Ich finde es schon sehr erstaunlich wie viele "Experten" sich in diesem Forum rumtreiben.
Hier meine Sicht zu dem Thema Big 4:
Wenn man objektiv die Mitarbeiterzahlen bzw. den Umsatz betrachtet, dann wird man die folgende Reihenfolge feststellen: PWC, KPMG, EY und Deloitte.
Was ich mich allerdings frage ist, ob diese Reihenfolge für einen Berufseinsteiger von so entscheidender Bedeutung ist. Ob mein AG bundesweit 1,4 Mrd. Umsatz macht oder "nur" 800 Mio. ist m.E. in den ersten Jahren zweitrangig. Vielmehr ist die Atmosphäre in dem jeweiligen Team bzw. Partnerbereich viel entscheidender. Und bei diesem Aspekt kann man bei allen Big 4 Glück oder Pech haben.
Ohne überheblich klingen zu wollen, ich erfülle die sogennaten Kriterien (Note, Auslandsaufenthalt, Praktika etc.) eines High Potentials. Als ich vor ca. 1,5 Jahren ins Berufsleben einsteigen wollte, war ich in der glücklichen Lage von allen Big 4 ein Angebot vorliegen zu haben. Ich habe mich damals für Deloitte entschieden, weil ich dort den Lernfaktor am höchsten eingestuft hatte. Dadurch dass es Deloitte in seiner jetzigen Form erst seit wenigen Jahren gibt, ist es normal dass die Strukturen noch nicht auf dem Stand von PwC oder KPMG sind. Aber genau das sehe ich als ein Vorteil an, denn wer gut ist kann schnell Verantwortung übernehmen und je nach der Hierarchie Stufe was "bewegen", auch wenn das zum Teil sehr zeitintensiv ist.
Zudem hatte ich Horrorvorstellungen im ersten Jahr bei einem DAX Mandat Wochen oder Monate lang Forderung A bis Z zu prüfen, wie es Bekannte von mir gemacht haben. Nicht das ich falsch verstanden werde, die Prüfung eines DAX Mandats ist sicherlich sehr spanned und herausfordernd, aber allerdings erst ab Senior bzw. Manager Level. Daher fand ich die Mandantenstruktur bei Deloitte sehr spannend, die Mischung von großen und kleinen Mittelständern sowie S- und M-DAX Konzernen hat dazu geführt, dass ich in sehr kurzer Zeit sehr viel gelernt habe. Ich will nicht abstreiten, dass das bei den anderen auch möglich ist, ich habe "nur" den Vergleich meiner Erfahrungen mit dem von zwei ehemaligen Kommilitonen bei den beiden Marktführern.
Und bzgl. Fortbildung, Examensförderung, Auslandseinsätze nehmen sich die Big4 nicht viel.
Ich will hier keineswegs Werbung für Deloitte machen, aber ich kann es nachvollziehen, wie einige hier im Forum respektlos gegenüber der Konkurrenz auftreten.
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