gastmann schrieb am 14.03.2021:
TE hier: Danke an alle für die schnellen Antworten.
Zu den Kosten an der Bocconi: Ich bin halber Italiener und werde Abi bzw. Matura hier in Italien machen. Ich hab daher den Vorteil beim Aufnahmenverfahren mich irgendwie durchzuquetschen, da man als italienischer Bewerber nur einen Aufnahmetest machen und die Zeugnisnoten abgeben muss (kein CV, kein Motivational Letter, etc.)
Sofern ich reinkomme, dann gibt es, soviel ich weiß, finanzielle Hilfen, so wie BaFög eben. Die Bocconi hat aber, so hab ich gelesen, nur die Mittel 25% aller Erstis so ein BaFög für drei Jahre zu geben (Wohnung + Tuition fees gratis -ist aber nur bei "ärmsten" so ). Da ich aus einer nicht wohlhabenden Familien komme, könnte ich dort sicher Hilfe bekommen; zumindest die Tution Fees abgeschrieben bekommen; da wäre es schon gleich "günstig" wie die LMU. Ich denk halt immer an die Bocconi, weil der Bachelor auf english ist.....bringt mir das aber einen nennenswerten Vorteil?? zumal das Englisch, das dort gesprochen wird, nicht gerade das beste ist.
----> Sonst würde ich in DE Mannheim bevorzugen und da dann Ana B und Mathe Nebenfach neben, damit ich sowohl im Privatwirtschaftssektor gut aufgestellt bin, aber auch nicht weniger als ein Bonner VWLer drauf hab.
Eine Frage auch hier: kann man im Nachhinein Mathe als Nebenfach nehmen?? Ich will erster Wissen ob ich das normale VWL Studium packe und nicht überstürzt mich gleich an Mathe wagen.
Hier jemand mit Mathe-Beifach in Mannheim. Das Mathebeifach wäre mit Sicherheit deutlich mathematischer als der Standard VWL-Bachelor in Bonn. Du kannst diese Programme nicht vergleichen, VWL in Mannheim mit Mathebeifach ist ein VWL-Studium mit kompletten Mathegrundstudium, während der VWL-Bachelor in Bonn einfach ein relativ quantitativ ausgerichteter VWL Bachelor ist (wahrscheinlich mit Mannheim und München der Beste in DE).
Für das Beifach musst du dich aber innerhalb der ersten Monate entscheiden, kannst dann aber innerhalb von 7 Semestern auch den Doppelbachelor VWL+WiMa machen, da du wie gesagt das Mathegrundstudium und einige Schnittstellenmodule hast.
Inzwischen kannst du aber auch im normalen VWL-Bachelor in Mannheim Analysis und Lineare Algebra A, Analysis und Lineare Algebra B, Analysis C + eben etliche Statistikvorlesungen(soweit ich weiß sind Statistik I & II auch Pflicht) hören.
Notenmäßig ist das Beifach kaum zu empfehlen, da für einen Top-PhD der Bachelor schon <=1,4 sein sollte und das in einem Mathegrundstudium einfach nicht planbar ist, dafür muss man schon sehr gut sein.
Ich habe mich sehr viel mit den Placements der jeweiligen Bachelor auseinandergesetzt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen (Disclaimer: Vielleicht sind die Bonner auch einfach alle nicht auf LinkedIn oder im Internet präsent):
Das Bonner Bachelorplacement ist sehr mau. Die paar Leute, die im letzten Jahrzehnt nach Harvard gegangen sind, sind alle aus dem PhD hin, hatten den Bachelor zum Teil an Unis wie Cambridge gemacht und forschten alle in Mikrotheorie.
Mannheimer VWLer sehe ich dagegen in nahezu jedem europäischen Topprogramm vertreten, jedes Jahr gehen einige in den EME an der LSE, nach Toulouse, Oxbridge, UCL und andere europäische Topunis. Habe schon ziemlich häufig den Weg Mannheim BSc -> LSE EME -> Top 20 PhD USA/LSE/UCL gesehen
Zur Bocconi: Der Bocconi-Master placed sehr sehr gut in PhDs und ich habe gehört, Leute die dort ihren Bachelor gemacht haben und Italiener hätten im Master einen großen Vorteil. Also Bachelor + Master Bocconi -> Top PhD sieht man auch ziemlich häufig.
Meine Präferenzreihenfolge wäre die Folgende:
Bocconi (mit funding) > Mannheim > Bonn > Mannheim (Beifach Mathe)> Bocconi (ohne Funding)
Wieso? Es lohnt sich auf keinen Fall, sich für einen Bachelor zu verschulden. Dann lieber in Mannheim/Bonn performen und einen teuren Master machen.
Mannheim ohne Beifach lohnt sich mehr, weil man da mit viel Aufwand und Intelligenz eine Note <=1,5 schon planen kann, mit Mathebeifach dagegen nicht. Die Mathekurse bringen dir im Endeffekt für die Forschung wenig, wenn du mit einem 2,X Schnitt rausgehst.
Mannheim vor Bonn hat einen einfachen Grund: Ich glaube zwar dass die Programme identisch sind, eventuell sogar Bonn marginal besser, aber viele VWLer merken sehr schnell, dass das Studium anders ist, als sie es sich vorstellten und sie doch in Privatwirtschaft/BWL-Richtung wollen. Somit gleicht der Mannheimer Ruf in der Wirtschaft den minimalen Vorteil von Bonn in der Forschung mehr als aus. Da die Bocconi aber international den besten Ruf hat (sowohl in Wirtschaft, als auch in Forschung - außer in Spezialbereichen wie Mikrotheorie(Bonn) oder Empirische Ökonomik(Mannheim)), würde ich diese allen vorziehen, wenn Funding da ist.
LG
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