WiWi Gast schrieb am 19.07.2021:
Der Einkäufer schrieb am 19.07.2021:
Genau wegen dem letzten Post, kauf ich mir keine Immobilie...unglaublich welche Dilettanten sich mittlerweile da rantrauen...
Nochmal für alle, die im 1. Semester die VL geschwänzt haben: Deine Rate ist nicht gleichzusetzen mit deiner Warmmiete. Und deine Rate bleibt möglicherweise nicht gleich, falls die Zinsen steigen oder du nachfinanzieren musst ( gerade erst wieder den Fall im Freundeskreis) und dein Controlling Job bei Daimler ist keineswegs so sicher wie du dir vielleicht ausmalst...
"Am Peak zu kaufen macht mir nix...ich bleibe ja drin wohnen"...ein wirtschaftlich naivere Aussage gibt es nicht. Ich fasse es manchmal nicht, dass ich in einem wiwi Forum bin.
Ich kann den Wunsch nach Eigenheim total nachvollziehen, was ich nicht nachvollziehen kann, ist diese totale Naivität mit der man versucht dies wirtschaftlich zu begründen.
Aber nochmal:
Nein ein Eigenheim allein ist keine Altersvorsorge (ausser es ist ein Lebkuchenhaus)
Nein dein Angestellten Job bei Firma xyz bietet dir keine lebenslange Sicherheit
Nein die Inflation ist nicht der Heilsbringer für deine Finanzierung
Nein deine Kinder wollen nicht mit dir später im selben Haus wohnen.
Nein dein Haus muss öfter renoviert werden und nicht weniger als das deiner Eltern ( genau deswegen weil du unfassbar viel technischen schnick schnack drin hast, um den du dich selber nicht kümmern kannst)
Nein deine Kinder werden dir nicht ewig dankbar sein, in irgend einem Umlandkaff aufgewachsen zu sein und nein 2 Autos zu brauchen ist kein Zeichen von Luxus sondern der nächste Mist in den du permanent Geld stecken musst...
Die Liste könnte endlos weiter gehen....
Kauft euch eine Immobilie, bezahlt den Preis aber bitte nicht dieses naive Geplapper der buckligen Tante Erna: Mieten ist rausgeschmissenes Geld...
Paar Sachen richtig, paar Sachen falsch. Sachlichkeit: 0%.
Jede Form von Asset ist Altersvorsorge. Ja, zu dem 800k-Haus dazu braucht man vielleicht noch eine staatliche Rente mit 350k Barwert und ein 400k Depot. Aber ein Haus an sich ist für viele schon der wertmäßig größte Posten der Altersvorsorge.
Der Angestellten-Job X ist vielleicht nicht sicher, aber dass eine BWLer oder Ingenieur oder ITler in München oder Frankfurt oder Stuttgart oder ... einen neuen Job findet, ist sehr wahrscheinlich.
Die Renovierungszyklen im Wohnbereich verlängert sich immer weiter. Aktuell liegt die Sanierungsquote im Bestand bei 1%, d.h. aktuell werden Wohnungen und Häuser rechnerisch alle 100 Jahre saniert. Das war vor 30 Jahren noch unvorstellbar.
Im aktuellen Zinsumfeld ist Miete tatsächlich herausgeschmissenes Geld. Bei heutigen Finanzierungen sind 65-75% Tilgung = Wertaufbau und 25-35% Zins. Von einer 2.000-Euro-Rate sind z.B. 1.400 Tilgung. Wenn der Eigentümer eine 1.000 Euro ETF-Sparrate hat, musst du als Mieter 2.400 Euro ETF-Sparrate haben, um pari zu sein. Falls die Kaltmiete = Kreditrate, was heute sehr oft so passt.
Nachfinanzierungen kann man vermeiden, wenn man möchte. Allianz bietet z.B: 30 Jahre fest mit 1,44% Zinsen. Oder 40 Jahre fest mit 1,74% Zinsen. Oder man spart halt die Schlussrate nebenher an. Ist problemlos möglich.
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