ÖD oder freie Wirtschaft?
Guten Abend zusammen,
kurz etwas zu meiner Person: Ich bin jüngst 21 Jahre alt geworden und habe eine Ausbildung zum Justizfachangestellten abgeschlossen. Arbeite derzeit in der Landesverwaltung und bin dort auf einer nach E9a TV-L bewerteten Stelle eingesetzt.
Verdiene dort ab Februar ~3500 Brutto und ab Juni durch erste Erhöhung der Erfahrungsstufe ~3700. Dazu kommt eine Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Ich kann an 2 Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeiten und habe Gleitzeit.
Nun ist die wieder eine Ausschreibung zum verkürzten "Aufstieg" in den mittleren Dienst (Lb 1.2), welcher ein halbes Jahr dauern würde (währendessen bereits Beamter auf Probe und dementsprechend keine Anwärterbesoldung) gekommen. Eingruppierung wäre demnach dann in A6, was finanziell dann die nächsten Jahre 0 Anreiz darstellen würde. (Die allgemein bekannten Vorteile oder Anreize des Beamtentums muss ich denke ich nicht nochmal schreiben).
Auf der anderen Seite wäre es nach durch den "Sprung" in die Verbeamtung durchaus möglich in den gehobenen Verwaltungsdienst oder den Aufstieg zum Rechtspfleger über ein Studium als Aufstiegsbeamter zu gelangen. Diese haben wiederum eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, dafür allerdings die sachliche Unabhängigkeit sowie Vertrauensarbeitszeit (kommen und gehen wann man will, Home-Office wie und wann man will so lange die Arbeit erledigt wird).
Das alles ist in meinen Augen nicht schlecht, doch es belastet mich derzeit sehr, dass ich Angst davor habe, den Schritt ins Beamtentum zu bereuen und nie die eventuell auch interessanten Seiten außerhalb des öD kennengelernt zu haben.
Ich habe mich daher für einen berufsbegleitenden BWL Bachelor an der HTW in Berlin eingeschrieben und wurde dort nun immatrikuliert.
Nun mein wirkliches Problem:
Lohnt es sich für mich mehr den Bachelor nebenberuflich durchzuziehen und für diesen alles zu geben (evtl. auch Arbeitszeit reduzieren, wäre problemlos möglich) oder sollte ich die "sicherere, vorgegebene Schiene" des Beamtentums wählen?
Mögliche Szenarien in meinem Kopf: 5 Jahre BWL Bachelor als weiterhin Angestellter, evtl. anschließend noch einen universitären Master dranhängen und dann einen wahrscheinlich durchaus besser bezahlten Job ergreifen
oder
Beamter im mD werden, dort versuchen sehr gut abzuschneiden und nach Ablauf der Wartezeit den Aufstieg in den gD versuchen. (Reue, nie die "andere Seite" kennengelernt zu haben?)
Ich hoffe ich konnte meine Gedanken sowie Gefühle einigermaßen gut darstellen.
Ich wäre über jede Anregung und über alle Gedanken dazu dankbar.
Diese Situation belastet mich tatsächlich derzeit sehr.
Viele Grüße!
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