Ein Master, der heute bei einem IGM Unternehmen einsteigt, der hat das Einstiegsgehalt des Lehrers sofort (und nicht erst nach 1,5 Jahren schlecht bezahltem Ref). In den ersten 5 Jahren knackt der Master dann locker die 100k, der Tarif geht ja mittlerweile schon bis knapp 120k. Ich habe etwa 5 Jahre gebraucht, um mein damaliges Bachelor Einstiegsgehalt von 50k (fast) zu verdoppeln. Sollte jeder vernünftige Master sicher ebenso hinbekommen.
Auch diese ständigen Märchen, dass die höchsten Tarifstufen nicht mehr „vergeben“ werden ist so pauschal einfach Unsinn. Ich sitze aktuell auf der höchsten Tarifstufe im Chemietarif, also der E13T, weil es die Sachbearbeiterstelle halt hergibt. Und nein, ich habe weder einen Altvertrag, noch bin ich verantwortlich für MA oder Budget. Bitte leitet doch von eurem Mikrokosmos mit n=2 nicht gleich immer eine Allgemeingültigkeit ab.
Noch etwas: Du bekommst in der freien Wirtschaft heute einfach keine guten, erfahrenen Leute mehr angelockt, mit ein bisschen Trinkgeld. Gerade im Ing Bereich ist das so, aber wir suchen auch schon ewig gute, erfahrene Finance-Leute, die sind rund um Frankfurt einfach unbezahlbar, wenn ein Leiher monatlich schon 15k kostet.
Mich schreiben mittlerweile wöchentlich Personaler aus nahegelegenen Firmen (auch Konzerne) an und das, obwohl ich in meinem Profil als Gehaltswunsch 120k angegeben habe. Scheint ja erstmal keinen abzuschrecken. :)
WiWi Gast schrieb am 17.06.2023:
Doch, es sind rund 90k p. a. Bruttoäquivalent beim Single in A13/5 BY in Stkl. 1 (Einstiegsgehalt Lehrer). In anderen Bundersländern sind es dann halt 85k vor PKV. Hier wurde es doch vorgerechnet und noch ohne die jüngste Tariferhöhung: ca. 48k netto p. a. vor PKV
Der Pensionsanspruch allein ist zusätzlich 5-10k brutto pro Jahr "wert", je nach Rechnung.
Hinzu kommt Unkündbarkeit, eine Beschäftigungsgarantie ohne Risiko von Kurzarbeit, Teilzeit- und Beurlaubungsregeln mit Rückkehrgarantien und die Beihilfe zur PKV. Diese Leistungen kann man als Angestellter gar nicht oder nur zu einem hohen Preis erhalten. Allgemein quantifizieren lassen sich diese Leistungen nur schlecht, sie haben aber dennoch einen Wert.
Die o. g. Zahlen gelten für Singles. Mit Familie kommen noch massive Zuschläge dazu, je nach Ortsklasse. In BY:
2 Kinder: ca. 5-8k p. a.
3 Kinder: ca. 10-14k p. a.
In NRW gibt es neuerdings auch Mietstufen als Wohnortzuschlag, die noch höher liegen als in Bayern. Quelle: oeffentlicher-dienst.info
Die Attraktivität der Beamtenlaufbahn hat sich in den letzten 10 Jahren massiv verbessert bzw. hat sich die Lage für die Angestellten in der Wirtschaft verschlechtert, je nach Sichtweise. Nur Tarifangestellte in den erfolgreichsten Großkonzernen können da noch mithalten oder in Teilbereichen am Beamten vorbeiziehen. Hier werden dafür - fälschlicherweise - ja auch gerne ATler und Manager mit Lehrern verglichen, um überhaupt noch einen spürbaren Unterschied nachzuweisen.
Fragt mich heute ein junger Mensch nach einer Berufsempfehlung, ist die Beamtenlaufbahn im hD definitv in den Top 3.
Deswegen poste ich die Zahlen hier ja regelmäßig, weil vielen das hohe Entgeltniveau im hD gar nicht bewusst ist.
WiWi Gast schrieb am 17.06.2023:
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