WiWi Gast schrieb am 08.12.2023:
WiWi Gast schrieb am 08.12.2023:
Link/Verweis zur Statistik bitte. Habe ich tatsächlich auch schonmal gehört, frage mich dann aber trotzdem woher das (in meinen Augen überwiegende) Gefühl kommt, dass Wohneigentum für die jüngeren Generationen unerschwinglich ist. Ist es tatsächlich der gestiegene Lebensstandard? Mittlerweile hat jeder ein Handy, eine Waschmaschine, Laptop etc., was in der Boomer Generation wohl noch ganz anders aussah.
Auf der anderen Seite sind das Dinge, die viele vermutlich als notwendig ansehen, um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Wenn man das also berücksichtigt, ist es wirklich noch erschwinglicher für die jungen Generationen als für die alten, Wohneigentum zu besitzen? Wenn es so wäre, würde vermutlich ein Großteil der Berufsanfänger nicht zur Miete wohnen.
Das durchschnittliche Haus könnte ich mir leisten, das durchschnittliche Haus gibt es aber nicht. Gefühlt leben die meistens mit entsprechendem Einkommen sich ein Haus leisten zu können in Ballungsgebieten, nicht unbedingt mitten in der Stadt, in München sind auch 100km um die Stadt noch Einzugsgebiet. Gleiches, vlt. mit geringerem Radius, gilt auch für Stuttgart oder Rhein-Main.
Die Kosten sind mittlerweile brutal als Familie, wir leben eigentlich noch immer wie zur Studentenzeit, aber Miete/Lebenshaltungskosten sind enorm gestiegen. Mit Kindern kommt zB oft noch annähernd 500-1000€ für Kita dazu.
Heute ists das Handy, damals wars halt die teure Hifi Anlage. Jede Zeit hatte seine teuren Spielereien. Boomer hatten auch mehr Annehmlichkeiten als ihre Eltern. Meine Kinder werden vermutlich auch mal mehr Annehmlichkeiten haben, dafür andere Dinge die dann als teuer gelten.
Damals war der Betrieb eines Haus günstiger. Gas? Egal, kostet nichts, daher war das Sanieren nicht nötig. Heute kannst du nicht sagen, gut, die halb-offenen einfach verglasten Fenster gehen, dreh ich eben die Heizung weiter auf. Gleichzeitig die Erwartungen, was an insbesondere älteren Häusern in Zukunft anstehen wird, sind ganz andere als damals.
Zudem kommen die hohen Unsicherheiten, insbesondere wenn man sich einen Kredit aufnimmt, der ein Gehalt übersteigt. Wir finden zB keinen Kita Platz, wir können aktuell nur eine Vollzeitstelle arbeiten. Hätten wir jetzt 60% Rate, gute Nacht. Bei aktuellen Preisen und Zinsen bedeuten 800k für die DHH eben bei 600k Kredithöhe eine Rate von ca. 3k, hinzu Nebenkosten von 500€. Wenn man 40% annimmt, was oft die Grenze der Bank ist, braucht man also sichere 7,5k Netto bedeutet. Das haben die wenigsten Familien, selbst wenn die wollen. Die 800k für die DHH sind entweder neu oder alt+Sanierung. Wohnungen für 4 Personen sind hier quasi nicht vorhanden. Eigenleistung ist so ne Sache, es geht oft nicht darum zu streichen oder mal Holzboden zu verlegen, sondern um Gewerke die von Profis oder erfahrenen Handwerkern gemacht werden sollen (Heizung, Strom, Fenster, ....). Wenn ich hier das Dach decke ist das Haus nach dem ersten Regen ein Totalschaden. Handwerker verdienen idR weniger und können sich die sanierungsbedürftigen Häuser eh nicht leisten.
Bei uns kaufen nur noch DINKs, doppelte Gutverdiener (10k HH Netto aufwärts) oder Erben. Normale Familien sind komplett raus.
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