Ich halte die XING-Headhunter-Stories keineswegs für Prahlereien, sondern schlicht und einfach für wahr. Warum das so ist? Ganz einfach: Weil ich selbst auch schon angeschrieben wurde, und das nur deshalb, weil ich meine derzeitige Tätigkeit eingetragen habe. Dass XING eine gute Plattform für Personalberater ("Headhunter" schreibe ich lieber nicht, denn der Begriff stammt aus Zeiten, in denen nur Top-Leute gesucht wurden) ist, ist auch vollkommen logisch. Wo sonst bekommt man für minimale Kosten einen Überblick über eine derart große Anzahl potenzieller Kandidaten?
Stellt Euch doch mal vor, Ihr wollt euch als Personalberater selbständig machen. Ihr braucht zunächst mal eine Stelle, die Ihr besetzen wollt. Also ruft Ihr bei einem befreundeten Unternehmen an und schlagt vor, Euch um eine bestimmte, offene Stellenausschreibung zu kümmern. Als nächstes geht Ihr auf XING und sucht Leute, die Eurer Meinung nach auf diese Stelle passen. Nun schreibt Ihr diese Leute an und schlagt Ihnen vor, eine Bewerbung zu vermitteln.
Das ist ein ganz einfacher Vorgang, der sicherlich viele Hundert Mal pro Tag passiert. Dass hier im Forum Berufserfahrene von Kontakten mit Personalberatern schreiben, ist logische Konsequenz aus der freien Verfügbarkeit der Daten bei XING. Mit Selbstbeweihräucherung hat das hingegen überhaupt nichts zu tun.
Wartet doch einfach mal ab, bis Ihr selbst für einige Zeit im Beruf seid. Ihr werdet schon sehen, dass nach ca. 1 Jahr die ersten Personalberater anfangen, bei Euch anzurufen oder Euch anzumailen. Natürlich nicht mit einem Vorstandsjob, aber mit irgend einer offenen Position, die manchmal gut zu Euch passt und manchmal schlecht. Das dahinter stehende Motiv ist das möglichst schnelle Auffüllen der Datenbank mit "potenziellen" Kontakten. Wenn der Personalberater irgendwann 1.000-2.000 Interessenten in seiner Datenbank hat, könnte es ihm Schritt für Schritt gelingen, die ersten erfolgreichen Vermittlungen durchzuführen und damit Geld zu verdienen.
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