WiWi Gast schrieb am 30.12.2023:
Stimme nicht zu. Die dt.-int‘l OEMs -produzieren- bereits im günstigen Ausland inkl dazugehöriger Lieferketten. Die wenigen Werke in D halten sich nur aufgrund politisch-öffentlich-medialem Druck. Investiert (Ihr Bsp oben: USA) wird dort wo Energie- und/oder Lohnkosten niedrig und/oder Subventionen hoch bzw. Steuern niedrig sind. Es handelt sich tatsächlich um einen internationalen Markt. Wo lohnt sich der Business Case am meisten - und das ist leider nicht in D (Hochlohnland, Fachkräftemangel (qualitativ und quantitativ dh Einsatzbereitschaft), Energiekosten, Administration). Ja, Vulnerabilität der Lieferketten ist ein Thema aber da rückt man einfach etwas näher (es gibt Alternativen zu China und Suezkanal). Und einem „Brain“ der in einer Organisation etwas bewegt zahlt man gerne ein ordentliches Gehalt, aber sicher nicht fürs Nichtstun. Im Übrigen ist es für internationale Konzerne egal, wo der Brain sitzt… Im Endeffekt: Markt :)
Ps: BMW, VW/Audi haben ihre Werke schon vor Jahrzehnten nach China verlagert (JV‘s). Sind nur leider mittlerweile auch da nicht mehr sehr wettbewerbsfähig..
Audi, BMW und Mercedes bauen noch heute ihre High-end Produkte in Deutschland. A8, 7er, S-Klasse (die Autos mit der höchsten Marge) werden sogar ausschließlich in Deutschland entworfen und gebaut. Deutschland ist und bleibt für absolute High-End Produkte der beste Standort in der Welt - auch vor Japan. Kein Land der Welt muss für seine Subventionen zur Ansiedlung von Halbleitern so wenig Geld investieren wie Deutschland (gemessen an Outcome, Steueraufkommen und Arbeitsplatz).
Stimmt leider überhaupt nicht.
In Deutschland ist nur noch in einigen Fällen die Endmontage und Abnahme gewisser Baureihen. Das hat auch eher was mit dem Einfluss von IGM und Betriebsrat zu tun, als mit strategischer Entscheidung.
Der einzige Autohersteller der noch größtenteils in Deutschland produziert ist VW. Und man sieht ja, wie gut es denen damit geht. Ich sage nur 2% Bruttorendite...
VW macht das auch nur, weil der Aufsichtsrat mehrheitlich Arbeitnehmerfreundlich besetzt ist (Betriebsrat und Land Niedersachsen mit großem Einfluss).
Tesla hat sich in Deutschland angesiedelt, weil man Transportkosten aus den USA/China in den europäischen Markt einsparen will. Dazu kam die Angst vor Strafzöllen in Zukunft. Deutschland liegt geografisch halt zentral in Europa.
Abseits davon gilt Deutschland als weitaus weniger streikfreudig als z.B. die Franzosen, Spanier oder Italiener. Was Musk von Gewerkschaften hält ist ja kein Geheimnis.
Weiter nach Osten wollte man aufgrund der zunehmend instabilen politischen Lage dort nicht gehen. Außerdem ist Osteuropa schon lange nicht mehr das billige Eldorado für Produzenten. Dort gibt es inzwischen so viele Fabriken, dass es einen Mangel an Personal gibt und auch dort die Gehälter steigen.
Warum will sich Intel ggf. in Deutschland ansiedeln? Fokus liegt hier auf ggf.! Den der Intel Chef hat schon so manche Pirouette um das Thema gemacht. Ich würde jedenfalls mein Geld nicht darauf wetten, dass die Fabrik jemals die Produktion anwirft.
Bei den Mengen, welche Intel an direkter und indirekter Subvention bekommt, bezahlt Deutschland Intel die Fabrik quasi vollständig. Das ist doch ein super Deal für Intel. Abgesehen davon sollte in der Fabrik immer noch das "Packaging" stattfinden. Die echte Hochtechnologie sollte woanders stattfinden und die fertigen Wafer nach Deutschland transportiert werden.
In anderen Teilen der Welt werden Chip-Fabriken übrigens ohne Subventionen hochgezogen...
Und vom Thema Steueraufkommen brauchen wir gar nicht zu reden. Tesla, Intel und Co. zahlen in Deutschland keine Steuern.
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