Ich bin noch mal der Vorposter.
Finanz- und wirtschaftliche Themen ist ein sehr weites Feld. ;-)
Darunter kann man auch Bank- und Versicherungskaufleute, Controller, Treasury usw. fassen.
Die Steuerfunktion ist davon nur ein Bereich.
Es ist ein Bereich, den ich grundsätzlich empfehlen kann. Steuern sind seit jeher interdisziplinär. Es gibt viele Anknüpfungspunkte zum allgemeinen Zivilrecht, Arbeitsrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Erbrecht. Im Unternehmen ist kaum ein Geschäftsvorfall ohne steuerliche Implikationen denkbar. Im Steuerbereich sind viele Berufsgruppen tätig: WP, StB, RA, Steuerfachangestellte/-fachwirte, Bilanzbuchhalter. So weit das Feld ist, so unterschiedlich können die einzelnen Tätigkeiten sein.
Während man in einem kleineren Unternehmen oder als Berater eines solchen an allen Themen sehr nah dran ist, findet man in größeren Unternehmen und bei deren Beratern starke Spezialisierungen.
Ich bin als Jurist in die Steuerberatung gelangt, habe mir Buchführung und Bilanzierung angeeignet und die StB-Prüfung abgelegt. Ich bin heute als Berater tätig. Ich mache das schon seit mehr als 15 Jahren und habe diesen Karriereweg bisher nicht bereut. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Ich bin nah dran an den Angelegenheiten meiner Kunden und werde vertrauensvoll früh in Entscheidungsprozesse eingebunden. Das war nicht immer so. Man wird auch viel gefordert in dem Beruf. Man sieht viel und muss auch lernen, von den Fällen abzulassen, wenn man das Büro verlässt und zur Familie nachhause fährt.
In der Finanzverwaltung beschäftigt man sich natürlich auch mit dem Steuerrecht. ;-)
Da sieht das Berufsbild dann ganz anders aus. Die Fälle werden im Nachhinein betrachtet. An den Entscheidungsprozessen und der Umsetzung unternehmerischer Projekte ist man nicht beteiligt. Nichts gegen Finanzbehörden. Ich habe dort weit überwiegend mit qualifizierten Ansprechpartnern Kontakt. Der Umgang ist von Respekt geprägt und angenehm.
Manche von denen wechseln jedoch. Meist relativ früh in den ersten Jahren nach Abschluss der Ausbildung. Wie das genau geregelt wird (Rückzahlung Ausbildung) weiß ich nicht. Die Wechsler sind, weil gut ausgebildet, in der Beraterschaft und bei Unternehmen gerne gesehen.
Jetzt aber mal weg von dem Steuerbereich. Zu finanz- und wirtschaftlichen Themen gibt es wie eingangs geschrieben noch zahlreiche andere Berufsbilder.
Schaue dir alle einmal in Ruhe an. Führe ruhig 2, 3 Bewerbungsgespräche. Entscheide dann. Der erste Schritt (Ausbildung) und der zweite (Start ins Berufsleben) gibt den Weg vor. Danach ergeben sich aber trotzdem noch viele Möglichkeiten.
WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:
WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:
Ist die Fachrichtung egal? Oder soll es tatsächlich in Richtung Steuern gehen, weil du die Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt in Erwägung ziehst.
Falls du wirklich ein Interesse an Steuern haben solltest, kann ich die Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt nur empfehlen. Die ist fachlich sehr gut. Du bist auch nicht auf alle Zeiten darauf festgelegt, innerhalb der Finanzverwaltung zu arbeiten. Einige Diplom-Finanzwirte absolvieren noch die StB-Prüfung. Sie haben dort die höchsten Bestehensquoten. Die findet man dann später teils in der Beraterschaft aber auch in den Steuerabteilungen der Unternehmen wieder.
Solltest du aber kein explizites Interesse an Steuern haben, dann würde ich andere Optionen in Erwägung ziehen.
Vielen Dank für die gute Antwort. Ein explizites Interesse an Steuern würde ich das bei mir nicht nennen, eher an Finanz- und wirtschaftlichen Themen
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