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Schere im Portemonnaie und im Kopf

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

Die Wertigkeit des BWL-Studiums kann man evtl. aus einer
Gegenüberstellung erkennen:
Polizeibeamter nach Kommissarsanwärterausbildung: A9
Diplom-Betriebswirt(FH) + Beamtenanwärterausbildung: A9
Diplom-Ingenieur(FH) + Beamtenanwärterausbildung: A10
Grundschullehrerin + Referendariat Grundschule: A12
Gymnasiallehrer + Referendariat: A13

Dipl.kfm.univ. ohne Beamtenanwärterausbildung: A13, mit Quereinstieg auch gleich auf höherer Stufe eingruppiert

Was man aber beachten muss:
Stellen ab A13 gibt es im kaufmännischen Bereich kaum ohne Führungsaufgaben. Man ist dann im Grunde immer sowas wie Sachgebietsleiter, etc., also vergleichbar mit einem Abteilungsleiter in der freien Wirtschaft. Dafür ist es dann eigentlich wieder recht wenig, allerdings mit geregelten Arbeitszeiten und den sonstigen angesprochenen Vorteilen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"die meisten erreichen als Beamte nur A12"

Es geht um Lehrer und Ingenieure und nicht um Beamte und Ingenieure, Beamte mit Ausnahme der Lehrer verdienen im Schnitt wesentlich schlechter, das tun Angestellte aber auch - ein Lehrer ist jedoch immer MINDESTENS A12 (Grundschule) und höchstens A15 (sofern er nicht Leitungsfunktion hat - dann ist höheres möglich).
Ich habe A13 für eine Realschullehrerin genommen.
Die minimale Tarifstufe mit Studium als Ingenieur bei VW ist 13 die höchste (Altverträge ausgenommen, es gab mal früher höhere Stufen) ist 20 (dadrüber sind Führungsposten).
Ich habe Stufe 16 und Stufe 20 gewählt - was ungefähr vergleichbar ist zu dem A13 und A15 beides keine Leitungsfunktion. Man kann darüber streiten wielange es dauert auf 16 oder 20 zu kommen oder ob man es überhaupt schafft. Es ändert die Zahlen aber nicht gravierend.

" A15 nur 57k brutto, nicht netto. ... Vieles, was hier von Nicht-Beamten berechnet wird, stimmt hinten und vorne nicht."

Ich habe meine Quellen und Daten direkt angegeben - du gehst auf den Rechner des öffentlichen Dienstes und wählst Niedersachsen A15 Stkl.3 keine Religionszugehörigkeit keine Kinder etc aus und du kommst auf diese Netto Zahlen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Schwacher Beitrag.

"Ich kenne eine Grundschullehrerin, die..."

Ja, wahrscheinlich, weil sie 70% arbeitet, siehe meinen Beitrag bei der Threaderöffnung.
Ansonsten 3,6k netto

bitte sachlich bleiben!

Lounge Gast schrieb:

Den FH-Ingenieur kannst Du nicht mit A15 vergleichen, die
meisten erreichen als Beamte nur A12. Dafür haben sie aber
vorher noch eine schlecht bezahlte Beamtenausbildung gemacht.
Was bei dem Vergleich auch nicht stimmt ist die
Erfahrungsstufe. Die erreichen Beamte erst mit über 50, nicht
schon mit 40. Ein Bundesbeamter hatte z.B. vor erst 7 Jahren
mit A15 nur 57k brutto, nicht netto. Mit 50 Jahren. Seitdem
gab es nur geringe Erhöhungen. Vieles, was hier von
Nicht-Beamten berechnet wird, stimmt hinten und vorne nicht.
Ich kenne persönlich eine 61 Jahre alte Grundschullehrerin
A12 in der höchsten Erfahrungsstufe (mit 61 ist das halt so).
Die hat 2.800 netto, nach weit mehr als 30 Berufsjahren. Was
viele hier nicht verstehen: Die Beamten haben keinen
Vertrauensschutz. Noch einen Tag vor der Pension kann diese
gesetzlich erheblich reduziert werden. Das ist bei Rentnern
und Betriebsrentnern nicht so. Seht Euch doch mal das Theater
bei der Lufthansa an. Da will die Firma die Renten für die
junge Generation runtersetzen. Nicht mal das wird von der
Gewerkschaft akzeptiert. Von den 12.000 Euro monatlicher
Übergangsrente für die Piloten redet kaum einer. Ein
Bundeswehrpilot, der einen Airbus zum Beamtengehalt fliegt,
kann davon nur träumen!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Gemeint sind die Ingenieure im gehobenen Dienst.

Lounge Gast schrieb:

"die meisten erreichen als Beamte nur A12"

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das Gehalt finde ich jezt gar nicht mal so hoch. Der durchschnittliche Gymnasiallehrer wird A13 und nicht A14 oder gar A15 -> Das sind Stufen für Rektoren oder Oberstufenkoordinatoren. Das ist aber für viele wegen den vielen Verwaltungsaufgaben und dem rumärgern mit dem Kultusministerium uninteressant.
Die letzte Stufe A13 in NRW mal als durchschnittliches Bundesland liegt bei ~3400 ? in Steuerklasse 1. Hiervon gehen min 200-300 ? für die PKV ab. Machen rund 3150 ? Netto der eine hat etwas mehr der andere weniger.

Um das in der freien Wirtschaft zu erreichen, benötigt man laut Brutto-Netto-Rechner ~5500 ? Brutto also ca. 66.000 ? im Jahr.
Ich bin jetzt gut drei Jahre im Beruf und verdiene bei einer 39 Std all in ~63.000 ?.
Was natürlich als Lehrer super ist, sind die Pensionen und auch die Tatsache, das man sich 50% der Arbeitszeit frei einteilen kann.
Das finde ich fast attraktiver als das Gehalt.

Was mir viel mehr sorgen bereitet ist, wer alles Lehrer wird. Man liest immer wieder davon das gerade diejenigen Lehrer werden, die eher mäßig engagiert sind und der Job häufig wegen der hohen Freizeit gewählt wird. Gab es letzt noch einen Artikel im Spiegel zu. Das wäre grundsätzlich kein Problem, wenn die Mechanismen der freien Wirtschaft greifen würden, aber leider wird auch der faulste Lehrer mit dem engagiertesten auf eine Stufe gestellt und erhält das selbe Gehalt.
Die Rahmenbedingungen lassen das zu und natürlich wird das auch entsprechend genutzt.
Das sehe ich viel mehr als Problem als das Gehalt.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Nichtmal 3,6k brutto.... :D :D :D

Ansonsten nicht vergessen, dass Renten- und Krankenkasse seit einiger Zeit von der Steuer abzugsfähig sind und diese Abzugsfähigkeit in den nächsten Jahren noch ausgebaut wird. Dieser Punkt wird bald das Netto zwischen Arbeitnehmern und Beamten massiv nivellieren.

Ansonsten würde ich dir mal empfehlen, in Beamten-Foren zu googeln. Nicht wenige entscheiden sich dort, Angestellter zu bleiben, weil etwa die Beiträge für die private Krankenkasse teilweise extrem sind, für alle Familienmitglieder abgeführt werden müssen und voraussichtlich massiv steigen werden.

Aber auf der anderen Seite ist das Gras...

Lounge Gast schrieb:

Schwacher Beitrag.

"Ich kenne eine Grundschullehrerin, die..."

Ja, wahrscheinlich, weil sie 70% arbeitet, siehe meinen
Beitrag bei der Threaderöffnung.
Ansonsten 3,6k netto, siehe
bitte sachlich bleiben!

Lounge Gast schrieb:

Den FH-Ingenieur kannst Du nicht mit A15 vergleichen, die
meisten erreichen als Beamte nur A12. Dafür haben sie
aber
vorher noch eine schlecht bezahlte Beamtenausbildung
gemacht.
Was bei dem Vergleich auch nicht stimmt ist die
Erfahrungsstufe. Die erreichen Beamte erst mit über 50,
nicht
schon mit 40. Ein Bundesbeamter hatte z.B. vor erst 7
Jahren
mit A15 nur 57k brutto, nicht netto. Mit 50 Jahren.
Seitdem
gab es nur geringe Erhöhungen. Vieles, was hier von
Nicht-Beamten berechnet wird, stimmt hinten und vorne
nicht.
Ich kenne persönlich eine 61 Jahre alte Grundschullehrerin
A12 in der höchsten Erfahrungsstufe (mit 61 ist das halt
so).
Die hat 2.800 netto, nach weit mehr als 30
Berufsjahren. Was
viele hier nicht verstehen: Die Beamten haben keinen
Vertrauensschutz. Noch einen Tag vor der Pension kann
diese
gesetzlich erheblich reduziert werden. Das ist bei
Rentnern
und Betriebsrentnern nicht so. Seht Euch doch mal das
Theater
bei der Lufthansa an. Da will die Firma die Renten für die
junge Generation runtersetzen. Nicht mal das wird von der
Gewerkschaft akzeptiert. Von den 12.000 Euro monatlicher
Übergangsrente für die Piloten redet kaum einer. Ein
Bundeswehrpilot, der einen Airbus zum Beamtengehalt
fliegt,
kann davon nur träumen!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Sag mal, kannst du die Tabelle nicht lesen? 4,2k brutto in der endstufe, dazu noch diverse Zuschläge.

Bitte nicht Dinge behaupten?, die nachweislich falsch sind.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Was wird da ausgebaut? Hast du einen Link dazu? Konnte leider nichts finden. Aber ich kenne doch unsere Regierung. Mehr Netto vom Brutto darf nicht sein, dann kommt irgendwas anderes...

Lounge Gast schrieb:

Nichtmal 3,6k brutto.... :D :D :D

Ansonsten nicht vergessen, dass Renten- und Krankenkasse seit
einiger Zeit von der Steuer abzugsfähig sind und diese
Abzugsfähigkeit in den nächsten Jahren noch ausgebaut wird.
Dieser Punkt wird bald das Netto zwischen Arbeitnehmern und
Beamten massiv nivellieren.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Habe die Daten der 61-jährigen Grundschullehrerin in Deinen Gehaltsrechner eingegeben. Tabelle für das Jahr 2014 für Rheinland-Pfalz (Mainz ist nicht gerade billig). Keine Kirchensteuer. Arbeitszeit 100%. Da kommen 3.145 Euro raus. Abzüglich der Krankenversicherung stimmen dann die 2.800 Euro netto. Wohlgemerkt nach über 30 Berufsjahren!!

Lounge Gast schrieb:

Schwacher Beitrag.

"Ich kenne eine Grundschullehrerin, die..."

Ja, wahrscheinlich, weil sie 70% arbeitet, siehe meinen
Beitrag bei der Threaderöffnung.

bitte sachlich bleiben!

Lounge Gast schrieb:

Den FH-Ingenieur kannst Du nicht mit A15 vergleichen, die
meisten erreichen als Beamte nur A12. Dafür haben sie
aber
vorher noch eine schlecht bezahlte Beamtenausbildung
gemacht.
Was bei dem Vergleich auch nicht stimmt ist die
Erfahrungsstufe. Die erreichen Beamte erst mit über 50,
nicht
schon mit 40. Ein Bundesbeamter hatte z.B. vor erst 7
Jahren
mit A15 nur 57k brutto, nicht netto. Mit 50 Jahren.
Seitdem
gab es nur geringe Erhöhungen. Vieles, was hier von
Nicht-Beamten berechnet wird, stimmt hinten und vorne
nicht.
Ich kenne persönlich eine 61 Jahre alte Grundschullehrerin
A12 in der höchsten Erfahrungsstufe (mit 61 ist das halt
so).
Die hat 2.800 netto, nach weit mehr als 30
Berufsjahren. Was
viele hier nicht verstehen: Die Beamten haben keinen
Vertrauensschutz. Noch einen Tag vor der Pension kann
diese
gesetzlich erheblich reduziert werden. Das ist bei
Rentnern
und Betriebsrentnern nicht so. Seht Euch doch mal das
Theater
bei der Lufthansa an. Da will die Firma die Renten für die
junge Generation runtersetzen. Nicht mal das wird von der
Gewerkschaft akzeptiert. Von den 12.000 Euro monatlicher
Übergangsrente für die Piloten redet kaum einer. Ein
Bundeswehrpilot, der einen Airbus zum Beamtengehalt
fliegt,
kann davon nur träumen!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Mainz ist nicht billig, ok. Aber es gibt in RLP genügend sehr billige Gegenden, wo man mit einem Lehrergehalt ein Top Verdiener ist. Dazu noch unkündbar. Mit so einem Gehalt kann man sich da mit 30 ohne weiteres bis zur Pension verschulden, da das Einkommen sicher ist. ALs Beamter braucht man auch weniger EK, da der Job sicher ist. Aber auch andere Bundesländer. BaWü z.B., da kriegt man als Realschullehrer, sofern man noch verbeamtet wird, A13 zum Einstieg und das nach einem eher leichten 8 semestrigen PH Studium + 2 Jahre Ref. PH ist eher so FH Niveau, viel einfacher als die Uni. Viele die es an der Uni nicht gepackt haben, gehen an die PH.
A13 macht bei Stk1 und einigen Jahren BE auch fast 3000 netto inkl. PKV. Arbeitet man irgendwo aufm Land, ist das recht viel Geld. Ist man doppelt verdienendes Lehrerehepaar, macht das gerne mal 6000 netto zusammen. In ländlichen REgionen ist das sehr viel Schotter und dieses Geld hat da noch einen Wert im Gegensatz zu teuren Regionen, wo reiche Banker mit ihrem Spielgeld bezahlen können.

Siehe Nachbarthread, wo in mancher Großstadt schon ein fucking Reihenhaus 500k+ kostet. Da lacht sich das Lehrerehepaar die verbeamtet sind, irgendwo im Schwarzwald oder aufm schwäbischen Land fast schlapp. Für 500k stellen die dort eine 400 qm Villa mit Pool sich hin, was mit 6000-7000 netto BEamtenbesoldung auch locker finanziert bekommen. Sorgen um den Job müssen die sich nicht machen. Selbst "Konzernbeamte" können mal gegangen werden, was in der Vergangenheit immer mal wieder vor kam.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wer sagt, dass die PKV Beiträge steigen? Warum wird hier dauernd mit der Glaskugel gelesen?

weil etwa die Beiträge für die private Krankenkasse teilweise >extrem sind, für alle Familienmitglieder abgeführt werden >müssen und voraussichtlich massiv steigen werden.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Nicht ernst gemeint, oder? BWLer und kein Plan vom Geschäftsmodell einer privaten Krankenversicherung?

Lounge Gast schrieb:

Wer sagt, dass die PKV Beiträge steigen? Warum wird hier
dauernd mit der Glaskugel gelesen?

weil etwa die Beiträge für die private Krankenkasse
teilweise >extrem sind, für alle Familienmitglieder
abgeführt werden >müssen und voraussichtlich massiv
steigen werden.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bürgerentlastungsgesetz. Schon jetzt ein Großteil der Rentenversicherung absetzbar, ab 2025 komplett.

Lounge Gast schrieb:

Was wird da ausgebaut? Hast du einen Link dazu? Konnte leider
nichts finden. Aber ich kenne doch unsere Regierung. Mehr
Netto vom Brutto darf nicht sein, dann kommt irgendwas
anderes...

Lounge Gast schrieb:

Nichtmal 3,6k brutto.... :D :D :D

Ansonsten nicht vergessen, dass Renten- und Krankenkasse
seit
einiger Zeit von der Steuer abzugsfähig sind und diese
Abzugsfähigkeit in den nächsten Jahren noch ausgebaut
wird.
Dieser Punkt wird bald das Netto zwischen Arbeitnehmern
und
Beamten massiv nivellieren.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Warum vergleicht ihr ständig die Beamten-Besoldung mit den Gehältern von Angestellten in Großkonzernen?

Die meisten Jobs gibts im Mittelstand. Dort gibt es meist keinen Tarif, keine Gehaltsstufen, keine Prämien oder Boni, keine tollen Tarifabschlüsse, keine Sozialleistungen, etc. Der Mittelstand ist wie der Wilde Westen. Ein Angestellter beim Mittelständler unterliegt dem Beamten in quasi allen Punkten. Und die Medien verbreiten weiter das Märchen vom "schlechtbezahlten" Beamten.

In Großkonzernen kommt man an die Besoldung von Beamten im höheren bzw. gehobenen Dienst ran bzw. übertrifft diese sogar. Die große Hürde hier ist aber, überhaupt eingestellt zu werden.

Schaut euch den Arbeitsmarkt doch an. Dienstleister und Tausende Tochterfirmen untergraben die Tarifbindung der Großkonzerne. Und nur der Tarifbindung sind die vielen Vorteile beim Konzern zu verdanken.

Beamte verdienen in Deutschland überall ähnlich, egal ob Bundes-, Landes- oder Kommunalbeamte. Selbst in Bayern ist die Besoldung nur ein paar Prozent höher als anderswo (wg. Sonderzahlung). Bei den Beamten ist die Bezahlung viel homogener als in der Wirtschaft, trotz z. T. ähnlich großer Aufgabenvielfalt.

Die große Frage ist: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt weiter?
Beamte stehen aufgrund der Arbeitsmarktreformen und der Globalisierung derzeit besser da. Das war vor 40 Jahre auch mal anders. Mal schauen, wie die Wirtschaft auf den demografischen Wandel reagiert.

Leider kann man einen einmal gewählten Berufsweg nicht nach Belieben verlassen oder verändern. Gerade in Deutschland ist Quereinstieg nahezu unmöglich geworden. Selbst ein Branchenwechsel ist schwierig, z. B. vom Bereich Konsumgüter in die Automobilindustrie.

Wer in seinen Zwanzigern einen Beruf auswählt, legt sich eigentlich für das ganze restliche Leben fest.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Hier nochmal der DHBWler:

"Wenn man es rein finanziell betrachtet habe ich vermutlich alles falsch gemacht. Allerdings möchte ich niemals mit Leuten tauschen wollen, die mit 22 Jahren in den Beruf eingestiegen sind. Wenn ich mir überlege, wie ich mit 22 die Tage und Nächte verbracht habe tun mir die jetztigen Bachelors richtig leid.

Prinzipiell hast du recht, aber auch als DHBW Student kann man noch feiern gehen. Vielleich nicht jede Nacht, aber das WE war immer lang. Genauso auch als Berufseinstieger, da hat man dann auch deutlich mehr Kohle :). Außerdem bin ich direkt in einen Traumjob eingestiegen, der mir weltweite Dienstreisen in schöne Länder ermöglichte. Mit 22 war meine Partyfläche nicht mehr in Deutschland, sondern z.B. in Australien und später auf den anderen Kontinenten (und dort dann mit Studenten, da ich vom Alter passte :P).

Was man nicht vergessen darf bei Konzernen, ist die hohe Internationalität. Ich kenne Einige in Großunternehmen, für die Dienstreisen/Auslandsaufenthalte normal sind. In kleineren Unternehmen ist das eher ungewöhnlich. Und wenn einer fragt, wie man zu solchen Jobs kommt -> gar nicht. So ist es, meine Stelle war nie für einen Externen vorgesehen. Überhaupt werden denke ich in Konzernen die meisten Stellen intern vergeben, da ja für Nachwuchs auch gesorgt wird. Bei uns im Intranet sind 3x mehr Stellen inseriert als im Internet. Auch gibt es die Vorgabe des BRs, dass neue Stellen zunächst 3-6 Monate nur intern augeschrieben werden. Viele Stellenbesetzungen laufen auch direkt über Abteilungsleiter mit ordentlicher Vetternwirtschaft. Der Einstieg ist in Konzernen daher deswegen auch so schwer. Wenn man aber drin ist, kann man intern locker und bequem wechseln, den Stress der VGs wie bei Externen gibt es dann nicht mehr.

"Auch große Dax Konzerne haben schon Mitarbeiter abgebaut und es lief nicht immer so gut wie jetzt. Erst 2009 waren viele dieser Konzerne auf Kurzarbeit oder haben teilweise DHBWler nicht übernommen. Auch kam es schon vor, dass Teile eines Konzernes ausgelagert oder verkauft wurden, outgesourct, durch Personaldienstleister ersetzt usw."

Das ist wahr, aber davon ist in der freien Wirtschaft wohl jeder betroffen. Lehrer vielleicht nicht, das kann schon ein Pluspunkt sein. Unbefristet angestellte MA hatten bei uns 2009 keine Probleme, nur neue MA oder befristete Verträge waren teilweise gekündigt worden.

@Vergleich Lehrer vs. Ingenieurpaar
Der Vergleich hat einen großen Haken, da er nur einen punktuellen Zeitpunkt vergleicht. Nur arbeitet man über Jahrzehnte und genau diese sollte man vergleichen. Wie ich bereits erwähnte, bin ich mit 22 Jahren ins Berufsleben eingestiegen. Wann steigen nochmal Lehrer ein? Ich hatte hier mal von 27-28 gelesen (nach Refrenderiat). Nun da lebte ich bereits im Eigentum (Wohnung), als Lehrer wird das wohl nicht so einfach sein, oder?

Ok, ich hatte Glück, dass ich dank der teils längeren Auslandsaufenthalte gut Geld zurücklegen konnte, aber trotzdem der Zeitvorteil kann immens sein. Denn die Zielstufe im Tarif ist nach wenigen Jahren erreicht, d.h. Gehaltssteigerungen in den ersten Jahren sind ordentlich (man steigt immer ein paar Stufen niedriger ein). Hinzu kommen noch die ganzen Zulagen (teils abh. vom Unternehmen), die auch mit BE steigen. So findet man in den IGM-Tabellen nur Grundgehälter, bei denen ich z.B. noch >30% an Zulagen hinzuverdiene. Bei VW dürfte es nicht anders sein, so dass ich bei dem Vergleich dem Konzernpaar noch 15-20% mehr Brutto anrechnen würde (nicht zu vergessen sind 13/14tes Monatsgehalt, 40h vs. 35h Woche und natürlich Erfolgsbeteiligung). Weitere Benefits des Konzerns sind auch gegeben, wie z.B. komplett bezahlte Weiterbildungen oder Fortbildungen (bei mir Masterstudium voll bezahlt!). Einen Lehrer mit Firmenwagen habe ich auch noch nicht gesehen und gerade bei den vielreisenden Lehrern könnte sich dieser sehr rentieren :P (oder lieber nicht, die ABs sind schon voll genug, sollen die Lehrer weiter Zug fahren ^^).

Ein weiterer Punkt sind natürlich die jährlichen Tariferhöhungen. Die gibt es bei den Beamten wohl auch, aber was ich so gelesen habe bisher, nicht ganz so konstant. Ich hatte mal eine Statistik gefunden, in der die IGM im geomtrischen Mittel die letzten 20J. (also inkl. Krisen) eine jährliche Gehaltssteigerung von 2,62% erstreiten konnte. Das sehe ich hier auch sofort, da ich wie oben erwähnt mit 45k eingestiegen bin, heute liegt der Einstieg in gleicher Gruppierung bei 53k p.a..

Allerdings gegen die Pension habe ich natürlich kein Argument, das ist schon ein ordentlicher Vorteil. Auch und vor allem der frühzeitige Ausschied aus dem Berufsleben ist bei einem Beamten finanziell viel besser als in der Privatwirtschaft. Dort gibt es gar nichts ohne Versicherung und Erwerbsunfähigsrente vom Staat ist ein blanker Hohn. Leider ist auch die Betriebsrente ein totes Pferd und wird trotz Kampfansagen des BRs reduziert. Junge MA sollten sich von dieser auch allmählich verabschieden. Ältere Jahrgänge haben es da noch richtig gut. Wem das also sehr wichtig ist, für den könnte Lehrer etwas sein. Man muss noch nicht mal bis 65/67 durchhalten ;).

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die Grundschullehrerin hat A12. Sie hat das schon seit über 30 Jahren, weil sie als Lehrerin nur nach A13 befördert werden kann, wenn sie Schulleiterin wird. Also über 30 Jahre dieselbe Besoldungsgruppe und am Ende 2.800 Euro netto mit 61 Jahren. In ländlichen Bereichen ist ein Lehrergehalt ok, die meisten müssen davon aber in grösseren Städten auskommen. Dann ist es nicht so toll. Generell stimmt es aber, dass man als Lehrer immer noch am einfachsten Beamter werden kann. In kleinen Städten haben Verwaltungsbeamte am Ende ihrer Karriere mit FH-Studium oft nur A11. A12 ist da eher schon ein Amtsleiter.

Lounge Gast schrieb:

Mainz ist nicht billig, ok. Aber es gibt in RLP genügend sehr
billige Gegenden, wo man mit einem Lehrergehalt ein Top
Verdiener ist. Dazu noch unkündbar. Mit so einem Gehalt kann
man sich da mit 30 ohne weiteres bis zur Pension verschulden,
da das Einkommen sicher ist. ALs Beamter braucht man auch
weniger EK, da der Job sicher ist. Aber auch andere
Bundesländer. BaWü z.B., da kriegt man als Realschullehrer,
sofern man noch verbeamtet wird, A13 zum Einstieg und das
nach einem eher leichten 8 semestrigen PH Studium + 2 Jahre
Ref. PH ist eher so FH Niveau, viel einfacher als die Uni.
Viele die es an der Uni nicht gepackt haben, gehen an die PH.
A13 macht bei Stk1 und einigen Jahren BE auch fast 3000 netto
inkl. PKV. Arbeitet man irgendwo aufm Land, ist das recht
viel Geld. Ist man doppelt verdienendes Lehrerehepaar, macht
das gerne mal 6000 netto zusammen. In ländlichen REgionen ist
das sehr viel Schotter und dieses Geld hat da noch einen Wert
im Gegensatz zu teuren Regionen, wo reiche Banker mit ihrem
Spielgeld bezahlen können.

Siehe Nachbarthread, wo in mancher Großstadt schon ein
fucking Reihenhaus 500k+ kostet. Da lacht sich das
Lehrerehepaar die verbeamtet sind, irgendwo im Schwarzwald
oder aufm schwäbischen Land fast schlapp. Für 500k stellen
die dort eine 400 qm Villa mit Pool sich hin, was mit
6000-7000 netto BEamtenbesoldung auch locker finanziert
bekommen. Sorgen um den Job müssen die sich nicht machen.
Selbst "Konzernbeamte" können mal gegangen werden,
was in der Vergangenheit immer mal wieder vor kam.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Prinzipiell hast du recht, aber auch als DHBW Student kann man noch feiern gehen. Vielleich nicht jede Nacht, aber das WE war immer lang. Genauso auch als Berufseinstieger, da hat man dann auch deutlich mehr Kohle :). Außerdem bin ich direkt in einen Traumjob eingestiegen, der mir weltweite Dienstreisen in schöne Länder ermöglichte. Mit 22 war meine Partyfläche nicht mehr in Deutschland, sondern z.B. in Australien und später auf den anderen Kontinenten (und dort dann mit Studenten, da ich vom Alter passte :P)."

Man liest aus deinen Ausführungen, dass du zufrieden und mit dir im Reinen bist. Das freut mich und deine Geschichte liest sich toll.
Es gibt allerdings auch BA-Studenten, die NICHT übernommen werden oder irgendwo "abgestellt" werden ohne groß Auswahl zu haben, also in Abeilungen landen, in die sie nie wollten. Subjektiv gesehen bleibe ich dabei, dass es ein Unterschied ist, ob man mit 21 jeden Morgen um 8 oder 9 irgendwo zum Arbeiten aufkreuzen muss oder als normaler Diplom-Student eben zur Uni kommt wann man will und 2x3 Monate pro Jahr Semesterferien gänzlich ohne Vorlesungen hat. Es gibt Leute, die direkt nach dem Abi in den Beruf einsteigen ohne jemals eine längere Auszeit genommen zu haben. Für mich persönlich wäre es ganz fatal gewesen, nach dem eng strukturierten Abitur und Bundeswehr direkt wieder in einen Rahmen gesteckt zu werden. Beim Diplom-Studium war die gefühlte Freiheit unendlich groß und dies hat mir in Bezug auf Persönlichkeit sehr gut getan. Vielleicht ist das meine eigenartige, enge, subjektive Sicht auf die Dinge. Finanziell gesehen wäre so ein BA-Studium sicherlich besser gewesen, aber was die Persönlichkeitsentwicklung anging war in meinem Fall das lange Bummelstudium genau richtig. Und das kann man mit Geld nicht bezahlen. Trotzdem liest sich oben geschilderte Geschichte natürlich toll. Solange jeder mit seiner Entscheidung zufrieden ist passt es ja.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Diplom-Studiengänge waren nicht alle so chillig wie Wiwi oder Soziologie. Bei den Ingenieuren an der TU war das eher das Gegenteil. "Vorlesungsfreie Zeit" hatte nichts mit Ferien zu tun. Da musste man teilweise um 7:00 Uhr in der Firma zum Praktikum sein. Wie in der Industrie oft üblich. Zusätzlich liefen alle Klausuren für Vordiplom und Diplom in den sogenannten "Semesterferien".

Lounge Gast schrieb:

"Prinzipiell hast du recht, aber auch als DHBW Student
kann man noch feiern gehen. Vielleich nicht jede Nacht, aber
das WE war immer lang. Genauso auch als Berufseinstieger, da
hat man dann auch deutlich mehr Kohle :). Außerdem bin ich
direkt in einen Traumjob eingestiegen, der mir weltweite
Dienstreisen in schöne Länder ermöglichte. Mit 22 war meine
Partyfläche nicht mehr in Deutschland, sondern z.B. in
Australien und später auf den anderen Kontinenten (und dort
dann mit Studenten, da ich vom Alter passte :P)."

Man liest aus deinen Ausführungen, dass du zufrieden und mit
dir im Reinen bist. Das freut mich und deine Geschichte liest
sich toll.
Es gibt allerdings auch BA-Studenten, die NICHT übernommen
werden oder irgendwo "abgestellt" werden ohne groß
Auswahl zu haben, also in Abeilungen landen, in die sie nie
wollten. Subjektiv gesehen bleibe ich dabei, dass es ein
Unterschied ist, ob man mit 21 jeden Morgen um 8 oder 9
irgendwo zum Arbeiten aufkreuzen muss oder als normaler
Diplom-Student eben zur Uni kommt wann man will und 2x3
Monate pro Jahr Semesterferien gänzlich ohne Vorlesungen hat.
Es gibt Leute, die direkt nach dem Abi in den Beruf
einsteigen ohne jemals eine längere Auszeit genommen zu
haben. Für mich persönlich wäre es ganz fatal gewesen, nach
dem eng strukturierten Abitur und Bundeswehr direkt wieder in
einen Rahmen gesteckt zu werden. Beim Diplom-Studium war die
gefühlte Freiheit unendlich groß und dies hat mir in Bezug
auf Persönlichkeit sehr gut getan. Vielleicht ist das meine
eigenartige, enge, subjektive Sicht auf die Dinge. Finanziell
gesehen wäre so ein BA-Studium sicherlich besser gewesen,
aber was die Persönlichkeitsentwicklung anging war in meinem
Fall das lange Bummelstudium genau richtig. Und das kann man
mit Geld nicht bezahlen. Trotzdem liest sich oben
geschilderte Geschichte natürlich toll. Solange jeder mit
seiner Entscheidung zufrieden ist passt es ja.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

so ist es, nicht jedes Studium ist so chillig wie BWL mit einem leichten Schwerpunkt. Nicht jeder hat so reiche Eltern, die einem süsse Semesterferien und Auslandsurlaube ähhhhh Auslandssemester leisten können. Für viele Studenten bedeuten Semesterferien: Referate schreiben, Labore (MINT), Projekte machen, Praktika, Nebenjob, Werkstudent usw.

Ich habe leider nicht dual studiert und bereue es. Ich habe jetzt als Arbeitnehmer mit IGM Vertrag und 35 h Woche, 30 Tage Urlaub ein DEUTLICH chilligeres Leben als im Wing Studium, wo ich in den Semesterferien entweder auf Prüfungen lernen oder viel arbeiten musste. Frei hatte ich im Studium quasi fast nie, selbst am WE musste ich oft noch was tun. Dazu ständige Existenzängste wegen dem wenigen Geld, ständig Angst bei der nächsten Klausur mit 70% Durchfallquote durchzufliegen usw.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

immer lustig, die Beamten/Lehrer-Bash-Threads kriegen die meisten Antworten.

Ist doch aber immer das gleiche:
läuft es mit dem Job (der Weltwirtschaft allgemein) nicht so gut, wird auf die Beamten geschimpft, von wegen sie hätten es so gut. Diese erwidern "ihr hättet ja auch Beamte werden können". Kriegt man doch eine Beförderung und verdient gut (oder wird bei Beamten gekürzt), dann lacht man über den Beamten und behauptet "hättet euch vorher überlegen können, dass man als Beamter so schlecht verdient weiß doch jeder".

Was ich nur bedenklich finde, ist dass bei vielen angehenden Lehrern nicht der Wunsch im Vordergrund steht, mit Kindern zu arbeiten oder der Spaß am Fach, sondern der sichere Job und andere Vorteile. Das sind dann oft auch nicht gerade die Top-Performer, wer wirklich leistungsbereit ist geht kaum an die Schule (gibt natürlich auch Ausnahmen) oder wird dumm angeschaut wegen der Berufswahl (ging unserer Jahrgangsbester mit 1,0-Abi so, die Lehrerin wurde).

Da ich nie Lehrer (oder Arzt, oder Pilot) werden wollte, lohnt sich das rumgeheule nicht und ich muss das beste aus meiner Ausbildung machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Das sind dann oft auch nicht gerade die Top-Performer, wer wirklich leistungsbereit ist geht kaum an die Schule (gibt natürlich auch Ausnahmen) oder wird dumm angeschaut wegen der Berufswahl (ging unserer Jahrgangsbester mit 1,0-Abi so, die Lehrerin wurde)."

Das sehe ich anders. Leistungsbereitschaft ist auch von der jeweiligen Situation abhängig. Ich zum Beispiel opfere mich gerne für die Ausbildung von Kindern auf, hätte aber null Bock das gleiche für ein Unternehmen zu tun. Genau so gibt es Leute, die gerne Leistung für die Allgemeinheit erbringen im öffentlichen Dienst, aber im privaten Unternehmen nur Dienst nach Vorschrift schieben.

Ansonsten stimm ich dir aber zu, der Neid auf die Beamten kann die nächsten Jahre gut und gerne wieder drehen, wenn der Staat bei den Ausgaben für Personal mal großzügig die Schere ansetzt. ;)

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Diplom-Studiengänge waren nicht alle so chillig wie Wiwi oder Soziologie."

Nochmal der Bummler hier.
Ich habe nicht gesagt, dass das Studium inhaltlich leicht war. Im Gegenteil. Ich bin trotz quasi unendlicher Zeit zur Vorbereitung fast jedes Semester irgendwo durchgefallen, bin durchaus an Grenzen gestossen was das Niveau betraf.

Klausuren in den Semesterferien schreiben konnte man bei uns nicht (dann wäre ich vermutlich 2-3 Semester schneller fertig gewesen) und gejobbt habe ich nebenher auch.
Ich habe auch nicht primär studiert um später vielleicht mal viel Kohle zu verdienen, sondern eben um ein paar Jahre lang diese Selbstbestimmtheit und Freiheit zu (er)leben. Ich erwarte nicht, dass jeder das versteht. Für wen es gut ist, mit 21 bereits 40h pro Woche einen festen Tagesablauf zu haben soll dies anstreben, wer von 20 bis fast 30 sein Leben anderst gestaltet und erst mit 30 in den ersten festen Job einsteigt soll dies ebenso machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

ihr unterschätzt die fähigkeiten, die ein lehrer mitbringen muss. wer nicht gut genug ist, kriegt auch keinen job, es gibt viele die nach dem referendariat keine anstellung erhalten.

weiterhin unterschätzt ihr den arbeitsaufwand eines lehrers und die stressbelastung.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bei den Ingenieuren an der TU war es so, dass man die Klausuren am Semesterende bestehen musste, um die Hauptklausuren in den Semesterferien überhaupt mitschreiben zu dürfen. Vorgeschriebene Industriepraktika in den Semesterferien sind auch etwas ganz anderes als "jobben". Bestätigt aber den Eindruck, dass Wiwi halt relativ einfach zu machen ist.

Lounge Gast schrieb:

"Diplom-Studiengänge waren nicht alle so chillig wie
Wiwi oder Soziologie."

Nochmal der Bummler hier.
Ich habe nicht gesagt, dass das Studium inhaltlich leicht
war. Im Gegenteil. Ich bin trotz quasi unendlicher Zeit zur
Vorbereitung fast jedes Semester irgendwo durchgefallen, bin
durchaus an Grenzen gestossen was das Niveau betraf.

Klausuren in den Semesterferien schreiben konnte man bei uns
nicht (dann wäre ich vermutlich 2-3 Semester schneller fertig
gewesen) und gejobbt habe ich nebenher auch.
Ich habe auch nicht primär studiert um später vielleicht mal
viel Kohle zu verdienen, sondern eben um ein paar Jahre lang
diese Selbstbestimmtheit und Freiheit zu (er)leben. Ich
erwarte nicht, dass jeder das versteht. Für wen es gut ist,
mit 21 bereits 40h pro Woche einen festen Tagesablauf zu
haben soll dies anstreben, wer von 20 bis fast 30 sein Leben
anderst gestaltet und erst mit 30 in den ersten festen Job
einsteigt soll dies ebenso machen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bin kein Lehrer, kenne aber Lehrerinnen privat. Das kann man so bestätigen. Sehr viel Ärger, mit Kindern und mit den Eltern. Normalerweise haben aber Lehramtsstudenten einen relativ gleitenden Übgergang in das Referendariat. So wie die Juristen. Absolventen anderer Fachrichtungen, z.B. Ingenieure, müssen erst mal die Einstellungsgespräche nach einer Bewerbung überstehen. Die Chance für eine Referendarstelle ist da ziemlich gering, es gibt nur sehr wenige Stellen. Und auch nach der Staatsprüfung werden dann einige nicht übernommen sondern entlassen. Die Hürden sind da durchaus viel höher als bei den Lehrern.

Lounge Gast schrieb:

ihr unterschätzt die fähigkeiten, die ein lehrer mitbringen
muss. wer nicht gut genug ist, kriegt auch keinen job, es
gibt viele die nach dem referendariat keine anstellung
erhalten.

weiterhin unterschätzt ihr den arbeitsaufwand eines lehrers
und die stressbelastung.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wieder glatt gelogen bzw. verkürzt dargestellt:
Es mag Refrendare geben, die nicht SOFORT im Anschluss an das Ref einen Job finden UND sofort verbeamtet werden. (Meistens herrscht dort ja auch die Mentaltiät vor, dass doch bitteschön direkt in der Wunschstadt und an der Wunschschule diese Stelle angeboten wird).

Ich wüsste aber nicht, dass in der Gruppe der 35-jährigen Menschen, die Lehramt studiert haben, Arbeitslose gibt.

Wenn Du schon den Vergleich machst, dann bitte den mit dem Absolventen, der direkt nach dem Studium keinen Job hat - da dürfte der Vorteil wohl auch wieder bei den Lehrern liegen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ziemlich naiv, fast schon dumm!! Niemand hat ein Anrecht auf eine Einstellung als Lehrer, schon gar nicht als Beamter. Wer keine Stelle bekommt wartet natürlich nicht bis 35, sondern sucht sich eine andere Alternative. Z.B. bei irgendeinem Träger der Erwachsenenbildung oder in der Industrie. Wer als BWLer sich auf das Controlling ausgerichtet hat und da nicht unterkommt wird sich auch etwas anderes suchen. Ich kenne zum Beispiel einen ehemaligen Lehramtsstudenten, dem die Einstellungschancen als Lehrer zu unsicher waren. Lehrer war zwar sein Traumjob, er hat das Studium dann aber trotzdem abgebrochen. Jetzt hat er eine gute Position bei Dax30 im Personalbereich und verdient da netto deutlich mehr als ein Studiendirektor.

Lounge Gast schrieb:

Wieder glatt gelogen bzw. verkürzt dargestellt:
Es mag Refrendare geben, die nicht SOFORT im Anschluss an das
Ref einen Job finden UND sofort verbeamtet werden. (Meistens
herrscht dort ja auch die Mentaltiät vor, dass doch
bitteschön direkt in der Wunschstadt und an der Wunschschule
diese Stelle angeboten wird).

Ich wüsste aber nicht, dass in der Gruppe der 35-jährigen
Menschen, die Lehramt studiert haben, Arbeitslose gibt.

Wenn Du schon den Vergleich machst, dann bitte den mit dem
Absolventen, der direkt nach dem Studium keinen Job hat - da
dürfte der Vorteil wohl auch wieder bei den Lehrern liegen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du "kennst einen, der..." - wenn ich das schon immer lese!

Sicher mag es solche Fälle geben, genauso, wie es den Bankkaufmann gibt, der Chef der Deutschen Bank wurde (ohne Studium).

Aber das hat doch nichts mit der Allgemeinheit zu tun! Wer Lehramt studiert, der bekommt auch einen Job, wenn er sich drum bemüht - unter Umständen halt nicht sofort.

Allerdings war das niemals Gegenstand der Diskussion - hier geht es darum, dass sich gerade die Lehrerkaste mittlerweile in einer Art Schlaraffenland befindet,. von dem normale Arbeitnehmer nur träumen können, s. Threadstarter!

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Aber das hat doch nichts mit der Allgemeinheit zu tun! Wer
Lehramt studiert, der bekommt auch einen Job, wenn er sich
drum bemüht - unter Umständen halt nicht sofort.

Nein das ist nicht so.

Allerdings war das niemals Gegenstand der Diskussion - hier
geht es darum, dass sich gerade die Lehrerkaste mittlerweile
in einer Art Schlaraffenland befindet,. von dem normale
Arbeitnehmer nur träumen können, s. Threadstarter!

Was ist deine Schlussfolgerung? Schlechtere Konditionen für Lehrer? Je schlechter die Konditionen, desto schlechter die Leute die man für den Job begeistern kann, desto schlechter die Lehrerqualität - Marktwirtschaft.
Willst du also die Lehrerqualität absenken?

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bei Dax30 im Personalbereich verdient man netto NIE deutlich mehr als ein Studiendirektor. Wen will du denn hier hinters Licht führen?

Um die geringen Abzüge eines Beamten einzuholen wären so hohe Bruttogehälter in der freien Wirtschaft nötig, das bereits der Chef neidisch werden würde.
Du bist leider schlecht informiert, aber es wäre schön, wenn die Welt so wie beschrieben wäre.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das ist Quatsch und zeigt, wie Du es siehst:

"Mehr Geld = bessere Leute"

Dem ist einfach nicht so, denn wir brauchen Lehrer, die aus Idealismus kommen und eben nicht wegen der Beamtenpfründe!

Die Ursprungsfrage war, ob es gerechtfertigt ist, auf 70% Arbeitszeit zu verkürzen für ein Gehalt, das die meisten hier im Forum vielleicht mit Vollzeit erreichen (aber mit Sicherheit nicht am Beginn ihrer Arbeitslaufbahn).

Meiner Meinung nach wäre es vollkommen OK, wenn Lehrer nicht verbeamtet wären und somit den "üblichen" Risiken ausgesetzt wären, die ein normaler Arbeitnehmer auch hat. Ich weiß, dass das nicht passieren wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Doch, das ist kein Problem. Ist ein ehemaliger Kollege von mir.

Lounge Gast schrieb:

Bei Dax30 im Personalbereich verdient man netto NIE deutlich
mehr als ein Studiendirektor. Wen will du denn hier hinters
Licht führen?

Um die geringen Abzüge eines Beamten einzuholen wären so hohe
Bruttogehälter in der freien Wirtschaft nötig, das bereits
der Chef neidisch werden würde.
Du bist leider schlecht informiert, aber es wäre schön, wenn
die Welt so wie beschrieben wäre.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Bei gewissen Fächerverbindungen gibt es tatsächlich noch so eine Art "Einstellungsgarantie", da wird tatsächlich jeder, der die beiden Staatsprüfungen mit einer Note besser als 4 absolviert auch in den Schuldienst übernommen und im Regelfall steht auch eine Planstelle (Beamtenstelle) zur Verfügung, dies wären Fächerverbindungen wie M/Ph. Hintergrund dafür ist, daß nicht wenige Studenten dieser Fächer sich entscheiden, nicht in das Lehramt zu gehen, sondern Angebote aus der Wirtschaft annehmen, häufig bereits vor dem Referendariat, dies führt, verbunden damit, daß diese Fächer allgemein weniger studiert werden, insbesondere von Frauen, dann dazu, daß es hier eine Mangelsituation gibt. Hier ist das Angebot, das der Staat macht offensichtlich nicht so attraktiv, wie die Angebote, die die Mathematiker und Physiker von Banken, Versicherungen oder auch aus der Industrie bekommen, sonst würden die Leute nicht abspringen, die Rahmenbedingungen des Beamtenverhältnisses dürften den meisten nämlich durchaus bekannt sein. Komplett anders sieht es in den allermeisten anderen Fächerverbindungen aus, sehr schlimm insbesondere bspw. in D/G, D/Ek, D/Sk etc, auch Verbindungen mit Fremdsprachen kann man als überlaufen bezeichnen, hier sollte derzeit, um eine Planstelle unmittelbar nach dem Vorbereitungsdienst zu ergattern am besten nicht nur vor dem Komma des Ergebnisses der beiden Staatsprüfungen eine 1 stehen sondern auch dahinter! Die Wartelisten sind hier voll, Bewerber, die keine 1 vor dem Komma stehen haben, brauchen sich hier eigentlich keine Hoffnungen zu machen, in den 5 Folgejahren eine Planstelle zu ergattern, zumal jährlich neue Kandidaten die Wartelisten fluten und nach 5 Jahren ist Ende. Zwar gibt es auch noch kommunale Schulen, die ebenfalls verbeamten, allerdings verfügen die auch nicht über die große Masse an Stellen und suchen sich die Bewerber ebenfalls handverlesen aus. Über die Arbeitsbedingungen an Privatschulen kann man sich ja mal informieren, die sind häufig der Inbegriff des Prekären, allerdings geht dort normalerweise niemand hin, der irgend eine andere Perspektive hat und sei sie berufsfremd. Die Beschreibung spiegelt die Situation in Bayern wieder, in anderen Bundesländern sieht die Situation teilweise etwas anders aus, weil da bereits vor dem Vorbereitungsdienst (Referendariat) gesiebt wird und die Leute erst gar nicht so weit kommen. Jedenfalls ist die Situation überwiegend alles andere als rosig! Ausnahme sind die Mittelschulen (ehem. Hauptschulen) und die Beruflichen Schulen, dort hat man bessere Chancen, es hat jedoch auch Gründe, weshalb es dort nicht so sehr viele Bewerber gibt! Im Übrigen, steht ja die Lehramtslaufbahn auch jedem offen, das Fach Wirtschaftswissenschaften gibts an bayerischen Schulen z. B., man sollte nur auf das zweite Fach achten, wenn man einigermaßene Einstellungschancen haben will (Mathe/Wi wäre z. B. einigermaßen ok), da Wirtschaftswissenschaften auch nicht gerade ein Fach mit Bewerbermangel ist! Ergo, man tut sich auch im öffentlichen Dienst nicht so leicht, wie hier offenbar vermutet, an die begehrten Stellen zu kommen und diejenigen, welche es leicht haben, ziehen offenbar nicht selten eine berufliche Laufbahn in der Wirtschaft vor...

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"...Hintergrund dafür ist, daß nicht wenige Studenten dieser Fächer sich entscheiden, nicht in das Lehramt zu gehen, sondern Angebote aus der Wirtschaft annehmen, häufig bereits vor dem Referendariat, dies führt, verbunden damit, daß diese Fächer allgemein weniger studiert werden, insbesondere von Frauen, dann dazu, daß es hier eine Mangelsituation gibt. Hier ist das Angebot, das der Staat macht offensichtlich nicht so attraktiv, wie die Angebote, die die Mathematiker und Physiker von Banken, Versicherungen oder auch aus der Industrie bekommen, sonst würden die Leute nicht abspringen, die Rahmenbedingungen des Beamtenverhältnisses dürften den meisten nämlich durchaus bekannt sein..."

Das kann ich einfach nicht stehen lassen.
Ich bin in der Physik gerade wissenschaftlicher Mitarbeiter (mit Ziel der Promotion im nächsten Jahr) und ich kann dir garantieren, dass KEINER in der Industrie auf dich wartet. Selbst mit Auszeichnung im Studium und sehr gutem Abi (< 1.5) und gepflegtem äußeren inkl normalem sozialem Verhalten (Dies ist im Bereich Physik / Mathematik bei vielen oft nicht gegeben) ist es nicht einfach überhaupt ein Vorstellungsgespräch zu erhalten - von einer die gutbezahlt ist will ich garnicht reden.
Die Gehaltszahlen die weiter oben angegeben wurden sind erreicht man nämlich auch nur in solchen Konzernen. Es heisst nicht umsonst, dass für jede Stelle die ein Automobilkonzern bei sich hat 10 weitere im Umfeld der Dienstleister und Zulieferer entstehen (damit werben diese Konzerne auch immer, wenn sie iwo einen Standort aufmachen o.ä., was jedoch unter den Tisch dabei fällt ist die für Studenten / Absolventen viel wichtigere Aussage, dass nur 10% der Leute, welche in dem Bereich arbeitet auch beim OEM ist - d.h. die Chance auf Übernahme ist SEHR klein und nicht die Regel wie es gern dargestellt wird, kann es ja bei den Zahlen NIE sein) - diese Dienstleister zahlen aber bei weitem nicht die Gehälter von VW, BMW und co.. Dies ist jedoch vielen Studierenden einfach nicht bewusst. Sie denken sofern sie ihre guten Noten haben, Praktika, Auslandserfahrung etc erhalten sie schon ihren guten Job (und das ist auch was die Eltern / Freunde / etc für eine Erwartungshaltung haben, weil es 24/7 in den Nachrichten verbreitet wird).

Dies reicht jedoch idR nichtmal um zu einem Vorstellungsgespräch der oben genannten eingeladen zu werden (chance

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du hättest Dich vor Deinem Studium über die beruflichen Möglichkeiten informieren sollen! Naturwissenschaftler und Mathematiker hatten schon immer Probleme, nach dem Studium (meistens mit Promotion) eine Stelle zu finden. Das ist wirklich schon seit vielen Jahrzehnten so. Das läuft dann oft so: promovierter Physiker bewirbt sich und findet nichts. Dann macht er eine Maßnahme von der Arbeitsagentur für arbeitslose Akademiker im Bereich IT mit. Nach 6 Monaten kann er sich eine attraktive Stelle aussuchen. 10 Jahre Pysikstudium + Promotion waren eigentlich umsonst.

Lounge Gast schrieb:

"...Hintergrund dafür ist, daß nicht wenige Studenten
dieser Fächer sich entscheiden, nicht in das Lehramt zu
gehen, sondern Angebote aus der Wirtschaft annehmen, häufig
bereits vor dem Referendariat, dies führt, verbunden damit,
daß diese Fächer allgemein weniger studiert werden,
insbesondere von Frauen, dann dazu, daß es hier eine
Mangelsituation gibt. Hier ist das Angebot, das der Staat
macht offensichtlich nicht so attraktiv, wie die Angebote,
die die Mathematiker und Physiker von Banken, Versicherungen
oder auch aus der Industrie bekommen, sonst würden die Leute
nicht abspringen, die Rahmenbedingungen des
Beamtenverhältnisses dürften den meisten nämlich durchaus
bekannt sein..."

Das kann ich einfach nicht stehen lassen.
Ich bin in der Physik gerade wissenschaftlicher Mitarbeiter
(mit Ziel der Promotion im nächsten Jahr) und ich kann dir
garantieren, dass KEINER in der Industrie auf dich wartet.
Selbst mit Auszeichnung im Studium und sehr gutem Abi (<
1.5) und gepflegtem äußeren inkl normalem sozialem Verhalten
(Dies ist im Bereich Physik / Mathematik bei vielen oft nicht
gegeben) ist es nicht einfach überhaupt ein
Vorstellungsgespräch zu erhalten - von einer die gutbezahlt
ist will ich garnicht reden.
Die Gehaltszahlen die weiter oben angegeben wurden sind
erreicht man nämlich auch nur in solchen Konzernen. Es heisst
nicht umsonst, dass für jede Stelle die ein Automobilkonzern
bei sich hat 10 weitere im Umfeld der Dienstleister und
Zulieferer entstehen (damit werben diese Konzerne auch immer,
wenn sie iwo einen Standort aufmachen o.ä., was jedoch unter
den Tisch dabei fällt ist die für Studenten / Absolventen
viel wichtigere Aussage, dass nur 10% der Leute, welche in
dem Bereich arbeitet auch beim OEM ist - d.h. die Chance auf
Übernahme ist SEHR klein und nicht die Regel wie es gern
dargestellt wird, kann es ja bei den Zahlen NIE sein) - diese
Dienstleister zahlen aber bei weitem nicht die Gehälter von
VW, BMW und co.. Dies ist jedoch vielen Studierenden einfach
nicht bewusst. Sie denken sofern sie ihre guten Noten haben,
Praktika, Auslandserfahrung etc erhalten sie schon ihren
guten Job (und das ist auch was die Eltern / Freunde / etc
für eine Erwartungshaltung haben, weil es 24/7 in den
Nachrichten verbreitet wird).

Dies reicht jedoch idR nichtmal um zu einem
Vorstellungsgespräch der oben genannten eingeladen zu werden
(chance

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Dann mach halt die Staatsprüfung, brauchst nur noch ein zweites Fach dazu! Ich kann aus meiner Erfahrung heraus jedenfalls sagen, daß es in diesen Fächern im Lehramt nicht einfach ist, die Stellen zu besetzen, ich weiß nicht, was die Leute dann alle machen, die ein Planstellenangebot ablehnen, wenn es in der Wirtschaft keine Chancen gibt, vielleicht wandern die auf den Mars aus? Vor einigen Jahren wurden Quereinsteigerprogramme gefahren, dies ist heute nicht mehr der Fall, aber da kam keineswegs die Crème de la Crème an, soviel kann ich sagen, also, wenn es in anderen Bereichen keine attraktiven Tätigkeitsbereiche für die Leute gibt, weshalb kommt dann nicht das Beste vom Besten ins Lehramt?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, die Netto-Gehälter eines Beamten aus Niedersachsen von A10 - A13, Stkl. 1, zu posten. Dargestellt ist jeweils die niedrigste und die höchste Stufe in der jeweiligen Besoldungsgruppe. Private KV muss noch abgezogen werden.

Lasst einfach mal die folgenden Zahlen (in EUR) auf euch wirken.

A10
2123,13 - 2726,03

A11
2370,28 - 2967,17

A12
2507,5 - 3199,45

A13
2746,76 - 3464,23

Folgende Zulagen (in EUR) kommen aufs Bruttogehalt/Monat noch oben drauf:

verheiratet
123,56

1 Kind, nicht verheiratet
105,67

2 Kinder, nicht verheiratet
211,34

3 Kinder, nicht verheiratet
500,68

Dazu kommt, dass der Beamte alle paar Jahre automatisch eine Stufe aufsteigt.
Der Angestellte in der Wirtschaft schafft das nicht "automatisch". Im besten Fall hat er ein tarifliches Zielgehalt, das er nach 3-5 Jahren erreicht. Und dort bleibt er dann. Zuschläge für Hochzeit oder Kinder gibts in der Wirtschaft auch nicht. Von Job-Sicherheit und Pension wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden.

Ihr seht:
Schon ein A10-Beamter schlägt viele Leute aus der freien Wirtschaft beim Nettogehalt. Selbst viele DAX30-Mitarbeiter tun sich schwer, mit einem A12-Beamten mitzuhalten.

Glaubt bloß nicht die Mär vom schlechtbezahlten Beamten, die in den Medien erzählt wird.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wenn die Situation von Diplom-Physikern so schlecht ist und Lehrer es so gut haben, warum werden tatsächlich Physiklehrer gesucht? Und zwar wirklich gesucht, und nicht dieser "Fake-Fachkräftemangel" aus der Presse. In vielen anderen Fächern ist die Chance auf Verbeamtung aber ungefähr auf dem Niveau Direkteinstieg bei Automobil-OEM.

Studiendirektor (A15) hat zu Beginn ein Nettogehalt, das ungefähr 73 T? brutto entspricht. Das kann man bei Dax30 durchaus auch im Personalbereich bekommen. Natürlich nicht jeder in jeder kleinen Klitsche und nicht zum Einstieg, aber durchaus möglich nach paar Jahren.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wieviel Berufserfahrung hast Du? Wahrscheinlich nicht viel! Die Angestellten bekommen tarifliche Erhöhungen, die von Verdi durchgesetzt werden. Normalerweise deutlich weniger als in der Industrie, aber immerhin. Die Beamten sind davon abgekoppelt. Nur mal als Beispiel Hessen, kein armes Bundesland. 2015 für die Beamten 0% Erhöhung, in den Folgejahren dann jeweils 1%. Brutto natürlich. Man kann nicht behaupten, dass Hessen fast pleite wäre. Und solche Aktionen gab es früher immer schon mal. Auch in anderen Bundesländern. Beim Familienzuschlag musst Du erwähnen, dass der Beamte für Frau und Kinder auch KV-Beiträge bezahlen muss. Die sozialistische "Familienversicherung" gibt es nur für Angestellte. Automatischen Aufstieg in den Erfahrungsstufen gibt es auch nicht. Ist abhängig von den Beurteilungen. Du bist garantiert noch nie in Deinem Leben Beamter gewesen!

Ein Hinweis: Frage doch Deine ehemaligen Lehrer mal, wie viele ihrer Kinder auch Lehrer geworden sind!!!!!

Lounge Gast schrieb:

Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, die Netto-Gehälter
eines Beamten aus Niedersachsen von A10 - A13, Stkl. 1, zu
posten. Dargestellt ist jeweils die niedrigste und die
höchste Stufe in der jeweiligen Besoldungsgruppe. Private KV
muss noch abgezogen werden.

Lasst einfach mal die folgenden Zahlen (in EUR) auf euch
wirken.

A10
2123,13 - 2726,03

A11
2370,28 - 2967,17

A12
2507,5 - 3199,45

A13
2746,76 - 3464,23

Folgende Zulagen (in EUR) kommen aufs Bruttogehalt/Monat noch
oben drauf:

verheiratet
123,56

1 Kind, nicht verheiratet
105,67

2 Kinder, nicht verheiratet
211,34

3 Kinder, nicht verheiratet
500,68

Dazu kommt, dass der Beamte alle paar Jahre automatisch eine
Stufe aufsteigt.
Der Angestellte in der Wirtschaft schafft das nicht
"automatisch". Im besten Fall hat er ein
tarifliches Zielgehalt, das er nach 3-5 Jahren erreicht. Und
dort bleibt er dann. Zuschläge für Hochzeit oder Kinder gibts
in der Wirtschaft auch nicht. Von Job-Sicherheit und Pension
wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden.

Ihr seht:
Schon ein A10-Beamter schlägt viele Leute aus der freien
Wirtschaft beim Nettogehalt. Selbst viele DAX30-Mitarbeiter
tun sich schwer, mit einem A12-Beamten mitzuhalten.

Glaubt bloß nicht die Mär vom schlechtbezahlten Beamten, die
in den Medien erzählt wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Man kann in der Industrie und vor allem bei Dax30 richtig gut verdienen. Als Techniker / Ingenieur natürlich eher als im kaufmännischen Bereich. Das geht im ÖD nicht, da bleibt es immer bescheiden. Was man aber auch sagen muss: Die meisten Teilnehmer in diesem Forum würden wohl kaum ein Vorstellungsgespräch im ÖD bekommen. Eingestellt werden schon gar nicht. Sorry!

Lounge Gast schrieb:

Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, die Netto-Gehälter
eines Beamten aus Niedersachsen von A10 - A13, Stkl. 1, zu
posten. Dargestellt ist jeweils die niedrigste und die
höchste Stufe in der jeweiligen Besoldungsgruppe. Private KV
muss noch abgezogen werden.

Lasst einfach mal die folgenden Zahlen (in EUR) auf euch
wirken.

A10
2123,13 - 2726,03

A11
2370,28 - 2967,17

A12
2507,5 - 3199,45

A13
2746,76 - 3464,23

Folgende Zulagen (in EUR) kommen aufs Bruttogehalt/Monat noch
oben drauf:

verheiratet
123,56

1 Kind, nicht verheiratet
105,67

2 Kinder, nicht verheiratet
211,34

3 Kinder, nicht verheiratet
500,68

Dazu kommt, dass der Beamte alle paar Jahre automatisch eine
Stufe aufsteigt.
Der Angestellte in der Wirtschaft schafft das nicht
"automatisch". Im besten Fall hat er ein
tarifliches Zielgehalt, das er nach 3-5 Jahren erreicht. Und
dort bleibt er dann. Zuschläge für Hochzeit oder Kinder gibts
in der Wirtschaft auch nicht. Von Job-Sicherheit und Pension
wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden.

Ihr seht:
Schon ein A10-Beamter schlägt viele Leute aus der freien
Wirtschaft beim Nettogehalt. Selbst viele DAX30-Mitarbeiter
tun sich schwer, mit einem A12-Beamten mitzuhalten.

Glaubt bloß nicht die Mär vom schlechtbezahlten Beamten, die
in den Medien erzählt wird.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ja und jetzt. Manche Beamte haben ein gutes Gehalt. So what! Manche aus der Wirtschaft ebenfalls. Entscheidend ist aber, was DU hast.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Naja, ich hab bei Dax30 nach der Promotion direkt so viel wie A13 Endstufe. Und mein Gehalt wird nich steigen. Beamte werden sicher gut bezahlt, aber nun auch nicht besser als alle anderen.

Lounge Gast schrieb:

Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, die Netto-Gehälter
eines Beamten aus Niedersachsen von A10 - A13, Stkl. 1, zu
posten. Dargestellt ist jeweils die niedrigste und die
höchste Stufe in der jeweiligen Besoldungsgruppe. Private KV
muss noch abgezogen werden.

Lasst einfach mal die folgenden Zahlen (in EUR) auf euch
wirken.

A10
2123,13 - 2726,03

A11
2370,28 - 2967,17

A12
2507,5 - 3199,45

A13
2746,76 - 3464,23

Folgende Zulagen (in EUR) kommen aufs Bruttogehalt/Monat noch
oben drauf:

verheiratet
123,56

1 Kind, nicht verheiratet
105,67

2 Kinder, nicht verheiratet
211,34

3 Kinder, nicht verheiratet
500,68

Dazu kommt, dass der Beamte alle paar Jahre automatisch eine
Stufe aufsteigt.
Der Angestellte in der Wirtschaft schafft das nicht
"automatisch". Im besten Fall hat er ein
tarifliches Zielgehalt, das er nach 3-5 Jahren erreicht. Und
dort bleibt er dann. Zuschläge für Hochzeit oder Kinder gibts
in der Wirtschaft auch nicht. Von Job-Sicherheit und Pension
wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden.

Ihr seht:
Schon ein A10-Beamter schlägt viele Leute aus der freien
Wirtschaft beim Nettogehalt. Selbst viele DAX30-Mitarbeiter
tun sich schwer, mit einem A12-Beamten mitzuhalten.

Glaubt bloß nicht die Mär vom schlechtbezahlten Beamten, die
in den Medien erzählt wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Jetzt machen wir uns aber lächerlich, ich weiß ziemlich genau um die Gehälter, die so gezahlt werden, weil ich regelmäßig Verdienstbescheinigungen zu sehen kriege und ein Nettogehalt von 2200/2300 und 2700/2800 EUR ist nun wirklich keine große Sensation, wenn ein 21-jähriger Fachinformatiker bei einer 60-Mann-Klitsche seine 3000 Brutto und 1900 Netto, oder ein 35-jähriger Heizungsbauer seine 3500 Brutto + Überstunden kriegt (sind Fälle aus der Praxis), zumal eine A12 im Verwaltungsdienst auch schon einiges an Berufserfahrung und meistens auch Führungsverantwortung oder ein sehr schwieriges Sachgebiet voraussetzt, die Endstufe wird nach über 30(!) Jahren mal erreicht, das mit dem Automatismus ist ebenfalls falsch, Beamte werden (wer wird das in der Wirtschaft?) regelmäßig beurteilt und hier muß in der Beurteilung festgestellt werden, daß Vorrückungsreife besteht. In sehr vielen Tarifwerken gibt es im Übrigen auch Erfahrungsstufen, da fiele mir das Bank- und Versicherungsgewerbe oder auch die Chemieindustrie ein, nur gehts da im Regelfall schneller in die Endstufe! Es gibt sicherlich schlechter verdienende Gruppen, aber so, wie das hier dargestellt wird, ist das auch Unsinn!

antworten
know-it-all

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

[...]
Folgende Zulagen (in EUR) kommen aufs Bruttogehalt/Monat noch
oben drauf:

verheiratet
123,56

1 Kind, nicht verheiratet
105,67

2 Kinder, nicht verheiratet
211,34

3 Kinder, nicht verheiratet
500,68

[...]

Verstehe ich nicht. Die Kinderzulagen bekommen nur Unverheiratete? Das wäre für Beamte ja ein echter Anreiz sich nicht das Ja-Wort zu geben. Augenscheinlich ist auch der große Abstand zwischen der Zulage für 2 und 3 Kinder. Für das dritte Kind gibt es zusätzlich ja mehr Geld als für die ersten beiden zusammen. Komische Staffelung.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Danke für die konstruktiven Beiträge, die die Schere im Einkommen weiter dokumentieren.

Beim Start des Threads habe ich aber nicht ohne Grund auch die Schere "im Kopf" angesprochen - aus meinem Bekanntenkreis (Leute zwischen Ende 20 und Ende 30) treffe ich bei Lehrern auch oft auf eine Mentalität, die dem normalen (studierten, ggf. promovierten) Arbeitnehmer die Haare zu Berge stehen lassen:

"Ja, ich verdiene doch gar nicht viel - in der Wirtschaft gibt es Leute, die deutlich mehr verdienen"

"Mein Job ist so stressig, da sind 12 Wochen Ferien gerade ausreichend - trotzdem bin ich oft krank"

"Am besten mit Ende 50 in die (Früh)pension oder berufsunfähig"

"Ich verstehe gar nicht, warum manche Leute soviel arbeiten - es reicht doch auch, wenn man nur 70% arbeitet" (s. dazu auch Threaderöffnung)

an jeder dieser Aussagen mag etwas Wahres dran - sein nur wenn man sie heute einem "normalen" (s.o.) jungen Arbeitnehmer entgegenhält, kommen sie einem doch schon arg weit von der Realität entfernt vor!

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Sehr schöner Thread - vor allem wenn man ihn als 31jähriger A14 Wiwi-Beamter durchliest :)

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Beamte erhalten mehr als was du geschrieben hast. Es ist unangenehm, dass das im Internet so transparent wird. Deshalb siehst du nur die Grundbezüge, wenn du in die ganzen Institutionen reinschaust, gibt es noch extra Zuschläge.
Aber da wird eisern geschwiegen, sonst würden die in der freien Wirtschaft noch mehr durchdrehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Danke für die Zahlen... vergleicht das mal mit Bruttolohnen, die man in der freien Wirtschaft erhalten müsste, um auf die Nettolöhne der Beamten zu kommen (in Klammern steht der Jahresbetrag):

A10
2123,13 - 2726,03

Freie Wirtschaft Brutto: 3500 (42000) - 5000 (60000)

A11
2370,28 - 2967,17

Freie Wirtschaft Brutto: 4000 (48000) - 5400 (64800)

A12
2507,5 - 3199,45

Freie Wirtschaft Brutto: 4800 (57600) - 5900 (70800)

A13
2746,76 - 3464,23

Freie Wirtschaft Brutto: 5000 (60000) - 6500 (78000)

Gerade für Frauen die eine Familie gründen möchten, finde ich den Lehrerberuf besonders attraktiv. Denn man kann nach mehrjähriger Pause immer voll in den Beruf zurückkehren. Zudem ist die Bezahlung exzellent im Vergleich zu anderen Jobs (Frauen erhalten ja in der Regel etwas weniger, als Männer gleicher Qualifikation).

Die Jobsicherheit (auch bis 65 Jahren) ist unschlagbar. Man muss nur noch die richtige Schule erwischen (kein Brennpunkt!!!), vllt. noch auf dem Lande leben (sich vom Hipster-Dasein befreien) und man kann - bescheiden ausgedrückt - ein sehr erträgliches Leben führen.

Natürlich kann man weit über 60K im Jahr in der freien Wirtschaft verdienen. Aber zu welchem Preis (Familie, Freizeit)? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Im übrigen halte ich die "Leistungsgesellschaft" für den größten Schwindel unserer Zeit. Reich wird man durch Erbschaft, sehr viel Glück oder durch eine extrem hohe Sparquote... das hat selten was mit Leistung zu tun. Womöglich will auch irgendwie jeder daran glauben/festhalten, ansonsten hätte wohl niemand die Elan, morgens so früh aufzustehen und seine 60 Stunden in der Woche abzureißen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

*lol* So transparent, wie ein Beamter sind wohl wenige Leute bezahlt, alles, alles, ist auf den Cent genau in den einschlägigen Besoldungsgesetzen geregelt und dort nachzulesen, dies auch nicht erst, seit es das Internet gibt, wer lesen konnte, war schon immer klar im Vorteil, ok, rechnen muß man auch können! An den Bürotüren so mancher Behörde stehen immer noch die Amtsbezeichnungen der Mitarbeiter, die hinter der Tür sitzen, damit kann ich mir ausrechnen, was derjenige an Geld kriegt, ich muß mir nur ein Besoldungsgesetz zur Hand nehmen, das ist alles kein Geheimnis und war noch nie eines. Und dann kriegen die Leute noch Schnappatmung bei einem Nettogehalt von guten 2000 EUR, ich lach mich schlapp, ihr dürft bei mir mal vorbeikommen und ich laß euch Verdienstbescheinigungen ablegen, aber nehmt euere Herztabletten mit!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wieso, verdienst du so viel mehr? In ganzzahligen 1000er Schritten?
Oder was berechtigt dich, so zu schreiben?

Es ist in den letzten Jahren verdammt schwer geworden ordentlich zu verdienen, auch in den Konzernen. Gibt doch genug Infos und Berichte darüber, da brauchen wir das nicht ständig hier verleugnen. Ist schmerzhaft, will keiner, aber was sollen wir tun?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Junge, wir vergleichen aber nicht die Lehrergehälter von heute mit den Gehältern vonLeuten, die in den 80er Jahren bei Bank / Versicherung / DAX30 eingestiegen sind und alle möglichen Erhöhungen mitgemacht haben und sich nun ihrer Besitzstandswahrung erfreuen können.

Klar - wenn man als Angestellter 6-stellig verdient (bei angenehmen Arbeitszeiten und in nahezu unkündbarem Arbeitsverhältnis, weil schon seit 30 Jahren im Betrieb), dann kann man über den Lehrer lachen.

Du kannst mir nicht erzählen, dass Du bei Deinen Verdienstbescheinigungen regelmäßig Leute um die 25-35 Jahre siehst, die exorbitant mehr verdienen als ein Lehrer. Und diejenigen, die das tun, haben mit Sicherheit nicht um 15 Uhr Feierabend oder die Möglichkeit, mal eben auf 70% oder 50% zu reduzieren!

Vergleiche bitte den heutigen Uniabsolventen bzw. jung-Berufstätigen mit dem frisch gewordenen Lehrer. Dort ist das gespreizte Ende der Schere!

Lounge Gast schrieb:

*lol* So transparent, wie ein Beamter sind wohl wenige Leute
bezahlt, alles, alles, ist auf den Cent genau in den
einschlägigen Besoldungsgesetzen geregelt und dort
nachzulesen, dies auch nicht erst, seit es das Internet gibt,
wer lesen konnte, war schon immer klar im Vorteil, ok,
rechnen muß man auch können! An den Bürotüren so mancher
Behörde stehen immer noch die Amtsbezeichnungen der
Mitarbeiter, die hinter der Tür sitzen, damit kann ich mir
ausrechnen, was derjenige an Geld kriegt, ich muß mir nur ein
Besoldungsgesetz zur Hand nehmen, das ist alles kein
Geheimnis und war noch nie eines. Und dann kriegen die Leute
noch Schnappatmung bei einem Nettogehalt von guten 2000 EUR,
ich lach mich schlapp, ihr dürft bei mir mal vorbeikommen und
ich laß euch Verdienstbescheinigungen ablegen, aber nehmt
euere Herztabletten mit!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das ist die typische Argumentationslinie von Beamten:

"Weil es Beamte gibt, die für ihr A10/A11/A12 reichlich Verantwortung tragen müssen, haben die anderen Berufstätigen kein Recht dazu, am Beamtenstatus zu rütteln oder herumzukritisieren!"

Es geht aber nicht um den A9-Polizisten, der Nachtschichten schieben muss oder um den A12-Feuerwehrmann, der mehrere Dienststellen leitet. Es geht um Lehrer, die bei Eintritt in das Berufsleben - ohne disziplinarische Verantwortung und ohne Berufs-/Führungsverantwortung nach A13 kommen!

Lounge Gast schrieb:

Jetzt machen wir uns aber lächerlich, ich weiß ziemlich genau
um die Gehälter, die so gezahlt werden, weil ich regelmäßig
Verdienstbescheinigungen zu sehen kriege und ein Nettogehalt
von 2200/2300 und 2700/2800 EUR ist nun wirklich keine große
Sensation, wenn ein 21-jähriger Fachinformatiker bei einer
60-Mann-Klitsche seine 3000 Brutto und 1900 Netto, oder ein
35-jähriger Heizungsbauer seine 3500 Brutto + Überstunden
kriegt (sind Fälle aus der Praxis), zumal eine A12 im
Verwaltungsdienst auch schon einiges an Berufserfahrung und
meistens auch Führungsverantwortung oder ein sehr schwieriges
Sachgebiet voraussetzt, die Endstufe wird nach über 30(!)
Jahren mal erreicht, das mit dem Automatismus ist ebenfalls
falsch, Beamte werden (wer wird das in der Wirtschaft?)
regelmäßig beurteilt und hier muß in der Beurteilung
festgestellt werden, daß Vorrückungsreife besteht. In sehr
vielen Tarifwerken gibt es im Übrigen auch Erfahrungsstufen,
da fiele mir das Bank- und Versicherungsgewerbe oder auch die
Chemieindustrie ein, nur gehts da im Regelfall schneller in
die Endstufe! Es gibt sicherlich schlechter verdienende
Gruppen, aber so, wie das hier dargestellt wird, ist das auch
Unsinn!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die normale Zulage ist die Familienzulage. Wegen Kinder und der zusätzlich erforderlichen Krankenversicherung. Ansonsten gibt es kaum Zulagen. Bei Soldaten zum Beispiel für Piloten. Polizeibeamte bekommen eine Kleinigkeit, wenn sie an Leichen ran müssen. um die zu identifizieren. Total zerfetzte Unfallopfer (Autobahn) sehen manchmal als Leiche nicht so schön aus. Andere riechen oft schlecht (Wasserleiche, habe ich selbst schon riechen dürfen, absoluter worst case). Früher zur Zeit der Post gab es eine Mastbesteigungszulage. Die sind oft hoch und bei Eis und Schnee kein Zuckerschlecken. Der normale Beamte bekommt eher nichts.

Lounge Gast schrieb:

Beamte erhalten mehr als was du geschrieben hast. Es ist
unangenehm, dass das im Internet so transparent wird. Deshalb
siehst du nur die Grundbezüge, wenn du in die ganzen
Institutionen reinschaust, gibt es noch extra Zuschläge.
Aber da wird eisern geschwiegen, sonst würden die in der
freien Wirtschaft noch mehr durchdrehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Es ist schon ziemlich absurd, aber in diesem Forum tummeln sich meistens Studenten und junge Berufstätige ohne Erfahrung. Die wissen überhaupt nicht, was in der Wirtschaft wirklich verdient wird. Natürlich sind die Chancen als Wiwi nicht so toll im Vergleich zu anderen Berufen. Ein Techniker ohne Ingenieur wird da oft viel besser abschneiden. Aber dass die ausgerechnet auf die Beamten neidisch sind! Wie wäre es mit den Fluglotsen als Neidobjekt!? 120k mit Anfang 30. Früher haben diesen Job Beamte gemacht und haben nicht mal die Hälfte von dem Gehalt bekommen. Airline Piloten mit einem Gehalt, vom dem die meisten nur träumen können, vor allem als Kapitän (4.000 Euro Betriebsrente). Oder ganz einfach Angestellter bei einer ARD-Rundfunkanstalt mit einer Betriebsrente, auf die jeder Beamte neidisch wäre?

Lounge Gast schrieb:

*lol* So transparent, wie ein Beamter sind wohl wenige Leute
bezahlt, alles, alles, ist auf den Cent genau in den
einschlägigen Besoldungsgesetzen geregelt und dort
nachzulesen, dies auch nicht erst, seit es das Internet gibt,
wer lesen konnte, war schon immer klar im Vorteil, ok,
rechnen muß man auch können! An den Bürotüren so mancher
Behörde stehen immer noch die Amtsbezeichnungen der
Mitarbeiter, die hinter der Tür sitzen, damit kann ich mir
ausrechnen, was derjenige an Geld kriegt, ich muß mir nur ein
Besoldungsgesetz zur Hand nehmen, das ist alles kein
Geheimnis und war noch nie eines. Und dann kriegen die Leute
noch Schnappatmung bei einem Nettogehalt von guten 2000 EUR,
ich lach mich schlapp, ihr dürft bei mir mal vorbeikommen und
ich laß euch Verdienstbescheinigungen ablegen, aber nehmt
euere Herztabletten mit!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Mh, es gibt keine sonstigen Zulagen und halb versteckte goodies? Dass ich nicht lache:

Zulage bei der BaFin (ist ganz neu, aber nicht der Rede Wert)
Zulage bei der Bundesbank (ganz früher 30% dann sehr lange 20% jetzt ca 7 % des Bruttos)
Dann gibt es Amtszulagen im gehobenen Dienst für manche Positionen (dürfte bei Lehrern nicht der Fall sein)
Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibts ne Zulage soweit ich weiß und eine Liste über alles mögliche andere findet sich hier
http://www.der-oeffentliche-sektor.de/rund-ums-geld/bezuege-und-einkommen-im-oeffentlichen-dienst

Dazu kommen nette Sachen wie Freibeträge/Zuschläge bei der Versteuerung der Pension - die, muss man fairerweise aber sagen, bis 2040 wegfallen. http://rentensteuer.org/freibetrage/
Dann wäre für die, die sich nicht auskennen zu sagen, dass es der Beihilfe wegen natürlich eine PKV gibt, die um die pi mal Daumen um die Hälfte günstiger ist als für nicht-beamtete PKV versicherte und überhaupt: Man kann ja auch als Beamter freiwillig gesetzlich versichert bleiben. Dann wird es mit der Beihilfe schwierig, aber machbar ist das (zahlen dann eben nur hälftig die tatsächlichen Kosten bis zu einem gewissen Betrag, macht aber evtl Sinn wenn Familie da ist).
Und die Pensionshöhe würde ja schon angesprochen. Ohnehin ein geiles System. Während beim Angestellten die Rentenansprüche ja im Kern (abgesehen von x Faktoren dazwischen, Stichwort Rentenformel) immernoch das Verhältnis seines Bruttojahreseinkommens im jahr t zum Durschnittsjahreseinkommen im Jahr t als Kenngröße hat und er also am Anfang der Karriere eher wenige Rentenansprüche erwirbt, weil sein Einkommen relativ zum Durchschnittseinkommen in D "eher" (im Vgl zum Ende der Karriere) gering ist, am Ende höher und sich über die gesamte Zeit ein Mittel einstellt, wird beim Beamten einfach die zuletzt bekleidete Stufe genommen und mit einer Prozentzahl (die sich aus den vollen Dienstjahren ergibt, wobei Studium und andere Zeiten zT angerechnet werden) multipliziert. Grob (sehr sehr grob) vereinfacht gesagt: In den letzten drei Jahren war es bspw. A15/8=6136 brutto * ca 70%=4295 Euro brutto Pension. http://www.beamtenpension.de/
Davon sind erst mal ca 2.800 steuerfrei (Versorgungsfreibetrag). Ich würde sagen davon kann man leben und ohne es geprüft zu haben: Ich glaube dafür muss ein Arbeitnehmer ein aberwitziges Gehalt über eine sehr, sehr lange Zeit haben (und nicht erst am Ende oder zwischen 50 und 65). Wenn man diese Zahlungen mal als barwert nimmt, dabei bei den derzeitigen zinsen...autsch.
Oder bleiben wir beim sagen wir bayrischen Lehrer. Am Ende hat der vllt A14/Stufe 15 erreicht: 5164*70%=3614 Auch nicht schlecht.
Und ja, die PKV ist im Alter teurer, aber auch daran hat Vater Staat bei seinen Schützlingen gedacht: Im Alter ist die Beihilfe 70% statt sonst 50% und die PKV dadurch wieder günstiger.
http://www.beamtenbeihilfe.net/anspruch-auf-beihilfe/was-erstattet-die-beihilfe/ Und was macht der Selbstständige oder Gutverdiener der PKV versichert ist im Alter? Selber zahlen natürlich....

Wollte ich nur mal loswerden. Das bezieht sich nicht explizit auf Lehrer, sondern mehr grundsätzlich darauf, dass da irgendwas ziemlich verkehrt läuft meiner Ansicht nach.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

ich fände immer spannend, wer denn hier so postet oder genauer wer jeweils hinter welchem Beitrag steckt. Hört sich für mich nach vielen frustrierten Bachelor-Wiwis auf Jobsuche. Aber wie ich oben schon geschrieben habe, ist es immer die gleiche Leier in eine der beiden Richtungen. Alle Wiwis, die es dann doch in Dax30 geschafft haben, belächeln die Lehrer wegen kleinem Gehalt und wenig Aufstiegschancen "tja, hätten sie sich doch denken können. Augen auf bei der Berufswahl". Und die anderen jammern "ich hab doch extra toll Wiwi studiert [in Mannheim (tm)], warum verdient die doofe Dörte mit dem Lehramt nun doch gleich viel wie ich?".

Ich bin selbst bei Dax30, meine Freundin Lehrerin. Ihre Kollegen (zumindest ein paar die ich kenne) sind sich durchaus bewusst, dass sie gut verdienen und dass sich ihr Gehalt nicht vor unserem verstecken muss. Tatsächlich aber unterschätzen da ein paar, wie gut man bei uns auch ohne Führungsverantwortung nach einigen Jahren verdienen kann. Das würde eher den Erfahrungen des TE widersprechen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Es lohnt sich schon fast nicht mehr darauf zu antworten! Natürlich kann ein Beamter auch in der gesetzlichen Krankenversicherung Mitglied sein. Es lohnt sich nur nicht, weil er dann den doppelten Beitrag wie ein Angestellter zahlen müsste. Der Dienstherr zahlt keinen Arbeitgeberanteil, den müsste der Beamte auch selbst bezahlen. Beihilfe würde er nicht bekommen, weil er Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung wäre. Also absolut nicht sinnvoll. Den Versorgungsfreibetrag stellst Du hier so da, als wäre es ein monatlicher Betrag. Der bezieht sich aber auf ein Jahr! Was machst Du eigentlich beruflich? Bist Du etwa Unternehmensberater? Das würde einige meiner Vorurteile bzgl. dieser Berufsgruppe bestätigen!

Lounge Gast schrieb:

Mh, es gibt keine sonstigen Zulagen und halb versteckte
goodies? Dass ich nicht lache:

Zulage bei der BaFin (ist ganz neu, aber nicht der Rede Wert)
Zulage bei der Bundesbank (ganz früher 30% dann sehr lange
20% jetzt ca 7 % des Bruttos)
Dann gibt es Amtszulagen im gehobenen Dienst für manche
Positionen (dürfte bei Lehrern nicht der Fall sein)
Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
gibts ne Zulage soweit ich weiß und eine Liste über alles
mögliche andere findet sich hier
http://www.der-oeffentliche-sektor.de/rund-ums-geld/bezuege-und-einkommen-im-oeffentlichen-dienst

Dazu kommen nette Sachen wie Freibeträge/Zuschläge bei der
Versteuerung der Pension - die, muss man fairerweise aber
sagen, bis 2040 wegfallen. http://rentensteuer.org/freibetrage/
Dann wäre für die, die sich nicht auskennen zu sagen, dass es
der Beihilfe wegen natürlich eine PKV gibt, die um die pi mal
Daumen um die Hälfte günstiger ist als für nicht-beamtete PKV
versicherte und überhaupt: Man kann ja auch als Beamter
freiwillig gesetzlich versichert bleiben. Dann wird es mit
der Beihilfe schwierig, aber machbar ist das (zahlen dann
eben nur hälftig die tatsächlichen Kosten bis zu einem
gewissen Betrag, macht aber evtl Sinn wenn Familie da ist).
Und die Pensionshöhe würde ja schon angesprochen. Ohnehin ein
geiles System. Während beim Angestellten die Rentenansprüche
ja im Kern (abgesehen von x Faktoren dazwischen, Stichwort
Rentenformel) immernoch das Verhältnis seines
Bruttojahreseinkommens im jahr t zum
Durschnittsjahreseinkommen im Jahr t als Kenngröße hat und er
also am Anfang der Karriere eher wenige Rentenansprüche
erwirbt, weil sein Einkommen relativ zum
Durchschnittseinkommen in D "eher" (im Vgl zum Ende
der Karriere) gering ist, am Ende höher und sich über die
gesamte Zeit ein Mittel einstellt, wird beim Beamten einfach
die zuletzt bekleidete Stufe genommen und mit einer
Prozentzahl (die sich aus den vollen Dienstjahren ergibt,
wobei Studium und andere Zeiten zT angerechnet werden)
multipliziert. Grob (sehr sehr grob) vereinfacht gesagt: In
den letzten drei Jahren war es bspw. A15/8=6136 brutto * ca
70%=4295 Euro brutto Pension. http://www.beamtenpension.de/
Davon sind erst mal ca 2.800 steuerfrei
(Versorgungsfreibetrag). Ich würde sagen davon kann man leben
und ohne es geprüft zu haben: Ich glaube dafür muss ein
Arbeitnehmer ein aberwitziges Gehalt über eine sehr, sehr
lange Zeit haben (und nicht erst am Ende oder zwischen 50 und
65). Wenn man diese Zahlungen mal als barwert nimmt, dabei
bei den derzeitigen zinsen...autsch.
Oder bleiben wir beim sagen wir bayrischen Lehrer. Am Ende
hat der vllt A14/Stufe 15 erreicht: 5164*70%=3614 Auch nicht
schlecht.
Und ja, die PKV ist im Alter teurer, aber auch daran hat
Vater Staat bei seinen Schützlingen gedacht: Im Alter ist die
Beihilfe 70% statt sonst 50% und die PKV dadurch wieder
günstiger.
http://www.beamtenbeihilfe.net/anspruch-auf-beihilfe/was-erstattet-die-beihilfe/ Und was macht der Selbstständige oder Gutverdiener der PKV versichert ist im Alter? Selber zahlen natürlich....

Wollte ich nur mal loswerden. Das bezieht sich nicht explizit
auf Lehrer, sondern mehr grundsätzlich darauf, dass da
irgendwas ziemlich verkehrt läuft meiner Ansicht nach.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich bin derjenige, der die Nettogehälter der Beamten gepostet hat.

Ich hab die Zuschläge für Kinder für Unverheiratete angegeben, weil sich die Zulagen ja addieren würden (Zuschlag verheiratet + Zuschlag 1. Kind + ...). Verheiratete Beamte mit Kindern fahren also am besten von allen.

An die Leute mit Aussagen wie "bei uns kann man so gut verdienen" oder "ich sehe regelmäßig Verdienstbescheinigungen":

Werdet doch mal konkret!!! Nennt Zahlen, Firmen, Branchen, Qualifikationen, etc.

Die geposteten Zahlen zeigen jedenfalls, dass die Mär vom schlechtbezahlten Beamten einfach nicht stimmt. In den Medien wird das ja oft behauptet.

Fakt ist auch, dass in der Wirtschaft Gehälter von 70k p. a. und mehr möglich sind, aber bei Weitem nicht Standard sind.

Die höchsten Gehälter gibts definitiv bei Firmen mit IGM-Tarif. Die Grundgehälter dort gehen in den höchsten Stufen bis ca. 5500 ? bei 35 h. Mit Zulagen, Prämien, etc. kann man durchaus 100k p. a. erreichen. Die höchsten Tarifstufen sind aber entsprechend "exklusiv" und schwer zu erreichen und meist mit Personal-/Budget-Verantwortung verbunden, während der normale Lehrer quasi "Sachbearbeiter" ist.

Und natürlich steigt der Beamte ganz automatisch regelmäßig in höhere Erfahrungsstufen auf. Nur für den Aufstieg in höhere Besoldungsgruppen sind gute Beurteilungen, etc. nötig. S. hier:

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/stufen.html
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/ni/stufen.html

Für den Stufenaufstieg muss der Beamte keine Weiterbildungen absolvieren oder sich z. B. 2 Jahre im Ausland beweisen. Er steigt einfach so auf. In der Wirtschaft ist bei Erreichen der Zielstufe (gibts nur bei Firmen mit Tarif) erstmal Schluss. Weiterer Aufstieg ist nur bei neuen Aufgaben oder Stellenwechsel möglich.

Trotz sogenanntem Fachkräftemangel ist es heute schon sehr schwer, direkt beim Konzern einzusteigen. Dafür braucht man ein Top-Profil. Also tut nicht so, als ob man mal eben zu Siemens oder BMW gehen kann, wie in den 1960ern! Heute gibts massenhaft Dienstleister und ANÜ, wo man teilweise deutlich unter Konzern-Konditionen liegt.

Von den Zuständen im Mittelstand will ich gar nicht anfagen. Dort ist fast alles möglich, nur besser wie im Konzern ist es garantiert nie.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

S. dazu meinen Thread vom 9.9. (beginnt mit "Junge")

nur, weil es Leute bei DAX30 gibt, die soviel verdienen, heißt das nicht, dass jeder bei DAX 30 soviel verdient. Und erst recht heißt es nicht, dass jeder Arbeitnehmer soviel verdient.

Bei den Lehrern ist es aber systemisch so ausgelegt, dass ein JEDER sofort nach A13 kommt, sobald er eine feste Stelle hat.

Und bevor jetzt das Gejammere wieder anfängt mit "aber nciht jeder Lehrer hat eine feste Stelle": Dann bitte Verweis auf verlässliche Statistik der letzten 10 Jahre, dass Lehramtsanwärter keinen Job gefunden hätten innerhalb von wenigen Jahren.

Lounge Gast schrieb:

ich fände immer spannend, wer denn hier so postet oder
genauer wer jeweils hinter welchem Beitrag steckt. Hört sich
für mich nach vielen frustrierten Bachelor-Wiwis auf
Jobsuche. Aber wie ich oben schon geschrieben habe, ist es
immer die gleiche Leier in eine der beiden Richtungen. Alle
Wiwis, die es dann doch in Dax30 geschafft haben, belächeln
die Lehrer wegen kleinem Gehalt und wenig Aufstiegschancen
"tja, hätten sie sich doch denken können. Augen auf bei
der Berufswahl". Und die anderen jammern "ich hab
doch extra toll Wiwi studiert [in Mannheim (tm)], warum
verdient die doofe Dörte mit dem Lehramt nun doch gleich viel
wie ich?".

Ich bin selbst bei Dax30, meine Freundin Lehrerin. Ihre
Kollegen (zumindest ein paar die ich kenne) sind sich
durchaus bewusst, dass sie gut verdienen und dass sich ihr
Gehalt nicht vor unserem verstecken muss. Tatsächlich aber
unterschätzen da ein paar, wie gut man bei uns auch ohne
Führungsverantwortung nach einigen Jahren verdienen kann. Das
würde eher den Erfahrungen des TE widersprechen.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Zu dem Thema, dass Beamte mehr Geld bekommen, als in den Tabellen stehen: Ja, ist so.
Habe ein paar Bekannte, die z.b. als Beamte Wohnungen vom Staat bekommen, zu deutlich besseren Mietkonditionen. Viele bekommen z.b. solche Goodies.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die genannten Zulagen sind allesamt in den Anlagen zur jeweiligen Besoldungsordnung geregelt, die genannte Zulage bei der BAFin ist in einem anderen Gesetz geregelt, das kommt vor, der Fall ist aber weniger häufig. Zulagen, die nicht gesetzlich geregelt sind, gibt es dagegen nicht und jedes Gesetz durchläuft ein Gesetzgebungsverfahren, in dem auch die öffentliche Bekanntmachung eine wichtige Rolle spielt, transparenter geht?s eigentlich nicht mehr! Intransparent, richtig intransparent, sind die Gehälter in den meisten Unternehmen, da verbieten sie ja selbst in den Arbeitsverträgen den Mitarbeitern oft noch, untereinander über die Höhe ihrer Bezüge zu sprechen, selbst im Tarifbereich des öffentlichen Dienstes kommen übertarifliche Zulagen vor, die keine gesetzliche Grundlage haben und deren Existenz und Höhe man auch nirgends veröffentlicht finden wird, diese Zulagen sind selten, aber sie kommen vor, transparenter als die Beamtenbesoldung, bitte wo?
Abgesehen davon gibt es auch im Tarifbereich im öffentlichen Dienst eine Zusatzversorgung, die im kommunalen Bereich der Arbeitgeber voll und im Bereich des TV-L zu ca. 85 % der Arbeitgeber trägt, da im TVÖD eine E14 in der Endstufe auch knappe 70000 EUR im Jahr ausmacht, ist diese Zusatzversorgung auch nicht schlecht, da kommt gerade bei einem in E13/14 eingruppierten Lehrer bis zur Verrentung durchaus ein Sümmchen zusammen, das nicht wesentlich hinter der Beamtenversorgung zurücksteht.
Natürlich kann man sich freiwillig krankenversichern, dann zahlt man halt den GKV-Beitrag voll, weil der Dienstherr keinen AG-Anteil zahlt, der verweist auf den Beihilfeanspruch, der, entgegen obiger Darstellung jedoch gar nicht verwirklicht werden kann, da die GKV nach dem Vollkostenprinzip arbeitet und immer die vollen Krankheitskosten übernimmt, für einen Beihilfeanteil bleibt da kein Raum mehr, die Beihilfe kann da nicht eintreten. Das machen folglich Leute, die keine PKV kriegen, z. B. aufgrund von Vorerkrankungen, die stehen dann oftmals auch schlechter, als in einem Beschäftigtenverhältnis nach TVÖD, haben aber keine andere Wahl.
Kürzlich hatte ich übrigens die Verdienstbescheinigungen eines Ehepaares vorliegen, er Industriemeister (also kein Akademiker) bei einem Arbeitgeber der Flugzeugbaubranche, sie Grundschullehrerin mit A12, 3x dürft ihr raten, bei wem die höhere Summe auf dem Zettel stand? rüschtüsch bei ihm und zwar auch noch relativ deutlich. Lehrergehälter werden also in der Wirtschaft durchaus erreicht und übertroffen, auch netto und durchaus nicht nur von Personen mit vergleichbarer Vorbildung, von wegen utopisch und selbst von Leuten bei Konzernen kaum erreichbar?. und jetzt hab ich auch keinen Bock mehr!

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ein Ausrufezeichen reicht auch.
Ein IGM Sachbearbeiter (EG 15 BaWü) bekommt bei 40h und durchschnittlicher Leistungszulage 82 T?. Also vergleichbar zu A13/A14. Aufstieg in EG16 oder höher ist aber deutlich einfacher als als Lehrer (Rektor werden?), dafür andere Nachteile. Also eigentlich fair und kein Grund für Zornanfàlle.

Lounge Gast schrieb:

Werdet doch mal konkret!!! Nennt Zahlen, Firmen, Branchen,
Qualifikationen, etc.

Die höchsten Gehälter gibts definitiv bei Firmen mit
IGM-Tarif. Die Grundgehälter dort gehen in den höchsten
Stufen bis ca. 5500 ? bei 35 h. Mit Zulagen, Prämien, etc.
kann man durchaus 100k p. a. erreichen. Die höchsten
Tarifstufen sind aber entsprechend "exklusiv" und
schwer zu erreichen und meist mit
Personal-/Budget-Verantwortung verbunden, während der normale
Lehrer quasi "Sachbearbeiter" ist.

Und natürlich steigt der Beamte ganz automatisch regelmäßig
in höhere Erfahrungsstufen auf. Nur für den Aufstieg in
höhere Besoldungsgruppen sind gute Beurteilungen, etc. nötig.
S. hier:

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/stufen.html
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/ni/stufen.html

Für den Stufenaufstieg muss der Beamte keine Weiterbildungen
absolvieren oder sich z. B. 2 Jahre im Ausland beweisen. Er
steigt einfach so auf. In der Wirtschaft ist bei Erreichen
der Zielstufe (gibts nur bei Firmen mit Tarif) erstmal
Schluss. Weiterer Aufstieg ist nur bei neuen Aufgaben oder
Stellenwechsel möglich.

Trotz sogenanntem Fachkräftemangel ist es heute schon sehr
schwer, direkt beim Konzern einzusteigen. Dafür braucht man
ein Top-Profil. Also tut nicht so, als ob man mal eben zu
Siemens oder BMW gehen kann, wie in den 1960ern! Heute gibts
massenhaft Dienstleister und ANÜ, wo man teilweise deutlich
unter Konzern-Konditionen liegt.

Von den Zuständen im Mittelstand will ich gar nicht anfagen.
Dort ist fast alles möglich, nur besser wie im Konzern ist es
garantiert nie.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Werdet doch mal konkret!!!

Es wurde schon konkret vorgerechnet, dass man bei einem großen Konzern (wo 9 von 10 niemals hinkommen werden - nicht umsonst werben z.B. Automobilunternehmen, dass für jede Stelle die sie schaffen 10 bei den Zulieferern und Dienstleistern entstehen) ca vergleichbar verdient wie ein Gymnasiallehrer / Berufsschullehrer.
Beide Stellen sind aber Eierschaukeln ohne iwelche echte Verantwortung (brauchen jetzt nicht wieder Leute mit Horrorgeschichten kommen - es gibt KEINE Konsequenz wenn man als Beamter oder Konzernbeamter NULL Leistung erbringt. Deutschland ist KEINE Leistungsgesellschaft - was man auf der Arbeit leistet ist komplett irrelevant - das Einzige was entscheidend ist, ist welcher Arbeitgeber oben auf dem Gehaltszettel steht (Sprich Beamter im ÖD (noch besser EU) oder Beamter in der Privatwirtschaft ala VW, BMW, Siemens). Das wollen halt viele Absolventen / Studenten / Berufseinsteiger nicht einsehen (und es wird auch immer wieder geschickt verschleiert) - aber sobald man da seinen Vertrag unterschrieben hat / verbeamtet wurde ist man unantastbar, unkündbar und hat garantiert mit die besten Gehälter die man als Angestellter in Deutschland je erhalten wird und das ein Berufsleben lang (d.h. mit 23 unterzeichnet - ob durch Glück, Können, Vitamin B oder was auch immer ist egal) und 40+ Jahre Berufsleben die besten Konditionen sind garantiert - sofern man nicht kriminell gegenüber dem Arbeitgeber wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Die "Beamtenwohnsiedlungen" sind fast alle in den 50er und 60er Jahren nach den Standards des sozialen Wohnungsbaus gebaut worden. 3 Zimmer Wohnungen mit 60 bis 75 qm in einfachster Ausstattung. Ich bin selbst in einer solchen Beamtenwohnsiedlung aufgewachsen. Jeder, der es sich nur irgendwie leisten konnte ist da weggezogen und hat sich am freien Markt eine Wohnung gesucht. Ich auch. Es handelt sich übrigens um eine ziemlich teure Landeshazuptstadt.

Lounge Gast schrieb:

Zu dem Thema, dass Beamte mehr Geld bekommen, als in den
Tabellen stehen: Ja, ist so.
Habe ein paar Bekannte, die z.b. als Beamte Wohnungen vom
Staat bekommen, zu deutlich besseren Mietkonditionen. Viele
bekommen z.b. solche Goodies.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Sachbearbeiter werden niemals mit EG15 in BW eingestellt..
Saublödes Geschwätz!

EG15 gibts nur mit sehr viel Verantwortung. Viele Ingenieursstellen sind EG13-14.. BWL Stellen dann wohl eher EG12

Lounge Gast schrieb:

Ein Ausrufezeichen reicht auch.
Ein IGM Sachbearbeiter (EG 15 BaWü) bekommt bei 40h und
durchschnittlicher Leistungszulage 82 T?. Also vergleichbar
zu A13/A14. Aufstieg in EG16 oder höher ist aber deutlich
einfacher als als Lehrer (Rektor werden?), dafür andere
Nachteile. Also eigentlich fair und kein Grund für Zornanfàlle.

Lounge Gast schrieb:

Werdet doch mal konkret!!! Nennt Zahlen, Firmen, Branchen,
Qualifikationen, etc.

Die höchsten Gehälter gibts definitiv bei Firmen mit
IGM-Tarif. Die Grundgehälter dort gehen in den höchsten
Stufen bis ca. 5500 ? bei 35 h. Mit Zulagen, Prämien, etc.
kann man durchaus 100k p. a. erreichen. Die höchsten
Tarifstufen sind aber entsprechend "exklusiv"
und
schwer zu erreichen und meist mit
Personal-/Budget-Verantwortung verbunden, während der
normale
Lehrer quasi "Sachbearbeiter" ist.

Und natürlich steigt der Beamte ganz automatisch
regelmäßig
in höhere Erfahrungsstufen auf. Nur für den Aufstieg in
höhere Besoldungsgruppen sind gute Beurteilungen, etc.
nötig.
S. hier:

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/stufen.html
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/ni/stufen.html

Für den Stufenaufstieg muss der Beamte keine
Weiterbildungen
absolvieren oder sich z. B. 2 Jahre im Ausland beweisen.
Er
steigt einfach so auf. In der Wirtschaft ist bei Erreichen
der Zielstufe (gibts nur bei Firmen mit Tarif) erstmal
Schluss. Weiterer Aufstieg ist nur bei neuen Aufgaben oder
Stellenwechsel möglich.

Trotz sogenanntem Fachkräftemangel ist es heute schon sehr
schwer, direkt beim Konzern einzusteigen. Dafür braucht
man
ein Top-Profil. Also tut nicht so, als ob man mal eben zu
Siemens oder BMW gehen kann, wie in den 1960ern! Heute
gibts
massenhaft Dienstleister und ANÜ, wo man teilweise
deutlich
unter Konzern-Konditionen liegt.

Von den Zuständen im Mittelstand will ich gar nicht
anfagen.
Dort ist fast alles möglich, nur besser wie im Konzern
ist es
garantiert nie.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Der Vergleich bezieht sich nicht auf Berufsanfänger, sondern auf langjährig erfahrene Berufstätige. Als Gymnasiallehrer wird man nach 2 Jahren Referendariat mit A13 eingestellt, dann braucht man noch sehr viele Berufsjahre, um in der Endstufe A14 auf ein Nettogehalt zu kommen, was mit EG15 vergleichbar wäre. Vermutlich ungefähr 20 bis 25 Jahre. Schafft man eigentlich trotzdem nicht. Für netto auch immer die Krankenkasse abziehen!

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wenn du keine Ahnung hast, lass es einfach sein. Zumindest für den Ingenieurbereich weiß ich sicher, dass EG 15 absolut üblich ist für Absolventen (als Zielstufe versteht sich, also Eingruppierung der Stelle; Einstiegsgehalt liegt dann eher bei EG 13). Nach Promotion oder mit etwas Berufserfahrung sogar EG 16 für "Sachbearbeiterstellen", also ohne Führungsverantwortung.

Selbst EG14 (wenn du jetzt behauptest BWL wäre eine Stufe weniger) wäre 78k Euro, das Argument bleibt also weiterhin gültig. Zumal im Moment mit vielen Fächern eine Beamtenstelle schwieriger zu erreichen ist als eine Stelle im Konzern.

Lounge Gast schrieb:

Sachbearbeiter werden niemals mit EG15 in BW eingestellt..
Saublödes Geschwätz!

EG15 gibts nur mit sehr viel Verantwortung. Viele
Ingenieursstellen sind EG13-14.. BWL Stellen dann wohl eher
EG12

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich war selbst Praktikant, Diplomand und Werkstudent bei Bosch in Feuerbach, konnte dann leider wegen Einstellungsstop (Solar-Bereichs-Abwicklung) nicht anfangen, hatte aber Zugriff auf die interne Stellenbörse. Für Ingenieur je nach Bereich ist EG15/16 absolut Standard, EG17 gibt es für absolute Spezialisten (und vermutlich lang gediente EG16er), Team/Gruppenleiter sind bereits AT. Wird bei anderen Firmen (Porsche, Mahle, etc) auch nicht anders sein.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Das ist hier eigentlich ja ein Wiwi-Forum. Natürlich verdienen Ingenieure mehr als Wiwis. Wenn es hier um EG-Einstufungen geht, sollte man aber eher von den niedrigeren Stufen für BWLer ausgehen. Sogar im Beamtenbreich ist es so: Diplom-Betriebswirt(FH) A9, Diplom-Ingenieur(FH) A10 Aber erst nach einer Anwärterausbildung.

Lounge Gast schrieb:

Ich war selbst Praktikant, Diplomand und Werkstudent bei
Bosch in Feuerbach, konnte dann leider wegen Einstellungsstop
(Solar-Bereichs-Abwicklung) nicht anfangen, hatte aber
Zugriff auf die interne Stellenbörse. Für Ingenieur je nach
Bereich ist EG15/16 absolut Standard, EG17 gibt es für
absolute Spezialisten (und vermutlich lang gediente EG16er),
Team/Gruppenleiter sind bereits AT. Wird bei anderen Firmen
(Porsche, Mahle, etc) auch nicht anders sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Wird bei anderen Firmen (Porsche, Mahle, etc) auch nicht anders sein."

IG Südwestmetall bei mir im Betrieb, Einstieg als Sachbearbeiter je nach Stelle EG10 - EG12, Spezialisten EG14, Teamleiter unterste Stufe EG14, AT nur bei ganz spezialisierten Stellen und Managern.
EG17 wird gar nicht vergeben, EG16 kenne ich auch keinen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

danke für diese Klarstellung!

Als Berufseinsteiger bzw. leicht berufserfahrener kommt man an die Lehrerpfründe einfach nicht ran.

Basta.

Lounge Gast schrieb:

"Wird bei anderen Firmen (Porsche, Mahle, etc) auch
nicht anders sein."

IG Südwestmetall bei mir im Betrieb, Einstieg als
Sachbearbeiter je nach Stelle EG10 - EG12, Spezialisten EG14,
Teamleiter unterste Stufe EG14, AT nur bei ganz
spezialisierten Stellen und Managern.
EG17 wird gar nicht vergeben, EG16 kenne ich auch keinen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Unsinn. Du hast Dir nur das falsche Studienfach ausgesucht! Ausgerechnet eines, wo man dünne Bretter bohren kann und was deshalb so viele studieren. Dann darf man sich hinterher aber auch nicht beschweren! Weshalb bist Du nicht Chirurg geworden, um viel Geld zu verdienen?

Lounge Gast schrieb:

danke für diese Klarstellung!

Als Berufseinsteiger bzw. leicht berufserfahrener kommt man
an die Lehrerpfründe einfach nicht ran.

Basta.

Lounge Gast schrieb:

"Wird bei anderen Firmen (Porsche, Mahle, etc) auch
nicht anders sein."

IG Südwestmetall bei mir im Betrieb, Einstieg als
Sachbearbeiter je nach Stelle EG10 - EG12, Spezialisten
EG14,
Teamleiter unterste Stufe EG14, AT nur bei ganz
spezialisierten Stellen und Managern.
EG17 wird gar nicht vergeben, EG16 kenne ich auch keinen.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Es kommt auf die Firma an.
Ich war bei Daimler (Ba-Wü) Praktikant und hab über einen Dienstleister da gearbeitet. Hab also ganz guten Einblick gehabt..

BWLer Stellen liegen zwischen EG12 und EG14.
Techniker/Ingenieurstellen meist zwischen EG13 und EG15.

Teamleiter sind fast immer AT, selten EG17. Speziallisten (z.B. mit Promotion) bekommen EG16/EG17.

ABER: Ist man bei einer Tochter, z.B. EvoBus, dann sind alle Tätigkeiten automatisch eine Tarifgruppe niedriger angesetzt.

Krass finde ich, dass man als Ingenieur im Staatsdienst nur A10 hat, während Lehrer A12-A14 haben.
Freunde von mir haben ein 3 jähriges FH "Studium" gemacht zum Diplom Verwaltungswirt bzw. Diplom Finanzwirt. "Studium" da sie nicht mal eine Abschlussarbeit schreiben mussten. Und dieser Abschluss ersetzt nicht mal Abitur.
(Wenn man z.B. nur Fachabi hat und ein FH Abschluss macht, dann darf man an Unis alle Studiengänge welche Abitur erfordern studieren wie z.B. Medizin. Das gilt aber nicht für Kunsthochschulabschlüsse sowie Abschlüsse von Hochschulen für öffentliche Verwaltung). Jedenfalls haben die nach Ihren 3 Jährigen Studiengängen A11 Besoldung.

Und als Ing, wenn auch nur FH, wird man mit A10 "abgespeist"? Krass..

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Der Ing. bekommt mit seinem FH-Abschluss allein keine A10. Er muss dafür noch eine Beamtenausbildung machen. die dauert zwar nur ungefähr ein Jahr, aber immerhin. Ohne das nur Angestellter, netto weniger als A10.

Lounge Gast schrieb:

Es kommt auf die Firma an.
Ich war bei Daimler (Ba-Wü) Praktikant und hab über einen
Dienstleister da gearbeitet. Hab also ganz guten Einblick
gehabt..

BWLer Stellen liegen zwischen EG12 und EG14.
Techniker/Ingenieurstellen meist zwischen EG13 und EG15.

Teamleiter sind fast immer AT, selten EG17. Speziallisten
(z.B. mit Promotion) bekommen EG16/EG17.

ABER: Ist man bei einer Tochter, z.B. EvoBus, dann sind alle
Tätigkeiten automatisch eine Tarifgruppe niedriger angesetzt.

Krass finde ich, dass man als Ingenieur im Staatsdienst nur
A10 hat, während Lehrer A12-A14 haben.
Freunde von mir haben ein 3 jähriges FH "Studium"
gemacht zum Diplom Verwaltungswirt bzw. Diplom Finanzwirt.
"Studium" da sie nicht mal eine Abschlussarbeit
schreiben mussten. Und dieser Abschluss ersetzt nicht mal
Abitur.
(Wenn man z.B. nur Fachabi hat und ein FH Abschluss macht,
dann darf man an Unis alle Studiengänge welche Abitur
erfordern studieren wie z.B. Medizin. Das gilt aber nicht für
Kunsthochschulabschlüsse sowie Abschlüsse von Hochschulen für
öffentliche Verwaltung). Jedenfalls haben die nach Ihren 3
Jährigen Studiengängen A11 Besoldung.

Und als Ing, wenn auch nur FH, wird man mit A10
"abgespeist"? Krass..

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich bin Wing und arbeite in einem Konzern mit IGM Bindung. Ich bin anfang 30 und verdiene schon deutlich mehr als es ein Lehrer mit A14 kurz vor der Pension jemals tun wird. Aber: Normalo Absolvent, insbesondere im BWL Bereich, kommt da so leicht nicht ran und so jemand wäre mit A13 zum Einstieg als Lehrer erheblich besser gefahren. Selbst bei Ingenieuren ist eine Karriere so wie es hier dargestellt wird, nicht selbstverständlich. Ich als Wing habe viel mit externen Ingenieuren zu tun und da jammern viele, man hätte lieber BWL oder zumindest Wing studieren sollen, dann müsste man heute nicht beim Ingenieurdienstleister arbeiten. Dort landen heute viele Ingenieure die kein besonderes Profil oder keine super Kontakte haben.

Auf Einsteigerstellen bekommen wir 3 stellige Bewerberzahlen. Zumal wir immer weniger externe EInsteiger einstellen, sondern lieber duale Studenten übernehmen oder Leute einstellen, die bei uns zuvor lange Werkstudent und/oder Praktikant waren. Jemand der bei uns noch nicht mal ein 8 Wochen Praktikum gemacht hat, ist fast chancenlos, auch als Ingenieur, außer er kommt mit Top Referenzen daher, die kaum ein Einsteiger bringen kann, sonst wäre er ja kein Einsteiger mehr. Ausnahmen sind z.B. Leute mit Promotion, die dabei an einem Industrieprojekt gearbeitet haben, mit nachweislichem Projekterfolg. Eine "Professoren Referenz" die sehr oft aus Gefälligkeit erstellt werden, ist bei uns "ganz nett" führt aber nicht zur Einstellung.

In Kurzform: Standard Ing. Master Absolvent der beim Dienstleister anfängt wäre mit Berufsschullehramt und A13 zum Einstieg, später A14 ohne besondere Leistung, in den meisten Fällen erheblich besser gefahren, bzw. würde besser fahren. Die 1-2 Jahre Ref. machen da nicht viel aus, dafür ist die Altersvorsorge erheblich besser + Unkündbarkeit als Beamter.

Besser als der A13-A14 Lehrer ist heute nur noch dran, wer zumindest in den oberen Sachbearbeiter ERA Stufen (die kurz vor AT sind) gelandet ist oder darüber. Auch insbesondere wegen der Altersvorsorge.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Hallo zusammen,

meine Freundin (Personalabteilung) und ich (IT) arbeien beide in einem IG-Metall Unternehmen in BaWü (Mittelstand, Elektro Branche). Daher kenne ich die Gehaltsstrukturen bei uns ganz gut.

Eingestellt werden Absolventen i.d.R. mit EG11. Nach einem Jahr hat so ziemlich jeder seine 15% Zulage.

EG17 Stellen gibt es in der Tat nur ganz selten, vorher wird man eher ATler (tschüss 35h Stunden Woche...).

Allerdings haben wir ziemlich viele Leute (egal ob Ing. oder BWLer), die auf EG13-15 bzw. ein bisschen seltener EG16 sind.

Wenn es so weiter geht, wie geplant, werde ich wohl in absehbarer Zeit auf eine AT Stelle wechseln und meine Freundin (bis dahin wohl Frau) um den geplanten Nachwuchs kümmern. Damit lässt es sich dann auch ganz gut leben.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Normalo-Lehramtler geht halt nicht zum Ingenieurdienstleister sondern wird auf E13 befristet angestellt und ist im Sommer 6 Wochen arbeitslos (und bekommt dann bestenfalls Hartz4, für ALG 1 hat er zu kurz eingezahlt). Wer ist besser dran? Ich bin mir da nicht so sicher...

An den ITler: was hast du anders gemacht, wenn viel in EG13-15 bleiben und du in jungen Jahren schon AT?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Es gibt nicht wenige, die garnicht aus dem Tarif raus wollen. Die möchten lieber eine 35h Woche mit überstundenausgleich usw.

Ich arbeite Hand in Hand mit einem unserer (internationalen) Projektleiter zusammen, der in Zukunft etwas zurück treten möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn ablöse, ist nicht sehr gering (aber natürlich nicht 100%ig).

Viele gewöhnen sich an den geregelten (gemütlichen) Arbeitsalltag in so einer Firma. Ich habe in der IT-Beratung angefangen und kenne daher auch andere Arbeitszeiten.

Auf der einen Seite haben sie ja schon recht...mit 50 - 70k und einer 35h Woche lässt es sich schon gut leben.

Lounge Gast schrieb:

An den ITler: was hast du anders gemacht, wenn viel in
EG13-15 bleiben und du in jungen Jahren schon AT?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Du verdienst also mit Anfang 30 weit über ca. 4200? Netto pro Monat?! (Ich betrachte hier A14 in der Endstufe mit Zuschlag für Frau und Kinder)
Falls ja, ist das wirklich ein Einzelfall.

Ich denke vielmehr, dass Du das A14 Brutto laut Tabelle mit deinem Brutto verglichen hast. Beamten bezahlen viel weniger Abgaben und deshalb muss in der freien Wirtschaft fürs gleiche Netto weit mehr verdient werden.

Und wie Du schon sagst, ist sowas eher die Ausnahme.
Ich kenne einige Absolventen verschiedener Studiengänge (Wiwi, Ing., Info, Wing....). Von denen ist der Großteil wie schon gesagt weder in den Großunternehmen noch in sonstwie Tarifgebundenen Unternehmen untergekommen. Die meisten landen im Mittelstand oder beim Dienstleister wo es oft nichtmal einen richtigen Tarif bzw. falls doch weit schlechter als Metall oder Chemietarif gibt. Und das sind alles keine Trantüten, sondern meist Leute mit überdurcschnittlichem Abschluss...

Durch Outsourcing und Verlagerung von ehemaligen Tarifjobs hin zu Dienstleistern und der Tatsache, dass allgemein die meisten Leute im Mittelstand arbeiten, ist für den Durchschnittsabsolventen ein solches Gehalt unerreichbar. Auch wenn jeder Student von sich denkt, dass es bei ihm klappt ;)

Lounge Gast schrieb:

Ich bin Wing und arbeite in einem Konzern mit IGM Bindung.
Ich bin anfang 30 und verdiene schon deutlich mehr als es ein
Lehrer mit A14 kurz vor der Pension jemals tun wird.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lehramt ist eine Zweiklassengesellschaft. Wer ein "Mangelfach" hat und verbeamtet wird bekommt seine 2.500 netto und hat irgendwann verheiratet mit 2 Kindern seine 4.000 netto.

Es gibt aber auch die andere Seite, die nach dem Ref nur befristete Verträge als Elternzeit, Krankheitsvertretung etc. bekommen. Die sind teilweise nur Monate und ein Schuljahr lang. Da gibt es dann EG13, zwischendurch auch mal 1-2 Monate ALG I oder II. Und man muss teilweise weit fahren oder umziehen, wenn die neue Anstellung in einer anderen Stadt ist.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

@ Wing aus dem IGM-Konzern

Nette Story, aber unglaubwürdig!

Ein A14-Beamter (Stkl. 1) verdient in der letzten Stufe rund 3.700 EUR netto/Monat. Wenn du "deutlich mehr" hast, liegst du also bei >85k p. a. (Stkl. 1)

Der IGM-Tarif geht selbst mit 40 h Vertrag und 14 % Leistungszulage "nur" bis rund 92k p. a. (BaWü). Dann reden wir aber von der höchsten Tarifstufe, die nur ganz selten erreicht wird. Vorher wird man eher AT´ler. Und das schafft kaum jemand mit Anfang 30.

Fakt ist, dass Beamte im g. D. bzw. im h. D. gut bis sehr gut verdienen. Die Job-Sicherheit ist auch ein großes Plus, da in der freien Wirtschaft nichts mehr "sicher" ist. Stichwort Kodak oder Nokia.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Habe das gerade mal in einen Rechner eingegeben. Da fehlt noch die Krankenversicherung. Die dürfte etwa bei 600-800 EUR liegen (sobald man Stufe 8 erreicht hat und damit um die 50 Jahre alt ist), davon 50% Beihilfe, also bleiben netto etwa 3.300 bis 3.400 EUR. Ich habe mit Mitte 20, einem 40h-Job und einem kleinen passiven Nebenbei-Business übrigens einiges mehr. Finde die Zahl also nicht gerade beeindruckend. Wenn ich auf dieses Gehalt erst noch bis etwa 50 hinarbeiten müsste, puuuh...

Außerdem erreicht man die Endstufe (8) von A14 frühestens nach 23 Jahren! Also etwa im Alter von 50!

Lounge Gast schrieb:

@ Wing aus dem IGM-Konzern

Nette Story, aber unglaubwürdig!

Ein A14-Beamter (Stkl. 1) verdient in der letzten Stufe rund
3.700 EUR netto/Monat. Wenn du "deutlich mehr"
hast, liegst du also bei >85k p. a. (Stkl. 1)

Der IGM-Tarif geht selbst mit 40 h Vertrag und 14 %
Leistungszulage "nur" bis rund 92k p. a. (BaWü).
Dann reden wir aber von der höchsten Tarifstufe, die nur ganz
selten erreicht wird. Vorher wird man eher AT´ler. Und das
schafft kaum jemand mit Anfang 30.

Fakt ist, dass Beamte im g. D. bzw. im h. D. gut bis sehr gut
verdienen. Die Job-Sicherheit ist auch ein großes Plus, da in
der freien Wirtschaft nichts mehr "sicher" ist.
Stichwort Kodak oder Nokia.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Die dürfte etwa bei 600-800 EUR liegen"
Beitrag für meinen Stiefvater 63 Jahre ist 230 Euro im Monat - dafür auch Chefarztzimmer und Wartezeiten von 1-5 Tagen auf einen Arzttermin inkl. Behandlung mit allem drum und dran.

4700 Euro Netto Gehalt als Lehrer. 11 Wochen Urlaub im Jahr. Pension von 72.x% vom letzten Gehalt (~ 3600 Euro NETTO!!!!! Pension - ab dann übernimmt der Staat auch 70% von den Beiträgen, sodass der Beitrag nicht steigt. Und das ohne jemals nur 1 Cent selber vorzusorgen oder sich Gedanken machen zu müssen)
"kleinen passiven Nebenbei-Business"

Kann ein Lehrer auch machen - entgegen landläufiger Meinung ist dies NICHT verboten - man muss sich das nur genehmigen lassen die Reglungen sind dabei ähnlich wie Nebentätigkeiten bei normalen Arbeitgebern (da geht auch nicht einfach so alles - ausser man bescheisst seinen Arbeitgeber)
Klar ist es möglich in der freien Wirtschaft mehr zu verdienen. Nur ist das eben überhaupt nicht die Norm (Man höre und staune aber ein ehemaliger Englischlehrer aus China hat jetzt 24 Milliarden - solche Aussagen sind wertlos, man muss abschätzen wieviel ein normaler studierter Ingi, BWLer etc verglichen mit einem Lehrer verdient und wie hoch die Chance ist, dass er diese gutbezahlten Stellen in der Wirtschaft bekommt). Dazu: DAX Konzerne (== gutbezahlte Jobs, vereinfachend angenommen damit wir eine Schätzung erstellen können) beschäftigen 5% der Arbeitnehmer in Deutschland (ca 2Millionen) rechnet man noch dieselbe Anzahl an nicht DAX Konzernjobs dazu (Schätzung) macht das 4 Millionen gutbezahlte Jobs davon sind aber vmtl nur 30% für Akademiker (Bandarbeiter bei VW sind auch gutbezahlt - für uns aber uninteressant).

Das macht also so 1.2 Millionen gutbezahlte Akademikerjobs in Dtl in der freien Wirtschaft aus. Bei einer angenommenen Quote von 25% (2000 war sie laut Wikipedia bei 17%, man merke in DAX konzernen wurde 30% im Schnitt angenommen d.h. höher als in Dtl was sinnvoll ist) Akademikern in Dtl. und wenn man diese Zahl einfach 1zu1 auf die 42 Millionen Erwerbstätige überträgt (dies ist nicht korrekt - da Akademiker seltener Arbeitslos sind - der Unterschied ist aber nicht gewaltig) kommt man auf ca 10 Millionen arbeitende Akademiker in Deutschland.

Davon ca 1 Million verbeamtete Akademiker abziehen macht 9 Millionen.
9 Millionen zu 1.2 Millionen gutbezahlten Jobs ala IG Metall / DAX und co. Quote unter 15%.
Vergleich Lehrer ca zu 80% verbeamtet ( http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/beamtenstatus-und-gehalt-ob-es-sich-lohnt-lehrer-zu-werden-a-877467.html ).
D.h. während fast jeder Lehrer auf den Stufen A13 - A15 ist (und Lehrer stellen mit WEITEM Abstand den Grossteil der Beamten des höheren Dienstes dar), ist nur ein kleiner Anteil der Akademiker (ca 1/6) in gutbezahlten Akademikerjobs ala IG Metall /DAX die in den vorherhigen Beiträgen mit den Lehreren verglichen wurden und werden. D.h. 1/6 der Akademiker verdient vergleichsweise genausogut (man MUSS die Pension auch einfach mal berücksichtigen...) bzw ein Anteil der 1.2 Millionen evtl auch besser als Lehrer.

Wenn man von den auf Dtl zukommenden massiven Pensionskosten redet - dann redet man in Wirklichkeit von Lehrern.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

... naja, wenn die Zahlen mal stimmen. Jetzt wird doch etwas überzogen mit dem Gehalt.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"... naja, wenn die Zahlen mal stimmen. Jetzt wird doch etwas überzogen mit dem Gehalt. "

Ich wollte es auch nicht glauben, ich habe die Gehaltsabrechnung aber gesehen und sie deckt sich wirklich fast identisch mit dem Rechner des öffentlichen Dienstes (kann sie nicht mehr einsehen es war hochgerundet von 46xx Euro). Gib es einfach ein - Stkl3 höchste stufe in A15 ohne Kirchensteuer in Niedersachsen (nach seiner Aussage sind ALLE Lehrer auf dem Gymnasium bei ihm die Ü50 sind in A15, mit Ausnahme vom Rektor). Du kommst auf 4670 Netto. Nimm das Bruttogehalt und multiplizier es mit 0.72 und berechne ein neues Netto, dann erhälst du die Zahlen. Das ist keine Fantasie - genausowenig wie die Pension. Um auf eine solche Versorgung als normaler Arbeiter zu kommen (auch im Alter) muss man ein Gehalt jenseits der 100k haben.

Zusätzlich kommt noch hinzu, dass dieses Gehalt nicht in einer Großstadt ist wie München , Stuttgart oä sondern in einer 50.000 Einwohner Stadt.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Lounge Gast schrieb:

"Die dürfte etwa bei 600-800 EUR liegen"
Beitrag für meinen Stiefvater 63 Jahre ist 230 Euro im Monat

  • dafür auch Chefarztzimmer und Wartezeiten von 1-5 Tagen auf
    einen Arzttermin inkl. Behandlung mit allem drum und dran.

Da hat dich aber einer auf den Arm genommen. Sorry, aber das bekommst du nicht bei bester Gesundheit und mit maximaler Selbstbeteiligung sowie Leistungen auf dem Mindest-Niveau. Ist einfach gelogen.

4700 Euro Netto Gehalt als Lehrer. 11 Wochen Urlaub im Jahr.

11 Wochen Urlaub? Du kennst keine Lehrer.

Und wieso ist jetzt das Gehalt auf einmal 1000 EUR höher? Wovon reden wir? Von A16? A14 Bundesbesoldung war in der Endstufe nach 23 Jahren bei 3.700 EUR abzüglich 300-400 EUR PKV. Nicht jeder Lehrer wird verbeamtet, nicht jeder steigt in A14 auf und nicht jeder erreicht die Endstufe. Und nicht in jedem Bundesland wird soviel verdient, wie in der Bundesbesoldungstabelle. Gibt auch Bundesländer, welche prinzipiell nicht verbeamten.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Und wieso ist jetzt das Gehalt auf einmal 1000 EUR höher?"

Ich habe vorher nie was gepostet. Es geht um eine A15 stelle letzte Stufe Niedersachsen. Gib doch einfach die Daten ein....

"Nicht jeder Lehrer wird verbeamtet, nicht jeder steigt in A14 auf und nicht jeder erreicht die Endstufe."

Das ist aber genau der ENTSCHEIDENDE Punkt. Laut dem Spiegel Artikel sind ca 80% der Lehrer verbeamtet - d.h. es ist eher die Ausnahme nicht verbeamtet zu sein. Und jeder Lehrer der nicht an Grundschule ist und verbeamtet ist, ist in Stufe A13-A15. Das ist die MEHRHEIT.
Bei den Akademikern die in der Wirtschaft sind, sind nach dem vorherigen Überschlagen ca 20% den gutbezahlten Jobs - das ist die AUSNAHME / MINDERHEIT (Die Zahlen zu den Jobs der Akademiker waren eine grobe Schätzung - wer Lust und Zeit hat kann dass selber neu / besser machen).

Selbst wenn man die Zahlen ändern würde - so werden hier immer Äpfel mit Birnen verglichen. Die Mehrheit der verbeamteten Lehrer gegen die weite Minderheit der Leute in IGMetall oder DAX Konzernen.
Lehrer gehören vom Verdienst ganz klar in die Minderheitengruppe wie es auch IGMetall oder Konzernleute sind - die Gehaltstabellen und auch Einstufungen sind öffentlich einsehbar. Genauso wie für IG Metall Mitarbeiter auch - die Tabellen sind alle online drin direkt von den Gewerkschaften / Bund. IG Metall bei 40h Woche in Bayern höchste Stufe und Altersklasse EG12B macht mit Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld und 14% Leistungszulage 88,7k Euro. Das ist Netto dasselbe wie der A15 Lehrer - der muss noch Krankenkasse Zahlen hat aber defür auch die 3.7k Netto Pension für die ein Angestellter von seinem Netto auch zur Seite legen müsste. Und wenn du glaubst das es die Regel ist, dass studierte in IG Metall Tarifen Übertariflich sind (d.h. mit Abstandsgebot nochmal 30% drauf auf die 88.7k macht 115k dann sei es halt so...).

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Geil, diese Einwände wie "nicht jeder Lehrer erreicht die Endstufe" -> dann hat er also die Stufe vor der Endstufe und somit 80 Euro weniger im Monat - das ändert doch nichts an der grundsätzlichen Aussage!

Das erinnert mich an eine Internetseite, die ich mal gesehen habe (leider keinen Link dazu). Dort wurde eine Gegenüberstellung der Systeme "Beamter" und "Angestellter" gemacht, gesponsort von einer Beamtenvereinigung zur Widerlegung von Vorurteilen.

Darin waren Aussagen zu lesen wie
"Ein Vorurteil besteht darin, dass ein Pensionär nach 40 Dienstjahren 70% seines letzten Gehaltes bezieht. Das ist falsch, denn nach 40 Dienstjahren sind es 71,25%"

Groteskerweise wird mit solchen Aussagen natürlich nichts entrkäftet, sondern ein nicht unberechtigter Neid noch weiter angefacht.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Noch einmal grundsätzlich zur Diskussion (hier der TE):

es geht um zwei Dinge, die getrennt voneinander zu betrachten sind.

Zum einen um das Gehalt, welches bei Lehrern SYSTEMATISCH AB BERUFSEINSTIEG in Regionen liegt, die in der "freien Wirtschaft" nicht vorkommen.
Mir ist völlig klar, dass es EINZELFÄLLE gibt, in denen jemand nach 2 Jahren BE 4000 Euro netto verdient und somit mehr als ein Lehrer. Der Normalfall ist das aber nicht.
Ebenso die Diskussion zur Heiligen Metallindustrie - seid euch bitte bewusst, dass ihr an einem der Fleischtröge sitzt (s. dazu separater Thread) - selbst der Eggsperde weiter oben räumt ja ein, dass das bei Zulieferern schon wieder ganz anders aussieht.

Der andere Punkt ist davon getrennt zu betrachten. Wenn jemand nun in der "freien Wirtschaft" auf einer Position ist, auf der er/sie 3500+ Euro im Monat netto verdient, dann ist es mit Sicherheit nicht möglich, mal eben auf 70% zu reduzieren.

Und bevor jetzt wieder einer kommt mit "aber ich kenne einen, der mir erzählt hat, dass der Onkel von seinem Schwager...": bitte unterscheiden zwischen Systematismus (die Bedeutung des Wortes geht aus dem Kontext dieses Beitrags hervor) und dem Einzelfall (der Onkel des Schwagers).

Freue mich auf die Diskussion.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

@4700 Netto: Man muss aber dazu sagen, dass die Rechnung mit allen Vergünstigungen einher geht, die man ziehen kann. Ein Angestellter Steuerklasse 3 mit Frau und 2 Kindern, ohne Kirchensteuer verdient bei 80000,- und privater Krankenversicherung (vor Abzug der Krankenversicherung) im Monat auch etwas über 4700,- Netto. Der Arbeitgeber zahlt in der Regel auch 50% der Krankenversicherung bis zum Höchstsatz der gesetzlichen Krankenversicherung, also nicht unähnlich dem Beamten.
Der große Unterschied liegt in der Pension. Hier kommt es darauf an ob/welche Betriebsvorsorge unterstützt wird. Ich kann für unseren Konzern sprechen der im Jahr bei diesem Gehalt zusätzlich noch einmal ca 4000 Euro Rücklagen im Jahr für Betriebsrente zahlt (zusätzlich zum Gehalt und steuerfrei), womit dann ich dann zusammen mit der regulären Rente nahe an die Pension eines Beamten kommen sollte. Mit 80000 ist man in unserem Konzern also ungefähr auf Augenhöhe mit einen Beamten.
Fraglich ist der Zeitpunkt an dem dieses Gehalt erreicht werden müsste, damit man die beiden vergleichen kann. Je später der Angestellte dieses Zielgehalt erreicht, um so geringer fallen (Betriebs-)rente und Rücklagen aus und man gerät nach Renteneintritt in das Hintertreffen. Ich würde das oben genannte Gehalt mal als Lebensdurchschnittsgehalt sehen, wobei man dann wohl noch besser fährt als der Beamte, der ja A15 und dort die letzte Stufe auch erst nach mehreren Jahren erreicht. Ungefähr sollte man also im Schnitt seines Arbeitslebens (ca. 40 Jahre) 80k,- (Stand heute, ohne Inflation) verdienen, der anfängliche Mehrverdienst würde dann das restliche Gap zwischen der Rente und der Pension schließen.

Fazit: 80k Durchschnittsverdienst um auf Augenhöhe mit einem A15 Beamten zu stehen werden bei weitem nicht alle erreichen. Dann wiederum erreichen meines Wissens nach bei weitem nicht alle Beamten A15. Beides ist aber alles andere als unmöglich. Auch nicht berücksichtigt wurde, dass sowohl die Rente, als auch die Pensionen in den lezten Jahren gefühlt eher Rückläufig (nach Inflation) sind. Es würde mich nicht wundern, wenn mit der Zeit die Pension unter 70% des letzten Gehalts liegt. Auch bei Steigenden Zinsen sollte sich dieser Trend nicht ändern, sondern eher verschärfen, da die Refinanzierung für den Staat teurer wird. Die Betriebsrenten sollten dagegen von steigenden Zinsen profitieren, da man bessere Anlagemöglichkeiten hat. Mir persönlich ist die gesetzliche Rente + Betriebsrente daher eigentlich sogar lieber als eine Pension. Dazu noch die besprochenen eigenen Rücklagen, bei der ich selber entscheiden kann wie und wo ich die anlege. Wenn man also das Glück hat schnell in den Bereich 80k+ zu kommen, darf man sich eigentlich nicht über die Beamten beschweren, weil man die richtige Wahl getroffen hat ;).

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"@4700 Netto: Man muss aber dazu sagen, dass die Rechnung mit allen Vergünstigungen einher geht, die man ziehen kann."

Es geht einher mit Stkl3, keine Kinderfreibeträge und ohne Kirchensteuer.

Ja die 4.7 Netto (fast EXAKT gleich) kriegt man auch in der höchsten Stufe in Bayern bei einem IG Metall Betrieb und 40h Woche (EG12b siehe Google "starterpaket ingineure bayern") wenn man die selben Daten halt nur gesetzlich versichert eingibt führt zu 4.73k netto im Monat im Schnitt (da ist weihnachts und urlaubsgeld schon drin).
Kommt noch der Unterschied Pension vs Rente und Privat vs Gesetzlich versichert.
Es kommt pi mal daumen dasselbe raus.

Nur nochmal : Diese Gehälter sind in Deutschland die Ausnahme (also IG Metall höchste Stufe 40Stnd Vertrag) , DAX Unternehmen als Akademiker etc sowas ist eine Ausnahme < 20% der Akademiker.
Lehrer ist die Verbeamtung die Norm.
Und ja man kann auch mehr als 87k in der freien Wirtschaft verdienen - nur die Anzahl der Leute die sowas verdienen ist sehr gering.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, sondern beziehe mich in erster Linie auf den Eröffnungspost.

Lehrer verdienen sicherlich gut und haben eine sehr transparente und gut planbare Karriereleiter vor sich. Teilweise habe ich hier aber abenteuerliche Vergleiche gesehen.

Die effektive Arbeitszeit auf die reine Unterrichtszeit zu beschränken ist natürlich falsch, da gerade in den ersten Jahren ein erheblicher Mehraufwand von Nöten ist, um die einzelnen Stunden vorzubereiten. Habe in den letzten Tagen einen Zeitungsartikel gelesen, dass eine junge Lehrerin für 1 Stunde Unterricht etwa 2-3 Stunden Vorbereitung braucht. Dadurch wird aus 26 Unterrichtsstunden eine sehr viel höhere Arbeitszeit.
Das nimmt natürlich im Laufe der Zeit ab, da zum Einen die Grundskripte stehen und die Erfahrung mehr Raum zum "Improvisieren" gibt. Anfangs muss jede noch so kleine Übung vorbereitet werden. Dazu kommen organisatorische Aufgaben, da eine Schule meist nur eine sehr spärlich besetzte Verwaltung hat, die Lehrer also neben ihrem regulären Lehrauftrag auch Verwaltungsarbeiten übernehmen müssen.

Ich bin kein Lehrer, komme auch nicht aus einer Beamtenfamilie. Habe aber ein Kind auf dem Gymnasium und Freunde in Lehrberufen (Grundschule und Gymnasium). Für mich müssen die Lehrer "die Ruhe weg" haben. Wer sich für den Beruf entscheidet, braucht die Ruhe und Gelassenheit, die Beamten so gern nachgesagt wird. Anders ist es wohl nicht zu ertragen, jeden Tag vor 30 Schülern zu stehen und gegen eine gewaltige Geräuschkulisse anzusprechen. Und das 35-40 Jahre lang. Dazu noch disziplinarisches und pädagogisches Fingerspitzengefühl, was zugegeben vielen fehlt, aber meiner Meinung nach viel mehr auf Lehrerseite trainiert werden müsste. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Kinder dank G8 einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen.

Wenn die angeführte Lehrerin in ihrer auf 70% reduzierten Arbeitszeit einen guten Job macht, ist mir egal, ob sie dafür immer noch 2400 Euro bekommt. Sie ist mit für die nächsten Generationen von Steuerzahlern verantwortlich. Eine leistungsbezogene Komponente fände ich aber überfällig.

Ansonsten gilt das Recht der freien Berufswahl.

antworten
WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Ich, verbeamteter Gymnasiallehrer, verfolge die Diskussion hier seit längerer Zeit. Allgemein bin ich immer wieder überrascht, wie häufig in einem WIWI-Forum über Lehrer und das System Schule geschrieben wird. ;-)

Ehrlich gesagt finde ich die Debatte um A13-15-Beamte ohnehin nicht sooo spannend. PROBLEMATISCH wird es aber hingegen dann, wenn hier einige Leute groben Unsinn verbreiten und einige Sachverhalte vollkommen falsch darstellen. (Andere Leute hier sehen die Sachlage zum Glück weitaus differenzierter und richtiger!!)

Daher mal einige Aspekte von einem Praktiker:

  • Eine Planstelle als Lehrer zu bekommen ist bei weitem kein Selbstläufer, bei manchen Fächerkombinationen nahezu unmöglich
  • Früher wurden sehr viele Lehrer nach einigen Berufsjahren in die A15 befördert. Dies ist heute (zu Recht) auch keine Selbstverständlichkeit mehr
  • VOR dem eigentlichen Dienstantritt muss jeder Anwärter ein Referendariat machen (je nach Bundesland dauert es 1-2 Jahre). Diese Zeit bezeichnen nicht umsonst viele Lehrer später als "Höllenzeit". Ich habe sie selbst erlebt. Meine Erfahrungen: Immenser Druck, Arbeitszeiten von 60 h/Woche sind die Regel... und das bei 1000-1200 netto/Monat
  • A15-16-Stellen sind heute sehr, sehr häufig Funktionsstellen, d.h. Mitgliedern der Schulleitung oder Mitgliedern eines Schulseminars vorbehalten
  • Die Ferien sind natürlich fantastisch. Ich würde lügen, wenn ich es verneinen würde ;-) ... Die Zeit zwischen den Ferien hat es aber (bei einer vollen Stelle) in sich!

Ich mache meinen Job echt gerne und bereue es nicht, Lehrer geworden zu sein. Die Kinder liegen mir am Herzen und es freut mich, wenn ich ihnen die Unterrichtsinhalte nahe legen und sie inspirieren kann. Der Beruf bringt neben einigen Nachteilen auch viele Vorteile mit sich. Das letzte Stück Paradies auf Erden ist er deswegen aber nicht. Insgesamt halte ich die Bezahlung für angemessen.

So, erst einmal genug Input für heute.

Gruß
Peter Z.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

der Thread ist echt super. Lehrer und Geld, zwei Reizthemen auf einmal. Und dann werden Zahlen jongliert bis das richtige rauskommt. Aber warum soll man von einem Wiwi-Forum was anderes erwarten?

Nur mal zur Klarstellung:
A15 ist genauso Ausnahme wie Teamleiter im IGM-Konzern. Und A13 aufwärts bekommen normalerweise nur Gymnasiallehrer, ich glaub in BaWü auch Realschullehrer, die steigen dann aber nicht in A14 auf.

Ok, mal nochmal gerechnet ;-)

Lehrer in BaWü bekommen nach dem Ref A13 abzgl. 8%, ergibt 33479 Euro netto pro Jahr. Als Angestellter entspricht das 57000 Euro (ich gehe davon aus, dass die Kosten der privaten Krankenversicherung, die Beamte noch bezahlen müssen, in etwa der privaten Altersversorge entspricht, die man als Angestellter noch braucht um die Pension zu erreichen). Sehr gut, man muss aber auch noch die 2 Jahre Ref einbeziehen, also nicht direkt mit Einstiegsgehältern vergleichbar. Die Endstufe A14 entspricht etwa 73000 Euro bei einem Angestellten. Nach 30 Jahren Berufserfahrung sollte das wirklich für viele drin sein, v.a. Ingenieure, BWLer und co, siehe auch die diversen Gehaltsthreads hier. Für Kommunikationswissenschaftler und Historiker vielleicht eher eingeschränkt, aber naja...

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Welches Bundesland hast Du für den A14-Beamten angesetzt. Wieviel Krankenkassenbeitrag hast Du abgezogen, um auf das Netto-Gehalt zu kommen?

Lounge Gast schrieb:

@ Wing aus dem IGM-Konzern

Nette Story, aber unglaubwürdig!

Ein A14-Beamter (Stkl. 1) verdient in der letzten Stufe rund
3.700 EUR netto/Monat. Wenn du "deutlich mehr"
hast, liegst du also bei >85k p. a. (Stkl. 1)

Der IGM-Tarif geht selbst mit 40 h Vertrag und 14 %
Leistungszulage "nur" bis rund 92k p. a. (BaWü).
Dann reden wir aber von der höchsten Tarifstufe, die nur ganz
selten erreicht wird. Vorher wird man eher AT´ler. Und das
schafft kaum jemand mit Anfang 30.

Fakt ist, dass Beamte im g. D. bzw. im h. D. gut bis sehr gut
verdienen. Die Job-Sicherheit ist auch ein großes Plus, da in
der freien Wirtschaft nichts mehr "sicher" ist.
Stichwort Kodak oder Nokia.

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Wer sich beim Daimler bewirbt , hat keinen Anspruch darauf eingestellt zu werden. Bei Beamten ist es auch so. Ich habe schon genug Akademiker kenengelernt, die in den ÖD wollten und nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Viele Lehrer sind nur A12 und haben keine Aussicht nach A13. A15 gibt es meistens nur für Stellen, die wegen einer hohen Belastung sehr unbeliebt sind. Meine alten Lehrer sind alle mit A14 pensioniert worden. Ein A14-Beamter hat keinen Anspruch darauf, irgendwann in seinem Berufsleben nach A15 befördert zu werden. Die besten Chancen gibt es in den Ministerien. Aber auch in den Konzernzentralen von Dax30 sind die Chancen besser als in irgendeiner Außenstelle. Nicht jeder Beamte erreicht die offizielle Pensionsgrenze. Manche sterben vorher, andere werden wegen unangenehmen Krankheiten dienstunfähig. Dann gibt es hohe Abschläge. Mein Vater war einfacher kaufmännischer Angestellter in einem normalen Industriebetrieb. Weder Dax30 noch MDAx noch TecDax noch SDax. Gesetzliche Rente und Betriebsrente zusammen waren auf jeden Fall deutlich höher als die Nettopension seines gleichaltrigen Freundes, der A14-Bundesbeamter war und die Pensionsgrenze erreicht hatte. Mein Vater ist bei der Industrie vorzeitig ausgeschieden, wegen gesundheitlichen Problemen. Beide Stkl. III ohne Kindergeld. Ich gehe mal davon aus, dass heute irgendein BWLer auf Vaters Stelle sitzt.

Lounge Gast schrieb:

der Thread ist echt super. Lehrer und Geld, zwei Reizthemen
auf einmal. Und dann werden Zahlen jongliert bis das richtige
rauskommt. Aber warum soll man von einem Wiwi-Forum was
anderes erwarten?

Nur mal zur Klarstellung:
A15 ist genauso Ausnahme wie Teamleiter im IGM-Konzern. Und
A13 aufwärts bekommen normalerweise nur Gymnasiallehrer, ich
glaub in BaWü auch Realschullehrer, die steigen dann aber
nicht in A14 auf.

Ok, mal nochmal gerechnet ;-)

Lehrer in BaWü bekommen nach dem Ref A13 abzgl. 8%, ergibt
33479 Euro netto pro Jahr. Als Angestellter entspricht das
57000 Euro (ich gehe davon aus, dass die Kosten der privaten
Krankenversicherung, die Beamte noch bezahlen müssen, in etwa
der privaten Altersversorge entspricht, die man als
Angestellter noch braucht um die Pension zu erreichen). Sehr
gut, man muss aber auch noch die 2 Jahre Ref einbeziehen,
also nicht direkt mit Einstiegsgehältern vergleichbar. Die
Endstufe A14 entspricht etwa 73000 Euro bei einem
Angestellten. Nach 30 Jahren Berufserfahrung sollte das
wirklich für viele drin sein, v.a. Ingenieure, BWLer und co,
siehe auch die diversen Gehaltsthreads hier. Für
Kommunikationswissenschaftler und Historiker vielleicht eher
eingeschränkt, aber naja...

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Mal ein Beispiel aus meinem Bundesland, Sachsen. Hier werden Lehrer nicht verbeamtet und steigen daher mit E13 nach TV-L ein. Das macht exakt 2.006 EUR pro Monat.

An meiner Schule musste man für A14 schon eine besondere Verantwortung haben. Weit mehr als 90% der Lehrer bleiben hier E13. Die höchste Stufe ist 2.700 EUR netto.

Bruttojahresgehalt 62.000 EUR ist wirklich nicht schlecht, aber liegt keinesfalls über dem Durchschnitt der BWLer, auch nicht hier in Sachsen, wo man bei den großen Firmen schon nach einigen, wenigen Jahren auch bei 50k plus landet (als BWLer von der Uni).

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Was ist das denn jetzt für eine krude Sache - Du vergleichst A14 mit E13 und weist darauf hin, dass E13 Endstufe 2,7k sind.

Willst Du die Leute im Forum für dumm verkaufen? Vergleiche A14 mit A13 oder E14 mit E14.

Ich finde es gut, Lehrer nicht zu verbeamten! Dann wäre sicher auch eine größere Anzahl qualifizierterer Lehrer im Dienst, und nicht das Heer von "ich will 12 Wochen Ferien und 2,5k netto als Einstiegsgehalt"-Leuten als Lehrer tätig!

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DAX Einkäufer

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

"Ich finde es gut, Lehrer nicht zu verbeamten! Dann wäre sicher auch eine größere Anzahl qualifizierterer Lehrer im Dienst, und nicht das Heer von "ich will 12 Wochen Ferien und 2,5k netto als Einstiegsgehalt"-Leuten als Lehrer tätig!"

Weshalb sollten dadurch qualifizierte Leute in diesen Beruf gehen? Qualifizierte Leute wählen Berufe, die ihnen eine gewisse Flexibilität bieten und vor allem die Möglichkeit, durch den Wechsel des Arbeitgebers auch mal Gehalts- und Karrieresprünge zu machen. Wie soll eine Tätigkeit als nicht verbeamteter Lehrer für solche Leute interessant sein?

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WiWi Gast

Re: Schere im Portemonnaie und im Kopf

Weil es auch Idealisten da draußen gibt. Der Rest kann ja gerne DAX Einkäufer oder Berater werden und dort Gehalts- und Karrieresprünge machen ;-)

DAX Einkäufer schrieb:

"Ich finde es gut, Lehrer nicht zu verbeamten! Dann wäre
sicher auch eine größere Anzahl qualifizierterer Lehrer im
Dienst, und nicht das Heer von "ich will 12 Wochen
Ferien und 2,5k netto als Einstiegsgehalt"-Leuten als
Lehrer tätig!"

Weshalb sollten dadurch qualifizierte Leute in diesen Beruf
gehen? Qualifizierte Leute wählen Berufe, die ihnen eine
gewisse Flexibilität bieten und vor allem die Möglichkeit,
durch den Wechsel des Arbeitgebers auch mal Gehalts- und
Karrieresprünge zu machen. Wie soll eine Tätigkeit als nicht
verbeamteter Lehrer für solche Leute interessant sein?

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