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Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

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WiWi Gast

Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Hallo zusammen,

ich lese immer wieder Stellenanzeigen (speziell für den Controlling-Bereich), wo eine Ausbildung als Bürokaufmann ODER ein abgeschlossenes BWL-Studium mit dem Schwerpunkt Controlling gefordert benötigt wird. Ist das ein Zeichen dafür, dass jemand mit guter Ausbildung und sehr bescheidenen Gehaltsvorstellungen gesucht wird? Oder sehe ich das falsch? Man überzeugt sich jeden Tag aufs neue, dass ein Studium heutzutage überflussig ist.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

kommt darauf an. Wenn jemand eine kaufm. Ausbildung gemacht hat und danach jahrelang im Controlling tätig war, ggf. mit Weiterbildungen kann es schon sein, dass man auch so jemanden als Controller in Betracht zieht. Wobei "Controlling" ein sehr dehnbarer Begriff ist. Es gibt da wirklich komplexe Stellen, wo es um komplexe Entscheidungsprozesse und Auswertungen sowie Aufbereitungen für das Management geht, aber auch stupide "Number cruncher" bzw. Zahlenschieber Stellen, wo der Controller nix anderes tut, als Zahlen von SAP in Excel tippen und vielleicht noch nach irgendeinem Kriterium zu filtern und zurück. Ebenso gibt es Stellen wie "Abteilungscontrolling" wo jemand lediglich Reisekostenbelege sowie Stundenabrechnungen der Mitarbeiter verwaltet. Heute gibt es für jeden noch so simplen Sachbearbeiterjob einen tollen englisch klingenden Namen, so leider auch immer mehr im Bereich Controlling. Der Einkaufssachbearbeiter heißt heute auch vielfach Purchase Manager.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Die wollen das Zwischending: den Bachelor. Das liegt daran, dass sich so viele Bachelors auf Stellen bewerben, wo ein "abgeschlossenes Hoschulstudium" verlangt wird.

Nenn mir heute noch einen Bürokaufmann, der nicht in Abendschule den Bachelor nachholt.

Den Kandidaten jetzt schon einzustellen ist also günstiger.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Achtung Achtung sie befinden sich auf dem Jagdgebiet eines Trolls bitte füttern sich ihn nicht.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Öfter steht eben sowas wie "Studium oder vergleichbare Ausbildung mit relevanter Berufserfahrung"

Das muss nichmal jemand mit bescheidenen Gehaltsvorstellungen sein. Es gibt viele gute Leute mit "nur" Ausbildung, die auch nicht schlechter bezahlt werden.

Studium ist eben nichts Besonderes mehr (in BWL jedenfalls...) ;-)

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Bei solchen Stellen kann man davon ausgehen, dass es sich nicht um echtes Controlling, sondern nur um klassische Buchhaltung handelt.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Tja, das sind die Folgen der Bildungsinflation dank Bologna. Jeder Depp bekommt heute Abitur und darf "studieren". Zudem kommt, dass viele Stellen im Backoffice (Finanzen, Controlling, Personal etc.) wegrationalisiert, outgesourcet etc. werden. Das heißt: eine stetig wachsende Anzahl an Absolventen stößt auf eine immer sinkende Anzahl an Stellen. Angebot und Nachfrage, BWL erstes Semester. So können sich die Arbeitgeber wie Gutsherren aufführen und die Rosinen rauspicken.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Praxiserfahrung ist halt wichtig. Gerade beim Einsteig. Studium lohnt sich nur für die Top10% des Jahrgangs oder die Vitamin B Truppe.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ist bei Ingenieuren auch schon immer so gewesen. Stellen werden sehr oft für Ingenieure und Techniker ausgeschrieben.

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,

ich lese immer wieder Stellenanzeigen (speziell für den
Controlling-Bereich), wo eine Ausbildung als Bürokaufmann
ODER ein abgeschlossenes BWL-Studium mit dem Schwerpunkt
Controlling gefordert benötigt wird. Ist das ein Zeichen
dafür, dass jemand mit guter Ausbildung und sehr bescheidenen
Gehaltsvorstellungen gesucht wird? Oder sehe ich das falsch?
Man überzeugt sich jeden Tag aufs neue, dass ein Studium
heutzutage überflussig ist.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Sieht man auch öfters mit Fachinformatikern (als Studium wird dann Info/Winfo/Mathe/Physik verlangt)
Ob man jetzt so wenig Fachinformatiker hat das man sie auf Mathematikerstellen setzt oder so viele Mathematiker das man sie auf Fachinfo stellen setzt ... puh keine Ahnung frag das die Unternehmen :D

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Es gibt in Wirklichkeit eben nur vielleicht für jeden 10. Berufseinsteiger eines Jahrgangs eine Stelle, wo man wirklich ein Studium braucht. Bei den anderen Stellen ist es egal, ob man dual ausgebildet wurde und sich eingearbeitet hat oder ob man vorher ein Studium absolviert hat. Deswegen sind viele Stellen so allgemein ausgeschrieben. Die Vorbildung spielt in Wirklichkeit keine große Rolle. Hauptsache man hat irgendeine Vorbildung.

Ja und es ist tatsächlich so, dass man mittlerweile schwerer einen guten Bürokaufmann findet als irgendeinen Hochschulabsolventen.

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DAX Einkäufer

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Viele Stellen in einem Konzern können grundsätzlich auch von Leuten mit Ausbildung + relevanter Berufserfahrung ausgeübt werden, weshalb auch nicht? Ich kenne Leute mit diesem Profil, die jeden Studierten um Längen schlagen. Ihr unterschätzt maßgeblich den Wert von Berufserfahrung. Ein Studierter könnte auf einer solchen Stelle die besseren Weiterentwicklungsperspektiven haben, er macht aber den Job nicht zwangsläufig besser.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Sehr oft ist da sicher übertrieben. Ich habe es zum Beispiel gar nicht nötig, mich auf solche Stellen zu bewerben. Das kann man sich allerdings nur aussuchen, wenn man auch etwas "kann". Für diese besagten Stellen hätte ich jedenfalls nicht studieren müssen. Es ist eben auch so, dass viele schlechte und durchschnittliche Ings herumlaufen, die kannst du dann auch nur für solche Aufgaben bzw für ein nicht so anspruchsvolles Tätigkeitsfeld gebrauchen.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

"Man überzeugt sich jeden Tag aufs neue, dass ein Studium heutzutage überflussig ist."

Hat aber immernoch mehr "Prestige" und ist für viele leichter, als sich erst durch ne Duale Ausbildung quälen und dann noch den Job behalten müssen und ein paar Jahre arbeiten...

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Naja, so richtig trollig ist das m.e. nicht. Diese Anzeigen liest man immer wieder.

In erster Linie kann man davon ausgehen, dass die Position eher niedrig dotiert ist und idR weniger Entwicklungspotential hat.

Lounge Gast schrieb:

Achtung Achtung sie befinden sich auf dem Jagdgebiet eines
Trolls bitte füttern sich ihn nicht.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

"Prestige" liegt im Auge des Betrachters, ist aber wohl eher nur noch bei den klassischen Studiengängen vorhanden, wie z.B. Medizin und Jura.

Lounge Gast schrieb:

"Man überzeugt sich jeden Tag aufs neue, dass ein
Studium heutzutage überflussig ist."

Hat aber immernoch mehr "Prestige" und ist für
viele leichter, als sich erst durch ne Duale Ausbildung
quälen und dann noch den Job behalten müssen und ein paar
Jahre arbeiten...

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich finde es eher traurig, wenn man an der staatlichen! Uni studiert hat und am Ende im Job weniger erreicht hat, als so mancher mit Ausbildung. Das würde mich eher depremieren, als dass ich mich über meinen angeblich so prestigeträchtigen Uni-Abschluss freuen könnte.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ja... das passiert wohl kaum.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ein Bachelor ist kein richtiges Studium mehr und fast jeder, der früher gerade so die Realschule geschafft hat, hat heute Abitur und studiert. Zeigen auch die nackten Zahlen: Abiturquote fast 70%. Studienanfängerquote fast 60%.

Eine Mehrheit hat also bald Abitur und Studium. Gleichzeitig sind die Menschen nicht schlauer geworden, sondern nur der Anspruch runter.

Das merken die Unternehmen schon heute und denen ist auch klar, dass ein Bürokaufmann mit Berufserfahrung heute auch Abitur und Studium hätte. Es macht also keinen Sinn mehr zu unterscheiden.

Da es inzwischen deutlich weniger Azubis als Studenten gibt, wird ein Bachelor in Zukunft eine Art Berufsvorqualifzierung sein, mit dem man in eine (Schnell-)Lehre einsteigt oder auf einen einfachen Job. Die beschriebene Situation wird bald auch keine Ausnahme mehr sein, auch, wenn das keine hören will.

Wer sich heute noch für "Elite" hält, weil er studiert, verkennt die Realität. Abitur und Studium sind heute bereits 0815-Standartausbildungen (siehe Zahlen oben) und das Studium wird in ein paar Jahren der 0815-Abschluss sein und die Lehre ersetzten.

Qualitativ gibt es keine Steigerung. Es kommt ein anderes Etikett auf die Lehre. Sie wird theoretischer. Die EU ist mit den Studierquoten zufrieden. Die Lehrlinge bezahlen ihr Studium selbst und schon haben wir das amerikanische System. Alles cool, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Der Trend zum Studium macht in der heutigen Hire&Fire-Welt, in der sich Berufsbilder auch immer wieder ändern, sehr viel Sinn. Was soll ein Unternehmen auch einen Bürokaufmann lange ausbilden und weiterbilden, wenn eh nur befristet eingestellt werden soll und es den Job in der Form in 5 Jahren gar nicht mehr geben wird? Da ist es besser, der Mensch macht ein ordentliches Studium und ist dann flexibel einsetzbar. Das haben die Amerikaner schon vor 50 Jahren erkannt. Dieses duale System stammt aus einer anderen Zeit, die es auch in Deutschland nicht mehr gibt.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

"Ich finde es eher traurig, wenn man an der staatlichen! Uni studiert hat und am Ende im Job weniger erreicht hat, als so mancher mit Ausbildung."

So mancher Hauptschulabbrecher hat mit ner Imbissbude schon mehr verdient als viele Leute die sehr auf ihre "Ausbildung" eingebildet sind.

Das "Studium" hat eigentlich nicht den Sinn dir beizubringen wie du möglichst viel Geld verdienst... es kann dir das Papier geben das du vorzeigen musst um vielleicht eine besser bezahlte Anstellung als andere zu bekommen. Das ist aber auch alles.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Wenn "Abitur & Studium 0815-Standartausbildungen" heutzutage sind, was ist dann nicht Standard?
War früher alles individueller?
Ein Studium ist per se nicht schlecht nur weil es viele andere machen ("0815 Abschluss").

Standard ist immer eine vergleichsweise Art & Weise etwas herzustellen oder durchzuführen.
Nach deiner Ansicht soll man lieber nicht studieren und sich alles selbstbeibringen bzw. einfach aufm Bau gehen weil das ja so individuell und "gefragter" ist, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Das heißt nur, dass man jemanden sucht der von Controlling Ahnung hat. Sei es durch ein Studium oder durch seine praktische Erfahrung nach der Ausbildung. Man sucht jemanden mit guten Fachkenntnissen in Controlling, egal wie jmd sich diese angeeignet hat.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Wenn "Abitur & Studium
0815-Standartausbildungen" heutzutage sind, was ist dann
nicht Standard?
War früher alles individueller?
Ein Studium ist per se nicht schlecht nur weil es viele
andere machen ("0815 Abschluss").

Standard ist immer eine vergleichsweise Art & Weise etwas
herzustellen oder durchzuführen.
Nach deiner Ansicht soll man lieber nicht studieren und sich
alles selbstbeibringen bzw. einfach aufm Bau gehen weil das
ja so individuell und "gefragter" ist, oder?

Das ist falsch. Man MUSS sogar studieren, denn sonst erfüllt man den neuen Standard nicht. Standard ist aber nicht elitär, d.h. man bekommt weder "Traumjobs" noch eine "Traumentlohnung", nur, weil man gerade so 0815 hinbekommt. In anderen Ländern hat man schon immer auf Putzfrau uns Krankenschwester "studiert" und wir übernehmen das System gerade. Man klebt überall das Etikett "Studium" drauf, stecke die Anforderungen der Realschule + minimale Theorie hinein und schon hat man einen Bachelor.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Du scheinst zu unterstellen, dass der Absolvent automatisch auch das beherrscht, was ein ausgebildeter Lehrling kann. Dem ist wohl nicht so. Auch die Absolventen müssen erst mal von erfahrenen Kollegen eingearbeitet werden. Die bessere Variante ist ein Trainee oder Referendar-Programm. In vielen Fällen bringt ein Studium für die berufliche Wirklichkeit überhaupt nichts.

Lounge Gast schrieb:

Der Trend zum Studium macht in der heutigen
Hire&Fire-Welt, in der sich Berufsbilder auch immer
wieder ändern, sehr viel Sinn. Was soll ein Unternehmen auch
einen Bürokaufmann lange ausbilden und weiterbilden, wenn eh
nur befristet eingestellt werden soll und es den Job in der
Form in 5 Jahren gar nicht mehr geben wird? Da ist es besser,
der Mensch macht ein ordentliches Studium und ist dann
flexibel einsetzbar. Das haben die Amerikaner schon vor 50
Jahren erkannt. Dieses duale System stammt aus einer anderen
Zeit, die es auch in Deutschland nicht mehr gibt.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Die Schwierigkeitsgrade werden reduziert, damit es viele schaffen können. Ingenieure können heute Mathe, Physik, Thermodynamik und Feldtheorie auf FH-Niveau absolvieren und trotzdem nachher noch einen Master machen. Das hat mit einem alten TU-Abschluss nichts mehr zu tun!

Lounge Gast schrieb:

Wenn "Abitur & Studium
0815-Standartausbildungen" heutzutage sind, was ist dann
nicht Standard?
War früher alles individueller?
Ein Studium ist per se nicht schlecht nur weil es viele
andere machen ("0815 Abschluss").

Standard ist immer eine vergleichsweise Art & Weise etwas
herzustellen oder durchzuführen.
Nach deiner Ansicht soll man lieber nicht studieren und sich
alles selbstbeibringen bzw. einfach aufm Bau gehen weil das
ja so individuell und "gefragter" ist, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Wenn "Abitur & Studium
0815-Standartausbildungen" heutzutage sind, was ist dann
nicht Standard?
War früher alles individueller?
Ein Studium ist per se nicht schlecht nur weil es viele
andere machen ("0815 Abschluss").

Standard ist immer eine vergleichsweise Art & Weise etwas
herzustellen oder durchzuführen.
Nach deiner Ansicht soll man lieber nicht studieren und sich
alles selbstbeibringen bzw. einfach aufm Bau gehen weil das
ja so individuell und "gefragter" ist, oder?

Wenn vor 6 Jahren noch 30% aller jungen Menschen studiert haben und heute über 60%, dann sagt das alles. Die Tendenz ist ja steigend.

Vor ein paar Jahren waren Abitur und Studium noch so schwer, dass viele daran gescheitert sind oder wären, wenn sie es denn versucht hätten.

Heute ist alles so leicht und wird noch wesentlich leichter werden, dass man quasi gezwungen wird zu studieren (oder irgendeinen ähnlichen Abschluss während des Berufslebens zu erlangen), um kein Außenseiter zu sein.

Rein äußerlich heißt alles "Studium". Inhaltlich hat ein Studium heute leider wenig mehr, als eine Ausbildung zum Bürokaufmann 2006. Es ist oberflächlich breiter, dafür hat der Bürokaufmann Berufserfahrung.

Natürlich sind die Anforderungen an einen Bürokaufmann inzwischen auch gesunken. Ist ja logisch, denn wenn 60% der jungen Leute studieren und 20% nicht ausbildungsfähig sind, bleiben gerade einmal 20% für die Lehre und das sind vermutlich nicht immer die besten.

Aber mit dem Frischling konkurriert man ja nicht, sondern mit dem, der schon einige Jahre BE hat und der ist einem heutigen Absolventen nun einmal mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen.

Klar, will das keiner hören, aber geben euch die Zahlen nicht zu denken?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Der frische Absolvent kann natürlich nicht das gleiche wie der Geselle. Aber bei einem Betriebswechsel oder bei struktureller Veränderung der Arbeit muss auch der Geselle neu eingearbeitet werden. Hier ist ein Bachelor von Vorteil, da der Bachelor gelernt hat zu lernen und von der Theorie breiter aufgestellt ist. Es ist dagegen mühsam und aufwendig, Leute mit Berufsausbildung in neue Tätigkeitsfelder einzuarbeiten - manchmal auch erfolglos.

Ich kann mich noch erinnern, wie viele dual ausgebildete Arbeitskräfte in den 90 ern massiv ihre Arbeit verloren haben und verrentet wurden, weil sie nicht mehr mit der Entwicklung in der EDV schritthalten konnten. Dagegen konnten sich Diplom-Mathematiker etc. problemlos im Bereich de EDV einarbeiten und sind oft auch in höherem Alter noch gut bezahlte Experten geworden.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

dass ein Geselle sich nicht einfach so neu irgendwo einarbeiten kann, ist so nicht richtig. Auf seinem Niveau sollte das ein Geselle recht gut können. Nehmen wir mal einen KFZ Mechaniker. Wenn der auf Opel gelernt hat, dann kann man den auch zügig auf Mercedes umschulen. Die Technik ist ähnlich, das ein oder andere ist anders. Die Grundlagen sind die selben. Eher trifft es angelernte Kräfte, die hinter einer Maschine gestanden sind, wo man nur ein paar Knöpfe drücken musste oder z.B. Metallteile gestapelt hat, die diese Maschine ausgespuckt hat. Solche Jobs waren teilweise in der Vergangenheit sehr sehr ordentlich bezahlt.
Ich sehe es teilweise sogar kritischer bei Akademikern. Ein KFZ Mechaniker der seinen Job bei Werkstatt A verliert, geht einfach in die nächste Kleinstadt und geht da zu einer Werkstatt. Wenn er bei einer freien Werkstatt war, kennt er sowieso alle möglichen Auto Modelle. Bei Akademikern ist das ganze viel spezialisierter. Ein Controller mit einem ganz speziellen Schwerpunkt und Spezialisierung findet eben nicht einfach mal so in der nächsten Kleinstadt irgendwo im Mittelstand einen Job. Schon gar nicht wenn er vom Konzern kommt und viel zu spezialisiert ist. Und Konzernjobs sind eben eher rar. Dann heißt es, selbst wenn man was neues findet, von einer Großstadt in die nächste ziehen, ggf. viele 100 km weiter weg, Familie und Freunde zurück lassen usw.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Da sind teilweise ganze Jahrgänge abgeschoben worden, weil sie "zu alt" waren. Auch Ingenieure mit aktuellem Kenntnisstand, z.B. mit Cisco-Lehrgängen.

Lounge Gast schrieb:

Ich kann mich noch erinnern, wie viele dual ausgebildete
Arbeitskräfte in den 90 ern massiv ihre Arbeit verloren haben
und verrentet wurden, weil sie nicht mehr mit der Entwicklung
in der EDV schritthalten konnten. Dagegen konnten sich
Diplom-Mathematiker etc. problemlos im Bereich de EDV
einarbeiten und sind oft auch in höherem Alter noch gut
bezahlte Experten geworden.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

in den 90ern haben auch sehr viele Akademiker ihren Job verloren oder viele haben als Absolvent erst gar nichts gefunden, insbesondere MINTler nicht. Man sprach damals vom "Downgrading", als z.B. der Elektrotechnik Absolvent der nix fand, sich selbständig gemacht hat als Parkettleger. In einem Spiegel Artikel von damals 93 heißt es "junge Ingenieure können derzeit froh sein um einen Job im Mittelstand ......
als Staplerfahrer". Also traf es auch die Hochqualifizierten. Übrigens gerade der Geselle kann oft weniger leicht ausgelagert werden. In der Industrie sind das meist Leute, die komplexe, hoch automatisierte Maschinen in Gang halten und warten. Das kann man nur schwer auslagern, da müsste man schon ein ganzes Werk verlagern. Dagegen kann man viele administrative Dinge viel eher auslagern bzw. automatisieren. Der Sachbearbeiter der Zettel von A nach B schiebt und Formulare ausfüllt, hat da einen viel unsicheren Job.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Zu den technischen Berufen kann ich nicht viel sagen. Dass ein Kfz-Mechatroniker zur nächsten Werkstatt wechseln kann, ist klar. Aber was ist, wenn sich die Technik der Fahrzeuge grundlegend ändert. Hat da nicht der Ingenieur bessere Chancen, sich auf die neuen Gegebenheiten anzupassen? Der Ingenieur hat doch viel mehr Grundlagenwissen.

Zurück zu dem Bürokaufmann: In der dualen Ausbildung lernt man vielleicht ein paar Kennzahlen auswendig. In der Weiterbildung lernt der Bürokaufmann zusätzlich vielleicht noch ein paar Formeln zur Investitionsrechnung. Zu den Hintergründen wird dabei aber fast nichts vermittelt. "Ist halt einfach so". Im Studium lernt man dagegen, warum die Kennzahl so gewählt wurde, was sie aussagt, wie sie manipuliert werden kann. Deswegen denke ich, dass er Hochschulabsolvent sich deutlich besser auf neue Gegebenheiten anpassen kann als der Bürokaufmann. Der Hochschulabsolvent sollte in der Lage sein, ein Kennzahlensystem alleine aufzubauen und zu analysieren. Der Bürokaufmann kannst selbst mit Weiterbildung nicht viel mehr als das umsetzen, was ihm andere vorgekaut haben.

Ich kenne das z. B. von der Lohnabrechnung. Im Lohnabrechnungskurs lernen die Industriekaufleute, welche Teile des Lohns steuerfrei sind bzw. ermäßigt besteuert werden und wie bestimmte Besonderheiten in der Lohnsteuer und Sozialversicherung zu behandeln sind. Allerdings wird in dem Kurs überhaupt kein kritisches Denken vermittelt. Die Industriekaufleute wissen weder, wie Steuerberater oder andere Payroll-Fachleute zu ihren rechtlichen Einschätzungen gelangen (wenn z. B. Grenzfälle beurteilt werden sollen), noch können sie steuerliche Gesetzesänderungen in ihren gesellschaftlichen Auswirkungen beurteilen. Für die sind die Regelungen einfach so, weil es ein Fachmann so gesagt hat und fertig. Und wenn sie mal nicht die richtige Lösung in einem Buch nachschlagen können, sind sie völlig aufgeschmissen, weil ihren jegliches systematische Wissen fehlt. Wenn man dagegen systematisches Wissen hat aus einem Studium, kann man z. B. auch mit einem Lohnsteuerprüfer "auf Augenhöhe" verhandeln, weil man weiß, wie er denkt. Deswegen halte ich das Studium für deutlich sinnvoller als eine kaufmännische Ausbildung. Auch wenn es klar ist, dass im Studium heutzutage nicht jeder ein Genie ist.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Welchen Vorteil hat ein Bachelor gegenüber Bürokaufmann mit Berufserfahrung?

Theorie? Die wurde in den letzten Jahren auf ein oberflächliches Minimum zusammengekürzt.

Annahme von Problemlösungskompetenz? Dafür ist das Studien-System heute viel zu verschult und es wird kaum ein eigener Gedanke benötigt.

Intelligenz-Annahme? Ein Bachelor ist heute so einfach und es studieren so viele, dass man mit Recht annehmen kann, dass es der Bürokaufmann, der Berufserfahrung hat, also schon ein paar Jahre aktiv ist (Lehre + Beruf 0 mind. 3 bis 4 Jahre) heute auch schaffen würde.

Meiner Meinung nach wurde der Abstand Bachelor und Ausbildung so verkürzt, dass der Mehrwert eines Studiums (-> Theorie & Problemlösungskompetenz durch intelligente Menschen) weg ist. Das ist eben der Preis des Studiums für Alle. Stattdessen hat der Berufserfahrene die Nase voll. Fast immer hat auch der Bürokaufmann heute irgendeine tolle Fortbildung. Allerdings ist das nur eine Momentaufnahme, denn es gibt inzwischen weniger Lehrlinge als Studenten und die erfahrenen Bürokaufleute sind auch irgendwann weg vom Markt. Dann konkurrieren größtenteils nur noch Absolventen mit einigen Lehrlingen, die dann auch schlechter ausgebildet sein werden, als die Lehrlinge von gestern.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ganz ehrlich... bla bla ....

Ich habe ne IT-Ausbildung gemacht und anschließend Wirtschaftsinformatik in Hagen neben der Arbeit studiert.

Natürlich ist man durch das Studium viel breiter und auch in der tiefe viel besser aufgestellt. Das Problem ist nur, dass es diese Jobs, bei dem man das Wissen auch wirklich einsetzen kann und dadurch seinen Vorsprung auch wirklich nutzen kann, sehr begrenzt sind!

Ich hatte nie Probleme mich in neue Themengebiete einzuarbeiten (auch vor dem Studium nicht).

In der Berufsschule wurde uns auch nicht alles vorgekaut, teilweise hat sich das nicht allzu sehr vom Studium unterschieden (also die Art und Weise, nicht der Inhalt).

Auch dort musste man eigenständig denken (welch Wunder) ...

Lounge Gast schrieb:

Der frische Absolvent kann natürlich nicht das gleiche wie
der Geselle. Aber bei einem Betriebswechsel oder bei
struktureller Veränderung der Arbeit muss auch der Geselle
neu eingearbeitet werden. Hier ist ein Bachelor von Vorteil,
da der Bachelor gelernt hat zu lernen und von der Theorie
breiter aufgestellt ist. Es ist dagegen mühsam und aufwendig,
Leute mit Berufsausbildung in neue Tätigkeitsfelder
einzuarbeiten - manchmal auch erfolglos.

Ich kann mich noch erinnern, wie viele dual ausgebildete
Arbeitskräfte in den 90 ern massiv ihre Arbeit verloren haben
und verrentet wurden, weil sie nicht mehr mit der Entwicklung
in der EDV schritthalten konnten. Dagegen konnten sich
Diplom-Mathematiker etc. problemlos im Bereich de EDV
einarbeiten und sind oft auch in höherem Alter noch gut
bezahlte Experten geworden.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Hier der Link zum Artikel aus dem Spiegel (1993).

An den Spiegelausgaben kann man schön die Konjunkturzyklen
sehen.

Relativ unbrauchbarer Artikel, denn heute hat man gerade erst das Bildungssystem komplett umgeworfen.

Ein Bachelor ist für 90% der Unternehmen kein richtiges Studium.
50% der Studenten glauben das, laut der letzten großen Studentenumfragen vom Juni, aber immer noch.

Diese Leute haben aber auch keine Ausbildung.

Wie willst du die in deine Konjunkturzyklen einbauen? Sind das Absolventen? Theorie-Azubis? Leute mit Berufsvorquali? Das ist eine völlig neue Situation! Sowas gab es in Deutschland nicht und die Erfahrungen aus den USA oder ähnlichen Ländern mit so einem System sind bezeichnend..

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Sehe ich auch so. Anspruch und Niveau eines heutigen BWL-Bachelors ist m.E. in etwa mit einer Ausbildung zum Industrie- oder Bankkaufmann in den 90ern zu vergleichen. Wenn man mal jetzt ne Stammhauslehre bei Siemens, Ausbildung bei der Deutschen Bank oder so annimmt.

Die ganze Bologna/Bachelor/Master Sache ist nicht zuletzt ein gigantisches Subventionsprogramm für die Wirtschaft: Hat man früher seine Kaufleute und Techniker mühsam dual ausgebildet und ihnen womöglich noch eine IHK Weiterbildung bezuschusst, übernimmt heute der Staat bzw. der Student selbst die ganze Sache. Und die Praxisteile kriegt man im (oft unbezahlten) Pflichtpraktikum gezeigt.

So stehen den Unternehmen Unmengen von kostenlos ausgebildeten Bachelors zur Verfügung, die nach dem Abschluss 3 Monate unternehmensspezifische Druckbeatmung kriegen und dann ganz normale Sachbearbeiter-Posten übernehmen. Für Master ist es mit Einschränkungen das Gleiche.

Mit einer akademischen Ausbildung wie man sie früher kannte hat das nur noch wenig zu tun...

Lounge Gast schrieb:

Ganz ehrlich... bla bla ....

Ich habe ne IT-Ausbildung gemacht und anschließend
Wirtschaftsinformatik in Hagen neben der Arbeit studiert.

Natürlich ist man durch das Studium viel breiter und auch in
der tiefe viel besser aufgestellt. Das Problem ist nur, dass
(...)

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

It is all about the salary, stupid.

In einem System in dem der überlebt der am wenigsten zahlt und am meisten Mitarbeiter rauswirft,...

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

nein, in einem System überlebt der, der sich am Markt behaupten kann. Das KANN über Lohndumping gehen, aber auch durch gute Produkte die sich entsprechend gut verkaufen lassen.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ihr sagt es ja schon selbst: Der Bachelor hat sehr bald auch Berufserfahrung und dann bevorzugen die Unternehmen ganz klar den Bachelor und nicht den dual ausgebildeten Kaufmann. In 10 Jahren wird man wahrscheinlich bei der Controlling-Stelle gar keinen Bürokaufmann mehr als gesuchten Abschluss hinschreiben, weil die meisten einen Bachelor haben und die, die ihn nicht haben, werden unterirdisch schlecht sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Ihr sagt es ja schon selbst: Der Bachelor hat sehr bald auch
Berufserfahrung und dann bevorzugen die Unternehmen ganz klar
den Bachelor und nicht den dual ausgebildeten Kaufmann. In 10
Jahren wird man wahrscheinlich bei der Controlling-Stelle gar
keinen Bürokaufmann mehr als gesuchten Abschluss
hinschreiben, weil die meisten einen Bachelor haben und die,
die ihn nicht haben, werden unterirdisch schlecht sein.

Da der Bachelor die Ausbildung ersetzen soll, macht deine Aussage keinen Sinn. Es wird dann kaum mehr Bürokaufleute geben, das ist dir bei den Zahlen schon klar, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Dieser Thread ist echt der Gipfel dieses Forums. Ich habe noch nie ein Stellenangebot gesehen, wo man einen Bürokaufmann oder Absolvent gesucht hat und ich habe bestimmt weit mehr als 500 gelesen. Genauso sinnlos ist der Vergleich der Abschlüsse. Einen Bürokaufmann kann absolut jeder aus dem Ärmel schütteln ( das bedeutet nicht, dass es auch schlechte Absolventen gibt und richtig gute Kaufmänner). Das was man in der Lehre hat ist ein Witz im Vergleich mit dem Studium. Was meine Freundin in 3 Jahren hatte, hatte ich im 1 Semester und nicht nur im Umfang sondern auch ein vielfaches in der Tiefe. Genauso das rumgehacke auf den Bachelor. Wenn es keine Diplome mehr gibt brauche ich nicht 10 Jähre später darüber zu diskutieren ob dieses oder jenes besser wäre. Der Zug ist abgelaufen. Hier Tummeln sich wieder jede Menge gescheiterte Studenten rum die sich jetzt dadurch aufwerten wollen in dem sie die anderen schlechter machen. Aber lebt in euer Welt es ist alles in Ordnung wenn man es sich nur fest genug einbildet ist ja immerhin auch eine Form der Bildung. Zwecks Berufserfahrung natürlich kann man dort einiges ausgleichen kommt aber darauf an was ich mache und ob überhaupt ein Fortschritt in den Aufgaben vorliegt. Das erinnert mich an meine Zeit in der BW. Wenn ich 5 Jahre lang Panzerketten kloppe werde ich das wohl im 6 Jahr können aber trotzdem noch lange nicht ein Triebwerk eines Flugzeuges reparieren können.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Ihr sagt es ja schon selbst: Der Bachelor hat sehr bald auch
Berufserfahrung und dann bevorzugen die Unternehmen ganz klar
den Bachelor und nicht den dual ausgebildeten Kaufmann. In 10
Jahren wird man wahrscheinlich bei der Controlling-Stelle gar
keinen Bürokaufmann mehr als gesuchten Abschluss
hinschreiben, weil die meisten einen Bachelor haben und die,
die ihn nicht haben, werden unterirdisch schlecht sein.

Drei Gedanken:

  1. Der größte Teil der Bachelors wird nie ausreichend Berufserfahrung haben, weil es für sie keine Jobs gibt. Stichwort: Akademiker im Niedriglohnsektor.

  2. Der Bürokaufmann stirbt sowieso aus, weil schon heute mehr junge Leute studieren, als ausgebildet werden. Irgendwann wird das 70:30 sein und die 30% werden Handwerker, Techniker und ähnliches sein. Selbst Krankenschwestern o.ä. werden morgen einen Bachelor haben müssen.

  3. Das Niveau des Bachelors ist irgendwann auf dem theoretischen Niveau des heutigen Bürokaufmanns angekommen. Lustigerweise haben dann alle "studiert", aber keine praktische Erfahrung mehr. Die Unternehmen lachen sich ins Fäustchen, denn sie kostet die Ausbildung fast nichts mehr und irgendwann werden sie "Ausbildungsprogramme" (die natürlich nicht so heißen werden) ins Leben rufen, die die Bachelors für wenig Geld auf den beruflichen Alltag vorbereiten. Vorteil für die Unternehmen: Der neue Azubi äh.. Super-Trainee....hat keine Abwesenheitszeiten für die Berufsschule mehr, sondern kann Vollzeit für ein Lehrlingsgehalt eingesetzt werden.

Fazit: Eine Win-Win-Win-Super-Win-Situation für alle:

  • Unternehmen sparen Kosten
  • Die Allgemeinheit leistet einen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung, weil sie die Kosten für die Ausbildung komplett übernimmt
  • Lehrlinge müssen nicht mehr in die blöde Berufsschule und sind studierte Leute
  • Staat jubelt, weil die Studierquote oben ist.
    Perfekt, oder? ;)
antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich habe mal 5min auf bekannten Jobbörsen geschaut und direkt 4-5 Stellen gefunden, die ein Studium oder eine vergleichbare (Berufs-) Ausbildung verlangen.

Aus dem IT Bereich kenne ich es übrigens so, dass Studium so gut wie immer gefordert wird, man sich aber mit entsprechenden Kenntnissen auch ohne diese bewerben kann (und gleich Chancen hat).

Wie weiter oben jemand schon geschrieben hat, ist es schön und gut, wenn man ach so komplexe Dinge im Studium lernt und so super schnell in neue, hochkomplizierte Situationen denken kann, die man auf 95% der Stellen niemals benötigen bzw. vorfinden wird (falls das Heute noch gelehrt wird).

Im technischen Bereich (zB. KFZ-Mechatroniker - Ing.) lass ich mir das noch gefallen, im kaufmänischen aber verwischen die Grenzen doch sehr stark.

Lounge Gast schrieb:

Dieser Thread ist echt der Gipfel dieses Forums. Ich habe
noch nie ein Stellenangebot gesehen, wo man einen
Bürokaufmann oder Absolvent gesucht hat

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Ich habe
noch nie ein Stellenangebot gesehen, wo man einen
Bürokaufmann oder Absolvent gesucht hat und ich habe bestimmt
weit mehr als 500 gelesen.

Wie schon geschrieben, wurde, die gibt es öfters. Nicht selten steht auch dabei Studium oder vergleichbare Qualifikation, wenn dann jemand Berufserfahrung mit einigen Weiterbildungen hat, dann fällt der da oftmals rein.

Einen Bürokaufmann kann absolut jeder aus dem
Ärmel schütteln.

Als ob ein BWL-Bachelor etwas mit Anspruch zutun hätte. Auch den schafft im Grunde jeder, der es will.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich finde die hier getätigten Feststellungen, dass das Studium immer leichter wird und schon fast jeder Zweite studiert, wenig fundiert. Die Studierquote liegt nach neusten Zahlen immer noch unter 30%, die Abbrecherquote ist darüber hinaus nicht gesunken durch Bologna. Mein Studiengang wurde z.B. durch die Umstellung auf Bachelor einfach mit mehr Kreditpunkteprüfungen versehen, während es im Diplomstudium noch große Abschlussexamen gab. Dadurch ist die Arbeitsbelastung deutlich gestiegen. Stoff wurde hingegen kaum rausgekürzt. Auch die Abiturprüfungen sind nach meinem Dafürhalten nicht leichter geworden durch eine Ausweitung auf fünf Prüfungsfächer.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Nur zwei Punkte zum Bachelor (LMU und TU München) also Eliteunis:

  • Prüfungen dürfen beliebig wiederholt werden.
  • Der Student "soll" die Module bis in einer bestimmten Semesteranzahl schaffen -> Damit wird über die Studiendauer ausgesiebt... theoretisch.
  • In der Praxis geht jeder Härtefallantrag auf Studienverlängerung durch (München ist teuer, Studi muss arbeiten um nicht unter der Isarbrücke zu nächtigen....)
  • Damit kommt JEDER mit Sitzfleisch zu seinem Abschluss. Kenne Selbst Bachelors im 14 Semester.
    --> Ich will nicht wissen wie es bei den Privaten oder auf ner Wald und Wiesen FH zugeht....
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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich habe auch schon öfter Stellenanzeigen gesehen, wo jemand mit kaufmännischer Ausbildung oder Studium gesucht wurde (besonders Rechnungswesen/Steuern in kleinen bis mittleren Unternehmen).

Ich glaube nicht, dass die Bachelor arbeitslos werden. Es wird heute definitiv weniger dual ausgebildet (habe irgendwo Zahlen von einem Rückgang um 25% gelesen). Da die Arbeit im Betrieb nicht weniger wird, müssen die Stellen besetzt werden. Wenn keine dualen Absolventen mehr in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, nimmt man die Bachelor. Mir erscheint es heute schon so, dass man bei sehr vielen Stellen "über der notwendigen Qualifikation" sucht, da es einfach kaum gute Leute gibt, die "nur" eine Ausbildung haben.

Es gibt ja Leute, die sagen, dass Bachelor ohne duale Ausbildung unbrauchbar wären. Das kommt aber vor allem von Leuten, die selbst mit einer dualen Ausbildung in den Beruf eingestiegen sind und es nicht wahr haben wollen, dass man sich auch sehr gut und in überschaubarer Zeit ohne eine mehrjährige duale Ausbildung in einen Beruf einarbeiten kann. Der Rückschluss wäre ja, dass die duale Ausbildung Zeitverschwendung war, und das will man sich ja nicht eingestehen. Meine Erfahrung nach sind Chefs, die selbst "nur" studiert haben, viel lockerer und trauen auch Hochschulabsolventen deutlich mehr zu.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Ich finde die hier getätigten Feststellungen, dass das
Studium immer leichter wird und schon fast jeder Zweite
studiert, wenig fundiert. Die Studierquote liegt nach neusten
Zahlen immer noch unter 30%, die Abbrecherquote ist darüber
hinaus nicht gesunken durch Bologna. Mein Studiengang wurde
z.B. durch die Umstellung auf Bachelor einfach mit mehr
Kreditpunkteprüfungen versehen, während es im Diplomstudium
noch große Abschlussexamen gab. Dadurch ist die
Arbeitsbelastung deutlich gestiegen. Stoff wurde hingegen
kaum rausgekürzt. Auch die Abiturprüfungen sind nach meinem
Dafürhalten nicht leichter geworden durch eine Ausweitung auf
fünf Prüfungsfächer.

Laut statistischem Bundesamt haben wir eine Studienanfängerquote 2013 von 57,7%. Für 2014 wird eine von ca. 62% prognostiziert.

Übersetzt heißt das, dass von 100 Jugendlichen eines Jahrganges im Jahr 2013 58 ein Studium begonnen haben und 2014 wohl 62 eines beginnen werden.

Die Studienanfängerquote lag vor den Reformen bei ca. 30 bis 35%. Das ist gerade einmal ein paar Jahre her.

Die Aussage, dass man seit den Reformen das Studium nachgeworfen bekommt, ist hart, aber von den Zahlen her kaum zu leugnen.

Natürlich will man das als aktueller Student nicht sehen. Ist ja nur menschlich, aber was ist daran elitär, wenn mehr als jeder zweite in meinem Alter das gleiche tut?

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Laut statistischem Bundesamt haben wir eine
Studienanfängerquote 2013 von 57,7%. Für 2014 wird eine von
ca. 62% prognostiziert.

Übersetzt heißt das, dass von 100 Jugendlichen eines
Jahrganges im Jahr 2013 58 ein Studium begonnen haben und
2014 wohl 62 eines beginnen werden.

Das ist nicht richtig. Das ist nämlich lediglich der Anteil der Hochschulzugangsberechtigten eines Jahrgangs, der ein Studium aufnimmt. Schließlich gibt es gerade einmal eine recht konstante Abiturientenquote von etwa 40%. Zweiter Bildungsweg usw. spielen hier auch kaum eine Rolle.

Die Studienanfängerquote lag vor den Reformen bei ca. 30 bis
35%. Das ist gerade einmal ein paar Jahre her.

Auf den kompletten Jahrgang bezogen. Ja. Und da hat sich nicht viel geändert.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Abiturientenquote ca. 40% stimmt für die allgemeine Hochschulreife. Hier werden aber auch noch die mit Fachabitur hinzugerechnet. Dann kommt man auf 60 bis 70% Abitur pro Jahrgang.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Laut statistischem Bundesamt haben wir eine
Studienanfängerquote 2013 von 57,7%. Für 2014 wird eine
von
ca. 62% prognostiziert.

Übersetzt heißt das, dass von 100 Jugendlichen eines
Jahrganges im Jahr 2013 58 ein Studium begonnen haben und
2014 wohl 62 eines beginnen werden.

Das ist nicht richtig. Das ist nämlich lediglich der Anteil
der Hochschulzugangsberechtigten eines Jahrgangs, der ein
Studium aufnimmt. Schließlich gibt es gerade einmal eine
recht konstante Abiturientenquote von etwa 40%. Zweiter
Bildungsweg usw. spielen hier auch kaum eine Rolle.

Die Studienanfängerquote lag vor den Reformen bei ca. 30
bis
35%. Das ist gerade einmal ein paar Jahre her.

Auf den kompletten Jahrgang bezogen. Ja. Und da hat sich
nicht viel geändert.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Die Studienanfängerquote gibt an, wie viel Prozent an Geburtenjahrgangs ein Studium aufnimmt. Wenn lediglich 62% der Hochschulabsolventen ein Studium beginnen, fände ich das extrem wenig.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Abiturientenquote ca. 40% stimmt für die allgemeine Hochschulreife. Hier
werden aber auch noch die mit Fachabitur hinzugerechnet. Dann kommt man
auf 60 bis 70% Abitur pro Jahrgang.

Gleichbedeutend wäre dies bei einer Studienanfängerquote von 60 % dann aber damit, dass annähernd 100 % aller Studienberechtigten ein Studium aufnehmen und das ist schlicht falsch.

Das Statistische Bundesamt liefert für das Abschlussjahr 2012 übrigens eine Fachabiturientenquote von lediglich 1,6 %. Ist ja aber auch nicht verwunderlich, da eigentlich nur die Gymnasialversager das Minimalziel Fachabitur mitnehmen.

Die Studienanfängerquote gibt an, wie viel Prozent an
Geburtenjahrgangs ein Studium aufnimmt. Wenn lediglich 62%
der Hochschulabsolventen ein Studium beginnen, fände ich das
extrem wenig.

Da hast du wohl irgendwas an meinem Text nicht verstanden.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Sorry, aber die Studienanfängerquote bezieht sich auf Jahrgänge. Bekommst du die Diskussionen wie "Überakademisierung" oder "Es gibt inzwischen weniger Lehrlinge als Studenten" nicht mit?

Die Studienanfängerquote gibt an, wie viel Prozent eines Jahrganges (also einschließlich Hauptschüler, Leute ohne Schulabschluss usw..) ein Studium aufnehmen und nichts anderes..

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Laut statistischem Bundesamt haben wir eine
Studienanfängerquote 2013 von 57,7%. Für 2014 wird eine
von
ca. 62% prognostiziert.

Übersetzt heißt das, dass von 100 Jugendlichen eines
Jahrganges im Jahr 2013 58 ein Studium begonnen haben und
2014 wohl 62 eines beginnen werden.

Das ist nicht richtig. Das ist nämlich lediglich der Anteil
der Hochschulzugangsberechtigten eines Jahrgangs, der ein
Studium aufnimmt. Schließlich gibt es gerade einmal eine
recht konstante Abiturientenquote von etwa 40%. Zweiter
Bildungsweg usw. spielen hier auch kaum eine Rolle.

Die Studienanfängerquote lag vor den Reformen bei ca. 30
bis
35%. Das ist gerade einmal ein paar Jahre her.

Auf den kompletten Jahrgang bezogen. Ja. Und da hat sich
nicht viel geändert.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Laut statistischem Bundesamt haben wir eine
Studienanfängerquote 2013 von 57,7%. Für 2014 wird eine
von
ca. 62% prognostiziert.

Übersetzt heißt das, dass von 100 Jugendlichen eines
Jahrganges im Jahr 2013 58 ein Studium begonnen haben und
2014 wohl 62 eines beginnen werden.

Das ist nicht richtig. Das ist nämlich lediglich der Anteil
der Hochschulzugangsberechtigten eines Jahrgangs, der ein
Studium aufnimmt. Schließlich gibt es gerade einmal eine
recht konstante Abiturientenquote von etwa 40%. Zweiter
Bildungsweg usw. spielen hier auch kaum eine Rolle.

Die Studienanfängerquote lag vor den Reformen bei ca. 30
bis
35%. Das ist gerade einmal ein paar Jahre her.

Auf den kompletten Jahrgang bezogen. Ja. Und da hat sich
nicht viel geändert.

Die Studienanfängerquote bezieht sich auf den kompletten Jahrgang und da hat sich die Zahl seit Bachelor-Einführung verdoppelt.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Um das Ganze einmal mit den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu unterlegen:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/72005/umfrage/entwicklung-der-studienanfaengerquote/

Unter der Grafik steht auch die Definition:

"Die Studienanfängerquote ist der Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres."

Oder übersetzt:
Von 100 jungen Menschen (egal mit welchem Abschluss oder ohne Abschluss) haben 2013 sage und schreibe 58 ein Studium aufgenommen!

Erschreckt mich selbst, dass das das innerhalb weniger Jahre so explodiert ist, aber an den nackten Zahlen gibt es nichts zu rütteln: Das Studium ist eine Massenware und das Niveau darf mit Recht hintrerfragt werden.

Damit sollte die Frage geklärt sein, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Die Studienanfängerquote gibt an, wie viel Prozent an
Geburtenjahrgangs ein Studium aufnimmt. Wenn lediglich 62%
der Hochschulabsolventen ein Studium beginnen, fände ich das
extrem wenig.

Eines GEBURTSJAHRGANGES. ;)

Ein Geburtsjahrgang umfasst alle Menschen, die in diesem Jahr geboren sind. Völlig egal, was für einen Abschluss sie haben oder ob sie überhaupt einen haben.

Vereinfacht gesagt:
Von 100 jungen Menschen, die im Jahr X geboren sind, haben 2013 ungefähr 58 ein Studium aufgenommen und im Jahr 2014 werden es über 60 sein.

Das findest du wenig?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Abiturientenquote ca. 40% stimmt für die allgemeine
Hochschulreife. Hier
werden aber auch noch die mit Fachabitur hinzugerechnet.
Dann kommt man
auf 60 bis 70% Abitur pro Jahrgang.

Gleichbedeutend wäre dies bei einer Studienanfängerquote von
60 % dann aber damit, dass annähernd 100 % aller
Studienberechtigten ein Studium aufnehmen und das ist
schlicht falsch.

Nein, das ist nicht falsch. Die Gesamt-Abiturquote beträgt inzwischen ca. 70%. Ein Abitur ist Standard.
Davon ergreift der größte Teil tatsächlich ein duales oder normales Studium. Sieht man auch schön an den Statistiken, denn es gibt inzwischen weniger Lehrlinge als Studenten.

Das ist keine tolle Entwicklung, aber man braucht sie auch nicht leugnen. In den letzten paar Jahren hat sich die gesamte Bildungslandschaft radikal verändert und die Zahlen in Richtung Studium sind explodiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Die Studienanfängerquote gibt an, wie viel Prozent an
Geburtenjahrgangs ein Studium aufnimmt. Wenn lediglich 62%
der Hochschulabsolventen ein Studium beginnen, fände ich das
extrem wenig.

Geburtsjahrgang = alle Menschen, die in diesem Jahr geboren sind und da sind 62% doch fast 2/3. Das heißt nur 1/3 aller Menschen des Jahrganges z.B. 1995 studiert nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Wie kann man denn bitte aus einer Statistik für das Jahr 2011 den Anteil der Studienanfänger eines nicht genannten Jahrgangs herleiten? Entweder hier sind die Studienanfänger des Jahres 2011 oder die Abiturienten des Jahres 2011 gemeint. Und hier darf man nicht die doppelten Abiturjahrgänge vergessen, die die Anteile an den Bildungsabschlüssen innerhalb eines Kalenderjahres verwischt haben.

Diese Statistik sagt übrigens etwas über die Studienanfängerquote des jeweiligen Jahrgangs aus und hat ganz andere Ergebnisse: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1839/umfrage/studienanfaenger-an-hochschulen-und-fachhochschulen/

Gibt es zufällig eine Statistik der folgenden Art:

Geburtsjahrgang: 1960
Anzahl Geburten: 1 Mio.
Stichtag: 31.12.2013
Studienberechtigung erworben: 25%
Studium begonnen: 15%
Studium erfolgreich abgeschlossen: 10%

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

1.) Die Statistik ist nicht von 2011, sondern von 2014.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/72005/umfrage/entwicklung-der-studienanfaengerquote/

  • Zwischen 2000 und 2006 pendelt die Studienanfängerquote immer in den 30ern.

  • Dann plötzlich wird der Bachelor eingeführt und bis 2010 sind es schon 46%.

  • Der Bachelor wird weiter reformiert und bis 2013 sind es fast 58%
  1. Die Studienanfängerquote ist relativ. Die absolute Anzahl ist daher egal, aber logischerweise auch so hoch wie noch nie. Die absolute Zahl wird sich aber aufgrund der demographischen Entwicklung ändern.

  2. Die doppelten Jahrgänge spielen für den relativen Anteil kaum eine Rolle. Der massive Zuwachs existiert, seitdem der Bachelor eingeführt wurde und doppelte Jahrgänge gab es, bis auf einige kleine Bundesländer erstaunlicherweise erst, als die Quote bereits über 50% war, also nach 2011 Das ist also keine Erklärung.

  3. Deine Verlinkung hat exakt die gleichen Ergebnisse. Sie hört nur 2010/2011 bei 46% auf (siehe oben; genau das steht da auch). Der obige Link geht aber bis 2013 und in den Jahren ist sie noch einmal gestiegen.

Lounge Gast schrieb:

Wie kann man denn bitte aus einer Statistik für das Jahr 2011
den Anteil der Studienanfänger eines nicht genannten
Jahrgangs herleiten? Entweder hier sind die Studienanfänger
des Jahres 2011 oder die Abiturienten des Jahres 2011
gemeint. Und hier darf man nicht die doppelten
Abiturjahrgänge vergessen, die die Anteile an den
Bildungsabschlüssen innerhalb eines Kalenderjahres verwischt
haben.

Diese Statistik sagt übrigens etwas über die
Studienanfängerquote des jeweiligen Jahrgangs aus und hat
ganz andere Ergebnisse:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1839/umfrage/studienanfaenger-an-hochschulen-und-fachhochschulen/

Gibt es zufällig eine Statistik der folgenden Art:

Geburtsjahrgang: 1960
Anzahl Geburten: 1 Mio.
Stichtag: 31.12.2013
Studienberechtigung erworben: 25%
Studium begonnen: 15%
Studium erfolgreich abgeschlossen: 10%

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Wie kann man denn bitte aus einer Statistik für das Jahr 2011
den Anteil der Studienanfänger eines nicht genannten
Jahrgangs herleiten? Entweder hier sind die Studienanfänger
des Jahres 2011 oder die Abiturienten des Jahres 2011
gemeint. Und hier darf man nicht die doppelten
Abiturjahrgänge vergessen, die die Anteile an den
Bildungsabschlüssen innerhalb eines Kalenderjahres verwischt
haben.

Diese Statistik sagt übrigens etwas über die
Studienanfängerquote des jeweiligen Jahrgangs aus und hat
ganz andere Ergebnisse:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1839/umfrage/studienanfaenger-an-hochschulen-und-fachhochschulen/

Gibt es zufällig eine Statistik der folgenden Art:

Geburtsjahrgang: 1960
Anzahl Geburten: 1 Mio.
Stichtag: 31.12.2013
Studienberechtigung erworben: 25%
Studium begonnen: 15%
Studium erfolgreich abgeschlossen: 10%

Keine Ahnung, was du meinst. Der Link zeigt doch eine Statistik des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahre 2014. Unten wird doch alles erklärt.

Ja, es schon so, wie hier geschrieben wurde: Von 100 jungen Leuten, egal mit was für einem Abschluss, studieren heute fast 60.

Das ist eindeutig zu viel und macht den Niveauverfall deutlich.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich finde das Thema mit der Studienanfängerquote interessant. Es stützt meine These aus einem anderen Thread, dass man die nächsten 10-15 Jahre seine Schäfchen ins Trockene bringen sollte, weil wir dann zunehmend mit sinkenden Nominallöhnen rechnen müssen. GERADE im BWL-Bereich gibt es eine Schwemme.

Wir werden wohl in 5-6 Jahren die "Schlussrate" (Restschuld) für unser Immo-Darlehen auf dem Konto haben, die Finanzierung läuft natürlich bedeutend länger (knapp 700 Euro Rate, also ungleich günstiger als eine Kaltmiete). Alles kein Probleme mit 7-8k Haushaltsnetto.

Danach heißt es, weltweit diversifiziert zu investieren. Von den sinkenden Löhnen werden die Unternehmen profitieren. Auch generell würde ich die notwendigen Lebenskosten (Energie, Gas, Nahrung, ...) gerne über Dividenden decken.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Natürlich ist die Statistik von 2014, sie geht ja schließlich bis 2013. Doch was sagt mir der konkrete Wert für das beispielhafte Jahr 2011?

"Die Studienanfängerquote ist der Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres." Welches Geburtsjahrs??? Kennt hier jemand zufällig die Details?

Ist hier der gewichtete Durchschnitt aller Geburtsjahrgänge angegeben, aus denen jemand im Jahr 2011 zu studieren begann? Fiktiv: Im Jahre 2011 begannen Menschen aus den Geburtsjahrgängen 1942-1995 mit einem Studium und der gewichtete Durchschnitt der Quoten der Studienanfänger an allen Menschen dieser Jahrgänge betrug im Jahr 2011 55,6%, unabhängig davon, wie viel Prozent dieser Jahrgänge bereits vorher oder später mit einem Studium begannen?

Zunächst einmal wurde übrigens der Bachelor eingeführt und danach sank die Quote in dieser Statistik. Dann wurden die ersten Bachelor überarbeitet und die Quote stieg wieder auf den vormaligen Diplomwert. Dann kam die Rezession und die Ausbildungsplätze fielen weg und dadurch explodierte die Bachelorquote, beflügelt auch durch doppelte Abiturjahrgänge in div. Bundesländern, z.B. Niedersachsen und Bayern 2011.

Und "meine" Statistik weist für 2011 46% aus. Die hier zuerst genannte hingegen 55,6%. Das ist m.E. schon ein erheblicher Unterschied.

Viel interessanter als der Studienbeginn ist hingegen der Akademikeranteil an einzelnen Geburtsjahrgängen.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Auf Dividenden kann man sich nicht verlassen. Werden oft gekürzt oder ganz gestrichen. Investieren in Dividendentitel war sehr oft die reine Kapitalvernichtung (E.ON, RWE, Banken u.s.w.)

Lounge Gast schrieb:

Ich finde das Thema mit der Studienanfängerquote interessant.
Es stützt meine These aus einem anderen Thread, dass man die
nächsten 10-15 Jahre seine Schäfchen ins Trockene bringen
sollte, weil wir dann zunehmend mit sinkenden Nominallöhnen
rechnen müssen. GERADE im BWL-Bereich gibt es eine Schwemme.

Wir werden wohl in 5-6 Jahren die "Schlussrate"
(Restschuld) für unser Immo-Darlehen auf dem Konto haben, die
Finanzierung läuft natürlich bedeutend länger (knapp 700 Euro
Rate, also ungleich günstiger als eine Kaltmiete). Alles kein
Probleme mit 7-8k Haushaltsnetto.

Danach heißt es, weltweit diversifiziert zu investieren. Von
den sinkenden Löhnen werden die Unternehmen profitieren. Auch
generell würde ich die notwendigen Lebenskosten (Energie,
Gas, Nahrung, ...) gerne über Dividenden decken.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

@der, der seine Schäfchen im Trockenen haben will: da muss ich dir völlig zustimmen. Ich frage mich schon heute, wo die ganzen BWL/Wiwi Absolventen überhaupt alle mal arbeiten wollen/bzw. können.

Pro Jahr gehen relativ wenige Wiwis/BWLer in Rente, ein Vielfaches kommt von den Hochschulen nach. Dazu gibt es den Trend, dass immer mehr Unternehmen ihre Leute selbst heran ziehen => duales Studium. Die Überflieger Leute mit Turbokapitalistenlebenslauf werden es wohl immer leicht haben und werden gute Jobs bekommen, keine Frage. Aber Standard Absolvent mit durchschnittlichen oder gar unterdurchschnittlichen Noten und relativ normalem Lebenslauf wird es immer schwerer haben. Der Trend geht dann halt dahin, wie in den USA oder Australien, wo man für ein "Trainee Programm" in einem Schuhladen schon BWL studiert haben muss. Man arbeitet als normaler Verkäufer und nur der Beste steigt auf zum Filialleiter, die anderen werden gegangen, gehen freiwillig oder arbeiten weiter als Verkäufer, immer in der Hoffnung mal aufzusteigen.

Oder es wird wie in Spanien sein. Wo man teilweise schon Geld bezahlen muss um ein UNBEZAHLTES Praktikum zu bekommen. Danach entscheidet sich, wer ein bezahltes Praktikum machen darf. Dann gibt es vielleicht ein bezahltes Praktikum und mit ganz viel Glück und Engagement dann vielleicht eine mies bezahlte, befristete Stelle. Wohlgemerkt für Absolventen.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

" Es stützt meine These aus einem anderen Thread, dass man die nächsten 10-15 Jahre seine Schäfchen ins Trockene bringen sollte, weil wir dann zunehmend mit sinkenden Nominallöhnen rechnen müssen."

Ach weißte 2014 auf 2029 rechnet ist ungefähr wie 1914 auf 1929 zu rechnen.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich habe beides: Kaufm. Ausbildung (Industriekaufmann) und Master (BWL). Rückblickend kann ich sagen, dass ich in den 3 Jahren Ausbildung wesentlich mehr Relevantes gelernt habe, als in den 4 Jahren Studium.
Auch wäre ich persönlich ohne Studium heute bereits wesentlich weiter.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

700 Euro Rate bei 7-8k Haushaltsnetto.... was auch immer :-D :-D

Lounge Gast schrieb:

Wir werden wohl in 5-6 Jahren die "Schlussrate"
(Restschuld) für unser Immo-Darlehen auf dem Konto haben, die
Finanzierung läuft natürlich bedeutend länger (knapp 700 Euro
Rate, also ungleich günstiger als eine Kaltmiete). Alles kein
Probleme mit 7-8k Haushaltsnetto.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Es kann ja sein, dass viele der heutigen Studienanfänger das Studium nie abschließen werden. Der Anteil der Hochschulabsolventen würde dann nicht in dem Maße steigen, wie die Studienanfängerzahlen suggerieren. Mal abwarten.

Außerdem war es schon immer so, dass nicht jeder Hochschulabsolvent einen Akademikerjob bekommt oder überhaupt bereit ist, so etwas zu machen, und nicht jeder dual ausgebildete Kaufmann hat bisher immer nur einfache Arbeiten gemacht. Es gab schon in den 80er Jahren Diplom-Kaufleute, die später Sekretärin geworden sind und auch keinerlei Ambitionen hatten, einen andere Job zu finden. Frauen haben mittlerweile bessere Bildungsabschlüsse als Männer, aber im Job selbst oft nicht den Willen, das dann in hochwertige Jobs umzusetzen. Dagegen gab es auch früher schon genug dual ausgebildete Kaufleute, die später z. B. Steuerberater geworden sind.

Außerdem sind viele Studiengänge inhaltlich auch ziemlicher Käse und taugen gar nicht, um damit einen hochwertigen Job zu kriegen. Viele Studiengänge orientieren sich nur an den Interessen von Studenten und nicht an dem Bedarf der Wirtschaft.

Man kann bisher nur einen Schluss ziehen: Die Tatsache alleine, dass man Abitur und Studium hat, sagt über die tatsächliche Leistungsfähigkeit mittlerweile wenig aus.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Natürlich ist die Statistik von 2014, sie geht ja schließlich
bis 2013. Doch was sagt mir der konkrete Wert für das
beispielhafte Jahr 2011?

"Die Studienanfängerquote ist der Anteil der
Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden
Geburtsjahres." Welches Geburtsjahrs??? Kennt hier
jemand zufällig die Details?

Ist hier der gewichtete Durchschnitt aller Geburtsjahrgänge
angegeben, aus denen jemand im Jahr 2011 zu studieren begann?
Fiktiv: Im Jahre 2011 begannen Menschen aus den
Geburtsjahrgängen 1942-1995 mit einem Studium und der
gewichtete Durchschnitt der Quoten der Studienanfänger an
allen Menschen dieser Jahrgänge betrug im Jahr 2011 55,6%,
unabhängig davon, wie viel Prozent dieser Jahrgänge bereits
vorher oder später mit einem Studium begannen?

Zunächst einmal wurde übrigens der Bachelor eingeführt und
danach sank die Quote in dieser Statistik. Dann wurden die
ersten Bachelor überarbeitet und die Quote stieg wieder auf
den vormaligen Diplomwert. Dann kam die Rezession und die
Ausbildungsplätze fielen weg und dadurch explodierte die
Bachelorquote, beflügelt auch durch doppelte Abiturjahrgänge
in div. Bundesländern, z.B. Niedersachsen und Bayern 2011.

Und "meine" Statistik weist für 2011 46% aus. Die
hier zuerst genannte hingegen 55,6%. Das ist m.E. schon ein
erheblicher Unterschied.

Viel interessanter als der Studienbeginn ist hingegen der
Akademikeranteil an einzelnen Geburtsjahrgängen.

Denk doch mal mit:

  1. Bei den alten Geburtsjahrgängen wird es in der Akademikerquote keine Veränderungen mehr geben. Ein 30, 40, 50, 60 oder 70jähriger macht wohl kaum mehr einen Bachelor. Warum sollte ein 45jähriger im Zeitraum von 2006 bis 2013 einen Bachelor gemacht haben?

  2. Das ist der Akademikeranteil an den einzelnen Geburtsjahrgängen. Da es verschiedene sind, hat man die offensichtlich nicht im Detail aufgewiesen. Auf der Seite des Bundesamtes für Statistik finden sich sicher die Details.

  3. Bei der Statistik der OECD handelt es sich um eine Schätzung/Hochrechnung, die dem internationalen Standard angepasst wurde. Der Statistik der Bundesanstalt für Statistik liegen die exakten Werte zu Grunde.

  4. Den Unterschied zwischen den Angaben sehe ich übrigens nicht. Der Wert "46%" findet sich in beiden Statistiken. Bei deiner für 2011 bei der aktuellen zwischen 2010 und 2011. Vermutlich kennt die OECD das "Semestersystem z.B. 10/11) nicht oder hat das angeglichen, damit die Vergleichbarkeit gegeben ist.

  5. Doppelte Jahrgänge gab es nur in einem gewissen Zeitraum. Das lässt sich leicht ergoogeln. Das erklärt nun einmal die Ansteigung nicht.

  6. Warum hört die Entwicklung nach den doppelten Abiturjahrgängen nicht auf, sondern steigt noch an?

Fazit: Die Studienquote ist, dank der Vereinfachungen, explodiert. Heute studieren fast 2/3 aller jungen Menschen.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Natürlich ist die Statistik von 2014, sie geht ja schließlich
bis 2013. Doch was sagt mir der konkrete Wert für das
beispielhafte Jahr 2011?

"Die Studienanfängerquote ist der Anteil der
Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden
Geburtsjahres." Welches Geburtsjahrs??? Kennt hier
jemand zufällig die Details?

Ist hier der gewichtete Durchschnitt aller Geburtsjahrgänge
angegeben, aus denen jemand im Jahr 2011 zu studieren begann?
Fiktiv: Im Jahre 2011 begannen Menschen aus den
Geburtsjahrgängen 1942-1995 mit einem Studium und der
gewichtete Durchschnitt der Quoten der Studienanfänger an
allen Menschen dieser Jahrgänge betrug im Jahr 2011 55,6%,
unabhängig davon, wie viel Prozent dieser Jahrgänge bereits
vorher oder später mit einem Studium begannen?

Zunächst einmal wurde übrigens der Bachelor eingeführt und
danach sank die Quote in dieser Statistik. Dann wurden die
ersten Bachelor überarbeitet und die Quote stieg wieder auf
den vormaligen Diplomwert. Dann kam die Rezession und die
Ausbildungsplätze fielen weg und dadurch explodierte die
Bachelorquote, beflügelt auch durch doppelte Abiturjahrgänge
in div. Bundesländern, z.B. Niedersachsen und Bayern 2011.

Und "meine" Statistik weist für 2011 46% aus. Die
hier zuerst genannte hingegen 55,6%. Das ist m.E. schon ein
erheblicher Unterschied.

Viel interessanter als der Studienbeginn ist hingegen der
Akademikeranteil an einzelnen Geburtsjahrgängen.

Die Quote zeigt doch genau den Anteil an den Geburtsjahrgängen. Deine verlinkte OECD-Quote ist zur Vergleichbarkeit geglättet und auf Jahre umgelegt. Die doppelten Geburtsjahrgänge spielen für die Quote kaum eine Rolle, weil es sie größtenteils zwischen Ende 2011
und Ende 2012 gab. Die abnormalen Steigerungen gibt es aber vorher und dann wieder nachher.

Es hat schon seine Richtigkeit: Seitdem es den Bachelor gibt, studiert quasi jeder. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen: Bei uns in der Straße studiert heute jedes Arbeiterkind. Alle sind stolz wie Bolle. Fast keiner macht mehr eine Lehre. Habe eher das Gefühl die Quote müsste 90 bis 95% betragen, als nur 60%

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Geht mir auch so. Habe einen ähnlichen Lebenslauf und noch eine zusätzliche 2 jährige Fortbildung. Werde jetzt meinen Bachelor abschließen und muss sagen, dass ich an der Uni am wenigsten für die spätere berufliche Tätigkeit gelernt habe. Es war sogar erschreckend wenig. Ich mache gerade ein Praktikum, das ich aber ohne ein Studium nich bekommen habe und muss leider feststellen, dass das nötige Rüstzeug für diesen Job ich bereits nach der Ausbildung hatte. Man muss aber fairerweise sagen, dass eine Uni uns nicht in erster Linie auf den Beruf vorbereiten soll, denn sie ist ja schließlich eine wissenschaftliche Institution. Leider wird aber bei uns mittlerweile alles miteinander vermischt. Die Unternehmen verlangen, dass man einen Hochschulabschluss hat für Berufe bei denen das nicht unbedingt wichtig ist bzw. eine Ausbildung ausreicht. Dadurch gehen viele an die Uni, auch wenn sie eventuell nicht dazu geeignet sind. Die Uni wiederum muss sich dem unfreiwillig anpassen und verschult alles (allein schon wegen der großen Masse). Am Ende haben weder die Unternehmen auf die Praxis gut ausgebildetes Personal erhalten noch die Unis die richtigen Studenten (wissenschaftlich Orientiert) bekommen.

Das Dilemma liegt aber auch oft an der Unternehmen, die kaum andere Abschlüsse kennen als Abitur und Bachelor/Master.

Lounge Gast schrieb:

Ich habe beides: Kaufm. Ausbildung (Industriekaufmann) und
Master (BWL). Rückblickend kann ich sagen, dass ich in den 3
Jahren Ausbildung wesentlich mehr Relevantes gelernt habe,
als in den 4 Jahren Studium.
Auch wäre ich persönlich ohne Studium heute bereits
wesentlich weiter.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Natürlich ist die Statistik von 2014, sie geht ja schließlich
bis 2013. Doch was sagt mir der konkrete Wert für das
beispielhafte Jahr 2011?

"Die Studienanfängerquote ist der Anteil der
Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden
Geburtsjahres." Welches Geburtsjahrs??? Kennt hier
jemand zufällig die Details?

Ist hier der gewichtete Durchschnitt aller Geburtsjahrgänge
angegeben, aus denen jemand im Jahr 2011 zu studieren begann?
Fiktiv: Im Jahre 2011 begannen Menschen aus den
Geburtsjahrgängen 1942-1995 mit einem Studium und der
gewichtete Durchschnitt der Quoten der Studienanfänger an
allen Menschen dieser Jahrgänge betrug im Jahr 2011 55,6%,
unabhängig davon, wie viel Prozent dieser Jahrgänge bereits
vorher oder später mit einem Studium begannen?

Zunächst einmal wurde übrigens der Bachelor eingeführt und
danach sank die Quote in dieser Statistik. Dann wurden die
ersten Bachelor überarbeitet und die Quote stieg wieder auf
den vormaligen Diplomwert. Dann kam die Rezession und die
Ausbildungsplätze fielen weg und dadurch explodierte die
Bachelorquote, beflügelt auch durch doppelte Abiturjahrgänge
in div. Bundesländern, z.B. Niedersachsen und Bayern 2011.

Und "meine" Statistik weist für 2011 46% aus. Die
hier zuerst genannte hingegen 55,6%. Das ist m.E. schon ein
erheblicher Unterschied.

Viel interessanter als der Studienbeginn ist hingegen der
Akademikeranteil an einzelnen Geburtsjahrgängen.

Nein, es ist nicht der gewichtete Durchschnitt angegeben, sondern es sind konkrete Jahrgänge hinterlegt, die sich (logischerweise) immer wieder ändern. Für 2014 werden das wohl die Jahrgänge von ca. 1994 bis 1996 sein. Für 2013 die von 1993 bis 1995. Alles andere macht doch auch keinen Sinn, oder? Wenn ich alle Jahrgänge gewichten würde, dann kann man doch keine sinnvolle Aussage machen, da ein 96-jähriger (1918) ebenso wenig wie ein 40 Jähriger (1974) die StudienANFÄNGERquote mit Sicherheit nicht mehr positiv beeinflussen wird, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

" Es stützt meine These aus einem anderen Thread, dass
man die nächsten 10-15 Jahre seine Schäfchen ins Trockene
bringen sollte, weil wir dann zunehmend mit sinkenden
Nominallöhnen rechnen müssen."

Ach weißte 2014 auf 2029 rechnet ist ungefähr wie 1914 auf
1929 zu rechnen.

Muss man gar nicht. Der größte Teil der Studenten, die 2010 (46 von 100) zu studieren angefangen hat, kommt doch gerade auf den Markt und macht seine Horror-Erfahrungen.
Und von den Studienanfängern 2013 (immerhin fast 60/100) auf die Situation von 2017 zu schließen, ist durchaus legitim.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Es kann ja sein, dass viele der heutigen Studienanfänger das
Studium nie abschließen werden. Der Anteil der
Hochschulabsolventen würde dann nicht in dem Maße steigen,
wie die Studienanfängerzahlen suggerieren. Mal abwarten.

Außerdem war es schon immer so, dass nicht jeder
Hochschulabsolvent einen Akademikerjob bekommt oder überhaupt
bereit ist, so etwas zu machen, und nicht jeder dual
ausgebildete Kaufmann hat bisher immer nur einfache Arbeiten
gemacht. Es gab schon in den 80er Jahren Diplom-Kaufleute,
die später Sekretärin geworden sind und auch keinerlei
Ambitionen hatten, einen andere Job zu finden. Frauen haben
mittlerweile bessere Bildungsabschlüsse als Männer, aber im
Job selbst oft nicht den Willen, das dann in hochwertige Jobs
umzusetzen. Dagegen gab es auch früher schon genug dual
ausgebildete Kaufleute, die später z. B. Steuerberater
geworden sind.

Außerdem sind viele Studiengänge inhaltlich auch ziemlicher
Käse und taugen gar nicht, um damit einen hochwertigen Job zu
kriegen. Viele Studiengänge orientieren sich nur an den
Interessen von Studenten und nicht an dem Bedarf der
Wirtschaft.

Man kann bisher nur einen Schluss ziehen: Die Tatsache
alleine, dass man Abitur und Studium hat, sagt über die
tatsächliche Leistungsfähigkeit mittlerweile wenig aus.

Der erste Schwung der Absolventen nach einer großen Steigerung (bis 2010) befindet sich gerade auf dem Markt und ein großer Teil der Studenten hat seinen Abschluss geschafft. Ein Bachelor ist einfach zu leicht, um daran zu scheitern.

Natürlich kann es aber sein, dass von der nächsten großen Steigerung (bis 2013) mehr Leute dabei sind, die scheitern. Bisher gibt es aber dafür keine Anzeichen. Eher wird der Bachelor noch weiter vereinfacht, um die Quoten zu erhalten, als, dass man die Leute durchrasseln lässt.

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Geht mir auch so. Habe einen ähnlichen Lebenslauf und noch
eine zusätzliche 2 jährige Fortbildung. Werde jetzt meinen
Bachelor abschließen und muss sagen, dass ich an der Uni am
wenigsten für die spätere berufliche Tätigkeit gelernt habe.
Es war sogar erschreckend wenig. Ich mache gerade ein
Praktikum, das ich aber ohne ein Studium nich bekommen habe
und muss leider feststellen, dass das nötige Rüstzeug für
diesen Job ich bereits nach der Ausbildung hatte. Man muss
aber fairerweise sagen, dass eine Uni uns nicht in erster
Linie auf den Beruf vorbereiten soll, denn sie ist ja
schließlich eine wissenschaftliche Institution. Leider wird
aber bei uns mittlerweile alles miteinander vermischt. Die
Unternehmen verlangen, dass man einen Hochschulabschluss hat
für Berufe bei denen das nicht unbedingt wichtig ist bzw.
eine Ausbildung ausreicht. Dadurch gehen viele an die Uni,
auch wenn sie eventuell nicht dazu geeignet sind. Die Uni
wiederum muss sich dem unfreiwillig anpassen und verschult
alles (allein schon wegen der großen Masse). Am Ende haben
weder die Unternehmen auf die Praxis gut ausgebildetes
Personal erhalten noch die Unis die richtigen Studenten
(wissenschaftlich Orientiert) bekommen.

Das Dilemma liegt aber auch oft an der Unternehmen, die kaum
andere Abschlüsse kennen als Abitur und Bachelor/Master.

Lounge Gast schrieb:

Ich habe beides: Kaufm. Ausbildung (Industriekaufmann) und
Master (BWL). Rückblickend kann ich sagen, dass ich in
den 3
Jahren Ausbildung wesentlich mehr Relevantes gelernt habe,
als in den 4 Jahren Studium.
Auch wäre ich persönlich ohne Studium heute bereits
wesentlich weiter.

Bein einem Punkt würde ich massiv widersprechen: Welche Unternehmen verlangen denn explizit einen Bachelor ohne Berufsanfahrung? Meiner Erfahrung nach, stehen die Unternehmen dem Bachelor extrem kritisch gegenüber und Einstiegsprogramme gibt es kaum mehr.
Ich glaube daher nicht, dass die Unternehmen den Bachelor so unbedingt wollen. Vielmehr lockt die jungen Leute der "Ruhm des Studierens" und das es heute so einfach ist, Abitur und Studium zu erlangen.

Ich denke, hier gibt es ein krasses Missverständnis: Die neuen Studenten halten sich für eine geistige Elite und für die Unternehmen sind das in Massen produzierte Berufsvorbereitungsausbildungen, bei denen sie nicht richtig wissen, was sie mit ihnen anfangen sollen.
Vielleicht war das mal anders gedacht, jetzt ist es aber so.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ok, da hast du vielleicht nicht unrecht. Ich habe es aus meiner eigenen Erfahrung so empfunden. NAch meiner Fortbildung habe ich mich überall auf Stellen beworben, die für Bachelorabsolventen ausgeschrieben waren. Dort stand zwar oft sowas wie "oder vergleichbarer Ausbildungsstand" aber das Feedback war einfach vernichtend. In den ganz seltenen Fällen in denen ich eine Antwort bekommen haben, fragten mich die Personaler immer: "Was wie heißt die Fortbildung? Was haben sie da genau gemacht?" usw. Also keiner kannte den Betriebswirt IHK bzw. oder den staatlich geprüften Betriebswirt. Sie fragten mich immer ob ich was studiert habe o.ä.
Daraufhin und nur wirklich deshalb (eigentlich traurig) habe ich ein Studium angefangen, damit ich überhaupt ne Chance habe bei Bewerbungen. Und siehe da, kaum studierte ich bekam ich auch Einladungen zu VG, Praktika und Stellen angeboten. Das traurig ist einfach, dass das Studium mir beruflich überhaupt nix gebracht hat. Ich sehe jetzt die Anforderungen in den Unternehmen und frage mich welche Maßstäbe die überhaupt ansetzen. Wenigsten hat das Studium mein Horizont erweitert und ich habe viele interessante Menschen kennenlernen dürfen.

Bein einem Punkt würde ich massiv widersprechen: Welche
Unternehmen verlangen denn explizit einen Bachelor ohne
Berufsanfahrung? Meiner Erfahrung nach, stehen die
Unternehmen dem Bachelor extrem kritisch gegenüber und
Einstiegsprogramme gibt es kaum mehr.
Ich glaube daher nicht, dass die Unternehmen den Bachelor so
unbedingt wollen. Vielmehr lockt die jungen Leute der
"Ruhm des Studierens" und das es heute so einfach
ist, Abitur und Studium zu erlangen.

Ich denke, hier gibt es ein krasses Missverständnis: Die
neuen Studenten halten sich für eine geistige Elite und für
die Unternehmen sind das in Massen produzierte
Berufsvorbereitungsausbildungen, bei denen sie nicht richtig
wissen, was sie mit ihnen anfangen sollen.
Vielleicht war das mal anders gedacht, jetzt ist es aber so.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Ok, da hast du vielleicht nicht unrecht. Ich habe es aus
meiner eigenen Erfahrung so empfunden. NAch meiner
Fortbildung habe ich mich überall auf Stellen beworben, die
für Bachelorabsolventen ausgeschrieben waren. Dort stand zwar
oft sowas wie "oder vergleichbarer
Ausbildungsstand" aber das Feedback war einfach
vernichtend. In den ganz seltenen Fällen in denen ich eine
Antwort bekommen haben, fragten mich die Personaler immer:
"Was wie heißt die Fortbildung? Was haben sie da genau
gemacht?" usw. Also keiner kannte den Betriebswirt IHK
bzw. oder den staatlich geprüften Betriebswirt. Sie fragten
mich immer ob ich was studiert habe o.ä.
Daraufhin und nur wirklich deshalb (eigentlich traurig) habe
ich ein Studium angefangen, damit ich überhaupt ne Chance
habe bei Bewerbungen. Und siehe da, kaum studierte ich bekam
ich auch Einladungen zu VG, Praktika und Stellen angeboten.
Das traurig ist einfach, dass das Studium mir beruflich
überhaupt nix gebracht hat. Ich sehe jetzt die Anforderungen
in den Unternehmen und frage mich welche Maßstäbe die
überhaupt ansetzen. Wenigsten hat das Studium mein Horizont
erweitert und ich habe viele interessante Menschen
kennenlernen dürfen.

Bein einem Punkt würde ich massiv widersprechen: Welche
Unternehmen verlangen denn explizit einen Bachelor ohne
Berufsanfahrung? Meiner Erfahrung nach, stehen die
Unternehmen dem Bachelor extrem kritisch gegenüber und
Einstiegsprogramme gibt es kaum mehr.
Ich glaube daher nicht, dass die Unternehmen den
Bachelor so
unbedingt wollen. Vielmehr lockt die jungen Leute der
"Ruhm des Studierens" und das es heute so
einfach
ist, Abitur und Studium zu erlangen.

Ich denke, hier gibt es ein krasses Missverständnis: Die
neuen Studenten halten sich für eine geistige Elite und
für
die Unternehmen sind das in Massen produzierte
Berufsvorbereitungsausbildungen, bei denen sie nicht
richtig
wissen, was sie mit ihnen anfangen sollen.
Vielleicht war das mal anders gedacht, jetzt ist es aber
so.

Na ja, die Unternehmen wissen auch, dass ein Studium 2014 nicht mehr die Qualität eines Diplom-Studiengangs hat. Gleichzeitig bekommen sie aber keine Lehrlinge mehr, sondern die laufen alle ins Studium. Was sollen sie anderes machen, als die Bachelors auf einfache Stellen zu testen? 70% aller "Hochschulabsolventen" werden lebenslang auf Stellen sitzen, die man früher nach einer Lehre bekommen hätte. Kosten trägt die Allgemeinheit. Anderes Etikett drauf und gut ist. Ist aber doch politisch auch so gewollt, oder? Von wegen OECD- und EU-Quoten? Ist im Amiland doch auch so, dass die Putzfrau einen Bachelor hat, oder?

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WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Natürlich studiert heute fast jeder. Denn die Anforderungen an Azubis in beliebten Ausbildungsberufen sind durch die hohe Arbeitslosigkeit von ca. 1993-2005 so massiv angehoben worden, dass jeder, der die Anforderungen erfüllt, praktisch auch gleich studieren gehen kann.

Nach der dualen Ausbildung sind die Erfahrungen dann auch nicht gerade gut. Es gibt sehr viele Ausbildungsberufe, wo der Betrieb überhaupt keinen Bedarf hat, den Azubi im Anschluss fest einzustellen. Der fertige Azubis ist dann arbeitslos und wird durch einen neuen Azubi ersetzt. Ein Beispiel ist die Ausbildung zum Blumenhändler, wo die Chance praktisch Null ist, später eingestellt zu werden (Angestellte sind den Blumenläden zu teuer). Aber auch Büro- oder Bankkaufleute werden weit über Bedarf ausgebildet und stehen nach der Ausbildung erst mal auf der Straße. Dann beginnt die Suche nach einer Festanstellung, die meist in mehreren Zeitverträgen endet. Zwischendurch versucht man sich irgendwie weiterzubilden, um gegen die vielen anderen Bewerber, die formal oft besser qualifiziert sind, eine Chance zu haben. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und die duale Ausbildung ist aus diesen Gründen einfach out.

Die meisten deutschen Eltern wissen, dass der duale Weg zu mühsam ist und wollen, dass ihre Kinder direkt studieren. Selbst wenn man dann nicht den Traumjob kriegt, hat man wenigstens formal eine zeitgemäße Qualifikation und steckt nicht in endlosen Weiterbildungsschleifen fest.

Dass es viel leichter ist, mit Studium an bestimmte Jobs zu kommen, obwohl dafür eigentlich gar kein Studium notwendig ist, kann ich auch bestätigen. Oft reicht es aber schon aus, wenn man ein Fernstudium macht und dann ein Zwischenzeugnis vorweisen kann. Dann wird man oft mit den Absolventen gleichgestellt.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Zur dualen Ausbildung: das hängt doch stark vom Beruf ab. Bürokaufleute usw. gibt es in der Tat zu viele. Aber bei guten Facharbeitern, gerade im Bereich Elektro und Metall und in vielen teilen Süddeutschlands, ist der Arbeitsmarkt fast leer gefegt. Ich komme aus dem schwäbischen Teil BaWüs, ländliche Region. Hier bekommt, mal platt ausgedrückt, fast noch der letze Honk eine Lehrstelle im Metallbereich wo er danach mindestens seine 1500 netto nach der Lehre hat. Von den großen wie Bosch, Daimler und Co. rede ich noch nicht mal sondern von Mittelständlern die nicht mal tariflich gebunden sind. Wobei es hier in der Gegend auch viele Mittelständler gibt, die nach Tarif zahlen, das heißt dann 2500 Brutto Anfangsgehalt + UG + WG, 35h Woche + Leistungszulage. Macht jemand noch Schicht oder geht mal auf Montage, bedeutet das noch mehr Geld. Hier in der Gegend herrscht einfach Vollbeschäftigung. Wenn ich überlege, was teilweise für Leute mit 21 ihre 1600-1700 netto haben .... z.B. 3,x Hauptschule, einmal sitzen geblieben, Deutsch ist Glückssache, Englisch Fehlanzeige.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Natürlich studiert heute fast jeder. Denn die Anforderungen
an Azubis in beliebten Ausbildungsberufen sind durch die hohe
Arbeitslosigkeit von ca. 1993-2005 so massiv angehoben
worden, dass jeder, der die Anforderungen erfüllt, praktisch
auch gleich studieren gehen kann.

Nach der dualen Ausbildung sind die Erfahrungen dann auch
nicht gerade gut. Es gibt sehr viele Ausbildungsberufe, wo
der Betrieb überhaupt keinen Bedarf hat, den Azubi im
Anschluss fest einzustellen. Der fertige Azubis ist dann
arbeitslos und wird durch einen neuen Azubi ersetzt. Ein
Beispiel ist die Ausbildung zum Blumenhändler, wo die Chance
praktisch Null ist, später eingestellt zu werden (Angestellte
sind den Blumenläden zu teuer). Aber auch Büro- oder
Bankkaufleute werden weit über Bedarf ausgebildet und stehen
nach der Ausbildung erst mal auf der Straße. Dann beginnt die
Suche nach einer Festanstellung, die meist in mehreren
Zeitverträgen endet. Zwischendurch versucht man sich
irgendwie weiterzubilden, um gegen die vielen anderen
Bewerber, die formal oft besser qualifiziert sind, eine
Chance zu haben. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen.
Und die duale Ausbildung ist aus diesen Gründen einfach out.

Die meisten deutschen Eltern wissen, dass der duale Weg zu
mühsam ist und wollen, dass ihre Kinder direkt studieren.
Selbst wenn man dann nicht den Traumjob kriegt, hat man
wenigstens formal eine zeitgemäße Qualifikation und steckt
nicht in endlosen Weiterbildungsschleifen fest.

Dass es viel leichter ist, mit Studium an bestimmte Jobs zu
kommen, obwohl dafür eigentlich gar kein Studium notwendig
ist, kann ich auch bestätigen. Oft reicht es aber schon aus,
wenn man ein Fernstudium macht und dann ein Zwischenzeugnis
vorweisen kann. Dann wird man oft mit den Absolventen
gleichgestellt.

Bin selbst IHK-Prüfer. Die Anforderungen an Azubis sind nicht hoch, sondern insgesamt immer noch so, wie früher (Einzelfälle ausgenommen).

Das Abitur (habe selbst zwei Kinder, die ein wenig auseinander sind) ist dagegen wesentlich leichter und auch das Studium bekommt man quasi geschenkt (sehe das an meinen Kindern. Eines war noch Diplomer, das andere wird bald mit dem Bachelor fertig; oft steht das gleiche drauf, ist aber nicht das gleiche drin).

Warum rennen also alle ins Studium? Das hat meiner Meinung nach folgende Gründe:

  1. Das Niveau ist niedrig. Das macht das Studium für viele interessant. Man braucht weniger Aufwand, Intelligenz und Qual für ein ordentliches Ergebnis.

  2. Das Prestige ist in der Bevölkerung generell noch hoch. Gerade in Familien, in denen keiner oder fast keiner studiert hat.

  3. Mit dem Studium wird immer noch die Gleichung = toller Job = tolles Gehalt = Elite des Landes verbunden.

  4. Dass heute sehr viele junge Menschen studieren, hat noch fast keiner so richtig bemerkt, weil man die Punkte 2 und 3 vollkommen überbewertet
antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

In meiner Regionalzeitung stand heute ein großer Artikel, wo sich der Manager eines großen, regionalen Chemieunternehmens beklagt hat, daß die Leute alle studieren gehen und gepriesen, welch gute Chancen eine Ausbildung als Chemikant doch mit sich bringt, nun muß man sagen, daß es diesen Beruf noch gar nicht so lange gibt und diese Jobs früher angelernte Kräfte ausgeführt haben, man hatte vielleicht eine Ausbildung im Handwerk, als Schreiner, Maurer, Bäcker und ist in die Industrie, weil die besser bezahlt hat, nach einer Ausbildung hat da keiner gefragt, das waren Chemiewerker, heute gibts da die spezifische Ausbildung, das ist ja ganz schön, nur, wenn sich, wie wirs ja auch schon hatten, der Manager eines Tages entschließt, daß er jetzt doch weniger Leute braucht, als ursprünglich gemeint, was mach ich dann als Chemikant? Als studierter Verfahrenstechniker oder Chemiker findet sich ggf. auch in anderen Bereichen bzw. Branchen was, ggf. auch im Ausland, aber als Chemikant? In vielen Ländern der Welt, wo es keine Ausbildung im deutschen Sinne gibt, werden das auch heute noch Anlernkräfte machen, ob das dann wirklich die Lebensperspektive ist?

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

zum Chemikant: die verdienen sehr häufig auch im Mittelstand sehr sehr ordentlich. Da würde mancher Bachelor Absolvent hier im Forum die Kinnlade runter gehen. Da Maschinen und Prozesse immer komplexer werden, reicht eine Anlernausbildung eben nicht mehr. Das sind keine "Arbeiterjobs" wo mit dem Hammer irgendwo drauf gehauen wird oder man 300 mal irgendwo eine Schraube rein dreht, sondern komplexe Anlagen und Maschinen überwacht und wartet. Gerade das wird in Zeiten der Automatisierung immer mehr gebraucht werden. Zum Ausland: in der Schweiz sind Chemiewerker sehr gut bezahlt und gesucht. Dort haben viele auch nur eine Ausbildung, der Akademikeranteil ist da noch geringer. Und wieso sollte man sonst in ein anderes Ausland? in die EU Krisenländer etwa?

Dann: es gibt zig Weiterbildungsmöglichkeiten, Meister, Techniker usw., teils auch nebenberuflich, so dass weiterhin das Geld fließt und man BE sammelt. Wer nicht ganz dumm ist, fängt z.B. mit 16 eine solche Lehre an, ist mit 19 ausgelernt und macht berufsbegleitend den Meister oder Techniker, was man Anfang 20 abgeschlossen hat. Meister und Techniker kann man häufig an staatlichen Schulen machen, daher kaum Kosten. Außerdem sind viele Leute in solchen Berufen über 50, gehen bald in Rente und wie weiter oben gesagt wurde, es kommen immer weniger nach. Bei BWL und vielen anderen Akademikerberufen ist es fast umgekehrt (außer bei bestimmten Ingenieuren und Ärzten). Und: solang ein Chemiewerk hier vor Ort steht, weil hier vor Ort Lieferanten zu beliefern sind, bleibt der Job auch hier. Dagegen kann man viele Dinge aus dem akademischen Bereich viel einfacher ins Ausland auslagern. Z.B. IT, da kenne ich einige Chemie Firmen die zwar ITler suchen, allerdings nicht in hier, sondern in Ungarn und Indien!

der Facharbeiter werkelt weiterhin hier. Es kommt halt auch auf die Region an. In Oberbayern gibt es viele Chemiewerke, da findet ein fähiger Realschüler leicht eine Lehrstelle zum Chemikanten, mit etwas Schicht und 35h Woche sind da locker 2500 netto bei Stk1 mit Anfang 20 drin. Ebenso in vielen Teilen BaWüs. Wie oben schon beschrieben wurde. Im Mittelstand zwar etwas weniger, aber dafür immer noch ordentlich und der Markt ist bei vielen Facharbeitern im Süden einfach leergefegt. Manche Betriebe nehmen mittlerweile aus Verzweiflung fast jeden der sich für eine Lehre bewirbt. Das sind zwar nicht die "Großen" aber immer noch Firmen die ganz passabel zahlen. Ich jedenfalls kenne da so einige "Leuchten" die mit mir in der Grundschule waren. Hauptschule mit ach und krach, danach Lehre, dann "auf Montage" gegangen und bauen mit 30 ihr Haus oder sanieren ein gekauftes, altes Haus, während mancher Akademiker in teuren Ballungszentren leben MUSS, Bafög/Studienkredite abstottern muss und mit 30 froh sein kann, erstmal bei 0 angekommen zu sein. Wenn er überhaupt noch einen fachbezogenen, gut bezahlten Job findet.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

5.) Die meisten wissen doch heute überhaupt nicht mehr wohin, nach dem Abitur. Deshalb wird einfach mal studiert.

6.) Auch, dass man finanziell durch die Eltern wohlbehütet ist, spielt eine Rolle. Man kann sich ein Studium heute einfach viel eher leisten als früher.

7.) Schlussendlich hat auch keiner mehr Bock zu arbeiten bzw. die Aussicht, bis 67 oder länger zu arbeiten, lässt einen auch zweifeln, ob man mit 16 (Mittlere Reife) bzw. 19 (Abitur) direkt in einen Job einsteigen sollte. Wer in den 70ern beim Daimler angefangen hat, hatte seine schöne 35 Stunden-Woche + die Gewissheit, mit 55 in Vorruhestand gehen zu können. Heute herrscht durch Krise usw. einfach nur noch Panik.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Natürlich studiert heute fast jeder. Denn die
Anforderungen
an Azubis in beliebten Ausbildungsberufen sind durch die
hohe
Arbeitslosigkeit von ca. 1993-2005 so massiv angehoben
worden, dass jeder, der die Anforderungen erfüllt,
praktisch
auch gleich studieren gehen kann.

Nach der dualen Ausbildung sind die Erfahrungen dann auch
nicht gerade gut. Es gibt sehr viele Ausbildungsberufe, wo
der Betrieb überhaupt keinen Bedarf hat, den Azubi im
Anschluss fest einzustellen. Der fertige Azubis ist dann
arbeitslos und wird durch einen neuen Azubi ersetzt. Ein
Beispiel ist die Ausbildung zum Blumenhändler, wo die
Chance
praktisch Null ist, später eingestellt zu werden
(Angestellte
sind den Blumenläden zu teuer). Aber auch Büro- oder
Bankkaufleute werden weit über Bedarf ausgebildet und
stehen
nach der Ausbildung erst mal auf der Straße. Dann
beginnt die
Suche nach einer Festanstellung, die meist in mehreren
Zeitverträgen endet. Zwischendurch versucht man sich
irgendwie weiterzubilden, um gegen die vielen anderen
Bewerber, die formal oft besser qualifiziert sind, eine
Chance zu haben. Das hat sich mittlerweile
herumgesprochen.
Und die duale Ausbildung ist aus diesen Gründen einfach
out.

Die meisten deutschen Eltern wissen, dass der duale Weg zu
mühsam ist und wollen, dass ihre Kinder direkt studieren.
Selbst wenn man dann nicht den Traumjob kriegt, hat man
wenigstens formal eine zeitgemäße Qualifikation und steckt
nicht in endlosen Weiterbildungsschleifen fest.

Dass es viel leichter ist, mit Studium an bestimmte Jobs
zu
kommen, obwohl dafür eigentlich gar kein Studium notwendig
ist, kann ich auch bestätigen. Oft reicht es aber schon
aus,
wenn man ein Fernstudium macht und dann ein
Zwischenzeugnis
vorweisen kann. Dann wird man oft mit den Absolventen
gleichgestellt.

Bin selbst IHK-Prüfer. Die Anforderungen an Azubis sind nicht
hoch, sondern insgesamt immer noch so, wie früher
(Einzelfälle ausgenommen).

Das Abitur (habe selbst zwei Kinder, die ein wenig
auseinander sind) ist dagegen wesentlich leichter und auch
das Studium bekommt man quasi geschenkt (sehe das an meinen
Kindern. Eines war noch Diplomer, das andere wird bald mit
dem Bachelor fertig; oft steht das gleiche drauf, ist aber
nicht das gleiche drin).

Warum rennen also alle ins Studium? Das hat meiner Meinung
nach folgende Gründe:

  1. Das Niveau ist niedrig. Das macht das Studium für viele
    interessant. Man braucht weniger Aufwand, Intelligenz und
    Qual für ein ordentliches Ergebnis.

  2. Das Prestige ist in der Bevölkerung generell noch hoch.
    Gerade in Familien, in denen keiner oder fast keiner studiert
    hat.

  3. Mit dem Studium wird immer noch die Gleichung = toller Job
    = tolles Gehalt = Elite des Landes verbunden.

  4. Dass heute sehr viele junge Menschen studieren, hat noch
    fast keiner so richtig bemerkt, weil man die Punkte 2 und 3
    vollkommen überbewertet
antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

5.) Die meisten wissen doch heute überhaupt nicht mehr wohin,
nach dem Abitur. Deshalb wird einfach mal studiert.

6.) Auch, dass man finanziell durch die Eltern wohlbehütet
ist, spielt eine Rolle. Man kann sich ein Studium heute
einfach viel eher leisten als früher.

7.) Schlussendlich hat auch keiner mehr Bock zu arbeiten bzw.
die Aussicht, bis 67 oder länger zu arbeiten, lässt einen
auch zweifeln, ob man mit 16 (Mittlere Reife) bzw. 19
(Abitur) direkt in einen Job einsteigen sollte. Wer in den
70ern beim Daimler angefangen hat, hatte seine schöne 35
Stunden-Woche + die Gewissheit, mit 55 in Vorruhestand gehen
zu können. Heute herrscht durch Krise usw. einfach nur noch
Panik.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Natürlich studiert heute fast jeder. Denn die
Anforderungen
an Azubis in beliebten Ausbildungsberufen sind
durch die
hohe
Arbeitslosigkeit von ca. 1993-2005 so massiv
angehoben
worden, dass jeder, der die Anforderungen erfüllt,
praktisch
auch gleich studieren gehen kann.

Nach der dualen Ausbildung sind die Erfahrungen
dann auch
nicht gerade gut. Es gibt sehr viele
Ausbildungsberufe, wo
der Betrieb überhaupt keinen Bedarf hat, den Azubi im
Anschluss fest einzustellen. Der fertige Azubis ist
dann
arbeitslos und wird durch einen neuen Azubi
ersetzt. Ein
Beispiel ist die Ausbildung zum Blumenhändler, wo die
Chance
praktisch Null ist, später eingestellt zu werden
(Angestellte
sind den Blumenläden zu teuer). Aber auch Büro- oder
Bankkaufleute werden weit über Bedarf ausgebildet und
stehen
nach der Ausbildung erst mal auf der Straße. Dann
beginnt die
Suche nach einer Festanstellung, die meist in
mehreren
Zeitverträgen endet. Zwischendurch versucht man sich
irgendwie weiterzubilden, um gegen die vielen anderen
Bewerber, die formal oft besser qualifiziert sind,
eine
Chance zu haben. Das hat sich mittlerweile
herumgesprochen.
Und die duale Ausbildung ist aus diesen Gründen
einfach
out.

Die meisten deutschen Eltern wissen, dass der duale
Weg zu
mühsam ist und wollen, dass ihre Kinder direkt
studieren.
Selbst wenn man dann nicht den Traumjob kriegt, hat
man
wenigstens formal eine zeitgemäße Qualifikation und
steckt
nicht in endlosen Weiterbildungsschleifen fest.

Dass es viel leichter ist, mit Studium an bestimmte
Jobs
zu
kommen, obwohl dafür eigentlich gar kein Studium
notwendig
ist, kann ich auch bestätigen. Oft reicht es aber
schon
aus,
wenn man ein Fernstudium macht und dann ein
Zwischenzeugnis
vorweisen kann. Dann wird man oft mit den Absolventen
gleichgestellt.

Bin selbst IHK-Prüfer. Die Anforderungen an Azubis sind
nicht
hoch, sondern insgesamt immer noch so, wie früher
(Einzelfälle ausgenommen).

Das Abitur (habe selbst zwei Kinder, die ein wenig
auseinander sind) ist dagegen wesentlich leichter und auch
das Studium bekommt man quasi geschenkt (sehe das an
meinen
Kindern. Eines war noch Diplomer, das andere wird bald mit
dem Bachelor fertig; oft steht das gleiche drauf, ist aber
nicht das gleiche drin).

Warum rennen also alle ins Studium? Das hat meiner Meinung
nach folgende Gründe:

  1. Das Niveau ist niedrig. Das macht das Studium für viele
    interessant. Man braucht weniger Aufwand, Intelligenz und
    Qual für ein ordentliches Ergebnis.

  2. Das Prestige ist in der Bevölkerung generell noch hoch.
    Gerade in Familien, in denen keiner oder fast keiner
    studiert
    hat.

  3. Mit dem Studium wird immer noch die Gleichung =
    toller Job
    = tolles Gehalt = Elite des Landes verbunden.

  4. Dass heute sehr viele junge Menschen studieren, hat
    noch
    fast keiner so richtig bemerkt, weil man die Punkte 2
    und 3
    vollkommen überbewertet

Finde der Staat ist daran schuld, wenn er die jungen Leute mit einem leichten Abitur und Studium in das Studium treibt und genau weiß, dass keine Stelle da sind oder die nicht gewollt oder gebraucht werden.

Finde, es müsste für Leute, die dann nichts kriegen, eine Art staatliche Zahlung geben, weil sie arglistig vom Staat getäuscht wurden.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

und das zahlt wer? Der Steuerzahler. Super: Dann darf ich für ein naives Töchterchen, das mal Manager werden wollte und an einer FH Hinterdupfingen Marketing studiert hat und - warum auch immer - nicht direkt Marketingvorstand bei Adidas wird, Geld bezahlen.

antworten
BW-Berater

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ach ja, früher war alles besser. Und interessanterweise gilt das für jede Generation. Ist es nicht tröstlich, letztlich doch etwas Generationenübergreifendes zu haben?

Wenn aber das Studium heute im Vergleich zu vor 10 Jahren eigentlich viel zu leicht ist und man nichts mehr lernt, das Studium von vor 10 Jahren damals im selben Ruf steht im Vergleich zu 20-30 Jahre zuvor, dann muss man konsterniert zur Kenntnis nehmen: Es geht bergab mit Deutschland! Und das seit mindestens 300 Jahren!
Und man merkt es auch im Alltag. Deutschland hat keine Erfindungen mehr...oh, schlechtes Beispiel. Die deutsche Technik hängt der restlichen Welt weit hinterher, es ist als hätten wir...nein, verdammt, das ist auch kein gutes Beispiel. Die deutschen Unternehmen aber, mit denen geht es stetig bergab... auch nicht.
Naja, egal, wenn interessieren schon Fakten: Es geht bergab! Früher war alles besser!

Abitur? Ging nach meinem Jahrgang ziemlich bergab. Keine Leistung mehr nötig. Bei mir war das natürlich noch ganz anders.
Studium? Was musste ich noch arbeiten. Danach hat man es ja praktisch geschenkt bekommen.
Berufseinstieg? Damals wurde man fair. Heute im Grunde auch, weil alle nach mir haben ja sowieso keine Qualifikation oder Talent. Also eigentlich auch fair, dass sie keinen Einstieg finden. Ihr Studium ist ja doch nichts wert.

Das einzige was mich wurmt:
Als ich diese Teamleiter-Stelle haben wollte, da hat sie der 10 Jahre jüngere Bachelor bekommen. Vermutlich aus Mitleid... in diesem Team will ich sicher nicht sein. Arme Schweine.
Und im High-Potential-Pool sind auch die ganzen jungen - und nicht ich. DABEI BIN ICH DOCH UM SO VIEL BESSER ALS DIE GANZEN BACHELORS!!!!

Warum sieht das außer mir nur keiner? Dabei zeige ich den Jungen doch immer, wo der Hammer hängt. Alle meine Freunde sehen das auch so. Der Dieter mit seinem Diplom hat schon 14 Jahre Berufserfahrung und auch so einen Mitleidsbachelor im Projekt vorgesetzt bekommen. Der macht das alles ganz anders, ganz falsch. Fällt nur noch nicht auf, weil der Dieter alle Probleme im Alleingang löst. Aber irgendwann sehen die anders das auch. Bin ich sicher.

Der Jürgen sieht das schon. Der hat gar keine Bachelor eingestellt. Gut, jetzt ist er arbeitslos weil so eine neumodische Start-Up-Truppe ihn seinem Markt kaputt gemacht hat. Bestimmt mit Billig-Löhnen, waren ja so viele Bachelor dabei. Was die behaupten zu verdienen, dass kann gar nicht stimmen. Die können gar nicht mehr als ein Drittel von meinem Gehalt verdienen, denn sie sind ja nicht mal ein Drittel von mir wert.

Gut, die Arbeitgeber sagen zwar offiziel, dass sie Bachelor akzeptieren und gut finden (http://www.arbeitgeber.de/www%5Carbeitgeber.nsf/res/Bachelor_kommt_in_Unternehmen_an.pdf/$file/Bachelor_kommt_in_Unternehmen_an.pdf), aber ich bin sicher, dass ist nur ein Trick. Ich weiß noch nicht genau, welchen Sinn es machen könnte, die Qualifikation der Bewerber zu verschlechtern, in dem sie in den Bachelor gelockt werden. Aber das finde ich schon noch raus - ich bin ja schließlich Diplomer!

Anmerkung: Der Beirag könnte in Teilen oder als Ganzes satirisch sein. Oder ironisch. Oder einfach eine Zusammenfassung eurer Beiträge. Danke für das gute Ausgangsmaterial :-)

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

5.) Die meisten wissen doch heute überhaupt nicht mehr
wohin,
nach dem Abitur. Deshalb wird einfach mal studiert.

6.) Auch, dass man finanziell durch die Eltern wohlbehütet
ist, spielt eine Rolle. Man kann sich ein Studium heute
einfach viel eher leisten als früher.

7.) Schlussendlich hat auch keiner mehr Bock zu arbeiten
bzw.
die Aussicht, bis 67 oder länger zu arbeiten, lässt einen
auch zweifeln, ob man mit 16 (Mittlere Reife) bzw. 19
(Abitur) direkt in einen Job einsteigen sollte. Wer in den
70ern beim Daimler angefangen hat, hatte seine schöne 35
Stunden-Woche + die Gewissheit, mit 55 in Vorruhestand
gehen
zu können. Heute herrscht durch Krise usw. einfach nur
noch
Panik.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Natürlich studiert heute fast jeder. Denn die
Anforderungen
an Azubis in beliebten Ausbildungsberufen sind
durch die
hohe
Arbeitslosigkeit von ca. 1993-2005 so massiv
angehoben
worden, dass jeder, der die Anforderungen
erfüllt,
praktisch
auch gleich studieren gehen kann.

Nach der dualen Ausbildung sind die Erfahrungen
dann auch
nicht gerade gut. Es gibt sehr viele
Ausbildungsberufe, wo
der Betrieb überhaupt keinen Bedarf hat, den
Azubi im
Anschluss fest einzustellen. Der fertige
Azubis ist
dann
arbeitslos und wird durch einen neuen Azubi
ersetzt. Ein
Beispiel ist die Ausbildung zum Blumenhändler,
wo die
Chance
praktisch Null ist, später eingestellt zu werden
(Angestellte
sind den Blumenläden zu teuer). Aber auch
Büro- oder
Bankkaufleute werden weit über Bedarf
ausgebildet und
stehen
nach der Ausbildung erst mal auf der Straße.
Dann
beginnt die
Suche nach einer Festanstellung, die meist in
mehreren
Zeitverträgen endet. Zwischendurch versucht
man sich
irgendwie weiterzubilden, um gegen die vielen
anderen
Bewerber, die formal oft besser qualifiziert
sind,
eine
Chance zu haben. Das hat sich mittlerweile
herumgesprochen.
Und die duale Ausbildung ist aus diesen Gründen
einfach
out.

Die meisten deutschen Eltern wissen, dass der
duale
Weg zu
mühsam ist und wollen, dass ihre Kinder direkt
studieren.
Selbst wenn man dann nicht den Traumjob
kriegt, hat
man
wenigstens formal eine zeitgemäße
Qualifikation und
steckt
nicht in endlosen Weiterbildungsschleifen fest.

Dass es viel leichter ist, mit Studium an
bestimmte
Jobs
zu
kommen, obwohl dafür eigentlich gar kein Studium
notwendig
ist, kann ich auch bestätigen. Oft reicht es
aber
schon
aus,
wenn man ein Fernstudium macht und dann ein
Zwischenzeugnis
vorweisen kann. Dann wird man oft mit den
Absolventen
gleichgestellt.

Bin selbst IHK-Prüfer. Die Anforderungen an Azubis
sind
nicht
hoch, sondern insgesamt immer noch so, wie früher
(Einzelfälle ausgenommen).

Das Abitur (habe selbst zwei Kinder, die ein wenig
auseinander sind) ist dagegen wesentlich leichter
und auch
das Studium bekommt man quasi geschenkt (sehe das an
meinen
Kindern. Eines war noch Diplomer, das andere wird
bald mit
dem Bachelor fertig; oft steht das gleiche drauf,
ist aber
nicht das gleiche drin).

Warum rennen also alle ins Studium? Das hat meiner
Meinung
nach folgende Gründe:

  1. Das Niveau ist niedrig. Das macht das Studium
    für viele
    interessant. Man braucht weniger Aufwand,
    Intelligenz und
    Qual für ein ordentliches Ergebnis.

  2. Das Prestige ist in der Bevölkerung generell
    noch hoch.
    Gerade in Familien, in denen keiner oder fast keiner
    studiert
    hat.

  3. Mit dem Studium wird immer noch die Gleichung =
    toller Job
    = tolles Gehalt = Elite des Landes verbunden.

  4. Dass heute sehr viele junge Menschen studieren,
    hat
    noch
    fast keiner so richtig bemerkt, weil man die Punkte 2
    und 3
    vollkommen überbewertet

Finde der Staat ist daran schuld, wenn er die jungen Leute
mit einem leichten Abitur und Studium in das Studium treibt
und genau weiß, dass keine Stelle da sind oder die nicht
gewollt oder gebraucht werden.

Finde, es müsste für Leute, die dann nichts kriegen, eine Art
staatliche Zahlung geben, weil sie arglistig vom Staat
getäuscht wurden.

Gibt es doch schon: Hartz 4.

Da werden über kurz oder lang 50% der Bachelors landen, wenn sie kein Vermögen haben. Das gute daran: Als Bachelor wird man nach 6 Monaten nicht mehr als Akademiker beim Amt geführt, sondern als Ungelernter (wenn man keine Ausbildung hat).

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich verstehe das Problem mit der Anzahl der Studienanfänger nicht. Es gibt mittlerweile sehr viele Möglichkeiten, über Umwege zu studieren.
Realschüler, die ihre FH Reife nachholen und dann an die FH Wald und Wiese gehen, sowie neu entstandene Studiengänge an kleineren Unis/FHs. Das Niveau ist eher niedrig und der Bachelor keine Herausforderung.

An renommierten Universitäten sieht das aber ganz anders aus. Ein Student der TU Darmstadt, LMU, Uni Mannheim, KIT oder RWTH muss sich richtig durchbeißen, um nicht direkt am Anfang aussortiert zu werden.

Die Personaler wissen das und bevorzugen solche Absolventen zu Recht. Der Anspruch und die Qualität ist nämlich bekannt, bei der 0815 FH ist man da vorsichtiger.
In Zukunft wird die Wahl der Uni immer entscheidender sein, wie können die Personaler denn sonst die fachliche Qualifikation auf den ersten Blick erkennen, wenn jeder das gleiche Papier hat?

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Ich verstehe das Problem mit der Anzahl der Studienanfänger
nicht. Es gibt mittlerweile sehr viele Möglichkeiten, über
Umwege zu studieren.
Realschüler, die ihre FH Reife nachholen und dann an die FH
Wald und Wiese gehen, sowie neu entstandene Studiengänge an
kleineren Unis/FHs. Das Niveau ist eher niedrig und der
Bachelor keine Herausforderung.

An renommierten Universitäten sieht das aber ganz anders aus.
Ein Student der TU Darmstadt, LMU, Uni Mannheim, KIT oder
RWTH muss sich richtig durchbeißen, um nicht direkt am Anfang
aussortiert zu werden.

Die Personaler wissen das und bevorzugen solche Absolventen
zu Recht. Der Anspruch und die Qualität ist nämlich bekannt,
bei der 0815 FH ist man da vorsichtiger.
In Zukunft wird die Wahl der Uni immer entscheidender sein,
wie können die Personaler denn sonst die fachliche
Qualifikation auf den ersten Blick erkennen, wenn jeder das
gleiche Papier hat?

Das sind die üblichen Phrasen. In Wirklichkeit spielt die Uni/FH kaum eine Rolle. Sobald das Wort "Bachelor" fällt, geht man von einem Schmallspurstudium aus und wird kritisch.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Das ist einer der besten Beiträge, die ich hier je gelesen habe. Mir fällt das in diesem Forum sehr auf, dass anscheinend teilweise irgendwelche alte frustrierte und gescheiterte Lebensläufe hier rumlaufen und nur rumheulen. Kenne diese Verhalten noch sehr gut von der Bundeswehr. Da hat jeder nach der Grundausbildung von den älteren Soldaten hören müssen, wie schwer der Alte es doch damals hatte und der neue glücklich sein sollte, dass es so leicht geworden ist. Die die das hören mussten, haben das später natürlich den wiederum neuen ebenso vorgejammert und so ging das immer im Kreis weiter und weiter.

BW-Berater schrieb:

Ach ja, früher war alles besser. Und interessanterweise gilt
das für jede Generation. Ist es nicht tröstlich, letztlich
doch etwas Generationenübergreifendes zu haben?

Wenn aber das Studium heute im Vergleich zu vor 10 Jahren
eigentlich viel zu leicht ist und man nichts mehr lernt, das
Studium von vor 10 Jahren damals im selben Ruf steht im
Vergleich zu 20-30 Jahre zuvor, dann muss man konsterniert
zur Kenntnis nehmen: Es geht bergab mit Deutschland! Und das
seit mindestens 300 Jahren!
Und man merkt es auch im Alltag. Deutschland hat keine
Erfindungen mehr...oh, schlechtes Beispiel. Die deutsche
Technik hängt der restlichen Welt weit hinterher, es ist als
hätten wir...nein, verdammt, das ist auch kein gutes
Beispiel. Die deutschen Unternehmen aber, mit denen geht es
stetig bergab... auch nicht.
Naja, egal, wenn interessieren schon Fakten: Es geht bergab!
Früher war alles besser!

Abitur? Ging nach meinem Jahrgang ziemlich bergab. Keine
Leistung mehr nötig. Bei mir war das natürlich noch ganz
anders.
Studium? Was musste ich noch arbeiten. Danach hat man es ja
praktisch geschenkt bekommen.
Berufseinstieg? Damals wurde man fair. Heute im Grunde auch,
weil alle nach mir haben ja sowieso keine Qualifikation oder
Talent. Also eigentlich auch fair, dass sie keinen Einstieg
finden. Ihr Studium ist ja doch nichts wert.

Das einzige was mich wurmt:
Als ich diese Teamleiter-Stelle haben wollte, da hat sie der
10 Jahre jüngere Bachelor bekommen. Vermutlich aus Mitleid...
in diesem Team will ich sicher nicht sein. Arme Schweine.
Und im High-Potential-Pool sind auch die ganzen jungen - und
nicht ich. DABEI BIN ICH DOCH UM SO VIEL BESSER ALS DIE
GANZEN BACHELORS!!!!

Warum sieht das außer mir nur keiner? Dabei zeige ich den
Jungen doch immer, wo der Hammer hängt. Alle meine Freunde
sehen das auch so. Der Dieter mit seinem Diplom hat schon 14
Jahre Berufserfahrung und auch so einen Mitleidsbachelor im
Projekt vorgesetzt bekommen. Der macht das alles ganz anders,
ganz falsch. Fällt nur noch nicht auf, weil der Dieter alle
Probleme im Alleingang löst. Aber irgendwann sehen die
anders das auch. Bin ich sicher.

Der Jürgen sieht das schon. Der hat gar keine Bachelor
eingestellt. Gut, jetzt ist er arbeitslos weil so eine
neumodische Start-Up-Truppe ihn seinem Markt kaputt gemacht
hat. Bestimmt mit Billig-Löhnen, waren ja so viele Bachelor
dabei. Was die behaupten zu verdienen, dass kann gar nicht
stimmen. Die können gar nicht mehr als ein Drittel von meinem
Gehalt verdienen, denn sie sind ja nicht mal ein Drittel von
mir wert.

Gut, die Arbeitgeber sagen zwar offiziel, dass sie Bachelor
akzeptieren und gut finden
(http://www.arbeitgeber.de/www%5Carbeitgeber.nsf/res/Bachelor_kommt_in_Unternehmen_an.pdf/$file/Bachelor_kommt_in_Unternehmen_an.pdf), aber ich bin sicher, dass ist nur ein Trick. Ich weiß noch nicht genau, welchen Sinn es machen könnte, die Qualifikation der Bewerber zu verschlechtern, in dem sie in den Bachelor gelockt werden. Aber das finde ich schon noch raus - ich bin ja schließlich Diplomer!

Anmerkung: Der Beirag könnte in Teilen oder als Ganzes
satirisch sein. Oder ironisch. Oder einfach eine
Zusammenfassung eurer Beiträge. Danke für das gute
Ausgangsmaterial :-)

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Bachelor und Master gibt es ja erst seit relativ kurzer Zeit. Deshalb kann man auch gut die mindere Qualität zu den Vorgängerausbildungen erkennen. Irgendwann ist das alles Geschichte, dann hat halt fast jeder einen Bachelor und fast niemand mehr eine Lehre. Auch damit wird die Wirtschaft fertig werden müssen. Man wird dann anlernen müssen, um diese Leute einsetzen zu können. Bei vielen Industriejobs hat man noch nie besonders viel Intelligenz gebraucht. Gilt auch für viele Ingenieure, die aus dem Studium oft kaum etwas gebrauchen konnten. Das werden dann auch die Bachelors schaffen, einige zumindest. Und auch früher war es oft so, dass diejenigen mit den besten Noten eher keine Karriere gemacht haben, sondern die anderen.

BW-Berater schrieb:

Ach ja, früher war alles besser. Und interessanterweise gilt
das für jede Generation. Ist es nicht tröstlich, letztlich
doch etwas Generationenübergreifendes zu haben?

Wenn aber das Studium heute im Vergleich zu vor 10 Jahren
eigentlich viel zu leicht ist und man nichts mehr lernt, das
Studium von vor 10 Jahren damals im selben Ruf steht im
Vergleich zu 20-30 Jahre zuvor, dann muss man konsterniert
zur Kenntnis nehmen: Es geht bergab mit Deutschland! Und das
seit mindestens 300 Jahren!
Und man merkt es auch im Alltag. Deutschland hat keine
Erfindungen mehr...oh, schlechtes Beispiel. Die deutsche
Technik hängt der restlichen Welt weit hinterher, es ist als
hätten wir...nein, verdammt, das ist auch kein gutes
Beispiel. Die deutschen Unternehmen aber, mit denen geht es
stetig bergab... auch nicht.
Naja, egal, wenn interessieren schon Fakten: Es geht bergab!
Früher war alles besser!

Abitur? Ging nach meinem Jahrgang ziemlich bergab. Keine
Leistung mehr nötig. Bei mir war das natürlich noch ganz
anders.
Studium? Was musste ich noch arbeiten. Danach hat man es ja
praktisch geschenkt bekommen.
Berufseinstieg? Damals wurde man fair. Heute im Grunde auch,
weil alle nach mir haben ja sowieso keine Qualifikation oder
Talent. Also eigentlich auch fair, dass sie keinen Einstieg
finden. Ihr Studium ist ja doch nichts wert.

Das einzige was mich wurmt:
Als ich diese Teamleiter-Stelle haben wollte, da hat sie der
10 Jahre jüngere Bachelor bekommen. Vermutlich aus Mitleid...
in diesem Team will ich sicher nicht sein. Arme Schweine.
Und im High-Potential-Pool sind auch die ganzen jungen - und
nicht ich. DABEI BIN ICH DOCH UM SO VIEL BESSER ALS DIE
GANZEN BACHELORS!!!!

Warum sieht das außer mir nur keiner? Dabei zeige ich den
Jungen doch immer, wo der Hammer hängt. Alle meine Freunde
sehen das auch so. Der Dieter mit seinem Diplom hat schon 14
Jahre Berufserfahrung und auch so einen Mitleidsbachelor im
Projekt vorgesetzt bekommen. Der macht das alles ganz anders,
ganz falsch. Fällt nur noch nicht auf, weil der Dieter alle
Probleme im Alleingang löst. Aber irgendwann sehen die
anders das auch. Bin ich sicher.

Der Jürgen sieht das schon. Der hat gar keine Bachelor
eingestellt. Gut, jetzt ist er arbeitslos weil so eine
neumodische Start-Up-Truppe ihn seinem Markt kaputt gemacht
hat. Bestimmt mit Billig-Löhnen, waren ja so viele Bachelor
dabei. Was die behaupten zu verdienen, dass kann gar nicht
stimmen. Die können gar nicht mehr als ein Drittel von meinem
Gehalt verdienen, denn sie sind ja nicht mal ein Drittel von
mir wert.

Gut, die Arbeitgeber sagen zwar offiziel, dass sie Bachelor
akzeptieren und gut finden
(http://www.arbeitgeber.de/www%5Carbeitgeber.nsf/res/Bachelor_kommt_in_Unternehmen_an.pdf/$file/Bachelor_kommt_in_Unternehmen_an.pdf), aber ich bin sicher, dass ist nur ein Trick. Ich weiß noch nicht genau, welchen Sinn es machen könnte, die Qualifikation der Bewerber zu verschlechtern, in dem sie in den Bachelor gelockt werden. Aber das finde ich schon noch raus - ich bin ja schließlich Diplomer!

Anmerkung: Der Beirag könnte in Teilen oder als Ganzes
satirisch sein. Oder ironisch. Oder einfach eine
Zusammenfassung eurer Beiträge. Danke für das gute
Ausgangsmaterial :-)

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

In der Bild-Zeitung stand heute, dass über 160.000 Ausbildungsplätze für dieses Jahr unbesetzt geblieben sind. Unter anderem wurde der Einzelhandelskaufmann genannt, wo noch viele unbesetzte Plätze frei sind. Wenn man sich aber die Löhne und die Beschäftigungsverhältnisse im Einzelhandel ansieht, dann erkennt man, dass gar keine Einzelhandelskaufleute gesucht werden. Die Ausbildungsverhältnisse werden nur geschaffen, um die Personalkosten weiter zu senken. Die ausgebildeten Kräfte werden dann aber gar nicht gebraucht. Dass die meisten Schüler (oder zumindest deren Eltern) nicht mehr so blöd sind und auf so einen Schmuh reinfallen und einen Bogen um solche "Ausbildungen" machen, ist doch positiv.

An den IHK-Ausbilder: Vielleicht haben die Unternehmen mittlerweile nicht mehr so hohe Anforderungen, weil das Interesse an dualen Ausbildungen in den letzten paar Jahren stark zurückgegangen ist. Von ca. 1993 - 2005 war es aber so, dass es einen deutlichen Bewerber-Überhang bei Ausbildungen gab und die Unternehmen sehr stark aussieben konnten. Da wurde dann z. B. für eine kaufmännische Ausbildung Abitur gefordert, gute Ms-Office-Kenntnise. Es wurden Tests gemacht, man durfte keine Schwächen in Mathe oder Deutsch haben. In Deutschland wurden dadurch alle Schichten dazu genötigt, die Schulleistungen sehr stark in den Mittelpunkt zu stellen (was historisch bisher nur für die obere Mittelschicht galt). Und wenn man die Kinder und Jugendlichen schon so früh in Richtung schulische Leistungen puscht, dann wollen die natürlich später alle einen Bürojob. Dann kriegst du die nicht mehr dazu, Rohre zu verlegen oder auf der Baustelle zu schuften. Und dieser Trend, den die Unternehmen damals geschaffen haben, ist jetzt eben auch nicht mehr so einfach umkehrbar.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

In der Bild-Zeitung stand heute, dass über 160.000
Ausbildungsplätze für dieses Jahr unbesetzt geblieben sind.
Unter anderem wurde der Einzelhandelskaufmann genannt, wo
noch viele unbesetzte Plätze frei sind. Wenn man sich aber
die Löhne und die Beschäftigungsverhältnisse im Einzelhandel
ansieht, dann erkennt man, dass gar keine
Einzelhandelskaufleute gesucht werden. Die
Ausbildungsverhältnisse werden nur geschaffen, um die
Personalkosten weiter zu senken. Die ausgebildeten Kräfte
werden dann aber gar nicht gebraucht. Dass die meisten
Schüler (oder zumindest deren Eltern) nicht mehr so blöd sind
und auf so einen Schmuh reinfallen und einen Bogen um solche
"Ausbildungen" machen, ist doch positiv.

An den IHK-Ausbilder: Vielleicht haben die Unternehmen
mittlerweile nicht mehr so hohe Anforderungen, weil das
Interesse an dualen Ausbildungen in den letzten paar Jahren
stark zurückgegangen ist. Von ca. 1993 - 2005 war es aber so,
dass es einen deutlichen Bewerber-Überhang bei Ausbildungen
gab und die Unternehmen sehr stark aussieben konnten. Da
wurde dann z. B. für eine kaufmännische Ausbildung Abitur
gefordert, gute Ms-Office-Kenntnise. Es wurden Tests gemacht,
man durfte keine Schwächen in Mathe oder Deutsch haben. In
Deutschland wurden dadurch alle Schichten dazu genötigt, die
Schulleistungen sehr stark in den Mittelpunkt zu stellen (was
historisch bisher nur für die obere Mittelschicht galt). Und
wenn man die Kinder und Jugendlichen schon so früh in
Richtung schulische Leistungen puscht, dann wollen die
natürlich später alle einen Bürojob. Dann kriegst du die
nicht mehr dazu, Rohre zu verlegen oder auf der Baustelle zu
schuften. Und dieser Trend, den die Unternehmen damals
geschaffen haben, ist jetzt eben auch nicht mehr so einfach
umkehrbar.

Vieles was du schreibst ist richtig, aber du verkennst Ursache und Wirkung:

Man hat die Anforderungen - AUF DEM PAPIER - heraufgesetzt. In Wirklichkeit war es aber so, dass "früher" so gut wie jeder Hauptschüler solide Kenntnisse in der deutschen Sprache und in Mathematik hatte.

Das ist heute kaum mehr der Fall. Selbst Gymnasiasten haben heute Probleme einen Satz zu ohne Rechtsschreibfehler auf das Papier zu bringen.

Die Unternehmen haben lediglich gemerkt, dass die Absolventen der einzelnen Schulen nicht mehr die Kenntnisse mitbringen, die ihre Vorgänger mitbrachten und sich dann der nächsthöheren Stufe zugewandt. .

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Denk doch mal mit:

Danke, gleichfalls.

  1. Entweder erfasst man alle Studienanfänger unabhängig vom Geburtsjahrgang oder nicht.

  2. Ja, sage ich doch.

  3. Es ist keine OECD-Statistik! Ich weiß gar nicht, wie man darauf kommen kann.

  4. Deutsche Statistik. Deutsche Systematik.

  5. 2011 hatten zwei der größten Länder die Umstellung, wie ich bereits schrieb.

  6. Nicht jeder fängt sofort nach der Schule an zu studieren, wäre jetzt meine Mutmaßung. Außerdem gab es auch 2012 doppelte Jahrgänge.

Lounge Gast schrieb:

Die Quote zeigt doch genau den Anteil an den Geburtsjahrgängen. Deine
verlinkte OECD-Quote ist zur Vergleichbarkeit geglättet und auf Jahre
umgelegt. Die doppelten Geburtsjahrgänge spielen für die Quote kaum eine
Rolle, weil es sie größtenteils zwischen Ende 2011 und Ende 2012 gab. Die
abnormalen Steigerungen gibt es aber vorher und dann wieder nachher.

Das stimmt doch gar nicht. Du bist jetzt schon der Zweite, der hier meint, es handele sich um eine OECD-Statistik. Es wurde weder geglättet, noch von den Jahren her anders verfahren als in der anderen Statistik. Und der Anteil an welchen Geburtsjahrgängen wird hier ausgewiesen???

Lounge Gast schrieb:

Nein, es ist nicht der gewichtete Durchschnitt angegeben,
sondern es sind konkrete Jahrgänge hinterlegt, die sich
(logischerweise) immer wieder ändern. Für 2014 werden das
wohl die Jahrgänge von ca. 1994 bis 1996 sein. Für 2013 die
von 1993 bis 1995. Alles andere macht doch auch keinen Sinn,
oder? Wenn ich alle Jahrgänge gewichten würde, dann kann man
doch keine sinnvolle Aussage machen, da ein 96-jähriger
(1918) ebenso wenig wie ein 40 Jähriger (1974) die
StudienANFÄNGERquote mit Sicherheit nicht mehr positiv
beeinflussen wird, oder?

Ich sehe schon: Wir kommen so nicht weiter, wenn keine weiteren Details zu den Statistiken einsehbar sind. Ist ja alles Mutmaßung hier, wobei meine Mutmaßung die einzig korrekte sein kann, da alle anderen Aussagen eigentlich nur bezeugen, dass man von Statistik keine Ahnung hat, dafür aber hohe Kompetenzen in unlogischem Denken vorweisen kann, insbesondere was die Gewichtung von Geburtsjahrgängen zu tun hat. Übrigens ist "meine" Statistik auch zum dritten Mal keine "OECD-Statistik", sondern gensauso eine vom statistischen Bundesamt für Deutschland, in der zum Vergleich die Werte für die OECD-Länder hinterlegt wurden ...

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Ich bin mittlerweile in einer Position, bei welcher ich zumindest Praktikanten selbständig einstellen darf. Dort bevorzuge ich ganz klar große Unis mit Namen. Danach kleinere Unis, danach die bekannten Fachhochschulen, danach andere Fachhochschulen, danach BA und dann der Rest.

Wenn ein Bewerber von einer großen Uni kommt, hat er bei mir eigentlich automatisch gewonnen. Und ich bin immer mehr geneigt, diese ganzen "Aufsteiger" komplett zu ignorieren. Abendschule, Fachabitur nach dem Realschulabschluss oder gar eine Lehre. Das sind alles die Leute, welche früher nie studiert hätten. Abitur, Uni-Bachlor und dann Uni-Master - so ist meine Präferenz. Davon wird mich auch keiner abbringen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Aber wir bekommen echt die ukligsten Bewerbungen. Da sind ehemalige Bauarbeiter und KFZ-Mechaniker dabei. Die dürfen jetzt an irgend einer Sinnlos-FH studieren und sich bald Bachelor nennen. Wahnsinn...

Ein Bachelor an einer renommierten und großen Uni halte ich übrigens nicht für Schmalspur, auch wenn mir Master-Studenten lieber sind. Das hat aber eher was mit persönlicher Reife zu tun, würde ich sagen. Am liebsten sind mir Leute Mitte 20 im Uni-Master. Leute, die jünger als 25 sind, kann man heutzutage eigentlich nur noch auf sinnloseste Routine-Jobs loslassen. Da fehlt die persönliche Reife. Meine Meinung.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Ich verstehe das Problem mit der Anzahl der
Studienanfänger
nicht. Es gibt mittlerweile sehr viele Möglichkeiten,
über
Umwege zu studieren.
Realschüler, die ihre FH Reife nachholen und dann an die
FH
Wald und Wiese gehen, sowie neu entstandene Studiengänge
an
kleineren Unis/FHs. Das Niveau ist eher niedrig und der
Bachelor keine Herausforderung.

An renommierten Universitäten sieht das aber ganz anders
aus.
Ein Student der TU Darmstadt, LMU, Uni Mannheim, KIT oder
RWTH muss sich richtig durchbeißen, um nicht direkt am
Anfang
aussortiert zu werden.

Die Personaler wissen das und bevorzugen solche
Absolventen
zu Recht. Der Anspruch und die Qualität ist nämlich
bekannt,
bei der 0815 FH ist man da vorsichtiger.
In Zukunft wird die Wahl der Uni immer entscheidender
sein,
wie können die Personaler denn sonst die fachliche
Qualifikation auf den ersten Blick erkennen, wenn jeder
das
gleiche Papier hat?

Das sind die üblichen Phrasen. In Wirklichkeit spielt die
Uni/FH kaum eine Rolle. Sobald das Wort "Bachelor"
fällt, geht man von einem Schmallspurstudium aus und wird
kritisch.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Dass einfach nur die Anforderungen gesenkt wurden und die Unternehmen darauf reagiert haben, kann man so nicht sagen. Vor Beginn der Bildungsinflation (also vor ca. 1965) war es einfach strukturell für den Durchschnittsbürger nicht vorgesehen, dass er eine höhere Bildungseinrichtung besucht. Es waren keine Kapazitäten vorhanden. Volksschule + Lehre war der Normalfall und der Aufstieg wurde im Beruf realisiert (und nicht über irgendwelche formalen Abschlüsse). Die Volksschule (und zu einem gewissen Grad auch die Hauptschule bis ca. 1980) war vom Niveau her UNDIFFERENZIERT. Es gab damals auf der Hauptschule Schüler aller möglichen Leistungsniveaus. Zu behaupten, dass die alle trotz Hauptschule super waren, ist völlig falsch. Es gab damals gute und schlechte Schüler auf der Hauptschule, man hat das aber nicht an der Schulform ablesen können.

Als dann ab ca. 1980 in der BRD auf dem Arbeitsmarkt eine Sättigung eintrat, ging der Trend zur höheren Schule so richtig los. Die Schüler verteilten sich nicht mehr undifferenziert auf die Hauptschulen, sondern wurden nach Leistungsniveaus getrennt wie in einem chemischen Trennungsverfahren, wo die Flüssigkeit durch einen Sand sickert und die unterschiedlichen Komponenten unten getrennt herauskommen. Der Prozess war ca. Anfang der 90er abgeschlossen und die Hauptschule war zur "Restschule" geworden für auffällige, sozial benachteiligte Schüler.

Das wäre bis hierhin alles noch kein Problem gewesen, gibt es doch auf dem Arbeitsmarkt Arbeiten für jedes "Niveau", von daher wäre eine "Dreigliedrigkeit" im Bidlungswesen OK gewesen. Nur hat sich der Arbeitsmarkt ca. zwei Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung stark eingetrübt. Die Konkurrenz um Ausbildungsplätze hat stark zugenommen. Die Unternehmen haben gemerkt, dass sie statt 15/16-Jährige Haupt- oder Realschüler, die den Job auch hätten ausführen können) auch ältere Abiturienten für duale Ausbildungen gewinnen können. Da diese älter und reifer waren und in der Tendenz weniger schulische Defizite hatten, konnten sie aus diesen Azubis mehr Profit herausholen. Sie haben Ausbildungsplätze mit Überqualifzierten besetzt. Das hatte dann aber zur Folge, dass ganze Generationen von Schülern zum Abitur (oder irgendwelche Ersatz-Abschlüssen FHR etc.) getrieben wurden. Es gab lange einfach keine gute Alternative. Und wenn man eine ganze Generation dazu treibt, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn die auch studieren wollen.

Ich kenne Leute in meinem Alter, die hätten nach der Realschule gebrannt für eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Sie wurden aber nicht genommen Und dann haben sie das Abitur gemacht und dann habe ich nur noch von denen gehört: "Die Bank kann mich jetzt mal, ich will jetzt studieren!".

In Ländern wie Österreich oder Schweiz, wo der Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt bisher nie so hoch war, ist das Studium weit weniger verbreitet.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Na dann kann man nur jedem Praktikant wünschen, nicht bei dir zu landen. Von Personalauswahl hast du offensichtlich absolut keine Ahnung. Ziemlich traurig, wenn man die Fähigkeiten eines Menschen auf den Namen der Universität beschränkt.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin mittlerweile in einer Position, bei welcher ich
zumindest Praktikanten selbständig einstellen darf. Dort
bevorzuge ich ganz klar große Unis mit Namen. Danach kleinere
Unis, danach die bekannten Fachhochschulen, danach andere
Fachhochschulen, danach BA und dann der Rest.

Wenn ein Bewerber von einer großen Uni kommt, hat er bei mir
eigentlich automatisch gewonnen. Und ich bin immer mehr
geneigt, diese ganzen "Aufsteiger" komplett zu
ignorieren. Abendschule, Fachabitur nach dem
Realschulabschluss oder gar eine Lehre. Das sind alles die
Leute, welche früher nie studiert hätten. Abitur, Uni-Bachlor
und dann Uni-Master - so ist meine Präferenz. Davon wird mich
auch keiner abbringen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Aber wir bekommen echt die ukligsten Bewerbungen. Da sind
ehemalige Bauarbeiter und KFZ-Mechaniker dabei. Die dürfen
jetzt an irgend einer Sinnlos-FH studieren und sich bald
Bachelor nennen. Wahnsinn...

Ein Bachelor an einer renommierten und großen Uni halte ich
übrigens nicht für Schmalspur, auch wenn mir Master-Studenten
lieber sind. Das hat aber eher was mit persönlicher Reife zu
tun, würde ich sagen. Am liebsten sind mir Leute Mitte 20 im
Uni-Master. Leute, die jünger als 25 sind, kann man
heutzutage eigentlich nur noch auf sinnloseste Routine-Jobs
loslassen. Da fehlt die persönliche Reife. Meine Meinung.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Ich verstehe das Problem mit der Anzahl der
Studienanfänger
nicht. Es gibt mittlerweile sehr viele
Möglichkeiten,
über
Umwege zu studieren.
Realschüler, die ihre FH Reife nachholen und dann
an die
FH
Wald und Wiese gehen, sowie neu entstandene
Studiengänge
an
kleineren Unis/FHs. Das Niveau ist eher niedrig und
der
Bachelor keine Herausforderung.

An renommierten Universitäten sieht das aber ganz
anders
aus.
Ein Student der TU Darmstadt, LMU, Uni Mannheim,
KIT oder
RWTH muss sich richtig durchbeißen, um nicht direkt
am
Anfang
aussortiert zu werden.

Die Personaler wissen das und bevorzugen solche
Absolventen
zu Recht. Der Anspruch und die Qualität ist nämlich
bekannt,
bei der 0815 FH ist man da vorsichtiger.
In Zukunft wird die Wahl der Uni immer entscheidender
sein,
wie können die Personaler denn sonst die fachliche
Qualifikation auf den ersten Blick erkennen, wenn
jeder
das
gleiche Papier hat?

Das sind die üblichen Phrasen. In Wirklichkeit spielt die
Uni/FH kaum eine Rolle. Sobald das Wort
"Bachelor"
fällt, geht man von einem Schmallspurstudium aus und wird
kritisch.

antworten
WiWi Gast

Re: Bürokaufmann ist gleich BWL-Studium???

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Denk doch mal mit:

Danke, gleichfalls.

  1. Entweder erfasst man alle Studienanfänger unabhängig vom
    Geburtsjahrgang oder nicht.

  2. Ja, sage ich doch.

  3. Es ist keine OECD-Statistik! Ich weiß gar nicht, wie man
    darauf kommen kann.

  4. Deutsche Statistik. Deutsche Systematik.

  5. 2011 hatten zwei der größten Länder die Umstellung, wie
    ich bereits schrieb.

  6. Nicht jeder fängt sofort nach der Schule an zu studieren,
    wäre jetzt meine Mutmaßung. Außerdem gab es auch 2012
    doppelte Jahrgänge.

Lounge Gast schrieb:

Die Quote zeigt doch genau den Anteil an den
Geburtsjahrgängen. Deine
verlinkte OECD-Quote ist zur Vergleichbarkeit geglättet
und auf Jahre
umgelegt. Die doppelten Geburtsjahrgänge spielen für die
Quote kaum eine
Rolle, weil es sie größtenteils zwischen Ende 2011 und
Ende 2012 gab. Die
abnormalen Steigerungen gibt es aber vorher und dann
wieder nachher.

Das stimmt doch gar nicht. Du bist jetzt schon der Zweite,
der hier meint, es handele sich um eine OECD-Statistik. Es
wurde weder geglättet, noch von den Jahren her anders
verfahren als in der anderen Statistik. Und der Anteil an
welchen Geburtsjahrgängen wird hier ausgewiesen???

Lounge Gast schrieb:

Nein, es ist nicht der gewichtete Durchschnitt angegeben,
sondern es sind konkrete Jahrgänge hinterlegt, die sich
(logischerweise) immer wieder ändern. Für 2014 werden das
wohl die Jahrgänge von ca. 1994 bis 1996 sein. Für 2013
die
von 1993 bis 1995. Alles andere macht doch auch keinen
Sinn,
oder? Wenn ich alle Jahrgänge gewichten würde, dann kann
man
doch keine sinnvolle Aussage machen, da ein 96-jähriger
(1918) ebenso wenig wie ein 40 Jähriger (1974) die
StudienANFÄNGERquote mit Sicherheit nicht mehr positiv
beeinflussen wird, oder?

Ich sehe schon: Wir kommen so nicht weiter, wenn keine
weiteren Details zu den Statistiken einsehbar sind. Ist ja
alles Mutmaßung hier, wobei meine Mutmaßung die einzig
korrekte sein kann, da alle anderen Aussagen eigentlich nur
bezeugen, dass man von Statistik keine Ahnung hat, dafür aber
hohe Kompetenzen in unlogischem Denken vorweisen kann,
insbesondere was die Gewichtung von Geburtsjahrgängen zu tun
hat. Übrigens ist "meine" Statistik auch zum
dritten Mal keine "OECD-Statistik", sondern
gensauso eine vom statistischen Bundesamt für Deutschland, in
der zum Vergleich die Werte für die OECD-Länder hinterlegt
wurden ...

Dein Punkt bleibt unverständlich

  • Deine Grafik geht bis 2011 und zeigt eine Studien-Anfängerquote von 46% für 2011 an. Die andere Grafik, bei der die Quelle Statistisches Bundesamt dabei steht, zeigt zwischen 2010 und 2011 ebenfalls 46% an. Das widerspricht sich doch gar nicht.

  • Die andere Grafik geht bis 2013 und da sind es eben schon fast 60%. Also auch kein Widerspruch.

  • Die absoluten Zahlen beweisen auch, dass dein Argument mit den doppelten Abiturjahrgängen falsch ist.
    Deutschland:
    2011/12 757 405
    2012/13 770 105
    2014/14 806 668
    Die Entwicklung ist damit unabhängig von den doppelten Jahrgängen. Auf die absolute Zahl würde ich aber auf Dauer nichts geben, da die demographische Entwicklung irgendwann wirken wird. Der relative anteil steigt dafür extrem.

  • Ein weiterer Punkt ist die Sache mit dem Abitur. Das ist die aktuelle Statistik bezüglich der Schüler in Deutschland:
    Die traurige Wahrheit: Der größte Teil der Schüler geht auf das Gymnasium bzw. Schulen, die zum Abitur führen. Nur noch ein kleinerer Teil auf Hauptschulen. Den ganzen Realschüler steht noch der 2. Bildungsweg offen.
    Die 70%-Abiturquote (oder besser Hochschulzulassungsquote) ist also absolut realistisch. Eher zu niedrig:
    https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/BildungForschungKultur/Schulen/Tabellen/AllgemeinBildendeBeruflicheSchulenSchulartenSchueler.html

  • Die Medien sind doch voll von Berichten über die Überakademisierung, offenen Lehrstellen und fehlender Eignung des "Restes" für diese Lehrstellen. Kann man das überlesen?

Fazit: Wer wirklich meint, dass er als Bachelor-Student zu einer Elite gehört, dem kann man auch nicht mehr helfen. Da ist die große Enttäuschung vorprogrammiert.

antworten

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