Volksbank führt Sofortverkauf-Option für Immobilienbesitzer ein
Die Volksbank-Tochter Vobahome verspricht Hausverkäufern eine erste Teilauszahlung, auch wenn die Immobilie noch nicht verkauft wurde. Dabei gibt es eine Klausel, die befremdlich wirkt. Für Verkäufer mit schnellem Geldbedarf kann es sich dennoch lohnen, sich das Angebot zumindest einmal anzusehen.
Der Immobilienmarkt schwächelt. Während vor nicht allzu langer Zeit Immobilien weggingen wie warme Semmeln, müssen sich Verkäufer nun gedulden. „Die Makler aus unserem Verbund spiegeln uns, dass die durchschnittliche Verweildauer bei sieben Monaten liegt“, berichtet Thomas Weiss. Er ist Geschäftsführer der Volksbank-Tochter Vobahome. Diese bietet Lösungen für Immobilienbesitzer an, die Geld aus ihrem Eigentum generieren möchten.
Ihr neuestes Produkt ist der sogenannte Sofortverkauf. „Der Hintergrund ist, dass viele Verkäufer nicht warten können, bis ihre Immobilie verkauft wurde, weil sie sofort Liquidität benötigen“, so Weiss. Etwa, weil sie eine andere Immobilie anzahlen möchten oder in eine Seniorenresidenz ziehen und dafür eine Abschlagszahlung leisten müssten. „Gerade für ältere Menschen ist es aber sehr viel schwieriger geworden, ein Darlehen oder besser gesagt eine Zwischenfinanzierung zu bekommen.“ Verkäufer, die unter Zeitdruck stehen, seien daher sehr schnell bereit, hohe Preisabschläge von zehn Prozent und mehr aufgrund des Kapitalbedarfs in Kauf zu nehmen. Solchen Menschen will die Volksbank nun eine Lösung anbieten, die sofort Liquidität bringt und dem Käufer mehr Zeit verschafft.
So funktioniert der Sofortverkauf
Die Verkäufer wenden sich dazu an einen Makler aus dem Vobahome-Verbund oder direkt an die Vobahome GmbH. Im Normalfall berechnet der Makler den Verkehrswert mit einem Wertermittlungstool. Von diesem Verkehrswert erhält der Käufer 40 Prozent sofort ausgezahlt. Vobahome spricht hier von Reservierungsgebühr. Auf Basis der Wertermittlung wird die Gebühr in Höhe von 4,5 Prozent, die der Käufer zahlt, abgezogen. Vertraglich wird die Gebühr, die die Zinsen und Notarkosten abdecken soll, Sicherheitseinbehalt genannt. Weiss betont, dass außer diesem Sicherheitseinbehalt und der Maklercourtage keine Gebühren auf den Verkäufer zukommen. Die Courtage kann der Makler frei wählen. Sie wird zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt. In der Regel liegt sie bei 7,14 Prozent, wovon der Verkäufer dann 3,57 Prozent bezahlt.
Bei einem geschätzten Verkehrswert von 500.000 Euro erhält der Käufer dann eine Reservierungsgebühr von 200.000 Euro. Davon geht der Sicherheitseinbehalt von 22.500 Euro ab. Das ist nicht billig. Und es gibt noch eine weitere Klausel, die bei so manchem für Stirnrunzeln sorgen dürfte. Der Makler hat 13 Monate Zeit, um die Immobilie zu verkaufen. Gelingt dies nicht, hat der Verkäufer ein Problem. Denn nach diesem Zeitraum muss der Verkäufer entweder die 200.000 Euro zurückzahlen oder die Immobilie wird von Vobahome übernommen. Dies sei jedoch ausdrücklich nicht gewünscht. „Rechtlich gesehen ist der Vertrag ein notariell beurkundeter Ankaufsvertrag, der durch einen besseren Verkaufspreis als 40 Prozent garantiert hinfällig wird“, so Weiss.
Eieiei, was für Blüten die zinsbedingte Null-Nachfrage inzwischen treibt. Hier in der Region Hamburg liegen Immobilien jedenfalls weiterhin wie Blei in den Regalen und der Angebotsberg wächst und wächst.
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