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ÖD oder freie Wirtschaft?

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Unsure24

ÖD oder freie Wirtschaft?

Guten Abend zusammen,

kurz etwas zu meiner Person: Ich bin jüngst 21 Jahre alt geworden und habe eine Ausbildung zum Justizfachangestellten abgeschlossen. Arbeite derzeit in der Landesverwaltung und bin dort auf einer nach E9a TV-L bewerteten Stelle eingesetzt.
Verdiene dort ab Februar ~3500 Brutto und ab Juni durch erste Erhöhung der Erfahrungsstufe ~3700. Dazu kommt eine Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Ich kann an 2 Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeiten und habe Gleitzeit.

Nun ist die wieder eine Ausschreibung zum verkürzten "Aufstieg" in den mittleren Dienst (Lb 1.2), welcher ein halbes Jahr dauern würde (währendessen bereits Beamter auf Probe und dementsprechend keine Anwärterbesoldung) gekommen. Eingruppierung wäre demnach dann in A6, was finanziell dann die nächsten Jahre 0 Anreiz darstellen würde. (Die allgemein bekannten Vorteile oder Anreize des Beamtentums muss ich denke ich nicht nochmal schreiben).

Auf der anderen Seite wäre es nach durch den "Sprung" in die Verbeamtung durchaus möglich in den gehobenen Verwaltungsdienst oder den Aufstieg zum Rechtspfleger über ein Studium als Aufstiegsbeamter zu gelangen. Diese haben wiederum eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, dafür allerdings die sachliche Unabhängigkeit sowie Vertrauensarbeitszeit (kommen und gehen wann man will, Home-Office wie und wann man will so lange die Arbeit erledigt wird).

Das alles ist in meinen Augen nicht schlecht, doch es belastet mich derzeit sehr, dass ich Angst davor habe, den Schritt ins Beamtentum zu bereuen und nie die eventuell auch interessanten Seiten außerhalb des öD kennengelernt zu haben.

Ich habe mich daher für einen berufsbegleitenden BWL Bachelor an der HTW in Berlin eingeschrieben und wurde dort nun immatrikuliert.

Nun mein wirkliches Problem:
Lohnt es sich für mich mehr den Bachelor nebenberuflich durchzuziehen und für diesen alles zu geben (evtl. auch Arbeitszeit reduzieren, wäre problemlos möglich) oder sollte ich die "sicherere, vorgegebene Schiene" des Beamtentums wählen?

Mögliche Szenarien in meinem Kopf: 5 Jahre BWL Bachelor als weiterhin Angestellter, evtl. anschließend noch einen universitären Master dranhängen und dann einen wahrscheinlich durchaus besser bezahlten Job ergreifen
oder
Beamter im mD werden, dort versuchen sehr gut abzuschneiden und nach Ablauf der Wartezeit den Aufstieg in den gD versuchen. (Reue, nie die "andere Seite" kennengelernt zu haben?)

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken sowie Gefühle einigermaßen gut darstellen.
Ich wäre über jede Anregung und über alle Gedanken dazu dankbar.
Diese Situation belastet mich tatsächlich derzeit sehr.

Viele Grüße!

antworten
WiWi Gast

ÖD oder freie Wirtschaft?

Unsure24 schrieb am 06.02.2025:

Guten Abend zusammen,

kurz etwas zu meiner Person: Ich bin jüngst 21 Jahre alt geworden und habe eine Ausbildung zum Justizfachangestellten abgeschlossen. Arbeite derzeit in der Landesverwaltung und bin dort auf einer nach E9a TV-L bewerteten Stelle eingesetzt.
Verdiene dort ab Februar ~3500 Brutto und ab Juni durch erste Erhöhung der Erfahrungsstufe ~3700. Dazu kommt eine Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Ich kann an 2 Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeiten und habe Gleitzeit.

Nun ist die wieder eine Ausschreibung zum verkürzten "Aufstieg" in den mittleren Dienst (Lb 1.2), welcher ein halbes Jahr dauern würde (währendessen bereits Beamter auf Probe und dementsprechend keine Anwärterbesoldung) gekommen. Eingruppierung wäre demnach dann in A6, was finanziell dann die nächsten Jahre 0 Anreiz darstellen würde. (Die allgemein bekannten Vorteile oder Anreize des Beamtentums muss ich denke ich nicht nochmal schreiben).

Auf der anderen Seite wäre es nach durch den "Sprung" in die Verbeamtung durchaus möglich in den gehobenen Verwaltungsdienst oder den Aufstieg zum Rechtspfleger über ein Studium als Aufstiegsbeamter zu gelangen. Diese haben wiederum eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, dafür allerdings die sachliche Unabhängigkeit sowie Vertrauensarbeitszeit (kommen und gehen wann man will, Home-Office wie und wann man will so lange die Arbeit erledigt wird).

Das alles ist in meinen Augen nicht schlecht, doch es belastet mich derzeit sehr, dass ich Angst davor habe, den Schritt ins Beamtentum zu bereuen und nie die eventuell auch interessanten Seiten außerhalb des öD kennengelernt zu haben.

Ich habe mich daher für einen berufsbegleitenden BWL Bachelor an der HTW in Berlin eingeschrieben und wurde dort nun immatrikuliert.

Nun mein wirkliches Problem:
Lohnt es sich für mich mehr den Bachelor nebenberuflich durchzuziehen und für diesen alles zu geben (evtl. auch Arbeitszeit reduzieren, wäre problemlos möglich) oder sollte ich die "sicherere, vorgegebene Schiene" des Beamtentums wählen?

Mögliche Szenarien in meinem Kopf: 5 Jahre BWL Bachelor als weiterhin Angestellter, evtl. anschließend noch einen universitären Master dranhängen und dann einen wahrscheinlich durchaus besser bezahlten Job ergreifen
oder
Beamter im mD werden, dort versuchen sehr gut abzuschneiden und nach Ablauf der Wartezeit den Aufstieg in den gD versuchen. (Reue, nie die "andere Seite" kennengelernt zu haben?)

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken sowie Gefühle einigermaßen gut darstellen.
Ich wäre über jede Anregung und über alle Gedanken dazu dankbar.
Diese Situation belastet mich tatsächlich derzeit sehr.

Viele Grüße!

Als jemand, der als Volljurist einige Zeit in der Justiz tätig war, bin ich allerdings etwas irritiert, wie Du beim Rechtspfleger, darauf kommst, dass der HO machen kann wie er lustig ist.

Zum einen hast Du, was gut ist, langfristige Überlegungen. Allerdings legst Du den Status quo zugrunde. Lässt man Richter mal unberücksichtigt, können durchaus Vorgaben zur Anwesenheit gemacht werden und bei mir in der Verwaltung wird die bislang sehr großzügige Regelung inzwischen zurückgefahren. Gehe also nicht davon aus, dass die bei Euch geltenden Regelungen in 5-10 Jahren noch so gelten (Verschärfung ist wahrscheinlicher als Lockerung oder Beibehalten; ist in der Wirtschaft aber nicht anders).

Rechtspfleger haben diverse Aufgaben, die mit persönlichem „Kunden“Kontakt bzw anderer Präsenz verbunden sind. Da musst Du dann schon im Gericht anwesend sein. Es kommt natürlich etwas darauf wo und für was Du eingesetzt wirst. Aber wie Du auf die Idee kommst, als Rechtspfleger -nur weil Du grds nicht weisungsgebunden bist- so viel HO machen zu können, wie Du magst, erschließt sich mir nicht. Da gehst Du etwas zu naiv und mit der falschen Prioritätensetzung an die Sache.

Trotzdem viel Erfolg, wir brauchen gute, junge Leute in der Justiz!

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WiWi Gast

ÖD oder freie Wirtschaft?

Unsure24 schrieb am 06.02.2025:

Guten Abend zusammen,

kurz etwas zu meiner Person: Ich bin jüngst 21 Jahre alt geworden und habe eine Ausbildung zum Justizfachangestellten abgeschlossen. Arbeite derzeit in der Landesverwaltung und bin dort auf einer nach E9a TV-L bewerteten Stelle eingesetzt.
Verdiene dort ab Februar ~3500 Brutto und ab Juni durch erste Erhöhung der Erfahrungsstufe ~3700. Dazu kommt eine Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Ich kann an 2 Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeiten und habe Gleitzeit.

Nun ist die wieder eine Ausschreibung zum verkürzten "Aufstieg" in den mittleren Dienst (Lb 1.2), welcher ein halbes Jahr dauern würde (währendessen bereits Beamter auf Probe und dementsprechend keine Anwärterbesoldung) gekommen. Eingruppierung wäre demnach dann in A6, was finanziell dann die nächsten Jahre 0 Anreiz darstellen würde. (Die allgemein bekannten Vorteile oder Anreize des Beamtentums muss ich denke ich nicht nochmal schreiben).

Auf der anderen Seite wäre es nach durch den "Sprung" in die Verbeamtung durchaus möglich in den gehobenen Verwaltungsdienst oder den Aufstieg zum Rechtspfleger über ein Studium als Aufstiegsbeamter zu gelangen. Diese haben wiederum eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, dafür allerdings die sachliche Unabhängigkeit sowie Vertrauensarbeitszeit (kommen und gehen wann man will, Home-Office wie und wann man will so lange die Arbeit erledigt wird).

Das alles ist in meinen Augen nicht schlecht, doch es belastet mich derzeit sehr, dass ich Angst davor habe, den Schritt ins Beamtentum zu bereuen und nie die eventuell auch interessanten Seiten außerhalb des öD kennengelernt zu haben.

Ich habe mich daher für einen berufsbegleitenden BWL Bachelor an der HTW in Berlin eingeschrieben und wurde dort nun immatrikuliert.

Nun mein wirkliches Problem:
Lohnt es sich für mich mehr den Bachelor nebenberuflich durchzuziehen und für diesen alles zu geben (evtl. auch Arbeitszeit reduzieren, wäre problemlos möglich) oder sollte ich die "sicherere, vorgegebene Schiene" des Beamtentums wählen?

Mögliche Szenarien in meinem Kopf: 5 Jahre BWL Bachelor als weiterhin Angestellter, evtl. anschließend noch einen universitären Master dranhängen und dann einen wahrscheinlich durchaus besser bezahlten Job ergreifen
oder
Beamter im mD werden, dort versuchen sehr gut abzuschneiden und nach Ablauf der Wartezeit den Aufstieg in den gD versuchen. (Reue, nie die "andere Seite" kennengelernt zu haben?)

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken sowie Gefühle einigermaßen gut darstellen.
Ich wäre über jede Anregung und über alle Gedanken dazu dankbar.
Diese Situation belastet mich tatsächlich derzeit sehr.

Viele Grüße!

Meine absolut subjektive Meinung nachdem ich deinen Post und deine Planung gelesen habe: nimm das Beamtentum mit.

Du sagst, dass du 5 Jahre Zeit einplanst für deinen Bachelor. Das ist beinahe das doppelte der Regelstudienzeit und dann ggf. WENN du den Master machst vermutlich auch 3-4 Jahre. Du wirst also irgendwas zwischen 8-10 Jahre studieren nebenbei. Hast dann aber nach Studienabschluss keinerlei Berufserfahrung gesammelt und bist dann schon 30. Wird halt schwierig was gut bezahltes zu finden dann.

Ein Wechsel direkt nach dem Bachelor in die freie Wirtschaft lohnt sich finanziell kaum.

Ganz unabhängig davon, ob du die beiden Abschlüsse überhaupt schaffen wirst (was auch kein Spaziergang ist), wird die Motivation beizubehalten unheimlich schwierig sein für 8-10 Jahre nebenbei studieren. Du wirst oft deinen Urlaub und einige Wochenenden aufopfern müssen zum lernen insbesondere während der Klausurenphase. Das alles für einen, bis jetzt noch, unbekannten Mehrwert.

Es wäre was anderes wenn du Volljurist werden möchtest, aber so ein beliebiger 0815 Bachelor Studiengang garantiert dir nicht eine super Bezahlung.

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WiWi Gast

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Unsure24 schrieb am 06.02.2025:

Guten Abend zusammen,

kurz etwas zu meiner Person: Ich bin jüngst 21 Jahre alt geworden und habe eine Ausbildung zum Justizfachangestellten abgeschlossen. Arbeite derzeit in der Landesverwaltung und bin dort auf einer nach E9a TV-L bewerteten Stelle eingesetzt.
Verdiene dort ab Februar ~3500 Brutto und ab Juni durch erste Erhöhung der Erfahrungsstufe ~3700. Dazu kommt eine Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Ich kann an 2 Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeiten und habe Gleitzeit.

Nun ist die wieder eine Ausschreibung zum verkürzten "Aufstieg" in den mittleren Dienst (Lb 1.2), welcher ein halbes Jahr dauern würde (währendessen bereits Beamter auf Probe und dementsprechend keine Anwärterbesoldung) gekommen. Eingruppierung wäre demnach dann in A6, was finanziell dann die nächsten Jahre 0 Anreiz darstellen würde. (Die allgemein bekannten Vorteile oder Anreize des Beamtentums muss ich denke ich nicht nochmal schreiben).

Auf der anderen Seite wäre es nach durch den "Sprung" in die Verbeamtung durchaus möglich in den gehobenen Verwaltungsdienst oder den Aufstieg zum Rechtspfleger über ein Studium als Aufstiegsbeamter zu gelangen. Diese haben wiederum eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, dafür allerdings die sachliche Unabhängigkeit sowie Vertrauensarbeitszeit (kommen und gehen wann man will, Home-Office wie und wann man will so lange die Arbeit erledigt wird).

Das alles ist in meinen Augen nicht schlecht, doch es belastet mich derzeit sehr, dass ich Angst davor habe, den Schritt ins Beamtentum zu bereuen und nie die eventuell auch interessanten Seiten außerhalb des öD kennengelernt zu haben.

Ich habe mich daher für einen berufsbegleitenden BWL Bachelor an der HTW in Berlin eingeschrieben und wurde dort nun immatrikuliert.

Nun mein wirkliches Problem:
Lohnt es sich für mich mehr den Bachelor nebenberuflich durchzuziehen und für diesen alles zu geben (evtl. auch Arbeitszeit reduzieren, wäre problemlos möglich) oder sollte ich die "sicherere, vorgegebene Schiene" des Beamtentums wählen?

Mögliche Szenarien in meinem Kopf: 5 Jahre BWL Bachelor als weiterhin Angestellter, evtl. anschließend noch einen universitären Master dranhängen und dann einen wahrscheinlich durchaus besser bezahlten Job ergreifen
oder
Beamter im mD werden, dort versuchen sehr gut abzuschneiden und nach Ablauf der Wartezeit den Aufstieg in den gD versuchen. (Reue, nie die "andere Seite" kennengelernt zu haben?)

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken sowie Gefühle einigermaßen gut darstellen.
Ich wäre über jede Anregung und über alle Gedanken dazu dankbar.
Diese Situation belastet mich tatsächlich derzeit sehr.

Viele Grüße!

Hey! Ich finde deine Fragestellung sehr spannend, da ich vor einer ähnlichen Situation stand. Ich war nach dem Bachelor 3 Jahre lang beim Land Berlin beschäftigt und hatte dann die Möglichkeit der Verbeamtung in die A10. Für mich war nach aufkommen der Fragestellung klar: Ich muss hier weg. Ich sehe mich nicht mein Leben lang in einer Behörde und will unbedingt noch etwas anderes sehen. Ich habe dann den Master im Fernstudium begonnen und 4 Jahre lang unterschiedliche Unternehmen kennengelernt und das rate ich dir auch.

Es gibt in Berlin SOO viele Startups, Mittelständler oder auch Dienstleister, die dich auch ohne Studienabschluss nehmen. Sammle da Erfahrungen und schau wo es dir am besten gefällt. Du wirst sehen, dass Feld in der freien Wirtschaft ist so viel weiter, motivierender und spannender. Solltest du nach den Erfahrungen zu einem anderen Schluss kommen, kannst du jederzeit zurück.

Alles Gute für dich.

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WiWi Gast

ÖD oder freie Wirtschaft?

Eine Sache habe ich noch vergessen: Du hast noch so viel Zeit. Wirklich. Ich habe jetzt mit 29 meinen Master und Arbeitsangebote zum "Berufseinstieg" mit 70.000€ vorliegen und bin wirklich keine klassische "Top-Performerin". Alles ist möglich und wie gesagt - zur Not gibts immer noch den Weg zurück.

antworten
WiWi Gast

ÖD oder freie Wirtschaft?

WiWi Gast schrieb am 07.02.2025:

Eine Sache habe ich noch vergessen: Du hast noch so viel Zeit. Wirklich. Ich habe jetzt mit 29 meinen Master und Arbeitsangebote zum "Berufseinstieg" mit 70.000€ vorliegen und bin wirklich keine klassische "Top-Performerin". Alles ist möglich und wie gesagt - zur Not gibts immer noch den Weg zurück.

Kannst du uns sagen welche Branche/welcher Beruf oder welches Unternehmen zum Berufsenstieg 70k zahlt? Kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.

antworten
WiWi Gast

ÖD oder freie Wirtschaft?

Nach einer Ausbildung bekommt man eigentlich keine E9a. Das ist die Eingangsstufe für den gehobenen Dienst. Setzt üblicherweise einen Bachelor voraus.

Unsure24 schrieb am 06.02.2025:

Guten Abend zusammen,

kurz etwas zu meiner Person: Ich bin jüngst 21 Jahre alt geworden und habe eine Ausbildung zum Justizfachangestellten abgeschlossen. Arbeite derzeit in der Landesverwaltung und bin dort auf einer nach E9a TV-L bewerteten Stelle eingesetzt.
Verdiene dort ab Februar ~3500 Brutto und ab Juni durch erste Erhöhung der Erfahrungsstufe ~3700. Dazu kommt eine Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Ich kann an 2 Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeiten und habe Gleitzeit.

Nun ist die wieder eine Ausschreibung zum verkürzten "Aufstieg" in den mittleren Dienst (Lb 1.2), welcher ein halbes Jahr dauern würde (währendessen bereits Beamter auf Probe und dementsprechend keine Anwärterbesoldung) gekommen. Eingruppierung wäre demnach dann in A6, was finanziell dann die nächsten Jahre 0 Anreiz darstellen würde. (Die allgemein bekannten Vorteile oder Anreize des Beamtentums muss ich denke ich nicht nochmal schreiben).

Auf der anderen Seite wäre es nach durch den "Sprung" in die Verbeamtung durchaus möglich in den gehobenen Verwaltungsdienst oder den Aufstieg zum Rechtspfleger über ein Studium als Aufstiegsbeamter zu gelangen. Diese haben wiederum eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, dafür allerdings die sachliche Unabhängigkeit sowie Vertrauensarbeitszeit (kommen und gehen wann man will, Home-Office wie und wann man will so lange die Arbeit erledigt wird).

Das alles ist in meinen Augen nicht schlecht, doch es belastet mich derzeit sehr, dass ich Angst davor habe, den Schritt ins Beamtentum zu bereuen und nie die eventuell auch interessanten Seiten außerhalb des öD kennengelernt zu haben.

Ich habe mich daher für einen berufsbegleitenden BWL Bachelor an der HTW in Berlin eingeschrieben und wurde dort nun immatrikuliert.

Nun mein wirkliches Problem:
Lohnt es sich für mich mehr den Bachelor nebenberuflich durchzuziehen und für diesen alles zu geben (evtl. auch Arbeitszeit reduzieren, wäre problemlos möglich) oder sollte ich die "sicherere, vorgegebene Schiene" des Beamtentums wählen?

Mögliche Szenarien in meinem Kopf: 5 Jahre BWL Bachelor als weiterhin Angestellter, evtl. anschließend noch einen universitären Master dranhängen und dann einen wahrscheinlich durchaus besser bezahlten Job ergreifen
oder
Beamter im mD werden, dort versuchen sehr gut abzuschneiden und nach Ablauf der Wartezeit den Aufstieg in den gD versuchen. (Reue, nie die "andere Seite" kennengelernt zu haben?)

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken sowie Gefühle einigermaßen gut darstellen.
Ich wäre über jede Anregung und über alle Gedanken dazu dankbar.
Diese Situation belastet mich tatsächlich derzeit sehr.

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WiWi Gast

ÖD oder freie Wirtschaft?

Für einen realistischen Einblick in Gehaltsstrukturen empfehle ich auch die Informationen des Statistischen Bundesamtes: https://service.destatis.de/DE/gehaltsvergleich/

Ich bin als Marketing Managerin bei einem internationalen Pharmakonzern eingestiegen.

WiWi Gast schrieb am 07.02.2025:

WiWi Gast schrieb am 07.02.2025:

Kannst du uns sagen welche Branche/welcher Beruf oder welches Unternehmen zum Berufsenstieg 70k zahlt? Kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.

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Unsure24

ÖD oder freie Wirtschaft?

Das ist soweit nicht ganz richtig. E9a TV-L ist immer noch gleichzusetzen mit dem mD (LB 1.2) bei Beamten. Gehobener Dienst (2.1) wird es dann bei E9b / E9c, man hat dort mit den Stufen etwas getrickst.
Ich bin gelernter Justizfachangestellter und arbeite in einer Serviceeinheit. Diese waren vor ein paar Jahren noch je nach Abteilung unterschiedlich eingestuft. Nach Klage und dem letztlich maßgeblichem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (4 AZR 195/20) wird nun jeder einheitlich nach E9a bezahlt.
Und das 2,5 (verkürzt!) jähriger Ausbildung. :-)

WiWi Gast schrieb am 07.02.2025:

Nach einer Ausbildung bekommt man eigentlich keine E9a. Das ist die Eingangsstufe für den gehobenen Dienst. Setzt üblicherweise einen Bachelor voraus.

Unsure24 schrieb am 06.02.2025:

Viele Grüße!

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WiWi Gast schrieb am 01.06.2018: Du bist wohl nicht im ÖD, wenn du solche verrückten Ideen hast... Aber ansonsten, stimmt ...

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