Lounge Gast schrieb:
Natürlich gibt es das. Es gibt einen Haufen DAX-ETFs die in
Dollar notieren, genauso wie es ETFs auf den S&P500 gibt,
die in Euro, CHF oder sonstwas notieren. Einfach mal zwei
Minuten Google bemühen.
Okay, dann gibt es das halt. ETFs, die auf US-Investoren abzielen dürften oft nicht zum Vertrieb in Deutschland zugelassen sein oder es handelt sich um echte Nischenprodukte. Die Suche mit justETF.com zeigt 27 ETFs mit Schwerpunkt "Aktien Deutschland", davon 9 auf den DAX, und alle haben EUR als Fondswährung.
Ist mir schon klar, dass bei einem hyptothetischen DAX-ETF in USD-Notierung der Wechselkurs zwischen USD:EUR für einen Investor aus der Eurozone - im Gegensatz für einen Investor in den USA - schnuppsegal ist. Es ging darum, dass das Beispiel mit Siemens extrem schlecht gewählt war.
Die bereits getätigte Aussage "entscheidend ist nicht die Notierung sondern der Inhalt" triffts schon ganz gut.
OK, das kann natürlich interessieren. Ich für meinen Teil
habe aber lieber alles in Euro in meinem Depot und rechne mir
das dann von Zeit zu Zeit aus. So sehe ich wenigstens auf den
Mein Depot zeigt mir natürlich für meine ETFs, die in USD notieren, auch den Wert in EUR an. Letztendlich ist der angezeigte EUR-Wert der aktuellste Marktpreis für dieses Produkt an irgendeiner deutschen Börse.
ersten Blick, wie es um mein Depot bestellt ist und muss
nicht mit zig Währungen jonglieren. Genau deshalb gibt es
eben Fonds in unterschiedlichen Notierungen, du glaubst doch
nicht, dass der typische amerikanische Anleger der im
Euroraum investiert etwas anderes als Dollar im Depot stehen
haben möchte.
Tue ich auch nicht. Siehe oben.
Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass die
Notierung keinen Einfluss auf die Performance aus Sicht eines
Landes hat. Kann es auch gar nicht, nochmal ein anderer Grund:
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Mein Standpunkt ist nur: ich möchte als Basis für zukünftige Investmententscheidungen sehen, welcher Teil der Performance auf Währungskursentwicklung und welcher auf eine "echte" Performance des zugrunde liegenden Index zurückgeht, da ich das zweite Kriterium stärker wichte, als das erste.
Dabei hilft es, wenn ich die Entwicklung des MSCI World Net-Index in USD und EUR anschaue und vergleiche. Da der Index seinen Schwerpunkt bei US-Werten hat (ca. 60%), kann ich davon ausgehen, dass die Veränderung des Index in USD vor allem auf eine "echte" Performance der enthaltenen Einzelwerte zurückgeht. Das Verhältnis aus "Änderung in USD" zu "Änderung in EUR" zeigt hingegen den Einfluss der Währungskursentwicklung. Wenn ich das nicht berücksichtige, treffe ich vielleicht eine falsche Investentscheidung. Ein DAX30-Unternehmen wird in Frankfurt gehandelt und in New
York. In Frankfurt natürlich in Euro, in New York in Dollar.
Hatte die Aktie nun an einem Ort eine andere Performance als
beim anderen, würden sofort alle Anleger am teuren Ort
verkaufen und am günstigen kaufen, wodurch sie einen Gewinn
einstreichen.
Habe ich auch nicht bestritten. Der Marktpreis bildet sich schwerpunktmäßig an den Börsen mit den größten Handelsumsätzen. Das sind typischerweise für US-Werte die NYSE und in Deutschland Frankfurt/XETRA. Insofern wird der Preis für das deutsche Unternehmen an der NYSE in großem Maße durch den XETRA-Kurs für dieses Unternehmen in Deutschland beeinflusst, wobei der dort ermittelte EUR-Wert an der NYSE noch zum aktuellen Dollarkurs umgerechnet wird. Schwankungen des Preises an der NYSE könnten also sowohl die Folge von Währungseffekten sein, als auch eine Marktpreisänderung in Frankfurt (oder beides).
Währungsbedingte Gewinne/Verluste können folglich immer dann entstehen, wenn ein US-Investor Aktien eines deutschen Unternehmens kauft und ein EUR-Investor die eines US-Unternehmens und zwar unabhängig von der Börse wo diese Aktien gekauft werden und selbst wenn sich der Marktpreis für das Unternehmen an der jeweils führenden Börse nicht ändert.
Wenn wir spitzfindig sind, dann wird genau das von
institutionellen Anlegern gemacht, allerdings geht es dabei
um minimalste Abweichungen die der Privatanleger nicht mal
sieht.
Für Kleinanleger gilt doch hingegen "hin und her macht Taschen leer"... bei kleinen Ordenvolumen würden Kursgewinne im cent-Bereich allein durch die Ordergebühren aufgefressen werden.
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