WiWi Gast schrieb am 21.01.2024:
Entweder steht da ein Kataloghaus in der Reihe vom Bauträger, billig hochgezogen, zu einem stolzen Preis auf handtuchgroßem Grundstück. Oder ein Altbau auf großem Grundstück mit zweifelhafter Bausubstanz.
Ich verstehe auch nicht, was alle immer mit ihren großen Grundstücken haben. Wir haben "nur" 600 qm am Stadtrand, was viele Dorfmenschen hier sicher als klein oder "Handtuch" ansehen. Ich vermute fast, dass viele hier, die so etwas behaupten, gar kein Grundstück haben.
Diese 600 qm (davon gehen 200-300 qm Grundfläche für Haus, Vorgarten, Zuwegung, Stellplatz, ... ab) sind mehr als genug für uns und unsere junge Familie. Ich weiß nicht, ob ihr euch vorstellt, Selbstversorger mit großem Gemüsegarten zu werden oder ob ihr gar Tiere halten wollt.
Wir haben eine Terrasse mit bisschen über 30 qm, das reicht locker auch für größere Grillfeiern. Einfach nur als Familie draußen sitzen sowieso. Wir haben einen Pool, ein Trampolin, einen Sandkasten, eine Schaukel, viele, viele Zierpflanzen und auch ein paar Beerensträucher und einen Obstbaum - nur zum Spaß. Wir wollen kein Selbstversorger werden. Ich wüsste auch nicht, was ich mit zusätzlichem Platz noch anfangen würde, daher haben wir noch (für unser Empfinden) große Rasenfläche. Also quasi "toter Raum".
Ich könnte mir gut vorstellen, den Garten noch zu halbieren. Der Unterschied ist m.E. ob man Terrasse, Pool, Sandkosten usw. hat oder nicht. Und nicht, ob die Terrasse 25 oder 30 oder 40 oder 60 qm groß ist. Auch eine 25qm-Terrasse ist noch viel größer als die üblichen Balkone bei Neubauten.
Und wenn es jetzt nur um Abstand zu den Nachbarn geht, dafür würde ich doch nicht noch weitere hunderte Quadratmeter Rasenfläche kaufen und unterhalten wollen. Der Abstand ist mehr als ausreichend im Vergleich zu einem Mehrfamilienhaus. Dort kann man sich ja teilweise von Balkon zu Balkon die Hand geben. Da ist im Umkreis (oben, unten, links, rechts) von 10 Metern zum eigenen Balkon ca. 10-15 andere Balkone.
Wir haben ca. 30 Meter Abstand zur Terrasse der ersten Nachbarn. Dazwischen sind Bäume, so dass auch kein direkter Sichtkontakt besteht (was auch überhaupt nicht schlimm wäre). Alle anderen Nachbarn haben ihre Terrasse sozusagen hinter ihren Häusern, d.h. andere Terrassen könnte man auch theoretisch gar nicht sehen oder hören. Es ist hier absolut ruhig, wenn man im Sommer (oder an schönen Tagen im Frühjahr/Herbst) draußen sitzt, gleichzeitig eben Stadtrand und in unter 15 Minuten in der Innenstadt sowie zahlreiche Supermärkte, Drogerie, Bank, Post, Apotheke, Ärzte, Friseure, Blumengeschäfte, Fast-Food usw. alles fußläufig.
Habe auch Verwandte, die haben mehrere tausend Quadratmeter in der Pampa. Die fahren halt mit dem Rasentraktor, damit es machbar bleibt. Und haben m.E. von ihrer großen Rasenfläche nicht wirklich Nutzwert. Dafür halt fernab jeglicher Zivilisation. Die fahren 15 Minuten mit dem Auto zum nächsten Supermarkt, ich bin in 15 Minuten mit dem Rad in der Innenstadt.
P.S. auch gegen Kataloghaus hätte ich nichts. Die sind meist gut durchdacht, deswegen werden sie ja so angeboten. Wir haben mit einem Architekten und Einzelvergabe gebaut, aber auch das sehe ich nicht als zwingend notwendig an.
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