Habe mich hier gerade mal die Beiträge angeschaut und bin verwundert, irritiert und bestürzt über die Form der "Diskussion" - m. Einschätzung zufolge zu ideologisch bezügl. "Für" und "Wider" und vor allem teilweise sehr unsachlich. Es gibt meiner Ansicht nach kein Königsweg, da jeder andere Voraussetzungen mit sich bringt, andere Ziele/Pläne hat und sich diese auch ändern und - auch in unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrössen arbeiten. Für mich daher folgende Denkanstösse:
1) Es wurden Weltunternehmen von Nicht-Akademikern aufgebaut - siehe Würth, Berner,Lidl, Apple und auch Micosoft, etc
2) Ich habe Respekt vor jedem, der sich - auch in seiner Freizeit- weiterbildet - "wer rastet, der rostet"
Das betrifft auch jeden Handwerks-/Meister, der einen Betrieb führt, Unternehmer ist und die Verantwortung für "Lohn und Brot" der Mitarbeiter trägt und deswegen oft auch schlaflose Nächte auf Grund zu treffender Entscheidungen hat. Diese Personen arbeiten wirklich selbst und ständig - sind also selbstständig und keine Gehaltsempfänger!
3) Die Bildung ist "nur" die Eintrittskarte für bestimmte Funktionen/Positionen, die Halbwertszeit des Wissens nimmt rapide ab (EDV-Branche derzeit 1/2-jährig).
4) In einem Grosskonzern gelten andere "Spielregeln" wie in einem Kleinunternehmen, d.h. dort wird i.d.R. mehr auf die Voraussetzungen geachtet als bei einem Mittelständler, um eine bestimmte Stelle zu erhalten (Planquadrat). Ich habe in meinem bisherigen Berufsleben Akademiker kennengelernt, die eine Führungskraft sein sollten bzw. wollten, jed. keinerlei Soft-Skills mitbringen - Studium ersetzt keine Lebens-/Berufserfahrung! Auch habe ich Führungskräfte aus Grosskonzernen kennengelernt, die ausserhalb ihres "Planquadrats" nichts entscheiden konnten - so z.B. nicht mal Kopierpapier bestellen, da sie für diese Kostenstelle keine Verantwortung hatten.
5) In meinem bisherigen Werdegang habe ich viele viele gute, wie auch schlechte Praktiker als auch Akademiker kennengerlent - oftmals haben gerade Berufsanfänger/-einsteiger (viele mit akademischen Hintergrund) eine völlig falsche Vorstellung und auch Einstellung hinsichtl. des Berufslebens
6) Zurück zur "Diskussion" hier: Bei manchen hat man den Eindruck, partout Recht haben zu wollen. Sollte sich hier eine "Führungskraft" darunter befinden, sollte sie sich bezüglich ihrer Eignung als solche hinterfragen.
7) Wer Wissen erwirbt und nicht anwendet, hat nichts gelernt.
8) Ich finde, man sollte Personen nicht allein an Ihren "Titeln" beurteilen - der Praxisbeweis muss hier erbracht werden. Desweitern ist es entscheiden, ob jemand willens ist, sich (ständig) weiterzubilden.
9) Die strukturellen Probleme (Nachwuchsproblematik) am Arbeitsmarkt sind bekannt. Per se sind kürzere Ausbildungen (auch Studium) seitens Wirtschaft erwünscht. Arbeite selbt international und habe dazu entsprechenden Einblick in Länder wie F, DK, CH, A und L.
Abschliessend: Mein früher Prof. antwortete häufig auf Fragen mit "kommt darauf an,....). Er hat Recht - es kommt darauf an, wo (Gross-/Kleinunternehmen, Branche) man arbeiten will, welche Pläne man hat, oder auch welche Ideen (bsp. Selbstständigkeit). Glaubt mir, wenn ihr selbstständig seid, frägt kein Banker, ob ihr den Bachelor, VWA-Betriebswirt oder sogar Uni-Abschluss habt - den interessiert nur, ob das Betriebsergebnis, Cash-Flow, ... stimmt.
So - das Ganze hat euch ein jemand geschrieben, der seine kaufmännische Ausbildung im Grosshandel, anschliessend den VWA-Betriebswirt und dann den Bachelor (akademischer Grad, FH Südwestfalen) absolviert hat und auf 23 Jahr Berufserfahrung zurückblickt.
Für mich war der Weg so in Ordnung, sowohl VWA als weitere Abschlüsse wurden IMMER entsprechend geschätzt und ich würde dies genau so wieder tun. Für andere mag dies nicht so passen.
In diesem Sinne viel ERfolg, was auch immer ihr beginnt - zieht`s durch.
Für
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