Darmstädter Wirtschaftsinformatiker gewinnen Claudio-Ciborra-Preis 2013
Die Darmstädter Wirtschaftsinformatiker Jörg Gottschlich, Irina Heimbach und Oliver Hinz haben den Claudio-Ciborra-Preis für verliehen bekommen. Sie befassten sich in einer Studie mit der Erstellung von Produktempfehlungen auf Basis von Facebook-Profildaten und konnten damit unter über 800 Einreichungen das Komitee überzeugen.
Darmstädter Wirtschaftsinformatiker gewinnen Claudio-Ciborra-Preis 2013
Darmstadt, 31.07.2013 (tud) - Die Generierung von guten Produktempfehlungen ist von hoher Relevanz für Online-Händler, da bis zu einem Drittel der Umsätze von Produktempfehlungssystemen generiert werden. Viele Produktempfehlungssysteme generieren Produktempfehlungen anhand historischer Kundentransaktionsdaten. Für Neukunden ist dies nicht möglich, da noch keine Einkaufshistorie für sie vorliegt. Ebenfalls sind von diesem Problem Plattformen betroffen, die als Intermediäre fungieren und keine Transaktionsdaten ihrer Kunden speichern, sondern die Kunden lediglich an andere Online-Shops vermitteln. Das Problem ist als new user cold start problem bekannt. Viele Online-Shops bieten ihren Kunden mittlerweile die Möglichkeit, sich mit ihren Facebook-Zugangsdaten anzumelden, was so eine neue Datenquelle für die Generierung von Produktempfehlungen erschließt. Allerdings wurde dies bisher wissenschaftlich noch nicht untersucht. Die Darmstädter Wirtschaftsinformatiker vom Fachgebiet Electronic Markets haben sich dieser Herausforderung gestellt und untersucht, ob und welche der zahlreichen Facebook-Daten für eine gute Produktempfehlungen nutzbar gemacht werden können. Die Forscher kamen in ihre Studie The Value of Users Facebook Profile Data Generating Product Recommendations for Online Social Shopping Sites zu dem Ergebnis, dass die Nutzung von Facebook-Daten die Produktempfehlungen deutlich verbessern können. Insbesondere Daten, die einen Bezug zu Musik / Filmen / TV haben, stellen die beste Grundlage für Produktempfehlungen dar. In einer innovativen Verknüpfung von Forschung und Lehre wurden die Empfehlungsansätze im Rahmen eines Seminars von Studierenden der TU entworfen und implementiert.
ECIS ist die angesehenste europäische Konferenz im Bereich Wirtschaftsinformatik. In Erinnerung an den britischen Wissenschaftler Claudio Ciborra von der London School of Economics verleiht das Konferenzkomitee jährlich den Preis für das innovativste Paper. Die Wirtschaftsinformatikern konnten unter über 800 Einreichungen das Komitee mit ihrer Studie überzeugen. Das Fachgebiet Electronic Markets war mit insgesamt drei angenommen Beiträgen auf der ECIS 2013 vertreten.