Es ist natürlich Traurig und verständlich wenn du aus diesen Gründen weg willst. Tut mir leid!
Da ich aus Thürigen komme aber durch Verwandschaft und Jobs schon öfter mit Leuten aus dem Westen zu tun hatte kann ich dir aber sagen, dass es dort nur oberflächlich besser ist. Insgeheim denken viele da ähnlich. (Wir) Ossis sind nur zu dumm das zu kaschieren, da wir es in der Tat nicht gewöhnt sind viele Leute mit Migration um uns zu haben. Oder wir sind einfach zu ehrlich. Ist nicht schön, ist aber so.
ALLERDINGS ist das weniger ein Problem Ost-West sondern hauptsächlich gebildet-nicht gebildet. Ich habe auch im Osten studiert. Da hatten wir auch "Ausländer" verschiedener Herkunft. Da gab es keine Probleme unter den Studenten und bis heute bestehende Freundschaften.
Ich denke eher, dass du das Problem löst wenn du in ein eher akademisches Umfeld gehst. Soll heißen: größere Unternehmen mit hohem Akademikeranteil. Das ist in Sachsen schwierig, da es da nur KMU oder Werke von Großunternehmen gibt, die aber keine hohen Akademikeranteile haben.
Neben den Üblichen Verdächtigen in Sachen Diversity (Big4, Banken, UB) kann ich dir Unternehmen empfehlen wo du deine Sprachkenntnisse einsezten kannst. Z.B. Gazprom oder KMU mit vielen Kontakten in den "Osten". Das gibt es auch in den östlichen Bundesländern.
Ansonsten eben woanders hin. Aber eine Jobsuche dauert eben, gerade wenn man einige Kriterien hat. 3-6 Monate sind völlig normal. Mit speziellen Kriterien (Diversity, Akademikeranteil, Migrationshintergrund) kann das sicher so bis zu nem Jahr dauern.
Das passiert aber auch Leuten ohne Migrationshintergrund und hat nicht unbedingt was mit Diskriminierung zu tun.
muravej schrieb:
"warum willst du unbedingt hin?" - weil ich in
Sachsen gar nichts finde und ich habe das Gefühl, hier sind
die Menschen mit dem Migrationshintergrund unwillkommen. Die
Sachbearbeiter des Jobcenters geben es jedes Mal zu
verstehen, wenn ich die Leute auf der Strasse anspreche -
dann schauen sie ganz entsetzt, weil ich Akzent habe. Vor
kurzem wurde mir gesagt:"Warum, Ihr Russen, den Akzent
nicht wegkrigen könnt?" Muss ich das? Oder gab es einen
Fall, jemand hat mich nach dem Weg gefragt, ich habe erklärt,
die Dame hat mich seht verdächtig angeschaut, ist rüber auf
die andere Strassenseite und hat die Deutschen mit der
gleichen Frage angequatscht. Manchmal glaubt man eigenen
Augen und Ohren nicht, was hier abgeht. Ich habe mir sagen
lassen, dass im Westen nicht so schlimm ist, denn sehr viele
Ausländer durch die Gegend renne und alle sind gewöhnt daran,
Deutsch mit Akzent zu hören. Deswegen sehe ich hier keine
Zukunft für mich.
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