BW-Berater hat nur zum Teil recht.
Es gibt die klassischen Zeitarbeiter in der Produktion bzw. der Technik. Einfache Anlerntätigkeiten werden eigentlich nur noch so besetzt (Werkvertrag, Arbeitnehmerüberlassung, auch ANÜ genannt).
Auch die renditestarken Premiumhersteller können es sich nicht mehr leisten, einem Staplerfahrer 60k p. a. zu zahlen. Mit Wertschöpfung hat das nix mehr zu tun. Leider ist die ansonsten sehr gute Gewerkschaft IGM nicht bereit, bei einfachen Tätigkeiten Lohnkürzungen zu zulassen.
Es gibt aber auch die sog. "Ingenieur-Dienstleister", z. B. Bertrandt, Brunel, Ferchau, IAV, usw. Dort arbeiten vorwiegend technische Fachkräfte (Ing. oder Techniker) per ANÜ oder Werksvertrag. Gerade BMW und Audi setzen sehr stark auf externe Mitarbeiter, sogar im wichtigen Bereich F&E.
Im Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) von BMW in München etwa sind von den gut 10.000 Mitarbeitern 20 % externe Leute, die nicht "bei" aber "für" BMW arbeiten. Angestellt sind die beim Dienstleister.
Diese Dienstleister-Jobs sind deutlich schlechter bezahlt als eine Festanstellung. Außerdem arbeitet man oft 40 statt 35 h die Woche.
Gerade in der Automobilindustrie gibt es die Zeitarbeit bzw. ANÜ also nicht nur in der Produktion, sondern auch im wissensintensiven Bereich. Das Schlimme ist: Es wird noch mehr Ausgliederung geben! Also noch mehr Werksverträge, usw.
Die Bezahlung bei den Dienstleistern im Ingenieursbereich ist aber oft nicht schlecht. Ein Ing.absolvent kann durchaus 42k - 48k ? p. a. erzielen, also oft deutlich mehr als bei Mittelständlern. Man ist halt immer nur der "Externe".
antworten