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Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

Naja, musst halt wissen, was dir Spaß im Leben macht. Meine Eltern sind auch Millionäre, trotzdem machen sie keine großen Urlaube und haben keine teuren Hobbys, weil die größte Zufriedenheit in ihrem Leben ein Salat und eine halbe Bier auf der Terrasse ist. :-)

Ich verstehe auch den Spruch nicht "das letzte Hemd hat keine Taschen". Das mag ja sein, aber wenn ich Zufriedenheit verspüre wenn ich sehe wie mein Vermögen täglich wächst ist das doch in Ordnung. Warum soll ich das Geld bei Golf und Segeln raushauen, wenn es nicht das ist, was mich glücklich macht?

Ich verspüre z.B. viel mehr Zufriedenheit wenn ich meinen jährlichen Bonus (ca. 30k brutto) in Aktien stecke - andere geben das Geld aus für eine 4 wöchige USA Reise. Jeder wie er mag oder? :-)

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Wofür möchtest du denn das Geld ausgeben? Sei es heute, morgen oder übermorgen.

Für einfach Verballern bin ich auch zu geizig bzw. ist das Geld in der Regel zu hart erarbeitet. Ich gönne mir aber trotzdem gerne Sachen, die ich haben möchte.

Würde daher weiter sparen, was quasi ganz von alleine geht, und bewusst (!) An einigen Stellen Mal was gönnen - egal, ob Urlaub, Auto, Kleidung, Essen, Technik oder was auch immer.

Spätestens für eine Immobilie (z.B. in einer noch nicht absehbaren Partnerschaft) oder für das Umshiften in Teilzeit oder Frühruhestand kann man die Kohle immer ganz gut gebrauchen, solange es nicht eine Million oder mehr ist (und auch dann schadet es nicht, wenn es nicht extrem hart und erzwungen gespart ist).

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ich finde finanzielle Unabhängigkeit ist genau für den Begriff „unabhängig“ gut. Geld macht nicht glücklich, aber ich kann gewiss sagen, dass kein Geld viele Sorgen mit sich bringt, und die meisten Sorgen kann man sich tatsächlich wegkaufen.

Daher würde ich einfach genug zur Seite legen, aber für die wirklich wichtigen Dinge (für mich meine Freundin und Urlaube) Geld ausgeben. Ich bin 22 aber spare ebenfalls 1500€ im Monat und habe schon ein Depot von 40 K. Durch den Zinseszins kann ich gut absehen, dass wenn ich so weiter mache ich zumindest keine großen Sorgen haben werde und das ist das wichtigste. Ich bin mit garnichts aufgewachsen und weis daher wie freier und unabhängiger ich leben kann als meine Eltern

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Das ist doch genau der Punkt.

Sagen wir mal, du sitzt in den 4 Wochen zuhause rum -> wem macht das mehr Spaß?
Im Umkehrschluss heißt das ja, du verzichtest lieber auf den Urlaub, um Geld anzuhäufen - und ja, eine große Zahl freut einen erstmal. Aber hat man dadurch einen tollen Tag gehabt? Ich denke nicht.

Mir machen auch keine unsinnigen Ausgaben Spaß. Mir geht es aber um Ausgaben, die ich gerne machen würde, diese aber nicht mache, damit ich Geld ansparen kann.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ich finde 200.000 viel Geld, aber trotzdem weit davon entfernt richtig "unabhängig" zu sein.

Aktuell bist du doch noch 100% im "Hamsterrad" zwischen Arbeit und Miete zahlen drinnen. Und das wirst du so auch bleiben.

Wenn deine Frage danach abzielt, ob du weniger sparen sollst und dir dafür mehr gönnen. Das ist deine Entscheidung. Wenn du dich mit deinem finanziellen Polster sicher und wohl fühlst, kannst du ja deine Ausgaben erhöhen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

kannst ja einfach mal 2-6 Monate die Sparrate aussetzen und schauen was du mit dem Geld anfängst. Ich kann nur für mich sprechen und würde vermutlich wenig / bis gar nichts an meinem Leben ändern.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ich kann das verstehen durch Erbe und Arbeit im Ausland habe ich rund 1.3M vermögen und ein abbezhaltes Haus. Dadurch bin ich aber nur noch geiziger und sparsam weil die Unabhängigkeit in greifbarer Nähe ist.

Hätte ich so gut wie nichts haette ich das Gefühl sparen bringt eh nix und würde die Kohle einfach rausballern.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

@TE wie alt bist du denn?

Ein 200k Depot mit 20, haste ausgesorgt mit Zinseszins.

Aber mit 40 würde ich gar nicht daran denken aufhören zu sparen ^^

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Wäre vielleicht Teilzeitarbeit eine Option (Viertagewoche)? Ich meine die 140k im Jahr im Konzern sind sicherlich mit langen Arbeitszeiten verbunden und auch als Schmerzensgeld zu verstehen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

Sparst du wirklich, also legst du die Kohle nur zur Seite, oder investierst du, also baust du passives Einkommen auf durch Immobilien, Aktien etc.?

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Mal ein anderer Gedanke.
Ich wollte immer aufhören, wenn ich „durch“ bin.
Jetzt bin ich durch, großes Haus in Metropole und Finca auf Mallorca, Depot 600 und Cash 600.

Hätte letztes Jahr problemlos aufhören können, aber war nie eine Option. 1. Braucht man was, was Struktur gibt. 2. Fehlen ohne Arbeit soziale Kontakte und intellektuelle Herausforderung. 3. Kenne ich niemanden, der bei diesem Vermögen „spart“ um nicht zu arbeiten oder in S. Oliver Klamotten rumläuft. Die Wünsche und der Standard wachsen mit. Und ich fliege mit der Familie lieber für 25k in der Business nach New York als in der Eco, schlimmstenfalls noch mit umsteigen.

Es ist so viel leichter, 20.000€ mehr zu verdienen als 20.000€ irgendwo zu sparen. Arbeitet an der Top Line und dann müsst Ihr Euch auch keine Gedanken machen, wann Ihr aufhören könnt und wie viel Ihr spart

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Genau die Mitte :)

Also mit einem Erbe würde ich mich nicht zur Ruhe setzen oder in Teilzeit gehen. Die Tatsache, dass ich jetzt in Teilzeit gehe oder frühe in Rente gehe weil meine Eltern dafür geschuftet haben, finde ich nicht ok.

Aber da gibts viele die das durchaus anders sehen :)

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

@TE wie alt bist du denn?

Ein 200k Depot mit 20, haste ausgesorgt mit Zinseszins.

Aber mit 40 würde ich gar nicht daran denken aufhören zu sparen ^^

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Am Ende musst du es entscheiden. Wir können nicht viel zurücklegen und sparen wo es geht. Jetzt steht Scheidung an, da wird es nochmal haarig. Daher lass dich nicht beirren und mach auf was du Bock hast. Dein Geld und dein Job wird dir jedoch nicht die Momente geben, die du mal vermissen wirst. Genauso wie ein Chef oder dessen Chefchef.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Aktueller Net worth: 550k
Sparrate 4.750€ p.M
Werde bald 30.

Solange mir arbeiten noch taugt geht das weiter so, spätestens aber mit Kids wird dann zurückgeschraubt

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Bei 200k Erspartem und 3k Sparrate fängt es doch gerade erst an Spaß zu machen, da hört man doch nicht auf. In 10j bist du bei 900k, ab da wird es erst richtig lustig wenn ein Jahr mit +10% dann ein Zuwachs von fast 100k absolut bedeutet.

Für mich ist mehr Geld einfach mehr Unabhängigkeit und Sicherheit. Inflation, steigende Energiekosten, Job, das kann man alles deutlich entspannter sehen. Und 200k sind jetzt nicht wirklich viel, auch wenn es einem in dem Moment so vorkommen mag. Irgendwann kommt Familie, vielleicht ne Immo, vielleicht will man mal ein Jahr Auszeit nehmen, gibt für mich genügend Gründe für reichlich Erspartes.

Wir (beide 40) haben mittlerweile rund 1M netto, Sparrate auch gut 3k, Erbe dürfte irgendwann im mittleren 7-stelligen Bereich liegen. Wir fragen uns auch schon, wie lange machen wir noch, wie viel braucht man, etc. Es wird insbesondere mir irgendwann sehr schwer fallen zu sagen: es reicht, wir können weniger arbeiten/aufhören zu arbeiten.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Sind Verheiratet , haben 2 Kleinkinder uns sind beide Anfang 40 in einem Konzern tätig. Einkommen derzeit liegt bei 140k + 80k (Teilzeitstelle).
Immobilie zur Miete
Depot ca. 900k
Durch die BAV der Konzerne wird auch fürs Alter vorgesorgt

Wie soll es nun weitergehen? Für den Ausstieg sind die Kinder noch zu jung.
Daher nochmals Eigentum mit einer Immobilie anschaffen? Oder doch Konsum?
Ich habe derzeit nicht das Gefühl, dass sich Leistung wirklich lohnt und befürchte für das angesparte wird man eher noch bestraft.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Kann dich sehr gut verstehen. Ich bin auch bei ca. 6k Nettogehalt im Monat + Bonus von 30-40k brutto pro Jahr.

Ich spare ca. 50% von meinem Gehalt und den Rest gebe ich sehr großzügig aus. Dazu muss aber gesagt sein, dass mir meine Großeltern eine super renovierte Altbau Wohnung mit 4 Zimmer und knapp 120qm geschenkt bzw. vererbt haben. Entsprechend habe Ich quasi keine Wohnkosten.

Als Vermögen habe ich wohl aktuell ca. 250k (je nach Aktienkursen) und der Wert steigt monatlich. Dennoch befinde ich mich in einer gewissen „Wohlstandsfalle“. Ich habe so viel Geld um im Alltag (weder einkaufen, Restaurant, Club, Urlaub,) nicht an Geld denken zu müssen, aber für wirklichen Luxus (z.B. Reisen in First Class, mehrere teure Autos, Luxusuhren,..) fehlt mir doch das Geld.

So stecke ich gefühlt in einer sehr komfortablen Situation fest. Aber wirklich großes Vermögen (>5m) werde ich so nie aufbauen können.

Klar ein Luxusproblem, aber nervt trotzdem.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Kann dich sehr gut verstehen. Ich bin auch bei ca. 6k Nettogehalt im Monat + Bonus von 30-40k brutto pro Jahr.

Ich spare ca. 50% von meinem Gehalt und den Rest gebe ich sehr großzügig aus. Dazu muss aber gesagt sein, dass mir meine Großeltern eine super renovierte Altbau Wohnung mit 4 Zimmer und knapp 120qm geschenkt bzw. vererbt haben. Entsprechend habe Ich quasi keine Wohnkosten.

Als Vermögen habe ich wohl aktuell ca. 250k (je nach Aktienkursen) und der Wert steigt monatlich. Dennoch befinde ich mich in einer gewissen „Wohlstandsfalle“. Ich habe so viel Geld um im Alltag (weder einkaufen, Restaurant, Club, Urlaub,) nicht an Geld denken zu müssen, aber für wirklichen Luxus (z.B. Reisen in First Class, mehrere teure Autos, Luxusuhren,..) fehlt mir doch das Geld.

So stecke ich gefühlt in einer sehr komfortablen Situation fest. Aber wirklich großes Vermögen (>5m) werde ich so nie aufbauen können.

Klar ein Luxusproblem, aber nervt trotzdem.

hätte ich dein geld, könnte ich meine studienschulden in 5 monaten abbezahlt haben. hab ich aber nicht. hab viel weniger netto und werd noch lange abzahlen müssen zuzüglich all die zinsen, die noch dazu kommen. mich nervts :-(

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Kann dich sehr gut verstehen. Ich bin auch bei ca. 6k Nettogehalt im Monat + Bonus von 30-40k brutto pro Jahr.

Ich spare ca. 50% von meinem Gehalt und den Rest gebe ich sehr großzügig aus. Dazu muss aber gesagt sein, dass mir meine Großeltern eine super renovierte Altbau Wohnung mit 4 Zimmer und knapp 120qm geschenkt bzw. vererbt haben. Entsprechend habe Ich quasi keine Wohnkosten.

Als Vermögen habe ich wohl aktuell ca. 250k (je nach Aktienkursen) und der Wert steigt monatlich. Dennoch befinde ich mich in einer gewissen „Wohlstandsfalle“. Ich habe so viel Geld um im Alltag (weder einkaufen, Restaurant, Club, Urlaub,) nicht an Geld denken zu müssen, aber für wirklichen Luxus (z.B. Reisen in First Class, mehrere teure Autos, Luxusuhren,..) fehlt mir doch das Geld.

So stecke ich gefühlt in einer sehr komfortablen Situation fest. Aber wirklich großes Vermögen (>5m) werde ich so nie aufbauen können.

Klar ein Luxusproblem, aber nervt trotzdem.

hätte ich dein geld, könnte ich meine studienschulden in 5 monaten abbezahlt haben. hab ich aber nicht. hab viel weniger netto und werd noch lange abzahlen müssen zuzüglich all die zinsen, die noch dazu kommen. mich nervts :-(

Klar, aber die Schulden ist man ja bewusst für das Studium eingegangen und muss man als Invest für die Zukunft sehen. Wird sich ja von alleine zurück zahlen.

Was einem bewusst wird, Arbeit lohnt sich in Deutschland nicht mehr. Der soziale Aufstieg wird immer schwerer.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Lol 9600 netto und ihr spart nur 1500?? Selbst mit den 2000 fürs Haus seit ihr ja nur bei 3500

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sind Verheiratet , haben 2 Kleinkinder uns sind beide Anfang 40 in einem Konzern tätig. Einkommen derzeit liegt bei 140k + 80k (Teilzeitstelle).
Immobilie zur Miete
Depot ca. 900k
Durch die BAV der Konzerne wird auch fürs Alter vorgesorgt

Wie soll es nun weitergehen? Für den Ausstieg sind die Kinder noch zu jung.
Daher nochmals Eigentum mit einer Immobilie anschaffen? Oder doch Konsum?
Ich habe derzeit nicht das Gefühl, dass sich Leistung wirklich lohnt und befürchte für das angesparte wird man eher noch bestraft.

Euch geht es sehr gut und ihr habt bereits mit der BAV und dem Vermögensaufbau sichergestellt, dass es euch für den Rest des Lebens sehr gut gehen wird und ihr euren Kindern eine tollen Start ins Leben ermöglichen könnt. Ich finde, dass das ein Beispiel dafür ist, dass sich Leistung lohnt.

Wenn du andere Ansprüche ans Leben hast, verstehe ich deine Entscheidung für einen Posten im Middle Management in einem Konzern nicht. Dafür hättest du dann offensichtlich selber etwas gründen müssen, mit all den dazu gehörigen Risiken. Wenn es funktioniert hätte, könntest du dich vielleicht auf deiner Yacht zur ruhe setzen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

. Aber wirklich großes Vermögen (>5m) werde ich so nie aufbauen können.

Klar ein Luxusproblem, aber nervt trotzdem.

Herrlich, Bruder!

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Kann dich sehr gut verstehen. Ich bin auch bei ca. 6k Nettogehalt im Monat + Bonus von 30-40k brutto pro Jahr.

Ich spare ca. 50% von meinem Gehalt und den Rest gebe ich sehr großzügig aus. Dazu muss aber gesagt sein, dass mir meine Großeltern eine super renovierte Altbau Wohnung mit 4 Zimmer und knapp 120qm geschenkt bzw. vererbt haben. Entsprechend habe Ich quasi keine Wohnkosten.

Als Vermögen habe ich wohl aktuell ca. 250k (je nach Aktienkursen) und der Wert steigt monatlich. Dennoch befinde ich mich in einer gewissen „Wohlstandsfalle“. Ich habe so viel Geld um im Alltag (weder einkaufen, Restaurant, Club, Urlaub,) nicht an Geld denken zu müssen, aber für wirklichen Luxus (z.B. Reisen in First Class, mehrere teure Autos, Luxusuhren,..) fehlt mir doch das Geld.

So stecke ich gefühlt in einer sehr komfortablen Situation fest. Aber wirklich großes Vermögen (>5m) werde ich so nie aufbauen können.

Klar ein Luxusproblem, aber nervt trotzdem.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Arme Eltern muss man sich eben leisten können.

Meine Eltern werden mir nichts vererben, aber ich zahle gerne Pflegekosten wenn es soweit ist. Dafür arbeite ich jeden Tag hart.

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

Elternhaus (Studium etc.) und Erbschaften sind eben schon kritische Faktoren für Vermögensaufbau.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ich glaube nicht dass man irgendwann im Leben sagt "Ach Mist, jetzt hab ich tatsächlich noch ein fast vergessenes Polster von 100.000 EUR hier auf meinem Sparbuch, wie unbequem ist das denn?"

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Ihr zahlt 2000 Euro fürs Haus ab bei 9600€ Netto?
Also entweder ist die Immobilie weit unter euren Verhältnissen oder ihr finanziert... keine Ahnung, nen halbes Jahrhundert? XD

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

Mach dir mal einen Plan von deinem Leben bis zu deinem Tod. Dann siehst du besser was du brauchst und was nicht.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Wäre vielleicht Teilzeitarbeit eine Option (Viertagewoche)? Ich meine die 140k im Jahr im Konzern sind sicherlich mit langen Arbeitszeiten verbunden und auch als Schmerzensgeld zu verstehen.

Ich hab tatsächlich relativ entspannte Arbeitszeiten. Da die Kinder ab 7:30 im Kindergarten sind, fange ich auch so früh an und bin spätestens um 17:30 fertig. Klar sind das 10h, aber ich bin aufgrund der Kinder ja sowieso früh wach. Dank 4-5 Tage HO ist es auch sehr entspannt. Freitags bin ich um 15 Uhr fertig. Kann mit dem Pensum ehrlich gesagt sehr gut leben und habe (noch) nicht so richtig das Bedürfnis, zu reduzieren. Ich denke für meine Stelle wäre es prinzipiell machbar, würde mir die Option auf jeden Fall offen halten. Definitiv will ich aber vor 60 aufhören, das ist ganz klar.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Naja wirst noch ne Weile so weiter machen müssen.

Hab es für mich schon öfters durchgerechnet:
Bin 31 und habe einen NW von 250k, bei ca 4k Sparrate und 7% Rendite auf mein aktuell 150k Depot bin ich mit 40 "erst bei 870k".
Das ist auch ein Haufen Geld, aber zum aussteigen viel zu wenig, aber ab da fängt das Vermögen (theoretisch) an richtig Geld zu verdienen.

40: 870k
45: 1,5 Mio
50: 2,5 Mio
55: 3,6 Mio
60: 5,4 Mio
65: 7,9 Mio

Theoretisch wäre ich also ab rund 50 durch (bin in der Schweiz daher brauche ich mehr als in Deutschland), bei dir reicht es evtl. schon mit 45

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Wäre vielleicht Teilzeitarbeit eine Option (Viertagewoche)? Ich meine die 140k im Jahr im Konzern sind sicherlich mit langen Arbeitszeiten verbunden und auch als Schmerzensgeld zu verstehen.

Ich hab tatsächlich relativ entspannte Arbeitszeiten. Da die Kinder ab 7:30 im Kindergarten sind, fange ich auch so früh an und bin spätestens um 17:30 fertig. Klar sind das 10h, aber ich bin aufgrund der Kinder ja sowieso früh wach. Dank 4-5 Tage HO ist es auch sehr entspannt. Freitags bin ich um 15 Uhr fertig. Kann mit dem Pensum ehrlich gesagt sehr gut leben und habe (noch) nicht so richtig das Bedürfnis, zu reduzieren. Ich denke für meine Stelle wäre es prinzipiell machbar, würde mir die Option auf jeden Fall offen halten. Definitiv will ich aber vor 60 aufhören, das ist ganz klar.

Das hört sich doch sehr gut an. Personelle Führung oder Spezialist? Bei dem Gehalt sind 9-10 Stundentage noch ganz in Ordnung und am Wochenende (hoffentlich) ganz frei. Wenn es einem auf Dauer nicht fertig macht, dann weshalb jetzt schon kürzer treten.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

Ich bin der mit 1M Vermögen und vermutlich Erbe im mittleren 7-stelligen Bereich. Wenn ich das Familienvermögen (Eltern, wir, meine Schwester) anschaue, dürften wir derzeit von rund 6M reden. Wenn ich jetzt nur mal 5% Rendite annehme und 30j in die Zukunft schaue (wir dann 70, unsere Kinder ca. 40), dann reden wir von 25M Familienvermögen - und vermutlich wird es eher mehr sein. Da geht die Schere schon sehr auseinander, ich finde das nicht uneingeschränkt gut.
Auf der andere Seite kommt meine Vater z. B. aus sehr einfachen Verhältnissen und hat das Vermögen mit Sparen und Investieren in den letzten 40-50j aufgebaut - und ich mache es seit rund 20j nicht anders. Also nichts, was nicht auch andere hätten machen können...

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Der Einkäufer

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

Ich bin der mit 1M Vermögen und vermutlich Erbe im mittleren 7-stelligen Bereich. Wenn ich das Familienvermögen (Eltern, wir, meine Schwester) anschaue, dürften wir derzeit von rund 6M reden. Wenn ich jetzt nur mal 5% Rendite annehme und 30j in die Zukunft schaue (wir dann 70, unsere Kinder ca. 40), dann reden wir von 25M Familienvermögen - und vermutlich wird es eher mehr sein. Da geht die Schere schon sehr auseinander, ich finde das nicht uneingeschränkt gut.
Auf der andere Seite kommt meine Vater z. B. aus sehr einfachen Verhältnissen und hat das Vermögen mit Sparen und Investieren in den letzten 40-50j aufgebaut - und ich mache es seit rund 20j nicht anders. Also nichts, was nicht auch andere hätten machen können...

Lol was für ein flex, mit Erbschaften flexen, genau mein Humor

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Gut er hat ja selber auch ordentlich Vermögen angespart, also sehe hier den Flex nicht. Er sagt ja auch sein Vater hat dafür hart gearbeitet, was soll man machen wenn wer stirbt? Die Konten auf 0 löschen? Ich arbeite jeden Tag hart für meine Kindern und nicht weil ich Porsche fahren will oder eine Villa brauche. Mir reicht ein 20 Jahre altes Auto und die selbstgekochten Nudeln aus Studienzeiten mit Tomatensoße. Die Uhrzeit gibt mein Handy her. Sein Vater hat doch alles richtig gemacht, er hat ihn anscheinend gut erzogen und er ruht sich nicht auf dem Erfolg seines Vaters aus. Genau das will doch jeder Vater, wissen, dass die Kinder auch nach seinem ableben gut klar kommen. Wer selbst nie viel Geld verdient hat, wird auch ein Erbe von 1 Mio schnell für nutzlosen Konsum aufbrauchen

Grade in diesem Forum bekommt man einen total falschen Eindruck von Geld. Man hat das Gefühl viele meinen dem Tod entfliehen zu können oder Geld mit in den Sarg zu nehmen.

Der Einkäufer schrieb am 20.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

Ich bin der mit 1M Vermögen und vermutlich Erbe im mittleren 7-stelligen Bereich. Wenn ich das Familienvermögen (Eltern, wir, meine Schwester) anschaue, dürften wir derzeit von rund 6M reden. Wenn ich jetzt nur mal 5% Rendite annehme und 30j in die Zukunft schaue (wir dann 70, unsere Kinder ca. 40), dann reden wir von 25M Familienvermögen - und vermutlich wird es eher mehr sein. Da geht die Schere schon sehr auseinander, ich finde das nicht uneingeschränkt gut.
Auf der andere Seite kommt meine Vater z. B. aus sehr einfachen Verhältnissen und hat das Vermögen mit Sparen und Investieren in den letzten 40-50j aufgebaut - und ich mache es seit rund 20j nicht anders. Also nichts, was nicht auch andere hätten machen können...

Lol was für ein flex, mit Erbschaften flexen, genau mein Humor

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Schwierige Frage. Hätte pauschal gesagt mit 50 oder mehr Prozent besteuern. Klar kann das nicht immer gut gehen, keine Ahnung ob das funktioniert, da Leute dann das Land verlassen oder was auch immer.

ABER das Problem ist so einwenig, auf eigenen hart erarbeitetet Einkommen zahlt man fast 50% Steuern.
Jetzt könnte man sagen, dass auf das Geld ja bereits Steuern bezahl wurde. ABER auch hier, hab einiges mit Crypto verdient und ich Zahla auch nochmal 50% Steuern drauf und frage mich daher auch warum das Erbe nicht auch ebenso analog hoch versteuert wird. Wobei ich eher der Freund von Steuersenkungen bin... Das Problem mit Erben ist halt, dass es wirklich Null Eigenleistung ist - und das Kapital dann nicht unbedingt in guten Händen landet.

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Gut er hat ja selber auch ordentlich Vermögen angespart, also sehe hier den Flex nicht. Er sagt ja auch sein Vater hat dafür hart gearbeitet, was soll man machen wenn wer stirbt? Die Konten auf 0 löschen? Ich arbeite jeden Tag hart für meine Kindern und nicht weil ich Porsche fahren will oder eine Villa brauche. Mir reicht ein 20 Jahre altes Auto und die selbstgekochten Nudeln aus Studienzeiten mit Tomatensoße. Die Uhrzeit gibt mein Handy her. Sein Vater hat doch alles richtig gemacht, er hat ihn anscheinend gut erzogen und er ruht sich nicht auf dem Erfolg seines Vaters aus. Genau das will doch jeder Vater, wissen, dass die Kinder auch nach seinem ableben gut klar kommen. Wer selbst nie viel Geld verdient hat, wird auch ein Erbe von 1 Mio schnell für nutzlosen Konsum aufbrauchen

Grade in diesem Forum bekommt man einen total falschen Eindruck von Geld. Man hat das Gefühl viele meinen dem Tod entfliehen zu können oder Geld mit in den Sarg zu nehmen.

Der Einkäufer schrieb am 20.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

Bei den ganzen Beträgen merkt man erst mal, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich ist. Ich finde es gut, Dass viele sich das selbst erarbeitet haben. Aber wenn ich dann die Summen der Erbschaften lesen ist es schon krass.

Ich bin der mit 1M Vermögen und vermutlich Erbe im mittleren 7-stelligen Bereich. Wenn ich das Familienvermögen (Eltern, wir, meine Schwester) anschaue, dürften wir derzeit von rund 6M reden. Wenn ich jetzt nur mal 5% Rendite annehme und 30j in die Zukunft schaue (wir dann 70, unsere Kinder ca. 40), dann reden wir von 25M Familienvermögen - und vermutlich wird es eher mehr sein. Da geht die Schere schon sehr auseinander, ich finde das nicht uneingeschränkt gut.
Auf der andere Seite kommt meine Vater z. B. aus sehr einfachen Verhältnissen und hat das Vermögen mit Sparen und Investieren in den letzten 40-50j aufgebaut - und ich mache es seit rund 20j nicht anders. Also nichts, was nicht auch andere hätten machen können...

Lol was für ein flex, mit Erbschaften flexen, genau mein Humor

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Schwierige Frage. Hätte pauschal gesagt mit 50 oder mehr Prozent besteuern. Klar kann das nicht immer gut gehen, keine Ahnung ob das funktioniert, da Leute dann das Land verlassen oder was auch immer.

ABER das Problem ist so einwenig, auf eigenen hart erarbeitetet Einkommen zahlt man fast 50% Steuern.
Jetzt könnte man sagen, dass auf das Geld ja bereits Steuern bezahl wurde. ABER auch hier, hab einiges mit Crypto verdient und ich Zahla auch nochmal 50% Steuern drauf und frage mich daher auch warum das Erbe nicht auch ebenso analog hoch versteuert wird. Wobei ich eher der Freund von Steuersenkungen bin... Das Problem mit Erben ist halt, dass es wirklich Null Eigenleistung ist - und das Kapital dann nicht unbedingt in guten Händen landet.

Selbst diese ersten Besteuerungen sind schon nicht mehr normal. Ist doch kein Wunder, wenn Leute das Land verlassen oder sich nicht mehr bemühen.
Und irgendwie erkennen die meisten Leute wohl nicht, wie sinnvoll und gut es für die Menschen ist, dass man auf einem Vermögen (der Eltern ) aufbauen kann. Da stecken so viele ökonomische und gesellschaftliche Vorteile drin, das will ich hier gar nicht erörtern.
Diese Vorstellung man hätte kein Anrecht auf ein volles Erbe und müsse daher was abgeben (an andere, die rein gar nichts damit zu tun hatten) ist nichts weiter als die Mentalität von Neidern.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Das Problem ist folgendes: wenn man 100€ hat, dann denkt man 1000€ ist viel. Hat man 1000€, will man 100.000€. Und so geht das Spielchen immer weiter...

Man muss sich selbst gut kennen um zu verstehen was man gerne macht und was das kostet. Anstatt nach immer mehr zu gieren.
Ich hab genug gespart und brauch nicht wirklich mehr. Trotzdem bleibt mir am Ende des Monats immer etwas über, obwohl ich alles mache auf das ich Lust habe. Die teuren Dinge macht man eh nur einmal und kommt dann drauf, dass es einen auf Dauer eh nicht glücklich macht.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Das Problem ist folgendes: wenn man 100€ hat, dann denkt man 1000€ ist viel. Hat man 1000€, will man 100.000€. Und so geht das Spielchen immer weiter...

Man muss sich selbst gut kennen um zu verstehen was man gerne macht und was das kostet. Anstatt nach immer mehr zu gieren.
Ich hab genug gespart und brauch nicht wirklich mehr. Trotzdem bleibt mir am Ende des Monats immer etwas über, obwohl ich alles mache auf das ich Lust habe. Die teuren Dinge macht man eh nur einmal und kommt dann drauf, dass es einen auf Dauer eh nicht glücklich macht.

Genau. Am besten ein Budget aufstellen, wieviel man jährlich überhaupt benötigt: Fixkosten, Variable Kosten/Rückstellungen/Reserven, Urlaub, Sparen/Investitionen. Bringt ja nichts weiter hart zu arbeiten, um 50% Sparquote zu haben.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

Leistung (Arbeitsleistung) soll ich mehr lohnen. Du kannst zu dem Thema natürlich hunderte Analysen lesen.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

  1. Zum Thema emotional persönlich: Ich arbeite und habe mich mit langen Arbeitstagen selbständig gemacht, damit es meine Kinder besser haben.
    Dahinter stehen die Werte: Familie & Leistung.

  2. Rational volkswirtschaftlich:
    Ohne Sparvermögen gibt es keine Investitionen. Wenn jemand nicht über seinem Konsum erwirtschaftet, kann er nicht sparen und auch nicht investieren (Arbeitsplätze, Wohnraum, neue Maschinen, Innovationen, Produktivitätssteigerungen, neue Steuern, etc.). Der zukünftige Wohlstand ist wesentlich von Sparvermögen abhängig!
    Ohne eine gewisse eigenmotivierte Konzentration von Kapital in der VERGANGENHEIT, würde es in Deutschland HEUTE nicht so hoch-wertschöpfende Jobs geben.
    Und ohne diese hoch-wertschöpfenden Jobs hätten wir alle nicht die Chance IN DER ZUKUNFT uns wiederum Geld anzusparen, um irgendwann "genug angespart" zu haben.

Die Umverteilungsbefürworter sägen also an dem Ast, auf dem dieser Thread sitzt.

Genau deswegen (privat motivierend und staatlich sinnvoll) ist Privateigentum ein Grundprinzip einer marktwirtschaftlichen Demokratie.
Sozialistische Umverteiler á la Kevin Kühnert ("BMW verstaatlichen" "private Vermietung verbieten") verstehen es intellektuell und auch emotional (Werte Familie & Leistung) nicht.
Der Staat hat ein deftiges Ausgabenproblem. Und die Lösung ist: Kosten runter, Wirtschaft mit geringerer Steuerbelastung und Bürokratieabbau ankurbeln, mehr Steuern dadurch bekommen und damit mehr Geld einnehmen und den Sozialstaat finanzieren.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

Leistung (Arbeitsleistung) soll ich mehr lohnen. Du kannst zu dem Thema natürlich hunderte Analysen lesen.

Und was ist mit denen, die für Ihre Kinder arbeiten und diesen etwas mitgeben möchten? Was ist mit denen, die in dem Erbe Ihr Vermächtnis sehen, das die Kinder hüten sollen?

So einfach, wie manche es gerne hätten, ist es nicht.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

Ein Erbe ist in der Regel ein Leistungsloses Einkommen, was hast „du“ denn damit zu tun gehabt, dass deine Mutter Ärztin & dein Vater Anwalt war? Genau, nichts!

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, Leistung soll & muss sich lohnen. Genauso könnte man es dann auch umsetzen. Wobei es mir natürlich nicht darum geht, jeden € aus der Erbschaft wegzunehmen, meine Güte.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Ihr zahlt 2000 Euro fürs Haus ab bei 9600€ Netto?
Also entweder ist die Immobilie weit unter euren Verhältnissen oder ihr finanziert... keine Ahnung, nen halbes Jahrhundert? XD

Wir wohnen halt nicht in FFM/MUC sondern 40 min entfernt ;) gebaut vor 4 Jahren mit günstigen Zinsen für insgesamt 700k, 650qm Grundstück und 210qm Wohnfläche. Mehr brauchen wir einfach nicht. Finanzieren insgesamt 25 Jahre sprich noch knapp 20, haben alle 5 Jahre die Option auf Sondertilgung, werden wir wahrscheinlich auch machen.

"Lol 9600 netto und ihr spart nur 1500?? Selbst mit den 2000 fürs Haus seit ihr ja nur bei 3500"

Also dazu kommen noch 1k Fixkosten, bleiben 5k zur freien Verfügung. Warum sollte ich nochmal 2k mehr sparen und von 3k leben? Sparquote ist hoch genug, Depotgröße stimmt für unser Alter, BAV ist gut und wir beide erben nochmal irgendwann. Warum jetzt auf irgendwas verzichten, nur damit man mit Sparrate, Depotgröße oder sonst was flexen kann? Da gebe ich lieber jetzt etwas mehr Geld aus und gönne mir hier und da was solange ich noch voll gesund bin, als mit 60 2m statt 1,2m im Depot zu haben aber womöglich nicht mehr fit bin.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Also bei so einer Denkweise unserer "Oberschicht" wundert es mich nicht, dass die Jugend keine Lust mehr hat zu arbeiten. Das geht 1-2 Generationen gut und dann haben wir den Salat. "Familie und Leistung", dass ich nicht lache.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ein Erbe ist in der Regel ein Leistungsloses Einkommen

Falsch!
Die Kinder zahlen einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. Auch müssen Sie oft mithelfen, zum Beispiel mehr im Haushalt, weil die Eltern weg sind, oder auch im Betrieb.
Auch zahlen die Kinder einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. ? Genau, nichts!

Und wenn du eine hohe / höhere Erbschaftsteuer erhebst, ziehen die leistungsfähigen aus Deutschland weg. Und die die bleiben reagieren mit weniger Arbeit, weil der mehrverdienst von der Steuer weggenommen würde. Gibt viele Studien, die das belegen.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

Ein Erbe ist in der Regel ein Leistungsloses Einkommen, was hast „du“ denn damit zu tun gehabt, dass deine Mutter Ärztin & dein Vater Anwalt war? Genau, nichts!

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, Leistung soll & muss sich lohnen. Genauso könnte man es dann auch umsetzen. Wobei es mir natürlich nicht darum geht, jeden € aus der Erbschaft wegzunehmen, meine Güte.

Nicht der Poster, aber wieso hatte das Kind damit nichts zu tun? Das Kind hat sicherlich weniger Zeit mit seinen Eltern gehabt als andere, ist das keine "Leistung"? Und ist es nicht eine Leistung die sich lohnt, wenn man einiges an Geld was man verdient hat an seine Kinder weitergeben darf?

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Der Vergleich ist eher schlecht getroffen. Wenn deine Großeltern das Geld haben, haben deine Eltern eher mehr Zeit für die Kinder. Weil die nicht den Druck der Leistungsgesellschaft ausgesetzt sind. Das habe ich zig Fach im Bekanntenkreis erlebt. Großeltern haben nach dem Krieg viel Boden erlangt.

Dann ging es wirtschaftlich bergauf und die Kinder der Großeltern, also deine Eltern, haben ihren sich an das Erbe bereits angepasst. Haus gebaut auf kostenloses Grundstück, Arbeitszeit reduziert und jede Beförderung ausgeschlagen und früh in Rente gegangen.

Und das mit den Auswandern ist doch ein auch kein Argument. Sollen die Leute doch gehen. Machen die wenigsten.

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Ein Erbe ist in der Regel ein Leistungsloses Einkommen

Falsch!
Die Kinder zahlen einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. Auch müssen Sie oft mithelfen, zum Beispiel mehr im Haushalt, weil die Eltern weg sind, oder auch im Betrieb.
Auch zahlen die Kinder einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. ? Genau, nichts!

Und wenn du eine hohe / höhere Erbschaftsteuer erhebst, ziehen die leistungsfähigen aus Deutschland weg. Und die die bleiben reagieren mit weniger Arbeit, weil der mehrverdienst von der Steuer weggenommen würde. Gibt viele Studien, die das belegen.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

Ein Erbe ist in der Regel ein Leistungsloses Einkommen, was hast „du“ denn damit zu tun gehabt, dass deine Mutter Ärztin & dein Vater Anwalt war? Genau, nichts!

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, Leistung soll & muss sich lohnen. Genauso könnte man es dann auch umsetzen. Wobei es mir natürlich nicht darum geht, jeden € aus der Erbschaft wegzunehmen, meine Güte.

Und was wenn ich dir sage, dass bspw. für meine Eltern "lohnende Leistung" ist, mir mein Studium finanzieren zu können und mir mal was zu hinterlassen und auch ihren Enkeln was zu hinterlassen? Quasi das Wissen, der nächsten Generation und der Übernächsten helfen zu können? Das ist dann Leistung die nicht lohnt oder wie darf man das verstehen? Meine Eltern haben immer viel gearbeitet und freuen sich, dass sie mir mal was zum Haus dazugeben können und dass sie meinen Enkeln mal einen ordentlichen Batzen Geld schenken können, wovon diese zB ein Auslandsjahr o.ä. machen können. Einen Großteil davon werden sie zu Lebzeiten verteilen, aber sowas wie das Haus bspw. eben erst per Erbe. Und auch da sind meine Eltern aber froh zu wissen, dass ich diese "Finanzspritze" bekomme und sie mir so ganz einfach helfen können. Empfinde ich schon als erstrebenswert und lohnend.

Abgesehen davon: Was würde wohl passieren wenn die Erbschaftssteuer massiv angezogen wird? Die Leute würden das Geld schon zu Lebzeiten an die Kinder weitergeben. Dann wird halt mehrfach der Schenkungsfreibetrag ausgenutzt, da wird immer mal Bar was abgegeben etc. Und für Leute die richtig viel Geld verdienen und z.B. eine eigene Firma haben, wird Deutschland nur noch unattraktiver als es eh schon ist und diese Leute wird man weiter vergraulen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter. Klingt einfach, ist es natürlich aber nicht

Bitte was? Was soll da der Grund sein?

Ein Erbe ist in der Regel ein Leistungsloses Einkommen, was hast „du“ denn damit zu tun gehabt, dass deine Mutter Ärztin & dein Vater Anwalt war? Genau, nichts!

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, Leistung soll & muss sich lohnen. Genauso könnte man es dann auch umsetzen. Wobei es mir natürlich nicht darum geht, jeden € aus der Erbschaft wegzunehmen, meine Güte.

Nicht der Poster, aber wieso hatte das Kind damit nichts zu tun? Das Kind hat sicherlich weniger Zeit mit seinen Eltern gehabt als andere, ist das keine "Leistung"? Und ist es nicht eine Leistung die sich lohnt, wenn man einiges an Geld was man verdient hat an seine Kinder weitergeben darf?

Das ein Kind „alleine“ ist, ist keine Leistung, sorry. Hier wird so getan, als hätten die Kids bei der Entstehung des Vermögens der Eltern massiv mitgewirkt, ist m.E.n. aber völliger Unsinn. Deshalb sehe ich Erbe als ein leistungsloses Einkommen.
Noch mal, es geht mir nicht darum, dass jegliches Erbe wegzunehmen, das sage ich doch gar nicht.

Kann mir jemand diese „Studien“ zeigen, in denen „bewiesen“ wird, dass eine höhere Erbschaftsteuer dazu führt, dass die „Leistungsträger“ wegziehen.

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know-it-all

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Falsch!
Die Kinder zahlen einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. Auch müssen Sie oft mithelfen, zum Beispiel mehr im Haushalt, weil die Eltern weg sind, oder auch im Betrieb.
Auch zahlen die Kinder einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. ? Genau, nichts!

Auszug aus anderem Beitrag (vermutlich vom gleichen WiWi Gast):

Nicht der Poster, aber wieso hatte das Kind damit nichts zu tun? Das Kind hat sicherlich weniger Zeit mit seinen Eltern gehabt als andere, ist das keine "Leistung"? Und ist es nicht eine Leistung die sich lohnt, wenn man einiges an Geld was man verdient hat an seine Kinder weitergeben darf?

Das ist ja schon irgendwie ein bisschen albernes Argument oder, dass die nicht oder wenig besteuerte Erbschaft die Kompensation dafür ist, dass die Kinder weniger Zeit mit den Eltern verbracht haben?

Das kann genauso andersrum sein - Eltern, die ihrerseits schon das Vermögen von Vorfahren vererbt bekommen haben, mussten ggf. nie selbst hart arbeiten, und haben somit umso mehr Zeit für ihre Kinder gehabt. Im Gegenzug gibt es sicher auch den ein oder anderen Geringverdiener, der/die noch einen Zweitjob hat, um die Familie und Kinder über die Runden zu bekommen. Es sind ja nicht alle Leute mit geringem Einkommen (Vermögen) automatisch Faulpelze, die nur zu Hause rumhängen und ihre Kinder durch permanente Anwesenheit "belohnen".

Ganz abgesehen: erbende Nachkommen sind aufgrund der heutigen Lebenserwartung längst erwachsen und berufstätig, tw. selbst schon an der Grenze zum Rentenalter, wenn der Erbfall eintritt. Wieviele Jahre davon haben sie denn wirklich darunter "gelitten", dass ihre Eltern so wenig Zeit mit ihnen verbringen konnten?

PS: Ich möchte mich nicht in die Debatte einmischen, ob nun eine höhere Erbschaftssteuer notwendig und sinnvoll ist oder nicht. Zumindest, denke ich, sind wir uns weitestgehend bei folgendem einig:
Ja bitte her damit, aber nur für die, die noch mehr vererben oder vererbt bekommen, als wir selbst!

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Sehr interessanter Thread! Ich kann hier vielleicht auch mit einem Beispiel dienen:

Verheiratetet, 2 Kinder, wir sind 35 und 34 Jahre alt. Kinder sind jetzt im Kindergarten. Ich bin im Konzern (ca. 140k im Jahr), meine Frau ist Ärztin in einer Praxis, arbeitet gerade zu 60% (ca. 48k) - Wir haben netto ca. 9.600€. Kindergeld legen wir direkt für die Kinder an.

Momentan zahlen wir unser Haus ab (2k) und haben Nebenkosten (HausNK, Autos, Versicherung, Abos...) von 1k. Wir sparen aktiv 1,5k, der Rest ist für Konsum gedacht. Faktisch bleibt jeden Monat was über, was dann ebenfalls gespart wird.

Was das Alter angeht sind wir beide dank solider BAV und Rente gut aufgestellt, zusätzlich erwarten wir jeweils noch Erbe (insgesamt ca. 700k stand heute). Dazu kommt unser Depot, was heute schon 350k hat. Man könnte also jetzt locker aufhören zu sparen, da wir mehr als genug Geld bereits haben und nochmal Erbe aussteht. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so recht was wir mit dem mehr an Geld machen sollen. Daher wird eben weiter gespart, ermöglicht einem auf jeden Fall die Möglichkeit früher aufzuhören.

Ihr zahlt 2000 Euro fürs Haus ab bei 9600€ Netto?
Also entweder ist die Immobilie weit unter euren Verhältnissen oder ihr finanziert... keine Ahnung, nen halbes Jahrhundert? XD

Wir wohnen halt nicht in FFM/MUC sondern 40 min entfernt ;) gebaut vor 4 Jahren mit günstigen Zinsen für insgesamt 700k, 650qm Grundstück und 210qm Wohnfläche. Mehr brauchen wir einfach nicht. Finanzieren insgesamt 25 Jahre sprich noch knapp 20, haben alle 5 Jahre die Option auf Sondertilgung, werden wir wahrscheinlich auch machen.

"Lol 9600 netto und ihr spart nur 1500?? Selbst mit den 2000 fürs Haus seit ihr ja nur bei 3500"

Also dazu kommen noch 1k Fixkosten, bleiben 5k zur freien Verfügung. Warum sollte ich nochmal 2k mehr sparen und von 3k leben? Sparquote ist hoch genug, Depotgröße stimmt für unser Alter, BAV ist gut und wir beide erben nochmal irgendwann. Warum jetzt auf irgendwas verzichten, nur damit man mit Sparrate, Depotgröße oder sonst was flexen kann? Da gebe ich lieber jetzt etwas mehr Geld aus und gönne mir hier und da was solange ich noch voll gesund bin, als mit 60 2m statt 1,2m im Depot zu haben aber womöglich nicht mehr fit bin.

100% Zustimmung.
Es ist erstaunlich, wie kleingeitsig hier einige darauf schauen, dass es mehr, mehr, mehr werden muss. Wenn Du weißt, dass du nie wieder Geldsorgen haben wirst, dann genieß es und mach dir ein schönes Leben.
Mein Onkel hat sein ganzes Leben so gut wie keinen Urlaub gemacht, ist ein 30 Jahre altes Auto gefahren, war so gut wie nie mal was essen auswärts, geschweige hätte sich Luxus gegönnt, aber hat seinen Töchtern jeweils knapp eine Million hinterlassen, wovon die eine schon die Hälfte mit bitcoins verzockt hat. Weiß nicht, ob ich das erstrebenswert finde.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

know-it-all schrieb am 22.08.2022:

Falsch!
Die Kinder zahlen einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. Auch müssen Sie oft mithelfen, zum Beispiel mehr im Haushalt, weil die Eltern weg sind, oder auch im Betrieb.
Auch zahlen die Kinder einen Preis durch die Abwesenheit der Eltern. ? Genau, nichts!

Auszug aus anderem Beitrag (vermutlich vom gleichen WiWi Gast):

Nicht der Poster, aber wieso hatte das Kind damit nichts zu tun? Das Kind hat sicherlich weniger Zeit mit seinen Eltern gehabt als andere, ist das keine "Leistung"? Und ist es nicht eine Leistung die sich lohnt, wenn man einiges an Geld was man verdient hat an seine Kinder weitergeben darf?

Das ist ja schon irgendwie ein bisschen albernes Argument oder, dass die nicht oder wenig besteuerte Erbschaft die Kompensation dafür ist, dass die Kinder weniger Zeit mit den Eltern verbracht haben?

Das kann genauso andersrum sein - Eltern, die ihrerseits schon das Vermögen von Vorfahren vererbt bekommen haben, mussten ggf. nie selbst hart arbeiten, und haben somit umso mehr Zeit für ihre Kinder gehabt. Im Gegenzug gibt es sicher auch den ein oder anderen Geringverdiener, der/die noch einen Zweitjob hat, um die Familie und Kinder über die Runden zu bekommen. Es sind ja nicht alle Leute mit geringem Einkommen (Vermögen) automatisch Faulpelze, die nur zu Hause rumhängen und ihre Kinder durch permanente Anwesenheit "belohnen".

Ganz abgesehen: erbende Nachkommen sind aufgrund der heutigen Lebenserwartung längst erwachsen und berufstätig, tw. selbst schon an der Grenze zum Rentenalter, wenn der Erbfall eintritt. Wieviele Jahre davon haben sie denn wirklich darunter "gelitten", dass ihre Eltern so wenig Zeit mit ihnen verbringen konnten?

PS: Ich möchte mich nicht in die Debatte einmischen, ob nun eine höhere Erbschaftssteuer notwendig und sinnvoll ist oder nicht. Zumindest, denke ich, sind wir uns weitestgehend bei folgendem einig:
Ja bitte her damit, aber nur für die, die noch mehr vererben oder vererbt bekommen, als wir selbst!

Ich kann dir keine Studien zeigen, aber wenn ich in der Situation wäre, dass ich viel vererben würde und in DE die Steuer massiv angezogen würde, würde ich folgendes tun: Erstmal zu Lebzeiten möglichst alles verschenken sprich Freibeträge voll ausnutzen und in Bar schenken. Wenn ich z.B. eine Firma besitzen würde, diese ins Ausland verlegen (wenn möglich). Immobilien verkaufen und im Ausland neu kaufen etc. Also ja, wenn ich wüsste dass ich bzw. meine Kinder von meinem sagen wir 10m Vermögen einen erheblichen Teil dem Staat zahlen muss, obwohl ich alles bereits versteuert habe (!), dann würde ich mich hier schnellstens aus dem Staub machen. Gar nicht weil ich andere Länder besser finde, sondern weil ich keine Lust hab dass der Staat doppelt an mir verdient.

Und bevor ich dem Staat den Großteil meines Vermögens überlasse, sehe ich es lieber bei meinen Kindern oder verschenke / spende es an andere Organisationen. Aber der Staat, sorry, die besteuern mein ganzes Leben mein Einkommen, dann brauchen sie nicht auch noch das zu besteuern, was ich mir davon gekauft habe. Aber das ist nur meine Meinung. Und nein, ich bin niemand der besonders viel erben wird, mir reicht der jetzige Freibetrag sehr deutlich aus. Aber ich finde es trotzdem unfair, wenn jemand jahrelang geleistet hat, Steuern gezahlt hat und sich davon ein Haus gebaut hat, dass dieses bei Weitergabe an die Kinder nochmal besteuert wird.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

@Know it all: Nein, der erste Beitrag war von mir. Der andere nicht.

  • Fakt 1: Die meisten Millionäre sind self-made!
    Ca. 80% der Millionäre sind die 1. Generation ihrer Familie mit diesem Reichtum und das selbsterarbeitet ohne signifikantes Erbe in den USA (in Deutschland grob ähnlich).
    Quelle: Millionaire next door.

  • Fakt 2: Millionäre erreichen die Millionen im Schnitt im Alter von 49 durch durchschnittlich 27 Jahre sparen und investieren bis zum Erreichen der ersten Millionen. Disziplin, Sparsamkeit & Zeit (Zinseszins).

  • Fakt 3: Die meisten wohlhabenden Familien verlieren den Wohlstand wieder in der direkt nächsten Generation! "It is estimated that 70% of wealthy families will lose their wealth by the second generation and 90% will lose it by the third."

Deswegen auch das Zitat von Bismark (mit statistischen Ergänzungen):
"Die erste Generation schafft Vermögen (selbst, weil 80% self-made), die zweite verwaltet das Vermögen (bzw. 70% verjubeln es), die dritte studiert Kunstgeschichte (spätestens hier sind 90% der Vermögen wieder weg mangels Willen oder Kompetenz), und die vierte verkommt vollends."

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Das die globale Akkumulation von Wohlstand bei den 1% langfristig die Stabilität des Wirtschaftssystems gefährdet, ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Es wird nur nicht danach gehandelt.

Irgendwo ist das auch logisch. Ein Elon Musk, Jeff Bezos etc. hat mehr Vermögen als Millionen von Menschen zusammen. Allerdings geben die nicht mal Ansatzweise so viel aus. Und letztendlich basiert jedes Wirtschaftswachstum auf der Annahme einer langfristigen Produktivitäts- und Abnahmesteigerung. Eine Investition ist nutzlos und wertlos, wenn nicht der Umsatz dadurch steigt. Aber damit der Umsatz steigen kann, muss genug freies Kapital am Markt vorhanden sein.
Und jeder Euro der bei den Superreichen landet, fließt nur in kleinen Bruchteilen zurück ins System.

Guckt man sich das weltweite BIP Wachstum und die Verschuldung an, sieht man, dass das Wirtschaftssystem nur noch auf Pump überleben und wachsen kann.
Ist auch nachvollziehbar, wenn inzwischen knapp 30 Menschen mehr Geld besitzen, als die arme Hälfte der Weltbevölkerung. Dieses Geld wird auf der Nachfrageseite dem Wirtschaftskreislauf entzogen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

@Know it all: Nein, der erste Beitrag war von mir. Der andere nicht.

  • Fakt 1: Die meisten Millionäre sind self-made!
    Ca. 80% der Millionäre sind die 1. Generation ihrer Familie mit diesem Reichtum und das selbsterarbeitet ohne signifikantes Erbe in den USA (in Deutschland grob ähnlich).
    Quelle: Millionaire next door.

  • Fakt 2: Millionäre erreichen die Millionen im Schnitt im Alter von 49 durch durchschnittlich 27 Jahre sparen und investieren bis zum Erreichen der ersten Millionen. Disziplin, Sparsamkeit & Zeit (Zinseszins).

  • Fakt 3: Die meisten wohlhabenden Familien verlieren den Wohlstand wieder in der direkt nächsten Generation! "It is estimated that 70% of wealthy families will lose their wealth by the second generation and 90% will lose it by the third."

Deswegen auch das Zitat von Bismark (mit statistischen Ergänzungen):
"Die erste Generation schafft Vermögen (selbst, weil 80% self-made), die zweite verwaltet das Vermögen (bzw. 70% verjubeln es), die dritte studiert Kunstgeschichte (spätestens hier sind 90% der Vermögen wieder weg mangels Willen oder Kompetenz), und die vierte verkommt vollends."

Das ist für mich dann eher ein Argument für eine höhere Erbschaftssteuer. Bevor es dann die Kinder und oder Kindeskinder verjubeln, soll es lieber der Staat abgreifen und in der Gesellschaft sinnvoll verteilen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Natürlich ist das fair. Ich verstehe den Ansatz nicht. Auch die Straße vor dem Haus nutzt du nicht nur einmal, sondern ständig. Auch die Polizei ist für deine Sicherheit 24/7 da und nicht nur einmal im Jahr für eine Stunde in deinem Leben.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

@Know it all: Nein, der erste Beitrag war von mir. Der andere nicht.

  • Fakt 1: Die meisten Millionäre sind self-made!
    Ca. 80% der Millionäre sind die 1. Generation ihrer Familie mit diesem Reichtum und das selbsterarbeitet ohne signifikantes Erbe in den USA (in Deutschland grob ähnlich).
    Quelle: Millionaire next door.

  • Fakt 2: Millionäre erreichen die Millionen im Schnitt im Alter von 49 durch durchschnittlich 27 Jahre sparen und investieren bis zum Erreichen der ersten Millionen. Disziplin, Sparsamkeit & Zeit (Zinseszins).

  • Fakt 3: Die meisten wohlhabenden Familien verlieren den Wohlstand wieder in der direkt nächsten Generation! "It is estimated that 70% of wealthy families will lose their wealth by the second generation and 90% will lose it by the third."

Deswegen auch das Zitat von Bismark (mit statistischen Ergänzungen):
"Die erste Generation schafft Vermögen (selbst, weil 80% self-made), die zweite verwaltet das Vermögen (bzw. 70% verjubeln es), die dritte studiert Kunstgeschichte (spätestens hier sind 90% der Vermögen wieder weg mangels Willen oder Kompetenz), und die vierte verkommt vollends."

Das ist für mich dann eher ein Argument für eine höhere Erbschaftssteuer. Bevor es dann die Kinder und oder Kindeskinder verjubeln, soll es lieber der Staat abgreifen und in der Gesellschaft sinnvoll verteilen.

Wenn dem so wäre würde keiner mehr Gas geben und investieren / sparen, da das Geld am Ende beim Staat landet. Tolle Idee!

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Natürlich ist das fair. Ich verstehe den Ansatz nicht. Auch die Straße vor dem Haus nutzt du nicht nur einmal, sondern ständig. Auch die Polizei ist für deine Sicherheit 24/7 da und nicht nur einmal im Jahr für eine Stunde in deinem Leben.

Und? Ich bezahle die ja auch jeden Monat mit meinen Steuern oder nicht? Warum muss ich bzw. meine Kinder mal auf das, was ich mir von meinem NETTO Gehalt gekauft habe dann nochmal Steuern zahlen? Das macht einfach keinen Sinn und fair ist es auch nicht. Am besten führen wir noch eine Zwischensteuer ein oder? Alle 10 Jahre auf sämtliches Vermögen inkl. Immobilien über X€ nochmal pauschal 20% zur Umverteilung?

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Irgendwo ist das auch logisch. Ein Elon Musk, Jeff Bezos etc. hat mehr Vermögen als Millionen von Menschen zusammen. Allerdings geben die nicht mal Ansatzweise so viel aus. Und letztendlich basiert jedes Wirtschaftswachstum auf der Annahme einer langfristigen Produktivitäts- und Abnahmesteigerung. Eine Investition ist nutzlos und wertlos, wenn nicht der Umsatz dadurch steigt. Aber damit der Umsatz steigen kann, muss genug freies Kapital am Markt vorhanden sein.
Und jeder Euro der bei den Superreichen landet, fließt nur in kleinen Bruchteilen zurück ins System.

Guckt man sich das weltweite BIP Wachstum und die Verschuldung an, sieht man, dass das Wirtschaftssystem nur noch auf Pump überleben und wachsen kann.
Ist auch nachvollziehbar, wenn inzwischen knapp 30 Menschen mehr Geld besitzen, als die arme Hälfte der Weltbevölkerung. Dieses Geld wird auf der Nachfrageseite dem Wirtschaftskreislauf entzogen.

Aber gerade die 1% können leicht solchen Erbschaftssteuern ausweichen. Notfalls verlagern die ihren Wohnsitz in ein Land mit niedrigen Steuern.

Kleine Firmen in Familienbesitz oder Bauern mit eigenem Land können das aber nicht. Das dauert maximal zwei Generationen, dann sind die weg. Man kann sich in England angucken, wie die extrem hohen Erbschaftssteuern nach dem Krieg zur Deindustrialisierung und Verarmung ganzer Gegenden beigetragen haben.

Bei hohem Erbschaftsteuern ist es vorprogrammiert, dass die ganzen Hidden Champions in Familienbesitz alle von größeren Firmen aufgekauft werden und dann irgendwann verkümmern. Und die ganzen landwirtschaftlichen Flächen landen irgendwann im Besitz großer Agrar-Firmen oder von Investment-Fonds.

Das ist auch alles hundertfach diskutiert und völlig offensichtlich. Jede Forderung nach massiver Erhöhung der Erbschaftssteuer ohne Beantwortungen dieser Fragen sind meiner Ansicht nach unverantwortlich.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Zur Ausgangsfrage wann genug gespart ist. Mir hat mal ein sehr intelligenter Mann um die 60 (mein damaliger Chef) folgendes gesagt als er mir verkündete nun deutlich kürzer zu treten:

"Es hat wohl noch keinen Menschen gegeben, der auf dem Sterbebett folgendes gesagt hat: Verdammt, ich habe in meinem Leben zu wenig gearbeitet. Das bereue ich zutiefst."

Und so ist es wohl auch. Das Leben kann schneller zu Ende sein als man denkt. Also sollte man irgendwann den Absprung aus dem Hamsterrad finden. Ich denke bei mir ist es soweit, sobald ich erbe (dauert hoffentlich noch lange (bin 42)). Dann zahle ich mit dem Erbe mein Haus ab und setze mich irgendwo im Süden zu Ruhe..

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 22.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Du hast dafür erstmal gar nichts gemacht also ist das logischerweise fair das du es versteuern musst.

Doppelt besteuert wird auch nicht, da deine Eltern die Steuer ja nicht bezahlen müssen.
Oder wird deiner Meinung nach auch doppelt besteuert wenn du (mit deinem versteuertem Gehalt) ein Auto kaufst, BMW den Gewinn versteuert und dir einen Teil als Dividende ausschüttet die du auch versteuern musst?

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Natürlich ist das fair. Ich verstehe den Ansatz nicht. Auch die Straße vor dem Haus nutzt du nicht nur einmal, sondern ständig. Auch die Polizei ist für deine Sicherheit 24/7 da und nicht nur einmal im Jahr für eine Stunde in deinem Leben.

Und? Ich bezahle die ja auch jeden Monat mit meinen Steuern oder nicht? Warum muss ich bzw. meine Kinder mal auf das, was ich mir von meinem NETTO Gehalt gekauft habe dann nochmal Steuern zahlen? Das macht einfach keinen Sinn und fair ist es auch nicht. Am besten führen wir noch eine Zwischensteuer ein oder? Alle 10 Jahre auf sämtliches Vermögen inkl. Immobilien über X€ nochmal pauschal 20% zur Umverteilung?

Es werden so gut wie immer Steuern auf Transaktionen erhoben. Von einer Vermögenssteuer halte ich auch nichts, weil sie die Substanz angreift. Auf Erbschaften deutlich höhere Steuern zu erheben und dafür die Einkommenssteuer zu senken, ist aber ein Gebot der Fairness. Ansonsten kommen wir wieder vollständig in eine Feudal- statt in eine Leistungsgesellschaft. Wenn jemand statt 2 Mio. Euro dann nur 1 Mio. erbt oder 5 statt 10 Mio., Dann hat er immer noch 1 bzw. 5 Mio. Euro mehr als der Normalo ohne nennenswertes Erbe, der diesen Nachteil auch so schon ein Leben lang kaum aufholen kann.

So gut wie alle anderen Transaktionen werden auch massiv besteuert, warum sollte also ausgerechnet ein weit überdurchschnittliches Vermögen ohne Eigenleistung (fast) steuerfrei entgegengenommen werden dürfen?

Ich zahle beim Bäcker oder im Restaurant mit meinem bereits versteuerten Nettoeinkommen. Trotzdem schlägt der Staat auf die Transaktion Umsatzsteuer drauf. Der Bäcker zahlt von seinen Einnahmen (die ja aus bereits versteuerten Einkommen der Kunden kommen) Gehälter an seine Mitarbeiter. Obwohl das Geld schon Mal vom Kunden versteuert wurde, muss der Bäcker Sozialabgaben zahlen und der Mitarbeiter von seinem Gehalt ebenfalls Sozialabgaben plus Einkommensteuer. Erwirtschaftet der Bäcker einen Gewinn, muss er darauf auch wieder diverse Steuern zahlen. Und das alles, obwohl er nur bereits versteuertes Einkommen der Kunden eingenommen hat.

Analog sieht es auch bei anderen Transaktionen aus, wenn Eigentum übertragen wird: ich kaufe aus versteuertem Einkommen ein Haus vom einem Eigentümer, der dieses aus versteuertem Einkommen bezahlt hat. Der Staat sagt: bitte 3,5-6,5% Grunderwerbsteuer an mich.

Bei Erbschaften geht es z.T. um riesige Summen und der Erbe hat anders als der Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Hauskäufer, ... keine eigene Leistung erbracht, die diese riesige Summe ggü. Dritten rechtfertigen würde. Eine angemessene Steuer im Sinne eines Hauchs von Chancengleichheit (wohlgemerkt nicht: Ergebnisgleichheit!) ist aus gesellschaftlicher Sicht also nur zu befürworten.

Gleichzeitig verstehe ich auch, dass man gerade bei Betriebsvermögen nicht beliebig hohe Steuern zahlen kann. Die Steuerlast könnte aber z.B. auf längere Zeit verteilt und ggf. auf Einkommenssteuer und andere Steuerarten draufgeschlagen werden (dann zahlt man z.B. 400k Steuern auf 600k Einkommen statt nur 250k - sollte trotzdem für ein Leben über der Hungersgrenze reichen). Über 30-50 Jahre sollten 30-50% Steuerlast ja problemlos abzubezahlen sein ohne an die Substanz gehen zu müssen.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Natürlich ist das fair. Ich verstehe den Ansatz nicht. Auch die Straße vor dem Haus nutzt du nicht nur einmal, sondern ständig. Auch die Polizei ist für deine Sicherheit 24/7 da und nicht nur einmal im Jahr für eine Stunde in deinem Leben.

Bitte erklären warum auf ein Haus, welches mit Geld NACH Steuern bezahlt wurde, nochmal Steuern anfallen sollen und das FAIR ist. Und dein Vergleich hinkt völlig, weil ich seit dem Moment in dem ich ins Berufsleben eintrete mit meinen Steuern die Straßen und die Polizei finanziere und das auch noch in der Rente mache bis zu meinem Tod.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Gleichzeitig verstehe ich auch, dass man gerade bei Betriebsvermögen nicht beliebig hohe Steuern zahlen kann. Die Steuerlast könnte aber z.B. auf längere Zeit verteilt und ggf. auf Einkommenssteuer und andere Steuerarten draufgeschlagen werden (dann zahlt man z.B. 400k Steuern auf 600k Einkommen statt nur 250k - sollte trotzdem für ein Leben über der Hungersgrenze reichen). Über 30-50 Jahre sollten 30-50% Steuerlast ja problemlos abzubezahlen sein ohne an die Substanz gehen zu müssen.

Wenn man von 600k 400k abgeben müsste, würde niemand diese Jobs machen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Das die globale Akkumulation von Wohlstand bei den 1% langfristig die Stabilität des Wirtschaftssystems gefährdet, ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Es wird nur nicht danach gehandelt.

Irgendwo ist das auch logisch. Ein Elon Musk, Jeff Bezos etc. hat mehr Vermögen als Millionen von Menschen zusammen. Allerdings geben die nicht mal Ansatzweise so viel aus. Und letztendlich basiert jedes Wirtschaftswachstum auf der Annahme einer langfristigen Produktivitäts- und Abnahmesteigerung. Eine Investition ist nutzlos und wertlos, wenn nicht der Umsatz dadurch steigt. Aber damit der Umsatz steigen kann, muss genug freies Kapital am Markt vorhanden sein.
Und jeder Euro der bei den Superreichen landet, fließt nur in kleinen Bruchteilen zurück ins System.

Guckt man sich das weltweite BIP Wachstum und die Verschuldung an, sieht man, dass das Wirtschaftssystem nur noch auf Pump überleben und wachsen kann.
Ist auch nachvollziehbar, wenn inzwischen knapp 30 Menschen mehr Geld besitzen, als die arme Hälfte der Weltbevölkerung. Dieses Geld wird auf der Nachfrageseite dem Wirtschaftskreislauf entzogen.

  1. Das Vermögen gerade von Bezos und Co ist vor allem in Firmenanteilen gebunden und kann in keinster Weise "einfach so" verkonsumiert werden.
  2. Schonmal geschaut wieviele Menschen in deren Unternehmen arbeiten und dadurch in Lohn und Brot kommen?
  3. Du besitzt ebenfalls mehr als die ärmsten Hälfte der Menschheit wenn du nicht gerade massiv verschuldest bist. Daher ist das Argument einfach Unsinn.
  4. Das "System auf Pump" betrifft doch vor allem die Staaten. Die Ausgaben des Staates sind in den weitesten Teilen nicht notwendig für BIP Wachstum und schaden durch die ineffiziente Allokation eher dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum.
  5. Insbesondere Deutschland - als eines der Länder mit dem höchsten pro-Kopf-Einkommen und zeitgleich einer der relativ (und damit erst recht in absoluten Zahlen) höchsten Abgabenquoten der Welt hat schlicht nur ein Ausgabenproblem. Wenn der Staat sich auf seine Kernkompetenzen fokussiert und Reformen zur entbürokratisierung durchführt sowie Maßnahmen gegen bekannte Probleme (Rentensystem..) umsetzt dann würde es allen besser gehen.
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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Zur Ausgangsfrage wann genug gespart ist. Mir hat mal ein sehr intelligenter Mann um die 60 (mein damaliger Chef) folgendes gesagt als er mir verkündete nun deutlich kürzer zu treten:

"Es hat wohl noch keinen Menschen gegeben, der auf dem Sterbebett folgendes gesagt hat: Verdammt, ich habe in meinem Leben zu wenig gearbeitet. Das bereue ich zutiefst."

Und so ist es wohl auch. Das Leben kann schneller zu Ende sein als man denkt. Also sollte man irgendwann den Absprung aus dem Hamsterrad finden. Ich denke bei mir ist es soweit, sobald ich erbe (dauert hoffentlich noch lange (bin 42)). Dann zahle ich mit dem Erbe mein Haus ab und setze mich irgendwo im Süden zu Ruhe..

Bisschen eindimensionale und pauschale Aussage und im Ursprung auch nicht von Deinem Chef ;-)

Natürlich muss jeder seine eigene Balance finden.
Aber de facto macht Geld auch unabhängig und ich habe nie verstanden, wieso man ein mögliches Erbe „einkalkuliert“. Aber das ist vermutlich Typ-Sache. Mir war meine Unabhängigkeit immer wichtig

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Du hast dafür erstmal gar nichts gemacht also ist das logischerweise fair das du es versteuern musst.

Doppelt besteuert wird auch nicht, da deine Eltern die Steuer ja nicht bezahlen müssen.
Oder wird deiner Meinung nach auch doppelt besteuert wenn du (mit deinem versteuertem Gehalt) ein Auto kaufst, BMW den Gewinn versteuert und dir einen Teil als Dividende ausschüttet die du auch versteuern musst?

Hab das Argument der doppel Besteuerung auch nie verstanden. Jeder Euro den man bekommt ist schonmal versteuert worden. Laut der Logik müsste meine Haushaltshilfe ihr Gehalt ja auch nicht versteuern. Die bezahl ich ja von meinem Nettoeinkommen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Die Frage ist sehr vielschichtig und ich denke, dass es immer unterschiedliche Lager geben wird.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Versteuerung von Erbschaften, aber aus meiner Sicht sind

  1. die Freibeträge viel zu niedrig und
  2. der Steuersatz für die Erbschaftssteuer viel zu hoch.

Oft ist man bereits durch das Erbe einer Immobilie zum Verkauf gezwungen, da man die horrende Erbschaftssteuer nicht oder nur per Kredit bezahlen kann. 400k EUR als Freigrenze alle 10 Jahre finde ich bei den aktuellen Immopreisen viel zu niedrig.

Und eine gewisse Mehrfachbesteuerung liegt in meinen Augen schon vor und es führt oft dazu, dass Vermögen anderweitig übertragen werden. Umso mehr Vermögen, umso kreativer die Erbschaft. Ich wäre für eine pauschale Versteuerung ähnlich der Abgeltungssteuer für Erbschaften über einem gewissen Freibetrag.

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Du hast dafür erstmal gar nichts gemacht also ist das logischerweise fair das du es versteuern musst.

Doppelt besteuert wird auch nicht, da deine Eltern die Steuer ja nicht bezahlen müssen.
Oder wird deiner Meinung nach auch doppelt besteuert wenn du (mit deinem versteuertem Gehalt) ein Auto kaufst, BMW den Gewinn versteuert und dir einen Teil als Dividende ausschüttet die du auch versteuern musst?

Hab das Argument der doppel Besteuerung auch nie verstanden. Jeder Euro den man bekommt ist schonmal versteuert worden. Laut der Logik müsste meine Haushaltshilfe ihr Gehalt ja auch nicht versteuern. Die bezahl ich ja von meinem Nettoeinkommen.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Finde die Diskussion auch sehr interessant. Mal meine Gedanken (!), insbesondere auch zum Vorpost:

  1. punkt 2 halte ich so nur für begrenzt vorteilhaft: Gerade deswegen, weil Vermögen so extrem gebunden ist und ein Verzinsungsanspruch vorherrscht, der trotz vieler Rahmenbedingungen (Nachhaltigkeit, Pandemien, geopolitische Auseinandersetzungen) eine gewisse Stabilität benötigt - werden die Arbeitsplätze von denen wir sprechen ja nur bedingt vergrößert/ verbessert: die Bedingungen für normale Jobs werden nicht besser und Lohnerhöhungen bleiben im Mittel hinter den steigenden Kosten für Wohnen und Leben zurück - gleichzeitig werden die Transaktionssteuern nicht weniger, was gerade die arbeitende Bevölkerung im Mittel am stärksten trifft. Über Kosten- und Effizienzprogramme zur Sicherung des SV in märkten mit durchschnittlichen Wachstumsraten brauchen wir gar nicht zu sprechen. Die Annahme, dass akkumuliertes Geld daher produktiv für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung ist, halte ich nur bedingt für richtig. Auch deswegen, da durch Steuerschlupflöcher in Kombination mit großen Anteilseignern nur wenig an die Gesellschaft zurückfließt. Von moralischen Problemen mal ganz abgesehen (arabische "Staatsfonds" etc). Am Ende möchten nunmal insbesondere die bereits sehr vermögenden ihr Geld mehren und es gibt nur wenig echte Mäzen in diesen Schichten.

Darüber hinaus befindet man sich wegen eben solcher Missstände (und das ist u.a. die Akkumulation von Vermögen) in einer gesellschaftlichen Zwickmühle: Das Bruttosozialprodukt muss nun immer weiter steigen, da ein sinkendes BSP die Verteilungsproblematik noch verschärfen wird und das dann zu echten gesellschaftlichen Unruhen führen kann. Die Lösung liegt hier sicherlich nicht in der "einfachen" Umverteilung zwischen reich und arm sondern ggf. zwischen superreich und arm/ Gesellschaft. Dem Mittelständler mit zwei Villen, der mit 70 Jahren immer noch in der Firma ist, muss man hier sicher nicht melken. Sondern eher den gigantischen Unternehmenserben, der seine Hunderte an Millionen bzw. mehrere Milliarden neben Firmen Anteilen aber auch im Family Office bündelt, in dem ohne Probleme mal schnell 10-20% des Vermögens liquidiert werden können, kann man allerdings schon stärker an den Tisch bitten. Denn am Ende sind es zwar auch die Unternehmer, die mit Visionären Ideen eine Gesellschaft voran treiben und gerade im klassischen Mittelstand Arbeitsplätze schaffen. Aber der Hauptteil der Produktivität einer Gesellschaft wird nun einmal von ihrer arbeitenden Bevölkerung geschaffen.

Einfach so die Erbschaftsteuer erhöhen, führt dabei nicht zum Ziel da viele das ganze in unseren Staatenkonstrukt umgehen werden. Aber es gibt genügend faire Möglichkeiten, damit sich Leistung auch wieder lohnt:

  • Besteuerung auf Finanztransaktionen mit gewissen Bedingungen (Anzahl, absolutbeträge etc --> Absicherung von Portfolios sollte bedingt erlaubt sein)
  • Besteuerung auf Erbschaften ab einem gewissen mindestbetrag (schwer festzulegen, aber bei 20 mio plus muss dann halt mal ne Wohnung veräußert werden, bei beherrschenden Gesellschaftsanteilen ggf Besteuerung auf Basis von haltefristen etc.)
  • progressive Besteuerung auf das Gesamteinkommen, jemand mit 10+ mio Dividendengewinnen sollte klar mehr als 25% abdrücken
  • gleichzeitig Schwelle für Spitzensteuersatz deutlich nach oben -> damit sich Leistung wieder lohnt eher Richtung 150k, die jetzige Grenze von 56 und paar zerquetschten ist viel zu niedrig.
  • Abgabe im Promillebereich auf spitzenvermögen (zB 50+ Mio) zur Finanzierung von Bildung und öffentlichen Gütern

Ich weiß zum Teil nur bedingt umsetzbar und man muss das ganze einfach mal länger ausklamüsern. Gerade aufgrund der Problematik, dass viele reiche einfach in eben jene Staaten flüchten, die sich anbiedern.

Darüber hinaus: ich finde es irgendwie bezeichnend, wie viele sich hier über ihre Erbschaften austauschen und damit "rechnen". Klar, wenn eure Eltern sich damit wohl fühlen, ist es echt Klasse. Aber es spiegelt auch die Gesellschaft wieder: reich bleibt in erster Generation reich. Man kann sich mehr auf sich konzentrieren und gewiss nicht alle, die mal eben ne Eigentumswohnung erben oder ein Depot mit 500k, arbeiten auch weiterhin so produktiv. Habe selbst genügend Beispiele im Freundeskreis/ Bekanntenkreis, die sich da dann doch die Teilzeit mit 30 gönnen und ihrem Leben nachgehen. Finde ich gut aber auch hier kann man sagen: das bringt die Gesellschaft nur bedingt weiter.

Zu uns: Wir sparen aktuell mit 8k Haushaltsnetto um die 3,5-4,0k (davon 3,5fix in Abtrag, WPs und bisschen Tagesgeld - Rest variabel nach monatlichen Kosten/ Sonderausgaben). Wir haben dabei eine Art Ruhestandsportfolio zur Deckung der Rentenlücke, eine Art "Lebensstart"- Portfolio für die Kinder (genug für Sorgenloses Studium, kleine Einrichtung der Wohnung etc) und ansonsten noch eine kleine Cash Reserve für den Fall der Fälle. Erbe gibts für die Kinder das Haus. Rest wird quasi warm vererbt in gemeinsamen Reisen. Karriere machen wir trotzdem soweit möglich weiterhin, da uns unsere Jobs sehr Spaß machen.

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Das die globale Akkumulation von Wohlstand bei den 1% langfristig die Stabilität des Wirtschaftssystems gefährdet, ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Es wird nur nicht danach gehandelt.

Irgendwo ist das auch logisch. Ein Elon Musk, Jeff Bezos etc. hat mehr Vermögen als Millionen von Menschen zusammen. Allerdings geben die nicht mal Ansatzweise so viel aus. Und letztendlich basiert jedes Wirtschaftswachstum auf der Annahme einer langfristigen Produktivitäts- und Abnahmesteigerung. Eine Investition ist nutzlos und wertlos, wenn nicht der Umsatz dadurch steigt. Aber damit der Umsatz steigen kann, muss genug freies Kapital am Markt vorhanden sein.
Und jeder Euro der bei den Superreichen landet, fließt nur in kleinen Bruchteilen zurück ins System.

Guckt man sich das weltweite BIP Wachstum und die Verschuldung an, sieht man, dass das Wirtschaftssystem nur noch auf Pump überleben und wachsen kann.
Ist auch nachvollziehbar, wenn inzwischen knapp 30 Menschen mehr Geld besitzen, als die arme Hälfte der Weltbevölkerung. Dieses Geld wird auf der Nachfrageseite dem Wirtschaftskreislauf entzogen.

  1. Das Vermögen gerade von Bezos und Co ist vor allem in Firmenanteilen gebunden und kann in keinster Weise "einfach so" verkonsumiert werden.
  2. Schonmal geschaut wieviele Menschen in deren Unternehmen arbeiten und dadurch in Lohn und Brot kommen?
  3. Du besitzt ebenfalls mehr als die ärmsten Hälfte der Menschheit wenn du nicht gerade massiv verschuldest bist. Daher ist das Argument einfach Unsinn.
  4. Das "System auf Pump" betrifft doch vor allem die Staaten. Die Ausgaben des Staates sind in den weitesten Teilen nicht notwendig für BIP Wachstum und schaden durch die ineffiziente Allokation eher dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum.
  5. Insbesondere Deutschland - als eines der Länder mit dem höchsten pro-Kopf-Einkommen und zeitgleich einer der relativ (und damit erst recht in absoluten Zahlen) höchsten Abgabenquoten der Welt hat schlicht nur ein Ausgabenproblem. Wenn der Staat sich auf seine Kernkompetenzen fokussiert und Reformen zur entbürokratisierung durchführt sowie Maßnahmen gegen bekannte Probleme (Rentensystem..) umsetzt dann würde es allen besser gehen.
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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

....
Und eine gewisse Mehrfachbesteuerung liegt in meinen Augen schon vor und es führt oft dazu, dass Vermögen anderweitig übertragen werden. Umso mehr Vermögen, umso kreativer die Erbschaft. Ich wäre für eine pauschale Versteuerung ähnlich der Abgeltungssteuer für Erbschaften über einem gewissen Freibetrag.
....

Genau das haben wir doch bereits. Evtl. passen die Werte dahinter nicht, aber grundsätzlich läuft es genau so ab.
Machen wir uns nichts vor. In der Vergangenheit haben Arbeiter mit einem einzelnen Gehalt aich ein Haus erarbeitet. Mittlerweile können es sich kaum 2 Akademiker leisten. Vielleicht muss man nun in Betracht ziehen, dass es auch nie so vorgesehen war und die beiden Akademiker, früher schlichtweg auch nur Arbeiter gewesen wären.
Wir haben ein Haushaltseinkommen von etwa 230k brutto (beide Angestellte).

Freunde (selbständig) als GF in seiner GmbH angestellt gönnt sich als Gehalt nur was er verkonsumiert, um ein Minimum an Steuern zu zahlen. Der Rest bleibt in der GmbH und wird weiter investiert. Erst sobald er es entnimmt, fallen Steuern an. Damit hat er für sich einen Hebel auf sein Investitionsvolumen geschaffen. Das Familienerbe wird per Stiftung übertragen, auch hier fallen keine Steuern an. Selbsterklärend, dass er nicht nur im Scherz mich als Großverdiener bezeichnet und als Stütze der schwachen Mitte.
Ich könnte beliebig weiter solche Konstrukte aufzählen. Hier sind Möglichkeiten geschaffen worden, welche auf den "normalen Arbeitnehmer" nicht zutreffen. Der darf seine Fahrtkosten zur Arbeit absetzen und seinen Stift und Papier im neu gewonnenen Home-Office.

Als Arbeitnehmer entflieht amn seiner Schicht in der Regel nicht. Man verschiebt sich vielleicht von einem ans andere Ende, mehr jedoch nicht.zim Korken knallen lassen in st. Tropez benötigt es schon mehr.

antworten
know-it-all

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Frage ist sehr vielschichtig und ich denke, dass es immer unterschiedliche Lager geben wird.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Versteuerung von Erbschaften, aber aus meiner Sicht sind

  1. die Freibeträge viel zu niedrig und
  2. der Steuersatz für die Erbschaftssteuer viel zu hoch.

Ich gebe dir insofern recht, als dass die Eckwerte für Berechnung von Steuern (seien es Freibeträge für Schenkungen/Erbschaften oder auch die Eckpunkte im Einkommensteuertarif) einer automatischen Anpassung an die Lohn- oder Preisentwicklung unterliegen sollten, so dass diese jährlich aktualisiert werden, ohne, dass man dafür extra erst ein Gesetz beschließen muss.
Inwiefern der Steuersatz für die Erbschaftssteuer zu hoch ist, solltest du mal erklären. Die Steuersätze sind ja gestaffelt nach Wert (oberhalb der Freibeträge) und nach dem Verwandschaftsgrad. Unten vergleichst du ja mit der Abgeltungssteuer, aber tatsächlich werden Erbschaften an Ehepartner oder Kinder bis 13 Mio € mit einem geringeren Steuersatz als 25% versteuert.

Oft ist man bereits durch das Erbe einer Immobilie zum Verkauf gezwungen, da man die horrende Erbschaftssteuer nicht oder nur per Kredit bezahlen kann. 400k EUR als Freigrenze alle 10 Jahre finde ich bei den aktuellen Immopreisen viel zu niedrig.

Das ist schon einmal ziemlich falsch. Bei den 400.000 EUR - in diesem Falle für Schenkung/Vererebung an die eigenen Kinder - handelt es sich um einen Freibetrag, keine Freigrenze (!). Das heißt unabhängig vom Wert der Immobilie werden die "unteren" 400.000 EUR nicht besteuert. Darüberhinaus ist der Steuersatz gestaffelt, beginnend bei 7%. Da es zudem ja auch legale Möglichkeiten gibt, einen "niedrigen" Wert für eine Immobilie anzusetzen, dürfte also ein nicht unerheblicher Teil der in Deutschland an Kinder vererbten/geschenkten Immobilien von Erbschaftssteuer verschont bleiben.
Aber selbst für ein Objekt mit einem Wert von 1 Mio € dürften hier (Abzug Freibetrag = 600.000€ x Steuersatz 15%) "nur" 90.000€ Erbschaftssteuer anfallen. Ich könnte nun auch provokant entgegnen, dass man sich Eigentum auch leisten können muss. Jedenfalls finde ich diesen Steuerbetrag für einen sonst "leistungslos" zugegangenen Vermögenswert alles aber nicht "horrend".

Und eine gewisse Mehrfachbesteuerung liegt in meinen Augen schon vor und es führt oft dazu, dass Vermögen anderweitig übertragen werden. Umso mehr Vermögen, umso kreativer die Erbschaft. Ich wäre für eine pauschale Versteuerung ähnlich der Abgeltungssteuer für Erbschaften über einem gewissen Freibetrag.

Was verstehst du unter "pauschale" Versteuerung? Der Steuersatz für Erbschaften ist zwar gestaffelt, aber nicht an deinen individuellen Steuersatz gebunden. Insofern könnte man auch hier von einer pauschalen Steuer sprechen. Natürlich könntest du einen pauschalen Einheitssteuersatz festlegen, der für das gesamte Erbe gilt. Aber das würde vermutlich dazu führen, dass für kleinere vererbte/verschenkte Vermögen ein höherer Steuersatz gelten würde als bspw. bislang der niedrigste Satz von 7% bis 75.000€ bei Übertragung an die Kinder.

Und Freibeträge - abhängig vom Verwandschaftsgrad - gibt es auch bereits. Also wo ist die wirkliche Neuerung in deinem Vorschlag im Vergleich mit der aktuellen Regelung?

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2022:

Deswegen Erbschaftsteuer hoch & Einkommensteuer runter.

Der zweite Teil stimmt natürlich unabhängig vom Thema Erbschaft, aber der erste ist Blödsinn. Erbschaftssteuer sollte im Gegenteil abgeschafft werden. Schließlich wurde das Vermögen zu Lebzeiten des Erblassers bereits versteuert. Einzig wenn dies im Ausland geschehen ist könnte man es vertreten wenn der deutsche Staat dann beim Erbe zuschlägt. Aber sonst ist es eine Doppelbesteuerung.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ohne auf die Argumente für oder gegen eine Erbschaftssteuer einzugehen (das haben andere schon getan)

Ich verstehe nicht warum es sich hier um eine doppel Besteuerung handeln soll. Ehrlich nicht. Wieso soll die Tatsache, das eine andere Person beim Erwerb schon einmal Steuern bezahlt hat eine doppel Besteuerung sein? Wenn ich ein Haus kaufe, hat der vorbesitzer doch auch schon Steuern bezahlt, dann wäre das doch auch doppel Besteuerung oder?

Man kann ja für oder gegen eine Erbschaftssteuer sein aber das Argument verstehe ich nicht.

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Frage ist sehr vielschichtig und ich denke, dass es immer unterschiedliche Lager geben wird.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Versteuerung von Erbschaften, aber aus meiner Sicht sind

  1. die Freibeträge viel zu niedrig und
  2. der Steuersatz für die Erbschaftssteuer viel zu hoch.

Oft ist man bereits durch das Erbe einer Immobilie zum Verkauf gezwungen, da man die horrende Erbschaftssteuer nicht oder nur per Kredit bezahlen kann. 400k EUR als Freigrenze alle 10 Jahre finde ich bei den aktuellen Immopreisen viel zu niedrig.

Und eine gewisse Mehrfachbesteuerung liegt in meinen Augen schon vor und es führt oft dazu, dass Vermögen anderweitig übertragen werden. Umso mehr Vermögen, umso kreativer die Erbschaft. Ich wäre für eine pauschale Versteuerung ähnlich der Abgeltungssteuer für Erbschaften über einem gewissen Freibetrag.

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Die Gefahr für euren so wichtigen deutschen Wohlstand ist nicht, dass das Erbe besteuert wird, sondern dass das Geld nicht investiert wird. Es zeigt sich hier wiedermal, dass es nur um die Akkumulation von Geld geht, was die Schere zwischen Arm und Reich nur verschlimmert. Der Staat bringt das Geld wenigstens unter die Leute, auch wenn nicht immer auf dem besten Wege. Aber ein Umdenken ist bei diesem Klientel eh nicht möglich, sonst hätten wir das Problem ja nicht. ;-)

Natürlich ist es das?! Wenn ich 500k spare und kann diese steuerfrei vererben oder ich investiere die und bis zu meinem Tod werden diese zu 2m, ist das natürlich für mich ein riesen Unterschied ob von den 2m letztlich nur 750k bei meinen Nachfahren ankommen oder halt 1,5m.

Es geht bei dieser Debatte einfach darum, was fair ist. Und es ist klar dass sich die ohne Erbe benachteiligt fühlen. Aber wenn die ohne Erbe hoffentlich alle ebenfalls mal erfolgreich sind, möchte ich gerne sehen wie sie immer noch für eine sehr hohe Erbschaftssteuer sind, wenn sie ihr 800k Haus und ihr 700k Depot vererben und davon >50% an den Staat statt an die Kinder geben sollen. Dann steht man plötzlich auf der anderen Seite der Debatte.

Es kann einfach nicht sein, dass hier doppelt versteuert werden soll. Meine Eltern haben ein EFH gebaut, was heute ca. 500-600k wert sein dürfte. Um das zu finanzieren haben sie also ca. 1-1,2m verdienen müssen und davon mussten sie die Hälfte abgeben! Von Grunderwerbssteuer etc. fang ich gar nicht erst an. Warum sollte ich jetzt auf das Haus nochmal Steuern bezahlen? Das ist einfach nicht fair.

Du hast dafür erstmal gar nichts gemacht also ist das logischerweise fair das du es versteuern musst.

Doppelt besteuert wird auch nicht, da deine Eltern die Steuer ja nicht bezahlen müssen.
Oder wird deiner Meinung nach auch doppelt besteuert wenn du (mit deinem versteuertem Gehalt) ein Auto kaufst, BMW den Gewinn versteuert und dir einen Teil als Dividende ausschüttet die du auch versteuern musst?

Hab das Argument der doppel Besteuerung auch nie verstanden. Jeder Euro den man bekommt ist schonmal versteuert worden. Laut der Logik müsste meine Haushaltshilfe ihr Gehalt ja auch nicht versteuern. Die bezahl ich ja von meinem Nettoeinkommen.

antworten
know-it-all

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 23.08.2022:

Der zweite Teil stimmt natürlich unabhängig vom Thema Erbschaft, aber der erste ist Blödsinn. Erbschaftssteuer sollte im Gegenteil abgeschafft werden. Schließlich wurde das Vermögen zu Lebzeiten des Erblassers bereits versteuert.

Aha. Welche Art von Steuern wurden denn auf das "Vermögen" des Vererbenden gezahlt? Ich nehme mal ein Beispiel: der Erblasser hat sich irgendwann mal Aktien gekauft, die zum Todeszeitpunkt nur aufgrund von Kursgewinnen den 10 fachen Wert haben. Wann hat denn hier bitte auf den Zugewinn vom 9 fachen des ursprünglichen Kurswert eine Besteuerung stattgefunden? Man könnte hier natürlich alternativ statt Erbschaftssteuer eine fiktive Veräußerung durchführen und der Erbende muss dann auf den fiktiven Veräußerungsgewinn Kapitalertragssteuer zahlen.

Einzig wenn dies im Ausland geschehen ist könnte man es vertreten wenn der deutsche Staat dann beim Erbe zuschlägt.

Gerade das ist auch Unsinn. Um es mal mit deinen Worten auszudrücken - hieraus könnte ja auch eine "Doppelbesteuerung" entstehen. Warum ist das im Ausland okay, im Inland nicht? Das Vermögen könnte im Ausland ja ebenfalls schon einem sogar strengeren Steuerregime als in D unterlegen haben.

Aber sonst ist es eine Doppelbesteuerung.

Bevor du jetzt ständig diesen Unsinn erwähnst, beschäftige dich doch bitte erst mal damit, was der Begriff Doppelbesteuerung eigentlich bedeutet. Gemein bezeichnet man damit Vorgänge, Transaktionen, oder Subjekte die im gleichen Zeitraum von zwei gleichartigen Steuern belastet werden. Beispiel: ein US-Unternehmen zahlt mir eine Dividende, noch von den USA werden aber gleich 15% Quellensteuer einbehalten, die ich nie zu Gesicht bekomme. Gleichzeitig muss ich in Deutschland auf den vollen Dividendenertrag (also vor Abzug der Quellensteuer) nochmal inländische Kapitalertragssteuern zahlen. Um diese Doppelbesteuerung zu vermeiden oder zu reduzieren gibt es entsprechende bilaterale Doppelbesteuerungsabkommen. Und hier gibt es sie auch voll zu recht, denn kein Land möchte seine Unternehmen für ausländische Investoren ja unnötig unattraktiv machen.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

know-it-all schrieb am 24.08.2022:

Der zweite Teil stimmt natürlich unabhängig vom Thema Erbschaft, aber der erste ist Blödsinn. Erbschaftssteuer sollte im Gegenteil abgeschafft werden. Schließlich wurde das Vermögen zu Lebzeiten des Erblassers bereits versteuert.

Aha. Welche Art von Steuern wurden denn auf das "Vermögen" des Vererbenden gezahlt? Ich nehme mal ein Beispiel: der Erblasser hat sich irgendwann mal Aktien gekauft, die zum Todeszeitpunkt nur aufgrund von Kursgewinnen den 10 fachen Wert haben. Wann hat denn hier bitte auf den Zugewinn vom 9 fachen des ursprünglichen Kurswert eine Besteuerung stattgefunden? Man könnte hier natürlich alternativ statt Erbschaftssteuer eine fiktive Veräußerung durchführen und der Erbende muss dann auf den fiktiven Veräußerungsgewinn Kapitalertragssteuer zahlen.

  1. Yo Sherlock, wovon hat sich der Erblasser denn die Aktien gekauft? Ich hoffe doch vom Nettoeinkommen und nicht ominösen Schwarzmarktgeschäften.
  2. Der Erbe zahlt dann Kapitalertragssteuer bei Veräußerung. Bis dahin sind das alles nur Zahlen auf dem Konto.
    Warum genau soll der Staat jetzt zwischendrin noch einmal was bekommen? Mal abgesehen davon, dass auch die Schenkungssteuer davon betroffen ist. Also der Staat übt indirekt druck auf den Sparer aus, damit er das Geld verkonsumiert (oh, Konsumsteuer - wie praktisch).

Anstatt immer wieder mit der Erbschaftssteuer anzufangen, sollte man einfach die Kapitalertragssteuer abschaffen und die Erträge dem Einkommen zurechnen (-> Einkommenssteuer).

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

know-it-all schrieb am 24.08.2022:

Der zweite Teil stimmt natürlich unabhängig vom Thema Erbschaft, aber der erste ist Blödsinn. Erbschaftssteuer sollte im Gegenteil abgeschafft werden. Schließlich wurde das Vermögen zu Lebzeiten des Erblassers bereits versteuert.

Aha. Welche Art von Steuern wurden denn auf das "Vermögen" des Vererbenden gezahlt? Ich nehme mal ein Beispiel: der Erblasser hat sich irgendwann mal Aktien gekauft, die zum Todeszeitpunkt nur aufgrund von Kursgewinnen den 10 fachen Wert haben. Wann hat denn hier bitte auf den Zugewinn vom 9 fachen des ursprünglichen Kurswert eine Besteuerung stattgefunden? Man könnte hier natürlich alternativ statt Erbschaftssteuer eine fiktive Veräußerung durchführen und der Erbende muss dann auf den fiktiven Veräußerungsgewinn Kapitalertragssteuer zahlen.

  1. Yo Sherlock, wovon hat sich der Erblasser denn die Aktien gekauft? Ich hoffe doch vom Nettoeinkommen und nicht ominösen Schwarzmarktgeschäften.
  2. Der Erbe zahlt dann Kapitalertragssteuer bei Veräußerung. Bis dahin sind das alles nur Zahlen auf dem Konto.
    Warum genau soll der Staat jetzt zwischendrin noch einmal was bekommen? Mal abgesehen davon, dass auch die Schenkungssteuer davon betroffen ist. Also der Staat übt indirekt druck auf den Sparer aus, damit er das Geld verkonsumiert (oh, Konsumsteuer - wie praktisch).

Anstatt immer wieder mit der Erbschaftssteuer anzufangen, sollte man einfach die Kapitalertragssteuer abschaffen und die Erträge dem Einkommen zurechnen (-> Einkommenssteuer).

Und wenn ich die Aktie von einer dritten Person kaufe hat, hat diese die Aktie doch ebenfalls mit dem netto Einnahmen bezahlt. Dann liegt hier auch eine doppel Besteuerung vor. Dann wären nicht Erben sondern verkehrsteuern allgemein eine doppel Besteuerung.

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know-it-all

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

  1. Yo Sherlock, wovon hat sich der Erblasser denn die Aktien gekauft? Ich hoffe doch vom Nettoeinkommen und nicht ominösen Schwarzmarktgeschäften.

Du schriebst, dass "das Vermögen zu Lebzeiten des Erblassers bereits versteuert" worden sei, und das ist und bleibt falsch. Beim Vererbenden wurden also typischerweise nur die Zugewinne (=Erträge, Veräußerungen) besteuert, wenn überhaupt.

  1. Der Erbe zahlt dann Kapitalertragssteuer bei Veräußerung. Bis dahin sind das alles nur Zahlen auf dem Konto.

Das setzt ja voraus, dass der Erbende die historischen Zugangskosten (des Vererbenden) übernimmt, um dann bei Veräußerung den gesamten Zugewinn seit Kauf zu versteuern. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber ich bin nicht sicher, ob das in jedem Fall geschieht oder ob dem Erbenden als Zugangswert der Kurswert zum Erb-Zeitpunkt festgeschrieben wird.

Warum genau soll der Staat jetzt zwischendrin noch einmal was bekommen? Mal abgesehen davon, dass auch die Schenkungssteuer davon betroffen ist. Also der Staat übt indirekt druck auf den Sparer aus, damit er das Geld verkonsumiert (oh, Konsumsteuer - wie praktisch).

Wenn das deine Interpretation ist... Ich denke für einen Großteil der Menschen in diesem Land reicht die Möglichkeit, alle 10 Jahre 400.000€ schenkungssteuerfrei an die eigenen Kinder zu übertragen, ohne, dass auf das Erbe dann auch nur ein einziger Cent Erbschaftssteuern gezahlt werden muss. Man darf halt nicht in der letzten Minute kurz vor dem Ableben erst anfangen, das zu organisieren, sondern am besten mit 60 oder so. Ich fühle mich jedenfalls nicht durch den Staat unter Druck gesetzt.

Anstatt immer wieder mit der Erbschaftssteuer anzufangen, sollte man einfach die Kapitalertragssteuer abschaffen und die Erträge dem Einkommen zurechnen (-> Einkommenssteuer).

Dir als entschiedenem Gegner von "Doppelbesteuerung" ist hoffentlich klar, dass Kapitalerträge, sofern es sich um Dividenden handelt, aus bereits versteuertem Unternehmensgewinn gezahlt werden, und somit genau hier eine Doppelbesteuerung stattfindet. Erklär doch bitte warum ein ähnlicher Sachverhalt bei der Kapitalertragssteuer gut ist und bei der Erbschaft schlecht.

Vielleicht erkennst du oder der ein oder andere ja, dass ein "faires" und "gerechtes" Besteuerungssystem eine komplette Illusion ist, da Fairness einer individuellen Interpretation und Auslegung unterliegt und Gerechtigkeit aus Sicht von zwei extremen Zielgruppen komplett diametral gegenläufig definiert werden kann.

Um beim Beispiel Kapitalertragssteuern und Anwendung des individuellen Steuersatzes zu bleiben. Finde ich es gerecht, dass die Reichen und Superreichen - wie immer müssen hier die Quandt-Erben als Beispiel herhalten - "nur" 25% Steuern auf ihre Dividenden zahlen, ohne überhaupt zu wissen was "Arbeit" ist? Nein, natürlich nicht!
Aber andersrum haben wir mittlerweile aus - wichtig für Dich (!) - versteuertem Nettoeinkommen und versteuerten Kapitelerträgen - ein Depot aufgebaut, welches uns jährliche Erträge (Auszahlungen) mit einem hohen vierstelligen Wert einbringt. Hier profitiere ich natürlich auch von der pauschalen Besteuerung mit 25%, da unser individueller Grenzsteuersatz der ESt bei um die 40% liegt.
Aber gleichwohl, wenn ich die ganzen HiPos hier mit 2 x sechstellige Bruttoeinkommen und Haushaltsnetto von >= 8k EUR p,M. lese, gehören wir definitiv nur zur "WiWi-Treff" Mittelschicht und sind weder reich noch superreich.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Da du sehr detailliert auf meinen Beitrag eingegangen bist, möchte ich mich auch nochmals melden. Aber erstmal Danke für die Kommentare.

Zum Thema Freibetrag: Ich stand noch während meines Studiums vor der Situation, dass mein Opa mir ein Mietshaus vererbt hat. War damals aus steuerlicher Sicht nicht besonders schlau von ihm, aber so hatte er es eben im Testament vorgesehen.

Mein Freibetrag lag bei 200.000 EUR und der Wert der Immo wurde auf ca. 1.3m EUR geschätzt. Am Ende ergab sich für mich eine Erbschaftssteuerzahlung i.H.v. 180k EUR und ein Steuersatz von 19%.

Um das Erbe überhaupt annehmen zu können, musste ich mich als Student erstmal mit knapp 200k verschulden um die Kosten für den Steuerberater, Anwalt und die Erbschaft zu bezahlen.

Wenn man bedenkt, dass mein Opa dieses Haus von seinem Nettogehalt erbaut und jede Mieteinnahme zusätzlich versteuert hat, empfinde ich das schon als große Ungerechtigkeit in unserem Steuersystem. Nochmals 180k von mir zu verlangen für einen Wert, den mein Großvater aus seinem Nettovermögen generiert hat, erschließt sich mir nicht.

Da auch mein Vater als Unternehmer in den letzten Jahren relativ erfolgreich ist, baut er jetzt schon ein Konstrukt mit einer Stiftung im Ausland auf, um die Erbschaftssteuer zu minimieren und Vermögensanteile früh an mich zu übertragen. Und jetzt kommt der Punkt, den ich persönlich schade finde, denn v.a. wohlhabende Leute bzw. Leute mit entsprechenden Vermögen können sich Konstrukte zur Vermeidung der Erbschaftssteuer schaffen und am Ende tragen die "kleinen Erben" aus meiner Sicht die größte Last, da diese einfach belangt werden können.

Dass die Freibeträge seit Jahren nicht angepasst worden sind, aber die Preise an Kapitalmärkten und für Immobilien explodieren, ist ein weiteres Problem, was gekonnt ignoriert wird von der Regierung. Ansonsten würde man ja direkt die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer schmälern.

know-it-all schrieb am 23.08.2022:

Die Frage ist sehr vielschichtig und ich denke, dass es immer unterschiedliche Lager geben wird.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Versteuerung von Erbschaften, aber aus meiner Sicht sind

  1. die Freibeträge viel zu niedrig und
  2. der Steuersatz für die Erbschaftssteuer viel zu hoch.

Ich gebe dir insofern recht, als dass die Eckwerte für Berechnung von Steuern (seien es Freibeträge für Schenkungen/Erbschaften oder auch die Eckpunkte im Einkommensteuertarif) einer automatischen Anpassung an die Lohn- oder Preisentwicklung unterliegen sollten, so dass diese jährlich aktualisiert werden, ohne, dass man dafür extra erst ein Gesetz beschließen muss.
Inwiefern der Steuersatz für die Erbschaftssteuer zu hoch ist, solltest du mal erklären. Die Steuersätze sind ja gestaffelt nach Wert (oberhalb der Freibeträge) und nach dem Verwandschaftsgrad. Unten vergleichst du ja mit der Abgeltungssteuer, aber tatsächlich werden Erbschaften an Ehepartner oder Kinder bis 13 Mio € mit einem geringeren Steuersatz als 25% versteuert.

Oft ist man bereits durch das Erbe einer Immobilie zum Verkauf gezwungen, da man die horrende Erbschaftssteuer nicht oder nur per Kredit bezahlen kann. 400k EUR als Freigrenze alle 10 Jahre finde ich bei den aktuellen Immopreisen viel zu niedrig.

Das ist schon einmal ziemlich falsch. Bei den 400.000 EUR - in diesem Falle für Schenkung/Vererebung an die eigenen Kinder - handelt es sich um einen Freibetrag, keine Freigrenze (!). Das heißt unabhängig vom Wert der Immobilie werden die "unteren" 400.000 EUR nicht besteuert. Darüberhinaus ist der Steuersatz gestaffelt, beginnend bei 7%. Da es zudem ja auch legale Möglichkeiten gibt, einen "niedrigen" Wert für eine Immobilie anzusetzen, dürfte also ein nicht unerheblicher Teil der in Deutschland an Kinder vererbten/geschenkten Immobilien von Erbschaftssteuer verschont bleiben.
Aber selbst für ein Objekt mit einem Wert von 1 Mio € dürften hier (Abzug Freibetrag = 600.000€ x Steuersatz 15%) "nur" 90.000€ Erbschaftssteuer anfallen. Ich könnte nun auch provokant entgegnen, dass man sich Eigentum auch leisten können muss. Jedenfalls finde ich diesen Steuerbetrag für einen sonst "leistungslos" zugegangenen Vermögenswert alles aber nicht "horrend".

Und eine gewisse Mehrfachbesteuerung liegt in meinen Augen schon vor und es führt oft dazu, dass Vermögen anderweitig übertragen werden. Umso mehr Vermögen, umso kreativer die Erbschaft. Ich wäre für eine pauschale Versteuerung ähnlich der Abgeltungssteuer für Erbschaften über einem gewissen Freibetrag.

Was verstehst du unter "pauschale" Versteuerung? Der Steuersatz für Erbschaften ist zwar gestaffelt, aber nicht an deinen individuellen Steuersatz gebunden. Insofern könnte man auch hier von einer pauschalen Steuer sprechen. Natürlich könntest du einen pauschalen Einheitssteuersatz festlegen, der für das gesamte Erbe gilt. Aber das würde vermutlich dazu führen, dass für kleinere vererbte/verschenkte Vermögen ein höherer Steuersatz gelten würde als bspw. bislang der niedrigste Satz von 7% bis 75.000€ bei Übertragung an die Kinder.

Und Freibeträge - abhängig vom Verwandschaftsgrad - gibt es auch bereits. Also wo ist die wirkliche Neuerung in deinem Vorschlag im Vergleich mit der aktuellen Regelung?

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

  1. Yo Sherlock, wovon hat sich der Erblasser denn die Aktien gekauft? Ich hoffe doch vom Nettoeinkommen und nicht ominösen Schwarzmarktgeschäften.
  2. Der Erbe zahlt dann Kapitalertragssteuer bei Veräußerung. Bis dahin sind das alles nur Zahlen auf dem Konto.
    Warum genau soll der Staat jetzt zwischendrin noch einmal was bekommen? Mal abgesehen davon, dass auch die Schenkungssteuer davon betroffen ist. Also der Staat übt indirekt druck auf den Sparer aus, damit er das Geld verkonsumiert (oh, Konsumsteuer - wie praktisch).

Anstatt immer wieder mit der Erbschaftssteuer anzufangen, sollte man einfach die Kapitalertragssteuer abschaffen und die Erträge dem Einkommen zurechnen (-> Einkommenssteuer).

Ich bin selbst Erbe und das in einem Rahmen, der hier jegliche Diskussion sprengt.
Die erste Hilfe, die du hoffentlich in deinem Leben mitnimmst ist, dass allgemein Konsens darüber besteht, dass Menschen, die mit "Yo Sherlock" unterwegs sind, nichts taugen.

Zu 1.: Das ist abstruser Nonsens...
Zu 2.: Betrachten wir einmal den Erbenden als losgelöstes Wesen. Im Moment A ist dieses Wesen mit einem Vermögen gleich Null ausgestattet. Dann erfolgt der Tod des Erblassers. Das Wesen erhält nun leistungslos ein Vermögen X (das Depot). Natürlich wird dieses versteuert. Anschließend liegt das Depot herum und bei Veräußerung werden mögliche Gewinne versteuert. Das losgelöste Wesen hat aber nun definitiv mehr als vorher. Leistungslos.

Warum hier diskutiert werden muss, verstehe ich nicht.

Die Anzahl der Menschen, bei denen die Faktoren "Freibeträge nicht ausreichend" und "10-Jahresfristen" zusammenkommen, dürfte maximal 1 von 10.000 Menschen betreffen. In meinem Umfeld bewegen sich mehrere dieser Menschen, mich und meinen Bruder eingeschlossen. Komischerweise bringen wir es ohne Erbe selfmade zu Vermögen, komischerweise läuft das Vererben schon seit wir Teenager sind, um die Freibeträge auszunutzen und komischerweise stehen wir beide und die Bekannten im Umfeld, wie sinnlos diese Diskussion ist: Wer an dieser Stelle Steuern vermeiden will - als Vererbender - kriegt das hierzulande viel zu einfach hin... Es scheitert aber meistens an der Vererbenden, die sich bis zuletzt an ihre Vermögen krallen und dann ihren 60-jährigen Kindern Vermögen hinterlassen, die versteuert werden müssen (z.B. Immobilien). Wer clever ist, nutzt die gesetzlichen Rahmenbedingen und kann relativ große Vermögen entspannt verteilen, Nießbrauchrechte etc.

Und ja, natürlich hat der Staat ein sehr großes Interesse, dass konsumiert wird, da dann ja wieder verschiedene Steuern anfallen... Wenn jeder sein Geld spart, ist nichts zum Umverteilen da.

Deinen letzten Satz teile ich, wobei ich da Kapitalerträge weniger besteuern würde als Erbschaften, da die Kapitalerträge durch die Bereitstellung der eigenen Arbeitsergebnisse und dementsprechenden Risiken verbunden sind, während der Erbende schlicht und ergreifend in 99,9% nichts zu seinem Erbe beigetragen hat... Die Intensität des Arbeitseinsatzes (Zeit und Physis) für den eigenen Lohn bzw. das eigene Gehalt ist deutlich höher als für Kapitalerträge und deren Intensität wiederum deutlich höher als für Erbschaften. Es also so zu gestalten, dass mit steigendem Einsatz die Steuern steigen führt ja gerade dazu, dass heute Frugalismus boomt, was eben nicht im Sinne des Sozialstaates sein kann, das hast du ja richtig erkannt.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 18.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

Willst du denn bis zur Rente arbeiten? Mein Ziel ist es unabhängig zu sein und von der Rendite leben zu können.
Kann man ja einfach berechnen wann die Sparquote reicht

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

know-it-all schrieb am 24.08.2022:

  1. Yo Sherlock, wovon hat sich der Erblasser denn die Aktien gekauft? Ich hoffe doch vom Nettoeinkommen und nicht ominösen Schwarzmarktgeschäften.

Du schriebst, dass "das Vermögen zu Lebzeiten des Erblassers bereits versteuert" worden sei, und das ist und bleibt falsch. Beim Vererbenden wurden also typischerweise nur die Zugewinne (=Erträge, Veräußerungen) besteuert, wenn überhaupt.

  1. Der Erbe zahlt dann Kapitalertragssteuer bei Veräußerung. Bis dahin sind das alles nur Zahlen auf dem Konto.

Das setzt ja voraus, dass der Erbende die historischen Zugangskosten (des Vererbenden) übernimmt, um dann bei Veräußerung den gesamten Zugewinn seit Kauf zu versteuern. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber ich bin nicht sicher, ob das in jedem Fall geschieht oder ob dem Erbenden als Zugangswert der Kurswert zum Erb-Zeitpunkt festgeschrieben wird.

Warum genau soll der Staat jetzt zwischendrin noch einmal was bekommen? Mal abgesehen davon, dass auch die Schenkungssteuer davon betroffen ist. Also der Staat übt indirekt druck auf den Sparer aus, damit er das Geld verkonsumiert (oh, Konsumsteuer - wie praktisch).

Wenn das deine Interpretation ist... Ich denke für einen Großteil der Menschen in diesem Land reicht die Möglichkeit, alle 10 Jahre 400.000€ schenkungssteuerfrei an die eigenen Kinder zu übertragen, ohne, dass auf das Erbe dann auch nur ein einziger Cent Erbschaftssteuern gezahlt werden muss. Man darf halt nicht in der letzten Minute kurz vor dem Ableben erst anfangen, das zu organisieren, sondern am besten mit 60 oder so. Ich fühle mich jedenfalls nicht durch den Staat unter Druck gesetzt.

Anstatt immer wieder mit der Erbschaftssteuer anzufangen, sollte man einfach die Kapitalertragssteuer abschaffen und die Erträge dem Einkommen zurechnen (-> Einkommenssteuer).

Dir als entschiedenem Gegner von "Doppelbesteuerung" ist hoffentlich klar, dass Kapitalerträge, sofern es sich um Dividenden handelt, aus bereits versteuertem Unternehmensgewinn gezahlt werden, und somit genau hier eine Doppelbesteuerung stattfindet. Erklär doch bitte warum ein ähnlicher Sachverhalt bei der Kapitalertragssteuer gut ist und bei der Erbschaft schlecht.

Vielleicht erkennst du oder der ein oder andere ja, dass ein "faires" und "gerechtes" Besteuerungssystem eine komplette Illusion ist, da Fairness einer individuellen Interpretation und Auslegung unterliegt und Gerechtigkeit aus Sicht von zwei extremen Zielgruppen komplett diametral gegenläufig definiert werden kann.

Um beim Beispiel Kapitalertragssteuern und Anwendung des individuellen Steuersatzes zu bleiben. Finde ich es gerecht, dass die Reichen und Superreichen - wie immer müssen hier die Quandt-Erben als Beispiel herhalten - "nur" 25% Steuern auf ihre Dividenden zahlen, ohne überhaupt zu wissen was "Arbeit" ist? Nein, natürlich nicht!
Aber andersrum haben wir mittlerweile aus - wichtig für Dich (!) - versteuertem Nettoeinkommen und versteuerten Kapitelerträgen - ein Depot aufgebaut, welches uns jährliche Erträge (Auszahlungen) mit einem hohen vierstelligen Wert einbringt. Hier profitiere ich natürlich auch von der pauschalen Besteuerung mit 25%, da unser individueller Grenzsteuersatz der ESt bei um die 40% liegt.
Aber gleichwohl, wenn ich die ganzen HiPos hier mit 2 x sechstellige Bruttoeinkommen und Haushaltsnetto von >= 8k EUR p,M. lese, gehören wir definitiv nur zur "WiWi-Treff" Mittelschicht und sind weder reich noch superreich.

Dein letzter Kommentar ist etwas unklar. Wenn du sagst dein individueller Grenzsteuersatz ist bei 40%, bedeutet das ziemlich genau, dass du 50k brutto im Jahr verdienst. Damit gehörst du nicht zur Wiwi-Treff Mittel- sondern Unterschicht :)
Aber du hast natürlich Recht, dass das genau die magische Grenze bzgl. Kapitalerträgen ist, da 50k brutto im Jahr bedeutet dass dein durchschnittlicher Lohnsteuersatz bei ziemlich genau 25% ist.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Warum ist diese Diskussion eigentlich so krass abgedriftet? Ich würde mal versuchen zum Thema zurück zu kehren:

Meine Frau und ich sind 36 und haben beschlossen, unsere Sparrate jetzt auf 1k pro Monat festzulegen. Wir haben 9k netto Einkommen, wovon 3k für Tilgung, NK und Fixkosten weggehen, also 5k zur freien Verfügung. Wenn am Ende des Jahres viel Geld über ist, geht nochmal was extra aufs Depot. Meine Frau wird in naher Zukunft nochmal von 60 auf 80% erhöhen, trotzdem wollen wir an der Sparquote nichts ändern. Das Depot ist jetzt schon gut aufgestellt und mit 1k pro Monat + Rendite vermehrt es sich schnell genug. Wir versuchen daher jetzt alles zu machen worauf wir Lust haben und uns nicht selber durch eine hohe Sparrate einzuschränken. Theoretisch wäre auch genug vorhanden (~260k) um gar nicht mehr einzuzahlen und die Rendite selbst regeln zu lassen sprich um mit dem sparen / investieren aufzuhören.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

Willst du denn bis zur Rente arbeiten? Mein Ziel ist es unabhängig zu sein und von der Rendite leben zu können.
Kann man ja einfach berechnen wann die Sparquote reicht

Nicht der TE:

Also ich will sicher nicht bis 67 arbeiten, aber ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht was ich mit 47 machen sollte, wenn ich keine Arbeit mehr habe. Ich weiß nicht wies den meisten anderen geht aber mir macht meine Arbeit zu einem sehr großen Teil Spaß. Das liegt u.a. am Austausch mit Kollegen / Externer Austausch, intellektuelle Forderung, Weiterentwicklung und Weiterbildung, Lob & Feedback, Events etc. Ich glaube mir würde da extrem viel fehlen. Natürlich nervt Arbeit immer mal, aber ganz drauf verzichten... Ich könnte mir gut vorstellen ab 45-50 auf 4 Tage zu reduzieren oder ggf. auch vorher, wenn es mit dem Geld hinhaut. Ansonsten wär mein persönliches Ziel zwischen 55 und 60 finanziell so aufgestellt zu sein, dass ich aufhören könnte wenn ich will.

antworten
rick

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Bin zufällig in das Thema reingestolpert und habe zugegebenermaßen auch nicht alle Beiträge gelesen. Das spezielle Thema hatten wir aber jüngst auf einem Ehemaligen-Treffen diskutiert (darunter viele Selbständige, Freiberufler, (Klein)Unternehmer usw.). Deswegen gebe ich mal kurz meinen Senf dazu.

Für mich ein bißchen "schockierend" aber auch erhellend: Als ich damals beruflich startete, haben sich einige ältere Kollegen mit einem Vorsorgekapital von 500, 600 oder 700 tsd. damals noch DM (!) in den (oft vorzeitigen) Ruhestand verabschiedet. Der eine oder andere hatte dazu ergänzend noch lastenfreies Wohneigentum (z. B. eine selbstgenutzte ETW). Das Geld wurde für um die 10% Zinsen angelegt (Pfandbriefe, Bundeswertpapiere, Unternehmensanleihen) und das war recht auskömmlich. Einige haben das wohl auch mittels Papieren im sog. Tafelgeschäft umgesetzt und so die Zinsen eventuell steuerfrei kassiert ... Vermute ich mal. Wie auch immer.

Das gleiche Paket für einen vertretbaren vorzeitigen Ausstieg würde ich heute hier vor Ort auf mindestens drei Millionen taxieren - aber nicht mehr DM sondern Euro (was dann schon 6 Milliönchen DM entspricht). Eine Wohnung in guter Lage kostet hier schnell eine Million und zwei weitere Millionen würde ich mal als Untergrenze ansetzen um halbwegs von den Erträgen (Ausschüttungen) leben zu können (da sind dann aber spezielle Punkte wie etwa "SoRR" noch gar nicht berücksichtigt) und/oder mittels geordnetem Kapitalverzehr (Entnahmen) den Ausstieg finanziell dar- und sicherzustellen.

Nur mal so als grobe Richtschnur. Die Zahl müßte wohl noch (deutlich) nach oben korrigiert werden, wenn man nicht nur sich selbst sondern auch noch einen Partner (eventuell auch noch Kinder) unterstützen will, privat krankenversichert ist, einen gehobenen Lebensstil pflegt usw. Die Zahl könnte (vielleicht) etwas nach unten korrigiert werden, wenn man nur sich selbst versorgen braucht (oder einen Partner mit einer eigenen AV hat), daneben (neben dem Depot) vielleicht noch eine kleine, lebenslange (gesetzliche) Rente bezieht bzw. später beziehen wird, günstig in der KVdR krankenversichert ist oder sein wird, eher normal bis bescheiden lebt usw.

So haben sich die Zeiten geändert.

Über so manche finanzielle Mode-Themen wie "finanziell frei", "Privatier mit 40", "von passivem Einkommen statt von Arbeit leben", die "FIRE"-Bewegung etc. kann ich daher nur schmunzeln. Selbst bei normaler Lebensweise erfordert ein (sehr) früher Ausstieg inzwischen ein Vorsorgekapital - jedenfalls für eine vernünftige Ruhestandsplanung - welches die (aller)meisten jedenfalls bei realistischer Betrachtung nur schwer oder kaum erreichen können - schon gar nicht bereits mit 40 oder 50 Jahren (von Dingen wie Lottogewinnen, Schenkungen, Erbschaften, guter Heirat usw. mal abgesehen). Schließlich muß bei der heutigen Lebenserwartung das Geld dann oft noch 40 oder 50 Jährchen reichen.

Bei derart weit ins Negative verschobenen Realzinsen (wie in der Eurozone) ist das Ganze (vorzeitiger Ausstieg) übrigens eine besondere und zusätzliche Herausforderung. Das aber nur am Rande.

Nur meine bescheidene persönliche Meinung - aber auf Basis langjähriger Beobachtungen und (eigener) Erfahrungen.

VG
Rick

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know-it-all

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Dein letzter Kommentar ist etwas unklar. Wenn du sagst dein individueller Grenzsteuersatz ist bei 40%, bedeutet das ziemlich genau, dass du 50k brutto im Jahr verdienst. Damit gehörst du nicht zur Wiwi-Treff Mittel- sondern Unterschicht :)

Na das glaube ich wiederum nicht... Ich bin einerseits verheiratet (=Splitting-Tarif), andererseits weißt du ganz sicher, dass "Bruttogehalt" ungleich "zu versteuerndes Einkommen" (zvE) ist, und, dass sich Einkommensteuer und der Grenzsteuersatz an Letzterem bemessen und nicht am Bruttogehalt [1]?

Laut Steuerrechner steigt die Einkommenssteuer im Grundtarif im Vergleich von 50.000 € und 51.000 € zvE übrigens um 386€ - der Grenzsteuersatz beträgt in diesem Bereich also um die 38,5%.

40% Grenzsteuersatz liegen erst bei etwa einem zvE von 54.000€ an.

[1] Falls meine Vermutung, dass dir das bekannt ist, doch nicht zutrifft, hier nochmal ein einfacher Exkurs in die Einkommensteuerberechnung bei Angestellten (nur ein Muster, es gibt sehr viele Besonderheiten, die ich nicht alle berücksichtigen kann).
Ausgehend vom Bruttogehalt darfst du Werbungskosten (=mind. 1.200€), Sonderausgaben (beinhaltet die RV und KV Beiträge, also typischerweise ein höherer vierstelliger Betrag) abziehen. sowie ggf. auch Kinderfreibeträge (KFB). Selbst bei einem normalen Angestellten ohne relevante Werbungskosten muss das Bruttogehalt deutlich oberhalb von 60.000€ liegen, damit am Ende der Rechnung ein zvE von 54.000€ rauskommt.

Leider haben viele keine Ahnung, kennen den Unterschied zwischen Bruttogehalt und zvE nicht, und behaupten fälschlich, dass man schon mit einem Bruttoeinkommen von unter 60.000€ den Spitzensteuersatz zahlt.

Den Gefallen Dir das jetzt noch genau herzuleiten, wieviel ich und meine Frau verdienen, tue ich dir nicht. Wie auch bereits festgestellt worden ist, ist das inzwischen komplett off-topic für den Thread.

Aber du hast natürlich Recht, dass das genau die magische Grenze bzgl. Kapitalerträgen ist, da 50k brutto im Jahr bedeutet dass dein durchschnittlicher Lohnsteuersatz bei ziemlich genau 25% ist.

Und auch das ist ein Denkfehler. Kapitalerträge werden "on-top" meinem Angestellteneinkommen hinzuaddiert, wenn sie als "normaler" Teil des Einkommens verstanden werden sollen (das war ja dein Ziel?). Auf dieses Gesamteinkommen würde dann der persönliche Steuersatz angewendet werden. In dieser Konstellation ist nicht der Durchschnittsteuersatz zu betrachten, sondern der Grenzsteuersatz. Logischerweise wäre der Steuerabzug dann deutlich höher als die 25% aus der Abgeltungssteuer.
Und deswegen find ich die geltende Regelung auch (für mich) viel besser als deinen Vorschlag, auch wenn dann auch Familie Quandt davon profitiert.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Ich spare aktuell 1.500€-2.000€ im Monat und kann die Rate mit dem neuen Job wohl auf 3.000€ erhöhen, ohne mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Knapp 200.000€ sind jetzt auch schon angespart. Ich will weder vererben noch unbedingt eine Immobilie.

Allerdings stelle ich mir öfters konkret 3 Fragen:

  • Sparrate erhöhen oder Geld ausgeben?
  • Wann höre ich das sparen auf? Immerhin erfolgt die meiste Rendite am Ende des Sparzeitraums.
  • Lohnt es sich überhaupt sich über die Zeit "reich" zu sparen? Rentenlücke schließend leuchteten ein, Notgroschen auch, aber mehr sparen nur damit mehr Geld daraus wird?

Ich hab das Gefühl, mit dieser ganzen ETF Welle und der Aussicht auf Rendite, wird man nur geizig und unzufrieden.

Willst du denn bis zur Rente arbeiten? Mein Ziel ist es unabhängig zu sein und von der Rendite leben zu können.
Kann man ja einfach berechnen wann die Sparquote reicht

Nicht der TE:

Also ich will sicher nicht bis 67 arbeiten, aber ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht was ich mit 47 machen sollte, wenn ich keine Arbeit mehr habe. Ich weiß nicht wies den meisten anderen geht aber mir macht meine Arbeit zu einem sehr großen Teil Spaß. Das liegt u.a. am Austausch mit Kollegen / Externer Austausch, intellektuelle Forderung, Weiterentwicklung und Weiterbildung, Lob & Feedback, Events etc. Ich glaube mir würde da extrem viel fehlen. Natürlich nervt Arbeit immer mal, aber ganz drauf verzichten... Ich könnte mir gut vorstellen ab 45-50 auf 4 Tage zu reduzieren oder ggf. auch vorher, wenn es mit dem Geld hinhaut. Ansonsten wär mein persönliches Ziel zwischen 55 und 60 finanziell so aufgestellt zu sein, dass ich aufhören könnte wenn ich will.

Wie viel Homeoffice machst du? Meine Erfahrung ist, dass bei 1-2 Präsenztagen in der Woche alle deinen erwähnten positiven Punkte wegfallen (Austausch, Events, Feedback). Deswegen habe ich mich nun auch für eine 4-Tagewoche entschieden, da ich das nicht mehr aushalte und mir zu monoton ist.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Ich habe diesen Beitrag mehrfach neu angefangen. Die ersten Varianten waren alle in einem etwas zu scharfen Ton und zeugten doch eher von mangelnder Empathie.

Ich kann nachvollziehen, daß es für einen jungen Menschen beängstigend ist, wenn er einen Kredit über 200K aufnehmen muss, besonders wenn kaum oder wenig Einkommen vorhanden ist und ich will auch nicht unterschätzen wie viel Arbeit mit einem Mietshaus einhergeht.

Dennoch muss ich gestehen, das sich mein Mitgefühl in Grenzen hält. Du musstest 200k bezahlen um ein Haus im Wert von 1 Mio. zu erhalten. Ich denke das ist ein guter Deal. Das dein Opa dafür hart arbeiten musste hat mit dir nichts zu tun. Ich kann aber absolut nachvollziehen, daß du das Geld lieber behalten hättest.

Gerecht ist erben nie und wenn wir schon dabei sind unser Steuersystem ist es auch nicht. Meine Erfahrung ist aber das es darum in den meisten Fällen auch nicht geht. Wir passen unseren Gerechtigkeitssin an das an was uns die meisten Vorteile gibt, man kann sich sehr viel schön reden.

Wenn ich mir persönlich etwas wünschen dürfte, wäre das eine Erbschaftssteuer ohne nennenswerte Freibeträge oder Ausnahmen, dafür gerne auch nur 5% vom Erbe sein. Möglichst einfach zu erheben.

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Da du sehr detailliert auf meinen Beitrag eingegangen bist, möchte ich mich auch nochmals melden. Aber erstmal Danke für die Kommentare.

Zum Thema Freibetrag: Ich stand noch während meines Studiums vor der Situation, dass mein Opa mir ein Mietshaus vererbt hat. War damals aus steuerlicher Sicht nicht besonders schlau von ihm, aber so hatte er es eben im Testament vorgesehen.

Mein Freibetrag lag bei 200.000 EUR und der Wert der Immo wurde auf ca. 1.3m EUR geschätzt. Am Ende ergab sich für mich eine Erbschaftssteuerzahlung i.H.v. 180k EUR und ein Steuersatz von 19%.

Um das Erbe überhaupt annehmen zu können, musste ich mich als Student erstmal mit knapp 200k verschulden um die Kosten für den Steuerberater, Anwalt und die Erbschaft zu bezahlen.

Wenn man bedenkt, dass mein Opa dieses Haus von seinem Nettogehalt erbaut und jede Mieteinnahme zusätzlich versteuert hat, empfinde ich das schon als große Ungerechtigkeit in unserem Steuersystem. Nochmals 180k von mir zu verlangen für einen Wert, den mein Großvater aus seinem Nettovermögen generiert hat, erschließt sich mir nicht.

Da auch mein Vater als Unternehmer in den letzten Jahren relativ erfolgreich ist, baut er jetzt schon ein Konstrukt mit einer Stiftung im Ausland auf, um die Erbschaftssteuer zu minimieren und Vermögensanteile früh an mich zu übertragen. Und jetzt kommt der Punkt, den ich persönlich schade finde, denn v.a. wohlhabende Leute bzw. Leute mit entsprechenden Vermögen können sich Konstrukte zur Vermeidung der Erbschaftssteuer schaffen und am Ende tragen die "kleinen Erben" aus meiner Sicht die größte Last, da diese einfach belangt werden können.

Dass die Freibeträge seit Jahren nicht angepasst worden sind, aber die Preise an Kapitalmärkten und für Immobilien explodieren, ist ein weiteres Problem, was gekonnt ignoriert wird von der Regierung. Ansonsten würde man ja direkt die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer schmälern.

know-it-all schrieb am 23.08.2022:

Die Frage ist sehr vielschichtig und ich denke, dass es immer unterschiedliche Lager geben wird.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Versteuerung von Erbschaften, aber aus meiner Sicht sind

  1. die Freibeträge viel zu niedrig und
  2. der Steuersatz für die Erbschaftssteuer viel zu hoch.

Ich gebe dir insofern recht, als dass die Eckwerte für Berechnung von Steuern (seien es Freibeträge für Schenkungen/Erbschaften oder auch die Eckpunkte im Einkommensteuertarif) einer automatischen Anpassung an die Lohn- oder Preisentwicklung unterliegen sollten, so dass diese jährlich aktualisiert werden, ohne, dass man dafür extra erst ein Gesetz beschließen muss.
Inwiefern der Steuersatz für die Erbschaftssteuer zu hoch ist, solltest du mal erklären. Die Steuersätze sind ja gestaffelt nach Wert (oberhalb der Freibeträge) und nach dem Verwandschaftsgrad. Unten vergleichst du ja mit der Abgeltungssteuer, aber tatsächlich werden Erbschaften an Ehepartner oder Kinder bis 13 Mio € mit einem geringeren Steuersatz als 25% versteuert.

Oft ist man bereits durch das Erbe einer Immobilie zum Verkauf gezwungen, da man die horrende Erbschaftssteuer nicht oder nur per Kredit bezahlen kann. 400k EUR als Freigrenze alle 10 Jahre finde ich bei den aktuellen Immopreisen viel zu niedrig.

Das ist schon einmal ziemlich falsch. Bei den 400.000 EUR - in diesem Falle für Schenkung/Vererebung an die eigenen Kinder - handelt es sich um einen Freibetrag, keine Freigrenze (!). Das heißt unabhängig vom Wert der Immobilie werden die "unteren" 400.000 EUR nicht besteuert. Darüberhinaus ist der Steuersatz gestaffelt, beginnend bei 7%. Da es zudem ja auch legale Möglichkeiten gibt, einen "niedrigen" Wert für eine Immobilie anzusetzen, dürfte also ein nicht unerheblicher Teil der in Deutschland an Kinder vererbten/geschenkten Immobilien von Erbschaftssteuer verschont bleiben.
Aber selbst für ein Objekt mit einem Wert von 1 Mio € dürften hier (Abzug Freibetrag = 600.000€ x Steuersatz 15%) "nur" 90.000€ Erbschaftssteuer anfallen. Ich könnte nun auch provokant entgegnen, dass man sich Eigentum auch leisten können muss. Jedenfalls finde ich diesen Steuerbetrag für einen sonst "leistungslos" zugegangenen Vermögenswert alles aber nicht "horrend".

Und eine gewisse Mehrfachbesteuerung liegt in meinen Augen schon vor und es führt oft dazu, dass Vermögen anderweitig übertragen werden. Umso mehr Vermögen, umso kreativer die Erbschaft. Ich wäre für eine pauschale Versteuerung ähnlich der Abgeltungssteuer für Erbschaften über einem gewissen Freibetrag.

Was verstehst du unter "pauschale" Versteuerung? Der Steuersatz für Erbschaften ist zwar gestaffelt, aber nicht an deinen individuellen Steuersatz gebunden. Insofern könnte man auch hier von einer pauschalen Steuer sprechen. Natürlich könntest du einen pauschalen Einheitssteuersatz festlegen, der für das gesamte Erbe gilt. Aber das würde vermutlich dazu führen, dass für kleinere vererbte/verschenkte Vermögen ein höherer Steuersatz gelten würde als bspw. bislang der niedrigste Satz von 7% bis 75.000€ bei Übertragung an die Kinder.

Und Freibeträge - abhängig vom Verwandschaftsgrad - gibt es auch bereits. Also wo ist die wirkliche Neuerung in deinem Vorschlag im Vergleich mit der aktuellen Regelung?

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Warum ist diese Diskussion eigentlich so krass abgedriftet? Ich würde mal versuchen zum Thema zurück zu kehren:

Meine Frau und ich sind 36 und haben beschlossen, unsere Sparrate jetzt auf 1k pro Monat festzulegen. Wir haben 9k netto Einkommen, wovon 3k für Tilgung, NK und Fixkosten weggehen, also 5k zur freien Verfügung. Wenn am Ende des Jahres viel Geld über ist, geht nochmal was extra aufs Depot. Meine Frau wird in naher Zukunft nochmal von 60 auf 80% erhöhen, trotzdem wollen wir an der Sparquote nichts ändern. Das Depot ist jetzt schon gut aufgestellt und mit 1k pro Monat + Rendite vermehrt es sich schnell genug. Wir versuchen daher jetzt alles zu machen worauf wir Lust haben und uns nicht selber durch eine hohe Sparrate einzuschränken. Theoretisch wäre auch genug vorhanden (~260k) um gar nicht mehr einzuzahlen und die Rendite selbst regeln zu lassen sprich um mit dem sparen / investieren aufzuhören.

Also das Zahlenwerk finde ich irgendwie wild.
Mit 1k Sparrate sehe ich nicht, dass das in deinem Alter schnell zu totaler finanzieller Unabhängigkeit führt. Und die 260 reichen mE hinten und vorne nicht. Wenn du im Schnitt 6-6.5% (vor steuern) Rendite im msci World hast, dann wirst du aktuell und vermutlich auch noch länger bei dieser Inflation sogar Kaufkraftverlust selbst bei steigenden Kursen haben.

Ich hab abbezahltes Haus und 800k im Depot und bin weit davon entfernt, unabhängig zu sein. Verstehe daher deine Kalkulation nicht.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

Und es geht bei "aussteigen" ja auch nicht nur ums Geld.
Mein Vater hat fast 20 Jahre lang in den USA für Google gearbeitet.
Vom finanziellen her hätte der schon seit Jahren in Rente gehen können.
Er sagt aber selber, dass ihm dann etwas fehlen würde.
Ist jetzt Mentor und betreut dort jetzt Start-Ups.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Also ich will sicher nicht bis 67 arbeiten, aber ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht was ich mit 47 machen sollte, wenn ich keine Arbeit mehr habe.

Solche Aussagen finde ich immer extrem traurig. Wer mit seinem Leben außer Arbeiten nichts anzufangen weiß, der sollte echt mal einiges überdenken.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

know-it-all schrieb am 24.08.2022:

  1. Der Erbe zahlt dann Kapitalertragssteuer bei Veräußerung. Bis dahin sind das alles nur Zahlen auf dem Konto.

Das setzt ja voraus, dass der Erbende die historischen Zugangskosten (des Vererbenden) übernimmt, um dann bei Veräußerung den gesamten Zugewinn seit Kauf zu versteuern. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber ich bin nicht sicher, ob das in jedem Fall geschieht oder ob dem Erbenden als Zugangswert der Kurswert zum Erb-Zeitpunkt festgeschrieben wird.

Ich weiß leider sehr genau, dass der gesamte Zugewinn versteuert wird. Der relevante Wert für die Erbschaftssteuer hingegen ist der Wert zum Stichtag der Erbschaft.

antworten
WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb

Willst du denn bis zur Rente arbeiten? Mein Ziel ist es unabhängig zu sein und von der Rendite leben zu können.
Kann man ja einfach berechnen wann die Sparquote reicht

Nicht der TE:

Also ich will sicher nicht bis 67 arbeiten, aber ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht was ich mit 47 machen sollte, wenn ich keine Arbeit mehr habe. Ich weiß nicht wies den meisten anderen geht aber mir macht meine Arbeit zu einem sehr großen Teil Spaß. Das liegt u.a. am Austausch mit Kollegen / Externer Austausch, intellektuelle Forderung, Weiterentwicklung und Weiterbildung, Lob & Feedback, Events etc. Ich glaube mir würde da extrem viel fehlen. Natürlich nervt Arbeit immer mal, aber ganz drauf verzichten... Ich könnte mir gut vorstellen ab 45-50 auf 4 Tage zu reduzieren oder ggf. auch vorher, wenn es mit dem Geld hinhaut. Ansonsten wär mein persönliches Ziel zwischen 55 und 60 finanziell so aufgestellt zu sein, dass ich aufhören könnte wenn ich will.

Unabhängig sein heißt ja nicht, dass man nichts mehr machen darf. Ich denke da an interessante Projekte, Fortbildungen für die einfach nie genug Zeit war, der Job der immer super klang aber halt zu wenig bezahlt hat. Ehrenamt, Vereinsleben, Reisen, eine neue Fremdsprache lernen...

Ich mag meinen Job auch, aber ich wüsste schon, wie ich die Zeit bis zur Beerdigung rumkriegen würde.

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WiWi Gast

Wann ist genug gespart? Wann "aussteigen"?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2022:

Warum ist diese Diskussion eigentlich so krass abgedriftet? Ich würde mal versuchen zum Thema zurück zu kehren:

Meine Frau und ich sind 36 und haben beschlossen, unsere Sparrate jetzt auf 1k pro Monat festzulegen. Wir haben 9k netto Einkommen, wovon 3k für Tilgung, NK und Fixkosten weggehen, also 5k zur freien Verfügung. Wenn am Ende des Jahres viel Geld über ist, geht nochmal was extra aufs Depot. Meine Frau wird in naher Zukunft nochmal von 60 auf 80% erhöhen, trotzdem wollen wir an der Sparquote nichts ändern. Das Depot ist jetzt schon gut aufgestellt und mit 1k pro Monat + Rendite vermehrt es sich schnell genug. Wir versuchen daher jetzt alles zu machen worauf wir Lust haben und uns nicht selber durch eine hohe Sparrate einzuschränken. Theoretisch wäre auch genug vorhanden (~260k) um gar nicht mehr einzuzahlen und die Rendite selbst regeln zu lassen sprich um mit dem sparen / investieren aufzuhören.

Also das Zahlenwerk finde ich irgendwie wild.
Mit 1k Sparrate sehe ich nicht, dass das in deinem Alter schnell zu totaler finanzieller Unabhängigkeit führt. Und die 260 reichen mE hinten und vorne nicht. Wenn du im Schnitt 6-6.5% (vor steuern) Rendite im msci World hast, dann wirst du aktuell und vermutlich auch noch länger bei dieser Inflation sogar Kaufkraftverlust selbst bei steigenden Kursen haben.

Ich hab abbezahltes Haus und 800k im Depot und bin weit davon entfernt, unabhängig zu sein. Verstehe daher deine Kalkulation nicht.

Wer redet denn hier von unabhängig? Ich hab gesagt dass wir ein sehr gutes Leben haben und die 260k stehen lassen könnten und sich selbst vermehren lassen könnten und es fürs Alter reichen würde. Wir haben nicht vor mit dem arbeiten aufzuhören, daher brauchen wir auch keine Unabhängigkeit.

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