"Ach und ich dachte Familie, Liebesleben, Beziehung mit dem Partner, Familie, Kinder, Gesundheit und sowas machen glücklich. Stimmt, die teuren Hobbys sind es."
Natürlich machen Familie, Liebesleben, Beziehung etc. glücklich. Aber auch Menschen mit Familie, Liebesleben und Beziehung haben normalerweise Hobbys. Familie und Hobby lösen Glücksgefühle, die einander nicht ersetzen, sondern ergänzen. Familie, Liebesleben etc. können auch in die Brüche gehen und da ist ein Hobby zumindest ein beschränkter Ausgleich. Natürlich müssen Hobbys nicht zwangsläufig teuer sein, um gut zu sein. Meine persönlichen Hobbys kosten fast gar nichts, sehr angenehm. Aber ich kenne jemanden, der in seiner Freizeit gerne ein Flugzeug fliegt. Soll ich diesem Freund nun raten, statt des Flugzeugs auf Spazierengehen umzusteigen, um Geld zu sparen? Die Präferenzen sind doch individuell.
"Und dann diese panische Angst mit 27 aus den Latschen zu kippen. Oder oh je, wenn ich einen Handschlag im Haushalt machte, könnte ich dabei drauf gehen."
Ich persönlich habe diese Angst nicht. Angst ist sowieso kein guter Ratgeber. Die Angst, mit 27 zu sterben, kann aber ebenso irrational sein wie die Angst vor Altersarmut, wenn man nicht mindestens fünf Millionen auf dem Konto hat.
"Ich erzähle dir mal, woran die Leute sterben. An Herz-Kreislauf-Krankheiten und an Krebs. Nicht an Verkehrsunfällen, nicht an Haushaltsunfällen, nicht an Mord, nicht an Selbstmord, nicht an Terroranschlägen und nicht an so gefährlichen Haushaltsreparaturen wie eine Waschtischarmatur wechseln, Dach dämmen oder Fußboden verlegen."
Eín Lob für Deinen Humor, der gefällt mir :) Wir sind uns aber einig, dass man sein Vermögen in beiden Fällen nicht mitnehmen kann, oder?
"Und fast alle Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die meisten Fälle von Krebs lassen sich durch eine gesunde Lebensweise vermeiden (nicht Rauchen, keine ständigen Alkoholexzesse, wenig rotes Fleisch, bisschen Sport als Hobby, ausreichend Schlaf, viel Gemüse, viel Wasser, ein ausgeglichenes Familienleben und nicht unbedingt mitten in der Stadt wohnen wegen Feinstaub und Umweltgiften/Lärm). Es gibt sogar Studien, dass die ach so gefährliche Gartenarbeit das Leben verlängert (um mehrere Jahre)."
Ist denn ein möglichst langes Leben das einzige Ziel? Völlig offene Frage.
"Ich finde die heutige Konsummentalität eher armselig und bemitleidenswert. Die Leute können sich heute zehntausend mal mehr Sachen leisten an Technik oder Luxus als vor 50 Jahre. Sind wir zehntausend mal glücklicker mit Tablets, Smartphones, Luxus-Uhren usw.? So ein Quatsch."
Bei Konsumverachtung werden meistens Elektronikartikel aufgeführt. Sind diese denn wirklich so teuer? In den 80er und 90er Jahren haben sich viele Haushalte ihren ersten Computer angeschafft. Mit Nadeldrucker! Die Kisten kosteten damals 4.000 Mark aufwärts. Nach vier Jahren war alles veraltet. Zubehör war sehr teuer, Disketten und das ganze Zeug. Ein Fernseher kostete 1.500 Mark, wenn er was taugen sollte. Heute gibt's einen Laptop für 300 Euro, ein Smartphone für 200 Euro, einen Fernseher für 400 Euro. CDs, Bücher, Videofilme, Computerspiele etc. waren mal recht teuer, heute gibt es das alles zum Spottpreis. Eine Kamera kostete 300 Mark und konnte fast gar nichts, heute gibt es sie für 79 Euro und sie kann fast alles. Ich finde, gerade Elektronik ist sehr billig geworden. Auch Autos gibt es wie Sand am Meer, wenn sie nicht unbedingt neu sein müssen. Je nach Warenkorb lässt sich Konsum heute sehr billig verwirklichen. Von Kleidung wollen wir gar nicht erst sprechen.
"Ich spare auch nur das, was am Ende des Monats übrig bleibt. (...) Wobei ich früher auch mal freizügiger mit dem Geld ausgeben war und auch mal eine Zeit lang Spontankäufe hier und da gemacht habe. Jetzt stört mich mancher Mist, weil er herum steht und Platz wegnimmt. Da merkt man dann wirklich, wie dumm sowas eigentlich ist."
Ja, die Erfahrung haben wir bestimmt alle mal gemacht. Es gibt aber auch Spontankäufe, über die ich mich heute noch freue. So pauschal lässt sich das nicht einordnen.
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