Master-Wechsel: Angewandte Statistik/Datenanalyse/(Wirtschafts-)informatik/VWL
Hallo zusammen,
ich hab folgende (lange) Frage und folgendes Anliegen und bin auf der Suche nach Erfahrungsberichten...
Ich hab in letzter Zeit meinen Lebenslauf "etwas" verkorkst, aufgrund von starken Motivationsproblemen, als auch (vermutlich) einer kleinen, teilweise vielleicht auch größeren, depressiven Phase. Kurz die Voraussetzungen: Ich bin schon 26 und hab bereits im September 2014 meinen Bachelor in VWL in Bonn abschlossen. Abschlussnote 2.2, also nicht wirklich toll aber auch nicht wirklich schlecht, Statistiken kenne ich zwar nicht aber ich würde behaupten, dass ich damit in Bonn relativ genau als Median-Student rumdümpel, etwas besser evtl. Ich hab sehr unkonstante Noten geschrieben, im Mikro und BWL-Bereich war ich fast durchgängig sehr schlecht. Der Schnitt kam unter anderem durch 4.0 und 3.0 in Mikro, 4.0 in Spieltheorie und 4.0 in Finanzierung zu Stande.
Auf der anderen Seite standen konstant gute bis sehr gute Noten in Mathe, Statistik, Ökonometrie und meiner Bachelorarbeit, die auch in den Bereich Applied Microeconometrics bzw. Applied Micro fiel. So viel zur Ausgangslage... Ich hab schon im Bachelor oft mit Motivationsproblemen im Studium hinsichtlich den klassischen VWL-Themen zu kämpfen gehabt, anders sind diese Noten wohl nicht zu erlkären. Ich halte mich zwar nicht für die hellste Kerze auf der Torte aber für intelligent genug, bei ausreichender Motivation auch in diesem Bereich zumindest einigermaßen guten Noten zu schreiben, diese fehlte also anscheinend völlig.
Ich hab dann am 30.9.2014 meine Bachelorarbeit abgeben und hab mich während des letzten Semester dann eben auch für Master beworben (nur an der HU und in Bonn!!), mich mit dem Thema aber viel zu wenig auseinander gesetzt - ich hätte damals erkennen müssen, dass ein reiner VWL-Master nichts für mich ist. Mir ging es damals nur darum, nochmal in eine andere Stadt zu kommen, Bonn war nur Backup, falls Berlin nicht geklappt hätte. Ich bin dann an der HU Berlin genommen worden und hab da die letzten zwei Semester und das aktuelle verbracht, ohne wirklich Leistungen abzulegen. Zwei jämmerliche Klausuren stehen auf dem Konto, davon eine auch noch sehr schlecht, wieder in Spieltheorie. Die andere, im Bereich Datenanalse, recht gut.
Ich hab mir ständig eingeredet, dass es besser wird, hatte nie die Kraft wirklich was zu ändern und hatte, wie oben beschrieben, auch mit recht starken depressiven Verstimmungen zu kämpfen. Wo hier Ursache und Wirkung lag, kann ich im Nachhinein nicht mehr ganz sagen. Das erste Mal wirklich das Wort Abbruch hab ich wohl in den letzten zwei Wochen in den Mund genommen und ich merke wie seit dem einiges von mir abfällt und es mir auch seelisch besser geht. Ich bin jetzt gerade dabei, mich ein bisschen neu zu orientieren und Möglichkeiten auszuloten... Ich arbeite in Berlin nebenher in einem Forschungsinstitut und würde jetzt evtl. erstmal ein Praktikum machen, die Richtung fehlt mir allerdings im Moment noch ein bisschen aber das nur nebenbei.
Ich hoffe es gibt Menschen, die bis hier lesen, ihr kommt jetzt nämlich erst ins Spiel: Ich bin Moment auf der Suche nach allen möglichen Masterstudiengängen, die ich absolvieren könnte, die etwas weg von der klassischen Mikrotheorie gehen, von Makro ganz zu schweigen, da war ich noch nie ein großer Freund von. Ich merke einfach, dass ich zwar die Thematiken alle durchschauen und verstehen kann, ich aber einfach keinerlei Motivation habe, mich hinzusetzen und mir diese Dinge anzueignen.
Also: Was fallen euch für konsekutive oder nichtkonsekutive Master ein, die evtl in Richtung Datenanalyse, (Wirtschafts-)informatik oder angewandtere Mikro gehen, die ihr mir empfehlen könntet?
Fallen jemand gemischte Studiengänge im Bereich Datenanalse/angewandte Statistik/(Wirtschafts)informatik ein? Also ein Studiengang, in dem ich im Idealfall nach zwei bis drei Jahren eine gewisse Programmierpraxis bekomme, mich gleichzeitig in ökonometrischen und statistischen Themen weiter entwickeln kann und das alles nach einem VWL-Bachelor? Dadurch, dass die Perspektive Abbruch und Wechsel so neu ist, bin ich selbst noch sehr unorientiert und wollte neben der Recherche einfach schonmal den ein oder anderen Erfahrungsbericht einholen... Eine gute Mischung zwischen Theorie und Praxis, ein paar Analysis Beweisen auf der einen Seite, als auch praktische Arbeit mit Stata/R/Python und Konsorten wären mir dabei am liebsten, für einen rein theoretischen Master fehlt mir vermutlich die Movation. Der Statistik-Master in Berlin fällt dabei aus verschiedenen Gründen schonmal raus.
Auf den ersten Blick wirkt das Programm "M. Sc. - Social and Economic Data Analysis" in Konstanz nicht uninteressant. Problematisch dabei ist nur, dass ich bisher keinen GRE/GMAT habe und die Bewerbungsfrist in ziemlich genau zwei Monaten recht knapp bzw. kaum machbar ist. Gibt es da ähnliche Alternativen in Deutschland?
Tut mir Leid, dass ich so weit ausholen musste - vielleicht hat ja jemand die Muße, sich das hier trotzdem durchzulesen!
Beste Grüße
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