Was willst du mit Wohneigentum direkt nach dem Studium?
Ein Haus braucht man doch erst, wenn es dann um die Kinder geht und da sind zumindest in meiner persönlichen Lebensplannung ca. bzw. auch mindestens 5 Jahre dazwischen (Abschluss mit 25, Kinder frühestens mit 30 als Mann).
Die meisten werden doch für ein paar Jahre eine Wohnung bewohnen und sich dann später ein Haus kaufen. Wäre als Option dazwischen also nur, sich eine 2-Zi.-Wohnung für 5-7 Jahre zu kaufen. Und hier sind die Transaktionskosten einfach zu hoch, als dass es lohnend wäre. Makler, Notar etc. pp. machen da jede Art von möglicher Rendite kaputt.
Meine Empfehlung wäre eher, nach dem Studium eine Wohnung zu bewohnen und dafür max. 30% vom Basisgehalt auszugeben. Bleiben wir mal bei 1800¤ netto, wie es ja recht üblich ist. Dann würde ich eine Wohnung bis max. 600¤ warm empfehlen, 600¤ im Monat kann man für Lebenshaltung ausgeben und 600¤ kann man sparen.
Ich glaube der schlimmste Fehler wäre, sich direkt nach dem Studium eine dicke Karre anzuschaffen. Der Unterschied, ob nun in Finanzierung oder Leasing sind einige 100¤ im Monat wenn man alle Faktoren mit einbezieht und die fehlen dann einfach.
600¤ im Monat gespart ergeben bei 5% nach Steuern(Annahme: 25% Abgeltungssteuer) nach 5 Jahren: 40.000¤
Das ist dann schon eine akzeptable Grundlage um zu zweit mit 30 ein Haus zu bauen und auch sinnvoll zu finanzieren, ohne dass 50% des Einkommens für den Kredit drauf gehen.
Einbeziehen kann man hier noch eine positive Faktoren, wie z.B. steigendes Gehalt, Erbschaft oder Schenkung.
Typische Hausfinanzierungen gehen 30 Jahre und fangen mit einem Prozent Tilgung an. Wenn man im Job schon etwas mehr verdient (bei den BIG4 ist das problemlos möglich) bzw. auch die Partnerin (oder Partner) gut verdient, sollte man hier vielleicht ansetzen, damit man schon eher schuldenfrei ist.
Sobald das Haus abbezahlt ist, wird es relativ einfach für das Alter vorzusorgen, wenn man trotzdem noch ein paar Arbeitsjahre vor sich hat.
Andererseits sollte man natürlich wissen, je weiter man die Haus&Kind-Phase nach hinten verschiebt, desto besser wird es einem finanziell gehen. Solange man noch "einfach" lebt, in einer 2-Zi.-Wohnung, vielleicht auch zu zweit ;), und viel Geld pro Monat sparen kann, arbeitet der Zins für einen.
Sobald das Haus gekauft wurde, arbeitet der Zins gegen einen.
Je mehr Eigenkapital im Haus steckt, desto niedriger wird die Rate, d.h. man kann mehr tilgen. Für Gutverdiener mit genügend Eigenkapital ist es durchaus realistisch, nach 10 Jahren schuldenfrei zu sein. Da sollte das Studium natürlich durch die Eltern finanziert sein und nicht über Kredit.
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