Ganz schöner Unsinn, den ich hier tlw. lese.
Ich habe Anfang der 2000er mein Abitur gemacht, dann an der BA studiert (inzwischen DHBW). Nach ein paar Stationen bei Großkonzernen bin ich vor ein paar Jahren in der Geschäftsleitung eines Mittelständlers gelandet. Um etwas mehr Expertise ins Unternehmen zu bringen und die Schnittstelle zu externen Kanzleien einzunehmen habe ich 2019 nochmal ein Studium in der Fachrichtung Wirtschaftsrecht an der FOM begonnen.
Meine Erfahrung ist, dass der Inhalt der Module im Vergleich zu meinem Erststudium und zu meinen Gasthörerschaften an der HU wesentlich besser aufbereitet ist und die Dozenten (durch die Bank weg Volljuristen mit Dr. und großteilig mit Professur der FOM oder anderen Hochschulen) die Inhalte praxisnah und interaktiv referieren. Das kommt natürlich dem Verständnis zugute.
Ich persönlich fand die bisherigen Klausuren durchaus herausfordernd, aber machbar. Der Stoff aus den Vorlesungen reicht zum Bestehen aus, zusätzliche Literatur macht es natürlich einfacher. Ein entscheidender Unterschied, der die Klausurenphase erleichtert, ist, dass zwischen den Klausuren jeweils zwei Wochen ohne Klausur liegen. So kann jeder die Lernzeit klar takten. Trotzdem sehe ich in jeder Klausur eine Durchfallquote von 10-20%, geschenkt wird einem der Abschluss also nicht.
Zur Wissenschaftlichkeit in BWL-lastigen Studiengängen kann ich nicht viel sagen, im juristischen Bereich gehört die Erstellung juristischer Hausarbeiten auf Basis der Vorgaben für Anschlussarbeiten jedenfalls zum Standardpensum - auch schon weit vor der Thesis.
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich sagen, dass zumindest in den von mir geführten Bewerbungsgesprächen die zum Abschluss gehörende Hochschule noch nie interessant war. Selbst der eigentliche Abschluss oder dessen (Nicht-) Vorhandensein wird mit zunehmender Praxiserfahrung immer uninteressanter.
Mir persönlich würde ein FOM-Abschluss nach meiner eigenen Erfahrung mindestens deshalb positiv auffallen, da der Abschluss von einer konsequenten, strukturierten Arbeitsweise und von Einsatzsbereitschaft über den Arbeitsalltag hinaus zeugt.
Wer früher keine Möglichkeit hatte, ein Vollzeitstudium zu belegen, macht aus meiner Sicht mit einem Studium an der FOM nichts falsch, wenn es um die eigene Weiterbildung geht.
Wer noch nicht im Berufsleben steht, sich ein FH- oder Unistudium jedoch nicht leisten kann, sollte gucken, ob anstelle des FOM-Studiums ein duales BA-Studium eine Option sein kann. Die Chance, ein Vollzeitstudium zu absolvieren, sollte man meiner Meinung nach wahrnehmen, wenn man kann. Nicht zwingend wegen des Inhalts, sondern wegen des Netzwerkens, das einen im Leben weiter bringen wird, als der reine Studienabschluss.
WiWi Gast schrieb am 13.09.2020:
Wenn es mich viel kostet mach ich es ja nicht schlecht?
Die meisten Leute, egal ob an TU, Uni, FH, TH, BA, DHBW oder eben privaten Titelmühlen studiert, feiern ihre eigene Hochschule als das Nonplusultra.
Für mich ist die FOM aber eine unterdurchschnittliche FH mit entsprechendem Klientel.
Wenn du nach dem Abi performen willst, gehst du an eine Universität oder zumindest sehr gute FH / TH.
An der FOM sind halt viele die in der Schule nix gerissen haben, nach der Realschule oder bestenfalls Fachabitur irgendwie Industriemechaniker, Fachinformatiker oder Bürokauffrau gelernt haben, und mit 30 dann immer noch bei 45k p.a. rumkrebsen und sich denken "Ach hätte ich doch".
Aber anstatt jetzt hohen Anspruch zu haben und nochmal Abi nachzuholen und an eine richtige Uni zu gehen oder die ultimativ harte Herausforderung eines Uni Studiums neben dem Beruf, z.B. in Hagen oder Kaiserslauten, gehen die wieder den Weg des geringsten Widerstandes und gehen an die FOM (oder andere priaten FHs).
Was soll man von solchen Leuten erwarten? Höchstleistungen jedenfalls nicht.
Kuschelnoten, Durchwinken und Weg des geringsten Widerstands.
Ist zumindest meine Meinung, und alle die ich bisher kennen gelernt habe, die an der FOM studieren, passen ziemlich genau in dieses Bild.
antworten