WiWi Gast schrieb am 21.05.2022:
27: Masterabschluss BWL Einstieg Mittelstand ->45k
29: Wechsel Dax-Konzern --> 72k
33: Alle Stufen auf Tarif-Ebene durchlaufen -->ca. 96k (mit Gewinnbeteiligung)
34: Expat nach China -->ca. 230k + Wohngeld (4300Euro pro Monat)
Automobilindustrie strat. Facheinkauf.
Wie kommt der Sprung als expat zustande?
Bei uns im Konzern beispielsweise bleibt das Gehalt gleich, die Firma übernimmt weiterhin die Anwartschaft auf die Sozialversicherung, zahlt Rentenbeiträge usw. allerdings bekomme ich noch diverse Zuschläge was dann je nach Land zwischen +10-40% ist.
Nich der Poster in China aber grosse Sprünge als Expat sind doch normal? Mein Gehalt hat sich um 50% erhöht (Schweiz >> Emerging Market). Weniger Steuern, quality of living Zuschläge, communication/transport/bank expenses Zuschläge, one off expenses …. und mein Gehalt war natürlich in der Schweiz schon hoch sodass es für uns so gut wie nie cost of living Zuschläge gibt. Ist für Entsendungen aus Deutschland sicherlich etwas anders.
was ich nicht verstehe: warum / wofuer bekommt man die 50% on top? Teurer als in der Schweiz wird's wohl in keinem Emerging Market sein.
Schmerzensgeld? Ist aber ja keine Bestrafung, sondern ja auch wohl eine persoenlich Entscheidung dahinzugehen.
Du kriegst erstmal Entschädigung für Mehrkosten (Kommunikation/Bank/One-off).
Dann für die Quality of Life. Ich finde es definitiv gerecht da entschädigt zu werden. Das Leben in developing/emerging markets ist extrem anstrengend.
Dann ist es bei uns noch so, dass wir etwas weniger Steuern zahlen.
Deine Antwort klingt ehrlich gesagt ein wenig nach Neid, dass es solche Verträge von Deutschland aus seltener gibt. In der Schweizer Pharmabranche ist es normal.
Ich bin der, der gefragt: kann dir versprechen, es geht hier Null um Neid, sondern um Wissenstransfer.
Quality of life wurde hier jetzt einige Male erwähnt: geht man aber bewusst nicht zu Ländern hin, wo es relativ zu DE die Lebensqualität eine andere ist?
Also bleibt man dann nur in Nordamerika, Nordeuropa/Westeuropa und down under? Als junge Führungskraft wäre es in unserem Konzern dann allerdings schwierig Erfahrungen zu sammeln, denn als Jung CFO übernimmt man nicht Länder wie die UK. In Europa gingen vielleicht noch die nordischen Länder aber sonst gegen Jung CFO‘s nach Lateinamerika, Asien oder Osteuropa.
Wenn das die Karriereentwicklung fördert, warum nimmt man diese "Einbußen" in Kauf bzw. warum muss der AG hier aktiv jemand "entschädigen"?
Würdest du dann auch argumentieren, dass man dankbar sein soll, dass der AG im Innland überhaupt ein ok Gehalt zahlt, weil der Job der Karriereentwicklung fördert? Warum soll ich Einbußen in Kauf nehmen? Ich habe einen fairen Arbeitgeber der nie auf die Idee kommen würde keine Quality of Life adjustment zu zahlen.
Ich kenne 2 Beispiele aus Familie/Bekanntenkreis und eins kann ich selbst beitragen.
Familie ging nach USA, das aktuelle Gehalt wurde an das Gehalt vor Ort (Palo Alto) angepasst, da wurde so eine interne cost of living Tabelle rangezogen und halt Euro in Dollar. Dazu wurde weiterhin in DE Sozialversicherung durch die Firma bezahlt. On top gab es dann noch: Free Housing (mehrere k$), privat Schulen für 3 Kinder (mehrere k$), mehrere Freiflüge in Business für die ganze Familie... Alles in allem hat man hier also Plus gemacht, da man sozusagen 1:1 dasselbe verdient hat wie in DE, musste aber in DE keine Abgaben zahlen, in den USA bleibt netto mehr über und Schulgeld, Haus und Flüge wurden komplett bezahlt.
Ich selbst wurde Anfang meiner Karriere nach Japan versetzt für 2 Jahre (ich spreche fließend japanisch und habe japanische Wurzeln). Unterschied zu meinem Onkel war, dass ich nicht wollte, aber gebraucht wurde. Hatte meine Freundin in DE die selbst gearbeitet hat und nicht mit konnte, da brachten mir auch Freiflüge nur bedingt was. Die Firma hat sich daher sehr gestreckt und mir eine Beförderung nach Beendigung des Projekts (2 Jahre) angeboten + mir während der Zeit in Japan 20% extra Bonus auf das umgerechnete Gehalt. Neben den Goodies wie Wohnung und Flüge. Finanziell also sehr attraktiv vor allem durch die Beförderung bei Rückkehr.
Mein Bekannter ist Fluglotse also mal was ganz anderes und ist für 2 Jahre nach Dubai "ausgeliehen worden". Die haben dort den neuen Flughafen sozusagen flugsicherungstauglich gemacht und Dubai wollte da gerne Unterstützung aus Deutschland wieso auch immer. Mein Bekannter hat sich dann freiwillig gemeldet und wurde genommen. 250.000 Jahresgehalt bei gefühlt 0% Steuern, Wohnung gestellt, Taxiservice gestellt usw. Also der sagte mal von den 250k hat er gefühlt 230k gespart. Hat sich finanziell richtig gelohnt, sozial gesehen eher nicht. Aber mit jetzt 400k+ mehr auf der hohen Kante lässt es sich glaube ich ganz gut aushalten.
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