Naja, dass Du mit einem Bachelor in BWL wahrscheinlich nicht als Arzt eingestellt wirst, ist wohl klar.
Aber erzähl mir mal, wo jemand, der (bspw.) BWL Master mit Schwerpunkt Steuern (analog Marketing, Personal, ReWe, Controlling) in einem Industrieunternehmen NICHT reinkommt?
Klar, wenn dem Abteilungsleiter Marketing (analog Personal, ReWe, Controlling) nun zwei Bewerbungen von Absolventen vorliegen, mit Master Steuern und mit Master Marketing, warum sollte er dann den Marketing nehmen?
Wenn ihm aber zwei Bewerbungen vorliegen, eine Absolvent Master Marketing und die andere 2-J-Berufserfahren-im-gleichen-Unternehmen-aber-Master-Steuern und die andere Master-Absolvent-Marketing, ist die Sache gar nicht so klar.
Bei uns im Unternehmen werden interne Bewerbungen immer bevorzugt, auch "fachfremd". Hingegen ist die von mir angesprochene Altersdiskrinimierung allgegenwärtig.
Und übrigens noch ein Nachtrag:
Was heißt überhaupt "fachfremd"? Klar, für euch Studenten ist es ein himmelweiter Unterschied, ob nun Marketing im Master oder Steuern. Genauso ist es aber für euch auch ein himmelweiter Unterschied, ob an der Uni Bielefeld oder an der Uni München erworben. Das liegt daran, dass ihr keine andere Möglichkeit habt, euch voneinander abzugrenzen.
Praxis-Fakt ist aber: Uni völlig egal, Schwerpunkt (wie oben beschrieben) auch relativ egal. BWLer ist nunmal BWLer, Mathematiker ist Mathematiker, VWLer ist VWLer. Und selbst diese Grenzen verschwimmen sehr schnell, nach wenigen Jahren im Beruf.
Lounge Gast schrieb:
Ja, das sagt man so. Je länger man arbeitet, umso weniger
relevant ist, was man studiert hat. Ich würde diese Aussage
aber mal kritisch hinterfragen.
In vielen Bereichen kommst du ohne passende Schwerpunkte im
Studium gar erst nicht rein. Wenn du den Einstieg nicht
findest, kannst du in 5 Jahren auch nicht an
Senior-Positionen in dem Bereich kommen, weil dir dann
wiederum die passende Berufserfahrung fehlt usw.
Ich denke, dass es immer einen "roten Faden" gibt.
Es werden immer Weichen gestellt und die bestimmen, was
später möglich ist und was nicht. Manchmal ist es halt nur
nicht so offensichtlich. Wenn z. B. ein Mathematiker später
in der IT arbeitet, dann hat das zwar nichts direkt mit dem
Studium zu tun, aber wirklich überraschend ist dieser Weg für
einen Mathematiker nun auch nicht. Verstehst du, was ich meine?
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