"Dann spricht also die Tatsache, dass ein Bewerber nicht sofort nach der Ausbildung den Weg zum Studium gewählt hat, sondern es erst in Erwägung gezogen hat, nachdem ihm nach einigen Jahren auf der Arbeit langweiliig geworden ist, gegen einen Bewerber? Ist ein Bewerber denn automatisch besser, wenn er rein aus Prinzip sofort zum Studieren geht?"
Falls es zu missverständlich war:
bei den VWAlern habe ich niemals irgendwie festgestellt, weder bei diesen als Bewerber, noch bei solchen als Mitarbeiter, dass diese von irgendeiner Ressource zehren könnten, die es den VWAler ermöglicht, sich von einem frischen Absolventen einer Uni oder FH massiv abzusetzen.
Wenn ein VWAler im eigenen Unternehmen verbleibt, schön und gut, dann hat er den Wissensvorsprung in der internen Organisation, aber wenn er sich dort überhaupt nicht in höhere Sphären schwingen kann, enttäuscht zum nächsten Unternehmen tingelt...???
Dann greift folgendes sehr häufig:
Nach meiner Beobachtung sind zwei Sachen für unsere technische Geschäftsdivision und die Abteilung die ich führe symptomatisch:
1.) egal ob von der VWA oder der FH oder der Uni, es sind immer wieder einige dabei die unweigerlich eine zusätzliche Ausbildung genossen haben ohne die geistige Reife zu haben, diese zu nutzen.
Andere nennen das identische Phänomen meinetwegen auch "akademischer Elfenbeinturm", "Theoretiker", "Fachidioten" oder sonstige Demagogie die benutzt wird, damit 7/8 der Bevölkerung mit sich selbst zufrieden und seelig ist
bei einem 23-25jährigen Uniabsolventen muss ich das von vornherein einrechnen, bis der praxisschock vorbei ist, bis er das Gegenteil beweist.
bei einen seit 5, 8, 12 Jahren im Beruf stehenden Menschen, der sich zusätzlich zur auswendig gelernten Ausbildung abgrenzen möchte mit REIFE, ERFAHRUNG, PROFESSIONALITÄT und die ganzen schön bunten Begriffe, mit denen hier pro VWA genutzt werden, darf dies nicht mehr passieren.
Wenn sich ein solcher Mensch mit all der Lebenserfahrung und dem zweiten Bildungsweg genauso naiv gibt wie ein Student (Kann alles, weiß alles, habe tolle Fachbegriffe gelernt), dann ist Hopfen und Malz verloren.
Solche Leute bekommen ich wie erwähnt, mit eindeutig vergleichbarer Häufigkeit aus dem zweiten Bildungsweg auf den Tisch
So was, Leute mit Illusionen trotz jahrelanger Berufserfahrung benötige ich nicht!
Da nehme ich als Verantwortlicher gleich den youngster, den ich hoffentlich noch "formen" kann.
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Die zweite Sache ist:
Wir bilden zB Duale Studenten aus, schätzen diese, aber nur ab FH-Level kann man Karrieren machen.
Warum? Nun schreiebn gleich wieder welche von wegen der heute 40, 50 Jährigen Akademiker die BA, VWA studiert haben, aber NEIN, wir haben heute nicht die Not an Fachleuten von 1970.
Wir haben heute nicht mehr so extrem viel Linienpositionen. Niederes und mittleres Management wird von den Fachabteilungen übernommen, es gibt nicht mehr wie vor 20, 30 Jahren große, aufgeblähte Stabsabteilungen oder die Routine nach x-Jahren Fachlaufbahn in eine Führungslaufbahn zu wechseln.
je größer das Unternehmen desto wichtiger der Stallgeruch. Je länger dabei, desto wahrscheinlicher die Beförderung.
Quereinsteiger kommen in Fachlaufbahnen noch rein, aber mit Sicherheit nicht (kaum) mehr in einen Karrierepfad a la 1985, wo so lange restrukturiert wurde bis ohne hin kaum noch eine Führungspitze da war...
geht es darum jemanden schön schnell einzuarbeiten, nehme ich einen mit Berufserfahrung.
Egal ob VWA, FH, UNI !!! Hauptsache er versteht sein Handwerk.
geht es darum Nachwuchs heran zu züchten, Leute aufzubauen, geht daas entweder über von vornherein dazu bestimmte Studiengänge (zB viele Konzerne über die DHBW) oder mit Leuten, die noch nicht so verbrannt sind.
in kurzen Worten:
die Praxis zeigt keinen Unterschied zwischen den Ausbildungen in schlichteren Tätigkeiten, im Berufsalltag.
die Praxis zeigt kürzere "Rüstzeiten" zugunsten der BERUFSERFAHRENEN und noch kürzere für die INTERNEN
die Praxis zeigt, das langfristig der FHler und der Universitätsabsolvent c.p. dem VWAler überlegen.
Mit der Einschränkung, das für Quereinstieg Erfahrung von Vorteil ist, aber eben nicht nur, sondern auch höherwertige Abschlüsse.
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