DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
IT-SecurityCybercrime

Internet-Kriminalität nimmt weiter zu

Mit der Nutzung des Internets nimmt auch die Internet-Kriminalität zu. Die Zahl der Betroffenen ist deutlich gestiegen, ebenso die Schadenshöhe. Das zeigen eine aktuelle Umfrage des BITKOM sowie das Lagebild „Cybercrime 2010“ des Bundeskriminalamtes (BKA), die beide heute in Berlin vorgestellt wurden.

Internet-Kriminalität nimmt weiter zu
Berlin, 04.07.2011 (bk) - Mit der Nutzung des Internets nimmt auch die Internet-Kriminalität zu. Die Zahl der Betroffenen ist deutlich gestiegen, ebenso die Schadenshöhe. Das zeigen eine aktuelle Umfrage des BITKOM sowie das Lagebild „Cybercrime 2010“ des Bundeskriminalamtes (BKA), die beide heute in Berlin vorgestellt wurden. „Insbesondere die Ausspähung von Online-Zugangsdaten, etwa für Plattformen oder Internet-Shops, ist im Vergleich zu 2010 stark angestiegen“, sagte Prof. Dieter Kempf, BITKOM-Präsident und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN). „Durch die Technisierung der Gesellschaft und die weitverbreitete Nutzung moderner Medien und Kommunikationsformen haben diese neuen Medien auch Einzug in klassische Kriminalitätsformen gehalten, vor allem im Betrugsbereich“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke und ergänzt: „Im Jahr 2010 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik rund 250.000 Fälle registriert, in denen das Internet zur Tatbegehung genutzt wurde. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 20 Prozent. Im Zielspektrum der Cybergruppierungen steht die vollständige Identität der Internet-Nutzer, die die Täter bedarfsangepasst und flexibel für ihre kriminellen ‚Geschäftsmodelle’ missbrauchen.“

Laut einer aktuellen BITKOM-Umfrage haben 70 Prozent aller deutschen Internet-Nutzer ab 14 Jahren schon einmal negative Erfahrungen im Web gemacht. Viren und andere Schadprogramme stehen dabei für 47 Prozent der User, also gut 25 Millionen Personen, an erster Stelle. Im Vorjahr waren es noch 43 Prozent. Jeder Siebte fühlte sich von einem Geschäftspartner betrogen, beispielweise bei Online-Auktionen. Fast verdoppelt hat sich die Zahl der User, deren Zugangsdaten zu Plattformen, Email-Diensten, Auktionshäusern oder Online-Banking ausspioniert wurden. Vor einem Jahr waren es noch rund 3,7 Millionen, nun sind es knapp 7 Millionen. „Der Trend geht zum Ausspähen persönlicher Daten und Passwörter“, sagte Kempf.

Laut Umfrage hat auch die Angst vor Internet-Kriminalität stark zugelegt. Fühlten sich 2010 noch 75 Prozent aller User bedroht, sind es inzwischen 85 Prozent. Einen Betrug beim Online-Banking fürchteten im vergangenen Jahr 28 Prozent, nun sind es 37 Prozent. Noch stärker stieg die gefühlte Bedrohung durch das Ausspähen und den Missbrauch persönlicher Daten: 2010 hatten 46 Prozent davor Angst, jetzt 59 Prozent. Trotz der gestiegenen Angst vernachlässigen noch immer viele Internet-Nutzer ihre Sicherheit: Gemäß der BITKOM-Studie „Datenschutz im Internet“ nutzen erst drei Viertel aller Internet-Nutzer ein Virenschutzprogramm und 70 Prozent eine Firewall, die den Datenverkehr eines Rechners mit der Außenwelt auf Sicherheitsprobleme hin kontrolliert. Jeder Fünfte surft demgegenüber völlig ohne Virenschutz oder Firewall. BITKOM und BKA haben ein Informationsblatt für Internet-Nutzer vorgestellt mit den wichtigsten Empfehlungen zur Vorbeugung.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) bestätigt die zunehmende Angst der Nutzer. Die Zahl der dort erfassten Cybercrime-Fälle ist im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf fast 60.000 gestiegen. Cybercrime umfasst Straftaten, die mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden. Bei fast der Hälfte (rund 27.000) dieser Fälle handelte es sich um Computerbetrügereien, wie beispielsweise das Phishing von Onlinebanking-Daten oder den missbräuchlichen Einsatz von Kreditkartendaten. Insgesamt stieg die Zahl der Computerbetrügereien um fast 20 Prozent. Der registrierte Schaden aller Cybercrime-Delikte ist um zwei Drittel auf insgesamt rund 61,5 Millionen Euro (2009: fast 37 Millionen) gestiegen. Besonders stark zugenommen hat das so genannte Phishing im Zusammenhang mit Online-Banking. Für 2010 wurden dem BKA rund 5.300 Fälle gemeldet, 82 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Schadenssumme betrug rund 4.000 Euro pro Fall. „Verschiedene Trojaner sind speziell auf den deutschen Bankenmarkt ausgerichtet und verfügen über das technische Potenzial, das iTAN-Verfahren erfolgreich anzugreifen“, warnte BKA-Präsident Ziercke. „Wer Online-Banking macht, sollte unbedingt auf die neuen Verfahren wie chip-TAN umsteigen“, sagte Kempf.

Zur Durchführung ihrer kriminellen Aktivitäten bedienen sich die Täter zunehmend sogenannter Botnetze. Ende 2010 wurde eine Schadsoftware festgestellt, die in diesem Zusammenhang gezielt Smartphones infiziert. Ziercke: „Die Täter folgen dem Nutzungsverhalten der Anwender. Mobile Endgeräte werden infiziert, um parallel zum PC auch an die Daten möglicher SMS-basierter Authentifizierungsverfahren zu gelangen, etwa für Online-Banking oder E-Commerce per Kreditkarte.“

Zugenommen haben laut Lagebericht verschiedene Ausprägungen der digitalen Erpressung. Hier fordern Täter eine Art Lösegeld, beispielsweise für das Nicht-Weitergeben gestohlener Daten oder das Unterlassen digitaler Angriffe auf die Unternehmens-Homepage.

Ziercke warnte vor der Anpassungs- und Innovationsfähigkeit der Cyber-Kriminellen: „Die Internet-Betrüger arbeiten zumeist auf internationaler Ebene arbeitsteilig zusammen. Sie begehen nicht nur selbst die Straftaten, sondern bieten auch Schadprogramme oder komplette kriminelle Infrastrukturen in den Foren der Underground Economy global zum Kauf oder zur Miete an.“ Dabei seien die angebotenen Werkzeuge aufgrund ihrer relativ einfachen Handhabung auch für Täter ohne fundierte IT-Spezialkenntnisse nutzbar.

Auch Unternehmen werden verstärkt Ziel der Online-Betrüger. Nach einer KPMG-Studie verzeichnete über die Hälfte aller Unternehmen, die 2010 Opfer von Wirtschaftskriminalität wurden, Schäden durch Cybercrime. 2006 lag der Wert noch bei 23 Prozent. Betroffen sind kleine wie große Unternehmen. Zwar sind große Konzerne in aller Regel technisch gut ausgestattet im Kampf gegen Online-Kriminelle. Die Angriffe sind jedoch zielgerichteter und geschickter geworden. „Cyber-Kriminelle setzen vermehrt auf Social Engineering: Sie versuchen, sich Zugang zu sensiblen Informationen zu verschaffen, indem sie Mitarbeiter unter Druck setzen oder ihre Hilfsbereitschaft ausnutzen“, sagte Kempf. Kleinere und mittlere Unternehmen haben oft Nachholbedarf bei der Organisation ihrer IT-Sicherheit. Das ergab eine aktuelle Umfrage von „Deutschland sicher im Netz“ unter fast 1.400 meist kleineren Unternehmen: Nur jedes Vierte schult und informiert regelmäßig seine Mitarbeiter, nur jedes Dritte hat ein IT-Sicherheitskonzept, das von der Geschäftsleitung getragen wird. 37 Prozent sichern ihre geschäftlichen Daten nicht täglich, 7 Prozent nie.

Im Forum zu Cybercrime

40 Kommentare

MACFin HSG Intake 2022

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 03.02.2024: I applied for the 3rd round 2024. Anyone got response?

7 Kommentare

BWL Unitasche

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 07.09.2022: Baba Jacke geht nur zu Timbis. Dazu dann ironischer Oetti Pulli oder Hoodie vom Internat. Hochachtungsvoll ...

7 Kommentare

Yoga-Kurs

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 24.02.2022: Lol, 2 Freunde von mir, die auch auf die Bühne gehen, tragen Leggings beim Training. So dumme Kommentare kommen immer von Leuten ausm Internet die noch nie ne Hant ...

3 Kommentare

Wie und wo BWL'erinnen kennen lernen? (Date)

WiWi Gast

Eröffnungs- und Abschlussfeiern der entsprechenden Fakultät. Wenn es das nicht gibt (wg. Corona) , dann evtl. irgendein gemeinsames Wahlpflichtfach oder herausfinden in welcher Bibilothek die BWLer ...

41 Kommentare

Depressionen

WiWi Gast

Du kannst ja bei deinem Arbeitgeber bleiben, aber mach mal auch den Master nebenbei.

7 Kommentare

im Studium auf Unternehmertum vorbereiten

WiWi Gast

Meistens werkelt man aus Leidenschaft in jungen Jahren oder während dem Studium an Produkten/Services rum und probiert alles zu Geld zu machen. Hatte eine solche unternehmerische/Freelancer Zeit, wo i ...

25 Kommentare

Wie organisiert ihr euer Studium?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 29.09.2021: No Joke, aber die ersten Wochen in der Uni sahen immer so aus. So 4 Wochen vor der Klausur dann immer natürlich 180° Wendung mit 8h Bib Session an jedem ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Cybercrime

Weiteres zum Thema IT-Security

Drei Viren-Zellen unterm Mikroskop in lila gehaltenen Farben.

Freeware: Antiviren-Software »Avira Free Antivirus«

Das IT-Sicherheitsunternehmen Avira veröffentlicht seine Antiviren Software in der Version 2018. »Avira Free Antivirus« erkennt die neueste Version Schadsoftware prompt und zuverlässig und schützt Nutzer vor Viren, Würmern, Rootkits, Botnetzen, Identitätsbetrug sowie anderen Bedrohungen aus dem Internet.

Online-Analyse URL-Datei-Prüfung Schadsoftware

Online-Analyse: »VirusTotal« prüft Dateien und Internetseiten auf Schadsoftware

VirusTotal bietet einen Analysedienst um verdächtige Dateien oder Webseiten online auf Schadsoftware zu überprüfen. Der Dienst ermöglicht durch den parallen Einsatz verschiedener Anti-Virus Engines eine schnelle Erkennung von Viren, Würmern, Trojanern und anderer Malware.

Adware Spyware Freeware

Freeware: Anti-Spyware Spybot Search & Destroy 2.4

Schluss mit Spyware und Trojanern - Spybot ist ein exzellentes Freeware-Tool zum Aufspüren und Löschen von Schadsoftware, Spyware und Rootkits auf dem Computer. Zahlreiche Trojaner werden ebenfalls entfernt. Spybot 2.4 ist voll kompatibel zu Windows 10.

Anti-Bot EU-Cleaner Rettungssystem

"EU-Cleaner" von botfrei.de

Mit Hilfe des EU-Cleaner von botfrei.de kann der PC von verschiedenen Schadprogrammen gesäubert werden. Botfrei.de ist eine Initiative der Internetwirtschaft und dem Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Das Projekt und der EU-Cleaner soll die Zahl der Botnet-infizierten Computer in Deutschland verringern. Neben einer Rettungssystem CD finden sich im Anti-Botnet Beratungszentrum zahlreiche Tipps für den Notfall.

Knoppix Linux Betriebssystem

Freeware: Linux-Betriebssystem »Knoppix« von CD/DVD

Das neue Release Knoppix 7.5.0 ist erschienen. Knoppix kann als produktives Debian GNU/Linux-Betriebssystem eingesetzt werden. Die Daten werden komplett von CD oder DVD geladen, also ist keinerlei Installation auf Festplatte notwendig. Zu empfelen ist die Live CD als Rescue-System, kann aber für andere Zwecke beliebig angepasst werde.

Virtueller Browser BitBox

Freeware: Virtueller Browser »BitBox«

Die im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelte Surfumgebung BitBox schützt beim Surfen im Internet als »Browser in the Box« vor Angriffen über den Browser. BitBox ist in der Einzelplatzversion kostenfrei.

Screenshot der kostenfreien Backup-Software "Safe PST Backup" für das E-Mail-Programm Microsoft Outlook.

Freeware: Outlook-Backup »Safe PST Backup«

Die Software »Safe PST Backup« sichert alle Microsoft Outlook Daten wie Emails, Adressbuch und Kalender. Dabei speichert das Programm regelmäßig die Sicherungen als PST Dateinen.

Beliebtes zum Thema News

Das Bild zeigt ein Handy, das auf einem Tisch liegt. Auf dem Handy ist die Livestream-Plattform Twitch geöffnet.

Twitch.tv - Die weltweit führende Livestream-Plattform

Twitch.tv ist eine weltweit bekannte Livestream Plattform. Auf dieser schauen Millionen von Zuschauern ihren Lieblings Creatorn und Streamern täglich live zu. Twitch wird hauptsächlich zum Übertragen von Videospielen und zum Interagieren zwischen Streamer und Zuschauern in einem Chat genutzt.

Das Bild zeigt ein Wohnhaus mit vielen grünen Pflanzen, das das Thema der umweltfreundlichen Wärmepumpen symbolisiert.

Bosch mit Milliarden-Deal in der Gebäudeklimatisierung

Bosch erwirbt von Johnson Controls und Hitachi das Gebäudeklimatisierung für Wohngebäude und kleine Gewerbegebäude. Dies ist mit 7,4 Milliarden Euro die größte Transaktion in der Firmengeschichte von Bosch und ein Meilenstein der Unternehmensstrategie 2030. Damit steigt der Umsatzes der Bosch Home Comfort Group von etwa fünf Milliarden Euro auf neun Milliarden Euro.

Der Blick hoch an einem Wolkenkratzer.

Accenture übernimmt Camelot Management Consultants

Das internationale Beratungsunternehmen Accenture plant die Übernahme des SAP- und Lieferkettenspezialisten Camelot Management Consultants. Camelot ist spezialisiert auf SAP-Transformationsberatung mit Fokus auf Supply Chain Management, Daten und Analytik. Die Übernahme wird die SAP- und KI-basierten SCM-Kompetenzen von Accenture weiter stärken. Der Abschluss der Übernahme unterliegt den üblichen Bedingungen, einschließlich der behördlichen Genehmigung.

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Die Porsche AG übernimmt bis Januar 2024 schrittweise alle Anteile der MHP GmbH. Damit möchte die bisherige Mehrheitseignerin das Wachstumspotenzial der Management- und IT-Beratung MHP konsequent nutzen.

Eine amerikanische Flagge weht vor einem Hochhaus Bürogebäude.

Mizuho übernimmt Greenhill für 550 Millionen US-Dollar

Mizuho übernimmt die Investmentbank Greenhill zu einem Kaufpreis von 15 US-Dollar pro Aktie für etwa 550 Millionen US-Dollar. Greenhill fungiert als M&A- und Restrukturierungsberatungsunternehmen für Mizuho. Die Marke, das globales Netzwerk, die Führung und das Team von Greenhill bleiben bestehen. Die Übernahme soll Mizuhos Wachstumsstrategie im Investmentbanking beschleunigen. Die Mizuho Financial Group ist mit einer Bilanzsumme von etwa 2 Billionen US-Dollar die 15. größte Bank der Welt.

Ein Nahverkehrszug hält am Gleis.

Deutsche Bahn legt Angebot mit 10 Prozent Lohnerhöhung vor

Die Deutsche Bahn bietet 10 Prozent Lohnerhöhung für untere und mittlere Lohngruppen, 8 Prozent für obere und zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nach eigenen Aussagen liegt das durchschnittliche Tarifgehalt bei der Bahn über alle Berufsgruppen aktuell bei 4.000 Euro im Monat. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter bei der DB um 26,5 Prozent gestiegen, und damit mehr als im Öffentlichen Dienst mit 26,1 Prozent.

Das Foto zeigt das Logo der Schweizer Bank UBS, die gerade die Bank Credit Suisse übernimmt.

UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Milliarden CHF

Die Schweizerische Nationalbank UBS hat die Akquisition der Credit Suisse bekannt gegeben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar, davon 1,5 Billionen in Europa. Der Bundesrat der Schweiz begrüsst die geplante Übernahme. Aktionäre der Credit Suisse erhalten für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Das entspricht einem Übernahmepreis von 3 Milliarden Schweizer Franken. Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen werden.