Aus eigener Erfahrung:
- Du solltest Dich in einem, besser 2 Modulen wirklich gut auskennen. Vom Prozess bis zur Entwicklung von kleineren Änderungen.
- Am besten, Du nimmst Deinen gegenwärtigen Kunden mit in die Selbständigkeit (so habe ich das damals gemacht.)
- Falls nicht möglich: Sei Dir sicher, dass Du ein finanzielles Polster für knapp 6 Monate hast.
- Bevor Du Freelancer wirst: Stelle sicher, dass Du ein Netzwerk hast. Die meisten Aufträge werden so vergeben.
- Sei bei allen Vermittlerbörsen (Gulp, Hays, ...) gelistet.
- Die meisten entscheiden sich für diesen Schritt nach 4-6 Jahren, wenn die interne Karriere ins Stocken gerät
Überleg Dir aber vorher genau, ob es das ist, was Du willst. Ich bin nach einigen Jahren wieder in die Festanstellung zurück...
Und mit der Kohle ist das auch so eine Sache. I.d.R. wirst Du im langjährigen Mittel so 150 fakturierbare Tage im Jahr haben. Bei einem typischen Tagessatz von 700 EUR (ich weiß, die Leser hier verdienen alle 1,2 Bazilliarden und 700 ist viel zu wenig...) kommst Du im Jahr auf etwas mehr als 100k. Und davon musst Du ALLES bezahlen.
Mit ner schicken Senior Consultant Stelle für 70k im Jahr, nem schönen Firmen-Auto, Urlaub, Lohnfortzahlung, Schulung etc. lebst Du eigentlich genauso gut...
Wenn Du zwischen den beiden Alternativen wählst, solltest Du folgendes berücksichtigen:
PHP findet man oft bei kleineren Unternehmen oder im Web-Bereich. Wirklich geschäftskritische Anwendungen sind eher selten mit dieser Sprache realisiert (Eigentlich schade. Ich als SAPler finde PHP auch recht intuitiv, einfach zu lernen und für Web-Anwendungen klasse. Wie auch immer: Die Bereiche die PHP nutzen, sitzen meist nicht auf dem großen Geld.
SAP dahingegen wird meist für die Kernprozesse des Unternehmens genutzt. D.h. wenn SAP steht, steht irgendwann auch der Betrieb. Von der Personalabrechnung, über die Buchhaltung, die Materialwirtschaft, die Bestandsführung, das Supply Chain Management, Reporting, Controlling etc. Dazu kommt, dass SAP meist von großen Unternehmen genutzt wird. Wenn man sich das vor Augen führt, wird klar, dass hier das Geld sitzt. Insofern ist im SAP-Bereich auf lange Sicht eher mehr Geld zu holen.
Anders ausgedrückt: Wenn der PHPler geht und die Web-Site oder das Intranet mal 4 Wochen nicht gepflegt wird, so what. Wenn der SAP FI/CO Mensch geht und das Hauptbuch nicht mehr funktioniert, kommen sehr viele Leute im Management ziemlich schnell ins Schwitzen...
Ich habe Angebote von 2 Beratungsunternehmen. Das eine wäre im Bereich SAP FI/CO und dan andere ist auf Banken und Bankanalyzer spezialisiert. Einstiegsgehalt ist bei beiden ungefähr gleich bei 40k. Ich habe zuvor nie etwas mit SAP zu tun gehabt und beide bitten mir an mich in dem jeweiligen Bereich auszubilden. Ich bin BWLer mit Schwerpunkt Finance und habe auch ein wenig Ahnung von JAVA Programmierung.
Banken klingt schon verlockender als FI, allerdings meinte mein Gegnüber im Vorstellungsgespräch das SAP im Bankenbereich noch nicht so viele kunden hat wie im FI/CO. Was könnt Ihr mir denn empfehlen, bzw. was würdet Ihr als einfacher zu erlernen ansehen?
Im PHP Umfeld kenne ich mich nicht aus, kann also die Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten nicht einschätzen und daher auch nicht beurteilen, ob es ratsam wäre im PHP Umfeld zu bleiben.
Im Bereich SAP BI solltest du mit erfolgreicher Weiterbildung (d.h. also auch SAP Zertifizierung) und Masterarbeit mit entsprechendem Thema auf jeden Fall einen Job auf Junior Consultant oder mit etwas Glück auch Consultant Level finden. Verdienst dann im Bereich 40k - 45k, also eher keine unmittelbare Verbesserung zum alten Gehalt, aber mit Aussicht auf eine deutliche Steigerung nach 2-3 Jahren.
Zur 3 Monatsregel : mein Arbeitgeber ist so kulant und zahlt mir eine Ausgleichzahlung auf mein Brutto, so dass ich netto nichts von den Spesen versteuern muss. Das macht sicher nicht jeder so. Aber oft ist man auch auf verschiedenen Projekten. Dennoch ist das bei Langzeitprojekten durchaus ein Argument. Versteuert schmilzt der Einkommensvorteil natürlich sehr.
Die Kursnummern, die du angegeben hast (AC010, AC040 usw.) sind alles Grundlagenschulungen. Ebenso richtet sich die Zertifizierung Foundation Level an Anwender. Damit bist du sicher kein fertiger SAP Berater, aber evtl. eröffnet es dir Chancen, dass dich ein Beratungsunternehmen als Junior einstellt. Das hängt aber nicht nur von den Kursen ab, sondern sicher auch vom sonstigen Werdegang (Zeugnisse usw.) und Auftreten. Bei Bewerbungen solltest du neben den großen Beratungshäusern aber auch kleinere berücksichtigen, da hat man es oft mit einem nicht ganz so geradlinigen Lebenslauf leichter.
Als Alternative kannst Du versuchen, eine Stelle als SAP Anwender (d.h Sachbearbeiter, nicht Berater) zu bekommen.
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