Ja du hast das Problem bei der Bahn erkannt. Zugegeben ist das ja in jedem Unternehmen so, dass man sich auf ein Gehalt einigt und den Vertrag unterschreibt, welcher dann in der Regel so gilt. Unterschied ist natürlich, dass in vielen anderen Unternehmen die Gehälter ein wenig höher sind und auch die Lohnerhöhung nach x-Jahren großzügiger ausfällt.
Gerade in den Bereichen unter 104 ist es ein ewiger Kampf die Mitarbeitenden zu halten.
Werden ja wegen der Einsparungen jetzt als Beispiel Fachkräfte mit 109 ausgeschrieben.
Und dann zig Auflagen erstellt, wann man auf 108 kommt.
Aber wie auch hier schon oft geschrieben wurde, kommt das auf Vorgesetzte und Vitamin B an. Ist leider so. Viele gute Mitarbeiter, welche sich auch privat Weiterbilden (Meister, Fernstudium usw.) werden ignoriert, weil man sie unbedingt auf ihrer jetzigen Stelle benötigt. Ewige Ausreden, dass es mit dem Budget so schlecht steht usw. und man kann nie eine Gehaltsanpassung durchführen. Oder für bessere Stellen am Standort finden die Vorgesetzten immer Ausreden, was doch angeblich noch fehlen würde.
Und dann sehen die gleichen, guten Internen, wie es bei Anderen doch plötzlich funktioniert. Da wird als Beispiel ein Sachbearbeiter, weil er droht zu kündigen als Teamleitervertreter betitelt und von 105 auf 103 gehoben. Geht alles.
Eine Stelle wird als Beispiel im Stellenmarkt mit 104 ausgeschrieben, welche dann gerade für Interne gilt. Am Ende erfahren diese, dass ein Externer genommen wurde und weil dieser natürlich wesentlich mehr Gehalt forderte rückte man mit 103 Leistungsstufe heraus.
Das sind nur zwei Beispiele. Und vielleicht auch Beispiele, warum der Unmut bei der Bahn immer mehr wächst. Diese massive Ungleichbehandlung bei Eingruppierungen und diese Anpassungen bei wenig Auserwählten.
Und noch stärker wächst dieser Unmut, wenn wie gesagt bei Stellenausschreibungen mutwillig Externe bevorzugt werden, diese dann die besseren Stellen und Gehälter bekommen und wie auch hier oft geschrieben wurden von draußen entweder ohne BE, oder mit 0-Ahnung von der Bahn beginnen und dann von den zurückgelassenen Internen angelernt werden sollen..
Karriereweg ist schwierig und individuell. Wer als Facharbeiter anfängt hat es meiner Meinung nach leichter. Weil dann gibt es den Weg über Meister, ggf. Fernstudium und man kann sich nach oben bewegen.
Wer natürlich bei der Bahn gleich mit 103/102 anfängt hat es schwieriger. Weil nach 102 kommt halt "nur" noch die 101. Und seit Corona und der Verschlechterung der Gehälter, wurden halt auch viele AT Stellen zu 101. Sprich es gibt nicht unendlich viele Leiter bzw. höhere Referenten.
Die Verschlechterung des Gehaltes bei neu ausgeschriebenen Stellen macht es auch noch einmal für ältere, Interne schwerer. Weil wer noch im jetzigen Job den alten Vertrag mit noch bessere Lohngruppe hat, müsste mit den neuen Ausschreibungen, dass es sich lohnt noch höher ansetzten. Und da gibt es meiner Meinung nach halt die diversen Bremsen, besonders wenn man aus seinem Fachbereich heraus will. Dann müsste man für eine 102/101er Stelle nach den Ausschreibungen nach ja bereits x-Jahre in diesem Bereich gearbeitet haben.
WiWi Gast schrieb am 30.11.2022:
Ich habe mal eine Grundsatzfrage bei der Bahn. Also so wie ich das verstehe, ist das so, dass man bei der Bahn auf einer Stelle quasi keine Gehaltserhöhungen bekommt (die Gehaltserhöhung alle 5 Jahre ist ja eher ein schlechter Witz). Also muss man sich auf eine andere stelle bei der Bahn bewerben, die möglichst eine Tarifgruppe höher ist (oder vielleicht auch nur am anderen ende des Gehaltsbandes derselben Tarifgruppe?). Aber wie wahrscheinlich ist das denn überhaupt, dass man beispielsweise mit 603 einsteigt und dann zwei Jahre später auf eine 602 wechselt? Es ist ja auch nicht so, dass es da unendlich Stellen gibt und nach oben ist ja auch nicht so viel Spielraum (601 und AT). Ich habe eine 603 Stelle angeboten bekommen, aber stelle es mir irgendwie sehr frustriend vor, wenn ich weiß, dass ich nur durch weiterbewerbung eine richtige Gehaltserhöhung bekommen kann. Dass dann in meiner Stadt, in meinem Bereich und zur richtigen Zeit die richtige Stelle zur "Weiterentwicklung" da ist, scheint mir auch spätestens nachdem man in der 602 angekommen ist recht unwahrscheinlich zu sein.
Kann mir hier jemand vielleicht den "Standard Karriereweg" (für normale performer) der Bahn erläutern?
Vielen Dank schon mal!
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