Bei gewissen Fächerverbindungen gibt es tatsächlich noch so eine Art "Einstellungsgarantie", da wird tatsächlich jeder, der die beiden Staatsprüfungen mit einer Note besser als 4 absolviert auch in den Schuldienst übernommen und im Regelfall steht auch eine Planstelle (Beamtenstelle) zur Verfügung, dies wären Fächerverbindungen wie M/Ph. Hintergrund dafür ist, daß nicht wenige Studenten dieser Fächer sich entscheiden, nicht in das Lehramt zu gehen, sondern Angebote aus der Wirtschaft annehmen, häufig bereits vor dem Referendariat, dies führt, verbunden damit, daß diese Fächer allgemein weniger studiert werden, insbesondere von Frauen, dann dazu, daß es hier eine Mangelsituation gibt. Hier ist das Angebot, das der Staat macht offensichtlich nicht so attraktiv, wie die Angebote, die die Mathematiker und Physiker von Banken, Versicherungen oder auch aus der Industrie bekommen, sonst würden die Leute nicht abspringen, die Rahmenbedingungen des Beamtenverhältnisses dürften den meisten nämlich durchaus bekannt sein. Komplett anders sieht es in den allermeisten anderen Fächerverbindungen aus, sehr schlimm insbesondere bspw. in D/G, D/Ek, D/Sk etc, auch Verbindungen mit Fremdsprachen kann man als überlaufen bezeichnen, hier sollte derzeit, um eine Planstelle unmittelbar nach dem Vorbereitungsdienst zu ergattern am besten nicht nur vor dem Komma des Ergebnisses der beiden Staatsprüfungen eine 1 stehen sondern auch dahinter! Die Wartelisten sind hier voll, Bewerber, die keine 1 vor dem Komma stehen haben, brauchen sich hier eigentlich keine Hoffnungen zu machen, in den 5 Folgejahren eine Planstelle zu ergattern, zumal jährlich neue Kandidaten die Wartelisten fluten und nach 5 Jahren ist Ende. Zwar gibt es auch noch kommunale Schulen, die ebenfalls verbeamten, allerdings verfügen die auch nicht über die große Masse an Stellen und suchen sich die Bewerber ebenfalls handverlesen aus. Über die Arbeitsbedingungen an Privatschulen kann man sich ja mal informieren, die sind häufig der Inbegriff des Prekären, allerdings geht dort normalerweise niemand hin, der irgend eine andere Perspektive hat und sei sie berufsfremd. Die Beschreibung spiegelt die Situation in Bayern wieder, in anderen Bundesländern sieht die Situation teilweise etwas anders aus, weil da bereits vor dem Vorbereitungsdienst (Referendariat) gesiebt wird und die Leute erst gar nicht so weit kommen. Jedenfalls ist die Situation überwiegend alles andere als rosig! Ausnahme sind die Mittelschulen (ehem. Hauptschulen) und die Beruflichen Schulen, dort hat man bessere Chancen, es hat jedoch auch Gründe, weshalb es dort nicht so sehr viele Bewerber gibt! Im Übrigen, steht ja die Lehramtslaufbahn auch jedem offen, das Fach Wirtschaftswissenschaften gibts an bayerischen Schulen z. B., man sollte nur auf das zweite Fach achten, wenn man einigermaßene Einstellungschancen haben will (Mathe/Wi wäre z. B. einigermaßen ok), da Wirtschaftswissenschaften auch nicht gerade ein Fach mit Bewerbermangel ist! Ergo, man tut sich auch im öffentlichen Dienst nicht so leicht, wie hier offenbar vermutet, an die begehrten Stellen zu kommen und diejenigen, welche es leicht haben, ziehen offenbar nicht selten eine berufliche Laufbahn in der Wirtschaft vor...
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