Wieder mal lustig, dass es Manager im zweiten Band in den größten Konzernen des Landes braucht, um die Lücke zur Pension durch bAV zu schließen.
Dabei ist der Lehrer auf Sachbearbeiterlevel ohne Budget-, Personal- oder Strategieverantwortung. Er muss mit einem Tarifler verglichen werden. Was da so für Betriebsrenten winken, kann man auf metallrente.de ja mal nachrechnen. Spoiler: Es sind weit unter 1000 €, außer man wandelt sehr viel Brutto um und verzichtet so jahrzehntelang auf Nettogehalt.
Auch jenseits der Pensionen ist der Lehrer mindestens auf Augenhöhe der bestbezahlten Konzernangestellten im Tarif. Gerade mit Familienzuschlägen kommen gerne noch mal 10k brutto p. a. dazu. Die OECD zeigt auch jedes Jahr, dass deutsche Lehrer deutlich mehr verdienen als vergleichbar qualifizierte Leute anderer Berufsgruppen.
Was zudem gern vergessen wird:
Einkommensbezogene Sozial- und Staatsleistungen (u. a. Elterngeld, KfW Kredit Nr. 300) gibts auch noch, da das Brutto des Lehrers quasi immer unter der BBG liegt. Dieser Faktor wird gern mal unterschätzt. Es gibt Städte, wo z. B. der A13 Lehrer sogar wohngeldberechtigt ist, weil er Brutto unter die Grenze fällt.
Auch der billige KfW Kredit Nr. 300 ist drin, da die Anspruchsgrenze bei 90k liegt. Der A13/9 Beamte mit einem Kind (Stkl. 3, BY) und 74k hat also Anspruch darauf, obwohl er 62k netto p. a. hat. Der IGM´ler geht mit gleichem Netto leer aus, weil er dafür 93k verdienen muss.
Die weiteren Goodies wollen wir auch nicht vergessen:
- Unkündbarkeit (gerade wieder ein hochaktueller Vorteil)
- keine Kurzarbeit
- stark erweiterte Lohnfortzahlung bei Krankheit (wird auch fleißig ausgenutzt, s. Krankenstand im öD)
- diverse Teilzeit-/Beurlaubungsoptionen (TZ Anteil im öD bei ca. 50 %)
- 40 h Regelarbeitszeit ohne Risiko der Absenkung wie bei IGM
Es gibt 800.000 Lehrer im Land. In der Metall- & Elektroindustrie sind es 4 Mio. Mitarbeiter insgesamt. Dort ist nur eine Minderheit in den oberen EGs mit Nettogehältern auf Lehrerniveau. Nur falls wieder einer kommt, dass viele bei IGM solche Level erreichen.
Fazit:
Auch wer in der Wirtschaft netto mehr verdient als ein Lehrer, hat bei vielen anderen Themen trotzdem Nachteile. Allein die weitgehend unbekannten Ansprüche auf Sozial- und Staatsleistungen trotz Top-10-%-Nettoeinkommen sind krass. Das Gesamtpaket eines deutschen Lehrers ist auf gleichem Level kaum mehr zu schlagen.
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