hier entweder viele unnötige Pendelwege, oder man ist eben bisschen auf dem Dorf "eingeschlossen". In China bauen sie Häuser, da gibt es Apartments ohne Fenster, da wohnen 20.000 Bewohner in einem Haus und das Haus muss man nie verlassen. Und das eigene Apartment hat kein Fenster! Da ist vielleicht die "Dorfidylle" doch etwas befreiender.
Wenn du auf einen glücklichen Zufall hoffst, was ja damals die Niedrigzinsen in Verbindung mit humanen Preisen waren, dann spiel vielleicht lieber Lotto. Mit einem 6er im Lotto ist das Eigenheim in der Stadt nicht nur möglich, sondern auch gleich abgezahlt (nicht erst in 25 Jahren).
WiWi Gast schrieb am 16.02.2024:
Ich meine das jetzt nicht gehässig oder polemisch und weiß als jmd, der 2023 gekauft hat, auch wie Du dich nachvollziehbarerweise fühlst:
Akzeptiere, dass das Leben nicht fair ist, schau auf die Dinge, die gut laufen. Dass Du deswegen depressiv wirst, ist es nicht wert. Ist hart, ist schwer, aber die gewonnene Gelassenheit ist es wert.
WiWi Gast schrieb am 12.02.2024:
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