IG Metall Tarifrunde - Was glaubt ihr kommt raus?
WiWi Gast schrieb am 04.07.2024:
Ich find's immer wieder lustig, wie Leute hier, wahrscheinlich mit Bausparer, Grundstück und 200+ EK durch Eltern/Großeltern, die Schuld auf andere schieben, dass diese sich keine Immobilie leisten können. Am Besten noch zwischen 2017-2020 gebaut oder gekauft und schieben diese historisch einmalige Situation auf ihr eigenes Können zurück.
Ja man, das haben wir echt gut gemacht. Man musste sich eben auch trauen, den Schritt zu machen. Auch 2017 hat jeder geunkt, wir sind auf dem Höhepunkt einer Blase und jeden Moment bricht alles zusammen. Und wir haben trotzdem gebaut.
Seitdem haben sich die Grundstückspreise verdoppelt (wobei es in unserer Lage eigentlich keine freien Grundstück mehr gibt), die Zinsen verdreifacht und die Baupreise sind auch mindestens um 2/3 gestiegen, eher mehr (damals war ca. 1.800 Euro/qm Wohnfläche ein guter Richtwert, heute sind es 3.000 eher 3.500 Euro).
Wer aber einigermaßen intelligent den Markt beobachtet hatte, konnte zumindest die Entwicklung der Grundstückspreise und der Baupreise vorhersagen. Schon damals 2017 war klar, dass wir weit unter Bedarf bauen, dass alter Schrott aus dem Markt fällt und nicht sanierbar ist, dass Leute in Ballungsräume ziehen und auch die freien Grundstücke wurden knapper und knapper. Bei den Baupreisen ist es schon ewig so, dass die stets oberhalb der Inflation steigen. Weil, schon damals, keiner mehr Handwerker möchte - alle nur noch Bachelor und ab ins Büro. Fachkräftemangel. Dazu energieintensive Materialien - das war auch damals schon klar. Gewisse Entwicklungen der letzten Jahre haben das alles nochmal katalysiert, aber im Endeffekt und bei 1,x% Zinsen war auch 2017 schon jedem intelligenten Marktbeobachter klar, dass der Markt nur eine Richtung kennen wird. Und das Zinsen nicht ewig bei 1,x% bleiben.
Wer diese historisch einmalige Situation erkannt hat, konnte profitieren. Andere eben nicht, ist doch okay.
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