Freut mich für dich, dass ihr ein harmonisches Team habt. Es ist verständlich, dass es für dich eine zusätzliche Aufgabe ist, jemanden 4 bis 7 Wochen lang jeden Tag zu betreuen. Schön, dass du diese Aufgabe ernst nimmst und sie vernünftig erfüllst.
Leider ist es oft eine Frage des Glücks, wie gut ein Mentor ist. Die Mentoren werden normalerweise nicht für diese Aufgabe geschult oder unterstützt, und jeder macht es auf seine eigene Weise. Mein Mentor war leider nicht wie du – er hatte generell keine Lust auf seinen Job und ist regelmäßig ausgerastet. Nicht nur bei mir, sondern auch bei den Antragstellern während Anhörungen. Er hat mich während meiner ersten Anhörung völlig fertig gemacht, vor den Antragstellern bloßgestellt, unfaire Aufgaben gegeben. Ich hatte ständig das Gefühl, dass er mich loswerden wollte. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, ihm noch Fragen zu stellen. Seine Art war jedes Mal: „Wie kann man das nicht wissen?“
Bekommen die Mentoren eigentlich irgendeine Art von Ausgleich? Finanziell oder durch Arbeitsentlastung oder Ähnliches? Was war deine Motivation, Mentor zu werden? Ich habe mich immer gefragt, warum er überhaupt Mentor geworden ist, wenn er so wenig Lust auf die Aufgabe hatte.
Ich finde die ganze Gestaltung der Einarbeitung sehr fragwürdig. Eine logische Reihenfolge wäre 1-2 Wochen Hospitation, um einen Eindruck zu bekommen, dann eine fundierte Schulung und schließlich vielleicht noch eine Woche Hospitation, um letzte Fragen bei der Praxis zu klären, bevor man richtig an die Arbeit geht. 7 Wochen nur daneben zu sitzen und zu hospitieren, ohne die Grundlagen gelernt zu haben, ist absurd. Die Leitung scheint an erster Stelle darauf fokussiert zu sein, wen sie behalten und wen sie entlassen. Wonach wird man in dieser Zeit überhaupt bewertet? Das Ganze ist von einem einzigen Mentor abhängig. Wenn das Auswahlverfahren zu Beginn zuverlässig durchgeführt wäre, wäre es nicht nötig, nach der Einstellung selektiv vorzugehen und die neuen Mitarbeiter wochenlang an der Außenstelle ziellos hospitieren zu lassen.
WiWi Gast schrieb am 11.09.2024:
Solche Kollegen mag es geben, aber an unserer AS kenne ich keinen solchen. Wir EE sind eigentlich alle ein gut vereintes Team gegen den Rest der Welt.
Bin selbst Mentorin für eine befristete Kollegin und habe auch davor schon unsere neuen unbefristeten Kollegen ausgebildet. Ich bin keine Dozentin, das ist nicht meine Aufgabe. Ich will neue Einblicke bieten und Fragen beantworten. Bestimmt gebe ich keine Bescheide zum Erstellen raus, das würde mir selbst Arbeit machen.
Ich lass die Kollegin neben mir sitzen, Fragen stellen und erkläre ihr hinterher, warum ich was gemacht habe. Nicht mehr und nicht weniger.
Chillt mal.
Übrigens weiß ich auch aus erster Hand von befristeten Kollegen, die durch einen Wechsel der AS durch entsprechende Bewerbung auf eine unbefristete Stelle kamen, bei laufendem Vertrag. Also unmöglich ist es nicht.
WiWi Gast schrieb am 11.09.2024:
Vielen Dank
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