Hier nochmal der DHBWler:
"Wenn man es rein finanziell betrachtet habe ich vermutlich alles falsch gemacht. Allerdings möchte ich niemals mit Leuten tauschen wollen, die mit 22 Jahren in den Beruf eingestiegen sind. Wenn ich mir überlege, wie ich mit 22 die Tage und Nächte verbracht habe tun mir die jetztigen Bachelors richtig leid.
Prinzipiell hast du recht, aber auch als DHBW Student kann man noch feiern gehen. Vielleich nicht jede Nacht, aber das WE war immer lang. Genauso auch als Berufseinstieger, da hat man dann auch deutlich mehr Kohle :). Außerdem bin ich direkt in einen Traumjob eingestiegen, der mir weltweite Dienstreisen in schöne Länder ermöglichte. Mit 22 war meine Partyfläche nicht mehr in Deutschland, sondern z.B. in Australien und später auf den anderen Kontinenten (und dort dann mit Studenten, da ich vom Alter passte :P).
Was man nicht vergessen darf bei Konzernen, ist die hohe Internationalität. Ich kenne Einige in Großunternehmen, für die Dienstreisen/Auslandsaufenthalte normal sind. In kleineren Unternehmen ist das eher ungewöhnlich. Und wenn einer fragt, wie man zu solchen Jobs kommt -> gar nicht. So ist es, meine Stelle war nie für einen Externen vorgesehen. Überhaupt werden denke ich in Konzernen die meisten Stellen intern vergeben, da ja für Nachwuchs auch gesorgt wird. Bei uns im Intranet sind 3x mehr Stellen inseriert als im Internet. Auch gibt es die Vorgabe des BRs, dass neue Stellen zunächst 3-6 Monate nur intern augeschrieben werden. Viele Stellenbesetzungen laufen auch direkt über Abteilungsleiter mit ordentlicher Vetternwirtschaft. Der Einstieg ist in Konzernen daher deswegen auch so schwer. Wenn man aber drin ist, kann man intern locker und bequem wechseln, den Stress der VGs wie bei Externen gibt es dann nicht mehr.
"Auch große Dax Konzerne haben schon Mitarbeiter abgebaut und es lief nicht immer so gut wie jetzt. Erst 2009 waren viele dieser Konzerne auf Kurzarbeit oder haben teilweise DHBWler nicht übernommen. Auch kam es schon vor, dass Teile eines Konzernes ausgelagert oder verkauft wurden, outgesourct, durch Personaldienstleister ersetzt usw."
Das ist wahr, aber davon ist in der freien Wirtschaft wohl jeder betroffen. Lehrer vielleicht nicht, das kann schon ein Pluspunkt sein. Unbefristet angestellte MA hatten bei uns 2009 keine Probleme, nur neue MA oder befristete Verträge waren teilweise gekündigt worden.
@Vergleich Lehrer vs. Ingenieurpaar
Der Vergleich hat einen großen Haken, da er nur einen punktuellen Zeitpunkt vergleicht. Nur arbeitet man über Jahrzehnte und genau diese sollte man vergleichen. Wie ich bereits erwähnte, bin ich mit 22 Jahren ins Berufsleben eingestiegen. Wann steigen nochmal Lehrer ein? Ich hatte hier mal von 27-28 gelesen (nach Refrenderiat). Nun da lebte ich bereits im Eigentum (Wohnung), als Lehrer wird das wohl nicht so einfach sein, oder?
Ok, ich hatte Glück, dass ich dank der teils längeren Auslandsaufenthalte gut Geld zurücklegen konnte, aber trotzdem der Zeitvorteil kann immens sein. Denn die Zielstufe im Tarif ist nach wenigen Jahren erreicht, d.h. Gehaltssteigerungen in den ersten Jahren sind ordentlich (man steigt immer ein paar Stufen niedriger ein). Hinzu kommen noch die ganzen Zulagen (teils abh. vom Unternehmen), die auch mit BE steigen. So findet man in den IGM-Tabellen nur Grundgehälter, bei denen ich z.B. noch >30% an Zulagen hinzuverdiene. Bei VW dürfte es nicht anders sein, so dass ich bei dem Vergleich dem Konzernpaar noch 15-20% mehr Brutto anrechnen würde (nicht zu vergessen sind 13/14tes Monatsgehalt, 40h vs. 35h Woche und natürlich Erfolgsbeteiligung). Weitere Benefits des Konzerns sind auch gegeben, wie z.B. komplett bezahlte Weiterbildungen oder Fortbildungen (bei mir Masterstudium voll bezahlt!). Einen Lehrer mit Firmenwagen habe ich auch noch nicht gesehen und gerade bei den vielreisenden Lehrern könnte sich dieser sehr rentieren :P (oder lieber nicht, die ABs sind schon voll genug, sollen die Lehrer weiter Zug fahren ^^).
Ein weiterer Punkt sind natürlich die jährlichen Tariferhöhungen. Die gibt es bei den Beamten wohl auch, aber was ich so gelesen habe bisher, nicht ganz so konstant. Ich hatte mal eine Statistik gefunden, in der die IGM im geomtrischen Mittel die letzten 20J. (also inkl. Krisen) eine jährliche Gehaltssteigerung von 2,62% erstreiten konnte. Das sehe ich hier auch sofort, da ich wie oben erwähnt mit 45k eingestiegen bin, heute liegt der Einstieg in gleicher Gruppierung bei 53k p.a..
Allerdings gegen die Pension habe ich natürlich kein Argument, das ist schon ein ordentlicher Vorteil. Auch und vor allem der frühzeitige Ausschied aus dem Berufsleben ist bei einem Beamten finanziell viel besser als in der Privatwirtschaft. Dort gibt es gar nichts ohne Versicherung und Erwerbsunfähigsrente vom Staat ist ein blanker Hohn. Leider ist auch die Betriebsrente ein totes Pferd und wird trotz Kampfansagen des BRs reduziert. Junge MA sollten sich von dieser auch allmählich verabschieden. Ältere Jahrgänge haben es da noch richtig gut. Wem das also sehr wichtig ist, für den könnte Lehrer etwas sein. Man muss noch nicht mal bis 65/67 durchhalten ;).
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