WiWi Gast schrieb am 05.10.2020:
An diejenigen, die privat ein Auto besitzen (also kein Dienstwagen o.ä.):
Wie viel zahlt ihr monatlich für euer Auto? Mit allem inklusive bitte.
Nachdem ich vor einigen Wochen die ADAC Studie gelesen habem wonach die Mehrheit der Deutschen die Kosten für ein Auto deutlich unterschätzen, habe ich mich letztens mit einem Kumpel unterhalten. Dieser meinte, statt meinem ÖPNV Ticket für ~150€/Monat könnte ich mir doch eher ein Auto kaufen. Sehe aber absolut nicht, wie sich das rechnen soll. Zumal ich in einer Großsstadt lebe und in eine andere Pendle (etwas weniger als 50km pro Richtung).
Mit Tank, Versicherung, Steuer, Instandhaltung und Kaufpreis bzw. Wertverlust, kann man doch nie und nimmer unter 400€ im Monat kommen, oder?
Auto 2011 für 6.000 Euro gekauft und fährt immer noch. Kompaktklasse Golf/Astra/...
Rechnen wir mal mit einem Totalschaden in 2023, dann sind es 6.000 Euro durch 12 Jahre = 500 Euro im Jahr.
Versicherung und Steuer insgesamt 400 Euro pro Jahr.
Reparatur und Instandhaltung macht mein Bruder umsonst. Ich zahle ihm nur die Teile zum Händlereinkaufspreis und das in bar. Daher habe ich da ein relativ gutes Gefühl für die Höhe der Beträge - sie sind absolut gering. Alle 2 Jahre direkt vor/nach HU etwa 100 Euro und dann war letztes nochmal 100 Euro außerhalb der Reihe. Das für Reparatur. Ölwechsel ist nahezu kostenlos. Zündkernen kosten übrigens 4 Euro im Einkauf und sind praktisch in 10 Minuten gewechselt - nur damit ihr wisst, wie viel eine Werkstatt draufschlägt.
Parkgebühren kann man nahezu vernachlässigen. 1-2x im Jahr muss ich was zahlen, weil ich irgendwo parke, wo es kostet.
Reifensatz hatten wir zum Geburtstag geschenkt bekommen, sonst sind das wohl so 200 Euro. Quasi einmalig, da ein Reifensatz 8 Jahre hält.
Ansonsten halt 7,5 Liter x 1,25 Euro = 9 Cent je Kilo Tankkosten. Und dazu etwa 100 Euro im Monat für Wertverlust (500/12), Versicherung, Steuern (400/12) und Rest (300/12).
Ich denke mal, wir fahren so 8.000 - 9.000 Kilometer im Jahr. Macht dann 1.200 Euro + 750 bis 844 Euro = 1.950 - 2.044. Pro Kilometer 23 bis 24 Cent.
Zu meiner Arbeit fährt kein ÖPNV und Einkaufen würde ich nicht ohne Auto. Auch unsere Verwandten wohnen dörflich (teilweise 5 Kilometer von der nächsten Bushaltestelle entfernt). Das Auto ist daher alternativlos und sehr praktisch, aber einen Autofetisch haben wir auch nicht.
Ich denke, hauptsächlich wird der Wertverlust unterschätzt. Tankkosten hat man doch ganz gut im Blick und Versicherung und Steuern eigentlich auch. Reparatur und Instandhaltung wird demgegenüber häufig überschätzt, jedenfalls meiner Meinung nach. Auch wenn wir ziemliches Glück mit unserem Bruder haben, geht an dem Auto auch einfach nur wenig kaputt.
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