Hab das Video jetzt auch mal überflogen. Viele genannte Punkte sind korrekt, teilweise natürlich überspitzt. Werbung ist das definitiv nicht. Das Gehalt wird natürlich nicht erwähnt, zumindest nicht in der Form wie wir es hier bestimmt haben. Dass die angestellte Lehrerin gekündigt hat ist wenig überraschend. Für mich ich das eh ein Rätsel, wie man sich so eine "Verarschung" antun kann. Dafür dass der Staat so penibel auf Gleichberechtigung achtet, ist das ein absolutes Unding, Angestellte und Beamte in eine Art zwei Klassen Gesellschaft zu trennen und das sage ich als Nichtlehrer. Das Delta zwischen den beiden ist weit höher als oft medial verkauft wird. Und das bei identischer Arbeit, das ist schon heftig.
Der Laden muss aufgeräumt werden, das steht fest. Ausbildung, Arbeit, Lehrermangel, Digitalisierung, Lehrplan und Vergütung, alles muss neu aufgebaut werden. Bei soviel Kosten den der Apparat zieht so einen beschissenen payoff zu generieren ist schon eine Leistung. Anstatt die Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen, wird da schön weiter rumgemurkst. Leider ist das heute der Standardfall, jedes politische Thema mit dem ich mich näher auseinander gesetzt habe lief immer aufs gleiche: Übertrieben irrsinnige Strukturen und Umsetzungen. Am Ende wundert man sich, wieso eine ganze Reihe von Durchgeknallten mit wildesten Theorien im Lande existieren. Da sind mir die schon fast sympathischer als die noch durchgeknallteren Verursacher...
Die Verursacher sind doch ganz klar: Eltern, die für ihre Kinder das beste wollen und die Politiker wählen, die ihre Interessen vertreten.
Kinder mit Abitur und Studium verdienen besser, daher wollen die Eltern das für ihre Kinder. Dazu kommt oft eine falsche Sicht auf die eigenen Kinder, bei denen Torbens schlechte Noten nicht durch begrenzte Begabung gepaart mit mangelnden Fleiß verursacht werden. Nö, da ist das Kind wahrscheinlich hochbegabt und bräuchte mehr Förderung, um vom Unterricht nicht gelangweilt zu werden.
Hier ist ein Post, wo es jemand für normal hält, dass er sich mit 16/17 angeblich nicht ausreichend konzentrieren konnte, um ein Buch für den Deutschunterricht zu lesen und trotzdem die Note "gut" bekommen hat. Da sind wir dann doch wirklich bei einem Standard, der kaum noch tiefer sein könnte. Wie soll ein Lehrer da einen hochwertigen Unterricht machen, wenn er Schülern gegenüber steht, die als junge Erwachsene nicht in ein paar Wochen ein Reklamheftchen durchlesen können?
Wenn man das jetzige dreigliedrige Schulsystem beibehalten will, dann müssen im Gymnasium andere Leistungsanforderungen her. Ich bin sicher, dass viele Leute auf einmal doch ein Buch lesen können, wenn sie Druck bekommen. Und wenn man es nicht kann, dann hat man auf einem Gymnasium nichts verloren, da ansonsten das Niveau zu stark gedrückt wird.
Alternativ schaffen wir das dreigliedrige System ab und machen so etwas wie die High School in den USA. Da ist das Niveau dann ohne große Ansprüche für den Durchschnitt und es gibt für die wirklich guten Schüler Begabtenklassen. Die Selektion erfolgt dann sehr hart nach dem Abschluss, wo sich jeder an guten Unis jeder bewerben kann, aber nur die besten genommen werden (geht etwas leichter, wenn man reiche Eltern hat).
Die meisten Eltern wollen aber lieber das Gymnasium beibehalten, damit ihr Kind das Abitur bekommen kann, das alle Tore öffnet. Gleichzeitig soll das Abitur aber auch nicht hart sein, damit es auch die Torbens dieser Welt bekommen, vorzugsweise mit mindestens 2,x.
antworten