Lounge Gast schrieb:
Trainingspläne für Anfänger beginnen tatsächlich mit
Einheiten wie 5 Minuten laufen, 5 Minuten gehen;.
Natürlich möchte sich niemand walkend durch die Gegend
bewegen, aber es möchte auch keiner im Fitnessstudio mit 5kg
Gewichten trainieren, während nebenan Leute mit dem 10fachen
trainieren.
Das Argument ist wirklich sehr weit hergeholt. Warst du schon mal in nem Studio? Da gibt es IMMER jemanden der neben einem mit dem 10fachen Gewicht trainiert und niemand hat ein Problem damit. Wenn du 5 Kg gerade so schaffst, dann stellst du 5 Kg ein. Niemand würde sich dann aus Prinzip 10 Kilo einstellen ? das sieht dann nämlich wirklich lächerlich aus, wenn man am Gerät hängt wie ein Schluck Wasser. Im Übrigen reichen für Anfänger ein paar Komplexübungen wie Liegestütze, Kniebeuge + Sit-Ups völlig aus, um die ersten paar Monate zu trainieren. Das macht man ganz allein und niemand kuckt zu.
Einen Schönheitspreis gewinnt man als Anfänger in keiner
Sportart, man muss sich also so oder so "ein Herz
fassen".
Die Anfangsbarriere ist beim Laufen viel zu hoch für die meisten normalen Menschen. Man kommt da viel schwerer in einen regelmäßigen Modus rein. Wenn das alles so einfach wäre, würde ja jeder rennen. Ich kenne wirklich 100e Leute, die wieder aufgehört haben, oder irgendwas von ?müßte mal wieder? faseln. Disziplin ist eine Tugend, aber die meisten Menschen haben dafür gar keine Ader. Und es gibt ja nicht umsonst Trainingsvarianten, die einfacher umzusetzen sind.
In 72 Stunden habe ich im Zweifel 2 Laufeinheiten a 20 km
absolviert. Macht einen Kalorienverbrauch von 3500 Kalorien,
dazu noch der erhöhte Grundumsatz zwischen den Einheiten. Das
schaffst du in der Fitnessbude nicht, wetten? :) Und essen
kann ich dann eigentlich auch was ich will.
Glückwunsch ? aber a) das geht völlig am Thema vorbei und b) interessiert mich wenig, da ich durch weit weniger Zeit und Aufwand ans Ziel meiner Wünsche angekommen bin. Die Frage war, wie man als Berater mit dem ungesunden Leben klar kommt. Hier sind zweckmäßige, einfache Lösungen gefragt. Wenn mich der fette Kollege um Rat fragt, wie er aus dem Trott rauskommen soll, dann werde ich ihm jedenfalls nicht pauschal den Tipp geben, er soll doch einfach Marathonläufer werden, weil genau das wird er ganz sicher schon 1000 mal gehört haben. Mein Trainingszustand ist mittlerweile ziemlich gut. Früher war das ganz anders und ich weiß noch wie abschreckend ich immer diese super-ehrgeizigen Läufer fand. Jetzt stelle ich selber immer wieder fest, wie einschüchternd man als schlanker trainierter Mensch auf andere wirkt. Wenn ich dann erzähle, dass ich durch ein paar einfache Übungen und Ernährungsrichtlinien dahin gekommen bin, dann taut meistens das Eis. Die 20-km-Stories bewirken genau das Gegenteil ? Abschreckung und Einschüchterung, als käme da wieder einer aus der Sekte.
Mit 2 Einheiten pro Woche warst du
wahrscheinlich noch nicht an diesem Punkt angelangt.
Tja, wie gesagt. Ich werde auch nie weiter gelangen, weil ich nur laufe, um die Ausdauer, die ich einmal aufgebaut hatte, nicht wieder zu verlieren. Wozu soll ich denn noch mehr laufen? In erster Linie wollte ich Gewicht verlieren. Das ist jetzt erledigt. Jetzt möchte ich meine Muskulatur verbessern. Dazu ist das Lauftraining ungeeignet. Drum wüßte ich garnicht wozu das gut sein soll.
Was meinst du wie gut man sich fühlt, wenn man nach einer
Trainingseinheit in eisiger Kälte, zurück ins Warme kommt,
eine heiße Dusche geniest und dann geschafft ins Bett fällt.
Ich weiß natürlich schon was du meinst, aber für untrainierte Menschen klingt das ein bisschen verblendet, auf jeden Fall nicht sehr verlockend. Siehe oben - Thema: Eigen-/außenwahrnehmung.
Die Frage war nunmal wie man ein Gegengewicht zu der im
Beraterleben nicht immer zu vermeidenden ungesunden Ernährung
schaffen kann. Ich bin der Meinung, dass Laufen hier
effizienter ist, insbesonder unter der Prämisse der stets zu
knappen Zeit. Ich hatte ja auch geschrieben, dass
Krafttraining als Ergänzung zum Laufen sinnvoll ist.
Gut und als Gelegenheitsläufer sage ich, dass Laufen nicht die erste Empfehlung ist. Laufen ist als Ergänzung zum Krafttraining ganz OK ;-)
Du hast ja im Grunde nichts zu den Einstiegsbarrieren gesagt, außer dass man sich halt zusammen reißen soll. Ich kenne viele Leute, die gerne Sport machen würden, aber denen das Gerenne einfach zu blöd oder zu anstengend ist. Dabei gibt es viel einfachere naheliegende Alternativen.
Alles Ausreden :-)
Mal im Ernst - wenn man wirklich Laufen will, dann geht das
mit Einschränkungen überall.
Die meisten Menschen wollen eben überhaupt nicht laufen. Ich finde es einfach falsch pauschal das Laufen als die einzige selig machende Variante zu verkaufen. Manche Leute mögen es, die meisten denken aber an öde, schwitzige, einsame Runden im Wald und wie an den meisten Klischees ist da auch was dran.
Du darfst das auch nicht immer alles auf dich beziehen. Du kommst damit klar. Ich komme mittlerweile auch ganz gut damit klar, aber es gibt viele Leute, die ganz anders drauf sind und keine Lust haben auf Ausdauersport. Dieser eigenartige Kult rum um die Läuferei ist nicht gerechtfertigt, als gäbe es eine Sekte von Erleuchteten. Ich stelle das grundsätzlich in Frage und behaupte mal, dass das überhaupt nicht der Königsweg ist.
antworten