chillen in Bank oder weiter Medizin
Hallo allerseits,
hoffe ihr hattet soweit einen guten Rutsch!
Ich persönlich bin immer noch ein wenig hin und her gerissen in welche Richtung es dieses Jahr für mich gehen wird, daher ein paar Eckdaten zu meiner Person:
- 21 Jahre
- Physikum in der Tasche
- 1,0 Abi mit moderatem Aufwand
- außerhalb der Gesundheitsbranche nichts vorzuweisen
Warum nicht weiter Medizin studieren? Nun, ich bin ein Mensch der sich einfach für alles interessieren kann. Mein Studium fand ich sehr interessant bisher, insbesondere die naturwissenschaftliche und extrem fordernde Vorklinik, in der ich sehr gewachsen bin. In den letzten Jahren habe ich 3 (Pflicht-)Pflegepraktika, in verschiedenen Krankenhäusern, auf verschiedenen Stationen absolviert. Die Arbeit an Patienten war sehr erfüllend und angenehmer als gedacht. Nur sind mir in dieser Zeit auch sehr viele frustrierte Ärzte über den Weg gelaufen, komplett überarbeitet, ständig gestresst etc. Auf die Frage hin, ob sie den Beruf erneut ergreifen würden, wurden oft ein klares NEIN entgegnet. Hinzu kommt dass ich (als Praktikant) das Gefühl hatte als Abschaum wahrgenommen zu werden ("Was glaubst du wer du bist, dass du meinst hier bestimmen zu dürfen WIE du den Boden wischt, du Wicht" etc.)
Natürlich sind solche Praktika unbezahlt.
Nunja, mittlerweile habe ich schon lange eine Aversion gegenüber Krankenhäusern und es mir ein grau später als "Asi" mitten in der Nacht geweckt zu werden um in einer Notfallsituation, schlaftrunken (Schlafentzug wirkt sich ähnlich aus wie ein hoher Promillegehalt aus) eine Thoraxdrainage durchzuführen oder ähnliches mit potenziell tödlichen Ausgang.
Um es kurz zu fassen: ich nehme lieber eine Verantwortung an, bei der ich meinen Job verlieren kann, als eine bei der ich einen Menschen körperlichen Schaden zufügen könnte bzw. beides. Dabei bin ich keine verantwortungslose Person, eher das Gegenteil: "macher-Typ", Gruppenführer, Tutor etc., der der die schnellen Entscheidungen trifft und den ersten Schritt wagt.
Belastungsfähigkeit fehlt mir auch nicht, da ich es gewohnt bin 60 Stunden in der Woche konzentriert und produktiv zu arbeiten (Doppelbelastung: Medizinstudium neben Doktorarbeit). Aber das alles schaffe ich nur weil ich einen festen Schlafrhythmus habe (min. 8 Stunden pro Tag, jeden zweiten Tag Sport, extrem auf Ernährung achte, Meditation trotzdem mehr als genug Zeit finde um mit Freunden abzuhängen und girls auf Partys zu erklären wie ihr Herz schlägt). Dieser Lifestyle und meine good habits sind der Kernpunkt meines Lebens nachdem ich meine Arbeit richte (sonst wäre ich nicht so leistungsfähig). Diesen Lifestyle kann ich jedoch nicht aufrecht erhalten im Schichtdienst / 24 Stunden Dienst.
Eine Tätigkeit im ambulanten Bereich bzw. Selbstständigkeit kommt für mich persönlich ebenfalls nicht in Frage (aus Erfahrung).
Damit ist meine Zukunft in der Medizin eigentlich schon gegessen und ich suche nach Alternativen...
Wie komme ich auf die Idee in einer Bank arbeiten zu wollen?
Habe selbst ein Praktikum bei der Deutschen Bank gemacht und im Vergleich zum Krankenhaus war das für mich das Paradies auf werden, gerade in Hinblick auf die Arbeitsbedingungen: Gleitzeit vs Schicht/Dienste, geringer Workload vs Stress pur, entspannte Meetings (in Arbeitszeit) vs keine Zeit für Essen (12 Stunden am Stück knechten bei den Assistenzärzten), pünktlich Feierabend vs keine Überstunden aufschreiben dürfen etc...
Würdet ihr mir empfehlen mich bei der Deutschen für ein duales Studium zu bewerben?
Mich interessieren mehr wirtschaftliche Zusammenhänge als Kundenberatung, Strategieplanung, Mathe evtl. Finance (wie gesagt, ich bin Medizinstudent und kenne mich mit Bwl nicht aus). Neues Uni Studium wäre mir zu riskant.
Hier in Berlin gibt es nur BWL -Banking an der HRW mit der Deutschen.
Ist das empfehlenswert? Wie siehts aus mit Karriere? Übernahmechancen bei Stellenabbau?