WiWi Gast schrieb am 24.10.2024:

WiWi Gast schrieb am 23.10.2024:

"Automatisch" ist halt Definitionssache. Es kommt nicht "automatisch aus Gesetz", einen Anspruch auf Übertragung der Tarifergebnisse auf die Nicht-Gewerkschaftler gibt es nicht. Allerdings kommt es "automatisch aus Eigeninteresse der Unternehmen", denn was meinst du würde passieren, wenn man von der bisherigen Praxis abweichend der übrigen Belegschaft, die nicht in der Gewerkschaft ist, die Tariferhöhungen nicht mehr gewährt? Richtig, eine große Anzahl an Mitarbeitern würden in die Gewerkschaft eintreten, um die Vorteile auch zu bekommen. Das wäre ein großer Machtgewinn der Gewerkschaft bzw. eine große Schwächung der Unternehmerschaft. Also ja, daher werden Tariferhöhungen auch in Zukunft noch "automatisch aus Eigeninteresse der Unternehmen" auf die übrige Belegschaft

Man merkt man ja auch hier ständig, dass die Leute Null Ahnung von der rechtlichen und politischen Bedeutung des Tarifrechts haben. Insoweit zeugt Dein Post auch wieder nur von besagter Ahnungslosigkeit und Naivität.

Der Kernpunkt ist in der Praxis übrigens vielmehr, dass es für Unternehmen einfacher ist. Die Macht der Gewerkschaften war früher um einiges höher, ohne dass die Unternehmen geschlottert haben. Es gibt außerdem auch jetzt in unterschiedlichen Bereichen Regelungen, die ausschließlich Gewerkschaftsmitgliedern vorbehalten sind z.B. zusätzliche Urlaubstage.

Dass man in einem BWL-Studium nicht mal mehr grundlegende Basis des relevanten Rechts lernt, das für die Wirtschaft von Relevanz ist, ist schon übel. Mit solchem Nachwuchs schafft sich die Wirtschaft selbst ab , völlig unabhängig von der Politik.

Leute, der eine ist Unterhändler, der andere im BMF, es ist völlig nebensächlich, wo ihr beschäftigt seid, da man es eh nicht verifizieren kann.

Fakt ist: Jetzt kommt es auf uns an, lieben Genossen, wir müssen Dampf auf der Straße machen! 7% auf 24 Monate sind dann möglich! + Mindestlohn hoch auf 15€ die Stunde, damit auch Olaf zufrieden ist!

nächste Woche wird es interessant, die Verhandlungen gehen weiter, während Streiks offiziell geplant sind

WiWi Gast schrieb am 25.10.2024:

Leute, der eine ist Unterhändler, der andere im BMF, es ist völlig nebensächlich, wo ihr beschäftigt seid, da man es eh nicht verifizieren kann.

Fakt ist: Jetzt kommt es auf uns an, lieben Genossen, wir müssen Dampf auf der Straße machen! 7% auf 24 Monate sind dann möglich! + Mindestlohn hoch auf 15€ die Stunde, damit auch Olaf zufrieden ist!

Was sollen unsere Tarif Erhöhungen bringen wenn der Mindestlohn um 18% steigen sollte. Bald ist der Dönerpreis bei 15€.

2025 explodieren die Beitragsbemessungsgrenzen in der GKV und RV.

Da kommen ohnehin massive Erhöhungen auf die Arbeitgeber zu.

Ich sehe derzeit wenig Spielraum für Lohnerhöhungen. Die Industrie wird die Forderungen der IGM zum Anlass nehmen noch mehr ins Ausland zu verlagern.

Deutschland hat zu hohe Lohnkosten! Vorallem weil der Staat immer fett mitverdient!

Ist doch jetzt schon klar, was am Ende rauskommen wird.

Das wird (wie immer) ein Mittelding zwischen IGM Forderungen und erstangebot der Arbeitgeber werden. Also am Ende ca. 4-4.5% auf 18-24 Monate

Stefan_Sch schrieb am 27.10.2024:

2025 explodieren die Beitragsbemessungsgrenzen in der GKV und RV.

Da kommen ohnehin massive Erhöhungen auf die Arbeitgeber zu.

Ich sehe derzeit wenig Spielraum für Lohnerhöhungen. Die Industrie wird die Forderungen der IGM zum Anlass nehmen noch mehr ins Ausland zu verlagern.

Deutschland hat zu hohe Lohnkosten! Vorallem weil der Staat immer fett mitverdient!

Klar, fett mitverdient. Warum sollte auch jemand für die Krankenversicherung für sich und seine Familie oder für die Rente seiner Eltern und Großeltern verantwortlich sein? Das sollte für den hart arbeitenden kleinen Mann alles umsonst sein und von denen da oben gezahlt werden.

Die Kosten in der GKV explodieren laut Handelsblatt vorallem wegen dem Bürgergeld. Der Staat überweist pro Bürgergeld-Empfänger magere 119 € pro Monat. Viel zu wenig!

Die Kassen-Chefs haben jetzt einen Brandbrief an die Regierung geschickt. Lauterbach weigert sich aber zu handeln.

Diese Regierung legt die Bürgergeld-Kosten einfach auf die gesetzlich versicherten Arbeitnehmer um. Die dürfen den Massenansturm auf die GKV finanzieren, während Beamte in die PKV fliehen.

WiWi Gast schrieb am 27.10.2024:

Stefan_Sch schrieb am 27.10.2024:

Klar, fett mitverdient. Warum sollte auch jemand für die Krankenversicherung für sich und seine Familie oder für die Rente seiner Eltern und Großeltern verantwortlich sein? Das sollte für den hart arbeitenden kleinen Mann alles umsonst sein und von denen da oben gezahlt werden.

Deutschland hat absolut 2022 nach den USA und China die höchsten Staatseinnahmen aller Staaten gehabt (~2 Bio $) auf Platz 4 folgt Japan mit ca. 1,6 Bio $. Zeitgleich ist Deutschland nach Einwohnern auf Rang 19 und nach Fläche auf Rang 62.

Wer auch nur ein bisschen analytisch unterwegs ist sollte verstehen, dass wir für unsere Verhältnisse (pro Kopf, bei kleiner Fläche) extremst hohe Einnahmen haben. Es ist verrückt, dass wir nicht die beste Infrastruktur haben und im Geld schwimmen.

Komisch, dass dann auch betriebsbezogene Betriebskrankenkassen ihre Zusatzbeiträge stark erhöhen.
Die dürften vergleichsweise wenig Bürgergeldempfänger als Mitglieder haben.

Stefan_Sch schrieb am 28.10.2024:

Die Kosten in der GKV explodieren laut Handelsblatt vorallem wegen dem Bürgergeld. Der Staat überweist pro Bürgergeld-Empfänger magere 119 € pro Monat. Viel zu wenig!

Die Kassen-Chefs haben jetzt einen Brandbrief an die Regierung geschickt. Lauterbach weigert sich aber zu handeln.

Diese Regierung legt die Bürgergeld-Kosten einfach auf die gesetzlich versicherten Arbeitnehmer um. Die dürfen den Massenansturm auf die GKV finanzieren, während Beamte in die PKV fliehen.

Es gibt keine geschlossenen Betriebskrankenkassen mehr. Schon sehr lange nicht mehr.
Jede Betriebskrankenkasse ist offen für gesetzlich Versicherte.

Du kannst mir gerne eine Betriebskrankenkasse nennen, die nur offen für Mitarbeiter der Firma ist.

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

Komisch, dass dann auch betriebsbezogene Betriebskrankenkassen ihre Zusatzbeiträge stark erhöhen.
Die dürften vergleichsweise wenig Bürgergeldempfänger als Mitglieder haben.

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

Komisch, dass dann auch betriebsbezogene Betriebskrankenkassen ihre Zusatzbeiträge stark erhöhen.
Die dürften vergleichsweise wenig Bürgergeldempfänger als Mitglieder haben.

Stefan_Sch schrieb am 28.10.2024:

Es gibt doch nur noch einen Topf (Gesundheitsfonds) wo alles Geld hineinfließt und die Kassen daraus finanziert werden. Die marginalen Unterschiede bei den Zusatzbeiträgen kommen durch irgendwelche Faktoren Thema "Morbi-RSA", ist aber nicht für das Geld aus dem Gesundheitsfonds relevant.

Bei VW wird gerade der Hammer geschwungen....

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

WiWi Gast schrieb am 27.10.2024:

Deutschland hat absolut 2022 nach den USA und China die höchsten Staatseinnahmen aller Staaten gehabt (~2 Bio $) auf Platz 4 folgt Japan mit ca. 1,6 Bio $. Zeitgleich ist Deutschland nach Einwohnern auf Rang 19 und nach Fläche auf Rang 62.

Wer auch nur ein bisschen analytisch unterwegs ist sollte verstehen, dass wir für unsere Verhältnisse (pro Kopf, bei kleiner Fläche) extremst hohe Einnahmen haben. Es ist verrückt, dass wir nicht die beste Infrastruktur haben und im Geld schwimmen.

Man merkt, dass du tatsächlich nur „ein bisschen analytisch unterwegs“ bist. Hier kommst du mit Rankings zur Einwohnerzahl (noch teils verständlich) und Fläche (why?:D), aber unterschlägst die Wirtschaftsleistung. Rate mal, wer nach USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft (gemessen als BIP) ist? Richtig, noch ist das Deutschland.

Trotzdem stimme ich dir zu, dass die Staatseinnahmen (und v.a. Ausgaben) unverhältnismäßig hoch sind, für das was man geboten bekommt.

Die zahlen in einen gemeinsamen Verrechnungstopf ein. Als die ganzen BKKs gegründet wurden war das nicht der Fall. Wurde dann aber irgendwann gekippt.

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

Komisch, dass dann auch betriebsbezogene Betriebskrankenkassen ihre Zusatzbeiträge stark erhöhen.
Die dürften vergleichsweise wenig Bürgergeldempfänger als Mitglieder haben.

Stefan_Sch schrieb am 28.10.2024:

Diese Regierung legt die Bürgergeld-Kosten einfach auf die gesetzlich versicherten Arbeitnehmer um. Die dürfen den Massenansturm auf die GKV finanzieren, während Beamte in die PKV fliehen.

So -10% wurde als Angebot der Arbeitgeber gemacht.

Finde ich gut in der derzeitigen Situation. Abgasschwindel, Diesel-Gate ... der Gürtel muss enger geschnallt werden.

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

Es gibt keine geschlossenen Betriebskrankenkassen mehr. Schon sehr lange nicht mehr.
Jede Betriebskrankenkasse ist offen für gesetzlich Versicherte.

Du kannst mir gerne eine Betriebskrankenkasse nennen, die nur offen für Mitarbeiter der Firma ist.

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

BKK B. Braun Aesculap
BKK Deutsche Bank AG
BKK evm
BKK EWE
BKK Groz-Beckert
BKK Karl Mayer
BKK MAHLE GmbH
BKK Miele
BKK MTU Friedrichshafen
BKK PwC
BKK Rieker.Ricosta.Weisser
BKK Salzgitter
BKK Voralb
BKK Würth
BMW BKK
EY BKK
Koenig & Bauer BKK
Krones BKK
Mercedes-Benz BKK
Merck BKK
Südzucker-BKK

WiWi Gast schrieb am 30.10.2024:

So -10% wurde als Angebot der Arbeitgeber gemacht.

Finde ich gut in der derzeitigen Situation. Abgasschwindel, Diesel-Gate ... der Gürtel muss enger geschnallt werden.

Jetzt mal die Zahlen von der Cavallo nicht auf die Fläche ausrollen. Was die in/bei WOB/VW machen hat mit der IGM Forderung nichts zu tun. Die verhandeln da oben über die Existenz von Niedersachsen. Meiner Firma geht’s blendend, zum Glück haben wir mit der Automobilindustrie nichts zu tun. Wegen mir können die 10% auf 12 Monate fordern. Die Automobilindustrie ist am Ende, deswegen müssen aber nicht die anderen darunter leiden. Wer Haustarife hat und so exorbitant hohe Löhne für niedrige Tätigkeiten zahlt braucht sich nicht wundern, dass der Konzern nicht mehr wirtschaftlich ist. Schau dir mal den IGM Tarifvertrag Niedersachsen an und den Haustarif. Wenn man meint Lageristen Meistergehälter zahlen zu müssen dann holt dich das irgendwann ein. Wenn ich der VW Vorstand wäre würde ich zur Cavallo sagen: alles klar du kriegst deine 7% auf 12 Monate und ich schließe dafür vier Werke und entlasse 40.000 Leute. Und wenn die dann meinen den Betrieb bestreiken zu müssen und zu eskalieren, dann löst sich das Problem bald von selbst und VW war einmal.

Boutique-Berater schrieb am 28.10.2024:

WiWi Gast schrieb am 28.10.2024:

Man merkt, dass du tatsächlich nur „ein bisschen analytisch unterwegs“ bist. Hier kommst du mit Rankings zur Einwohnerzahl (noch teils verständlich) und Fläche (why?:D), aber unterschlägst die Wirtschaftsleistung. Rate mal, wer nach USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft (gemessen als BIP) ist? Richtig, noch ist das Deutschland.

Trotzdem stimme ich dir zu, dass die Staatseinnahmen (und v.a. Ausgaben) unverhältnismäßig hoch sind, für das was man geboten bekommt.

Du meinst also es ist unerheblich für die Staatsausgaben ob ein Land die Größe von Russland oder die Größe von Luxemburg hat? Straßen, Stromnetze, Wasserversorgung, Schienen, Internet, Grenzschutz, Staatliche Anlaufpunkte, Bildungseinrichtungen, .....

Wenn ein Land ein höheres BIP hat muss der Staat nicht zwangsläufig höhere Einnahmen haben. Das ist ja ein rein künstlich herbeigeführter Zusammenhang über Steuersätze, Zölle etc.. Wozu dein Verweis auf das BIP? Weil ich mehr Stromleitungen legen muss wenn ich mehr Industriebetriebe habe und das die Ausgaben erhöht? Weil bAV existiert und die staatlichen Aufwände für eine theoretische Grundversorgung der Bürger in Rente reduziert?

WiWi Gast schrieb am 30.10.2024:

Boutique-Berater schrieb am 28.10.2024:

Du meinst also es ist unerheblich für die Staatsausgaben ob ein Land die Größe von Russland oder die Größe von Luxemburg hat? Straßen, Stromnetze, Wasserversorgung, Schienen, Internet, Grenzschutz, Staatliche Anlaufpunkte, Bildungseinrichtungen, .....

Wenn ein Land ein höheres BIP hat muss der Staat nicht zwangsläufig höhere Einnahmen haben. Das ist ja ein rein künstlich herbeigeführter Zusammenhang über Steuersätze, Zölle etc.. Wozu dein Verweis auf das BIP? Weil ich mehr Stromleitungen legen muss wenn ich mehr Industriebetriebe habe und das die Ausgaben erhöht? Weil bAV existiert und die staatlichen Aufwände für eine theoretische Grundversorgung der Bürger in Rente reduziert?

Das BIP hat nunmal mehr Einfluss auf die absoluten Staatseinnahmen als die von dir genannte Quadratkilometerzahl. Hier ein paar Denkanstöße weshalb:

• Es gibt sehr große Länder mit eher kleinen Staatseinnahmen (zB in Afrika) und sehr kleine Länder mit eher hohen Staatseinnahmen (zB UAE). Genauso gibt es aber auch Beispiele vice versa. -> keine gute erklärende Variable (auch wenn die Korrelation over all trotzdem positiv sein sollte)

Weshalb ist die Wirtschaftsleistung dann besser geeignet?

• Mit steigender Wirtschaftsleistung steigt auch der Wohlstand und der Anspruch an den Staat. Selbst in sehr marktwirtschaftlich geprägten Staaten wie den USA wird zB beim Thema Sicherheit (Polizei und v.a. Army) lieber geklotzt statt gekleckert. Um diese Ausgaben zu decken braucht ein Staat Einnahmen.
• Mit steigender Wirtschaftsleistung steigt auch das Kostenlevel für Staatsleistungen. Ein Polizist in D verdient in USD umgerechnet deutlich mehr als einer im Kongo. Auch hierfür müssen entsprechend die Staatseinnahmen (in absoluten Zahlen) mit ansteigen.

Boutique-Berater schrieb am 30.10.2024:

Das BIP hat nunmal mehr Einfluss auf die absoluten Staatseinnahmen als die von dir genannte Quadratkilometerzahl. Hier ein paar Denkanstöße weshalb:

• Es gibt sehr große Länder mit eher kleinen Staatseinnahmen (zB in Afrika) und sehr kleine Länder mit eher hohen Staatseinnahmen (zB UAE). Genauso gibt es aber auch Beispiele vice versa. -> keine gute erklärende Variable (auch wenn die Korrelation over all trotzdem positiv sein sollte)

Es ging auch um den Einfluss der Fläche auf die Staatsausgaben und nicht auf die Staatseinnahmen.