Vielleicht etwas dramatisch, was der Kollege schreibt, aber jedenfalls sehr eindrücklich und ich denke weniger übertrieben, als man meinen könnte.
Ohne sehr enge Bezüge in das Land - am besten dort aufgewachsen - würde ich das zu Renditezwecken auch lassen. Wegen all der Probleme die der Kollege schon angesprochen hat. Mein Eindruck schon beim Vermieten in D geht es viel um Kultur, Menschenkenntnis (nicht nur der Mieter, auch von Handwerkern oder der Dame bei der Hausverwaltung am Telefon) um Dinge effizient zu regeln. Will ich mir, sagen wir, in Italien nicht vorstellen. Und das obwohl ich da sehr gute Bezüge hin habe (… eigentlich eher: gerade deshalb nicht!)
Auf jeden Fall muss das sehr sehr gut überlegt sein und ich kann mir kaum ne Konstellation vorstellen in der es nur aus Renditegesixhtspunkten Sinn macht/ mir das Risiko wert wäre. Sobald andere Aspekte (Alter, Ferien, Familie…) ins Spiel kommen und es keine rein ökonomische Rechnung mehr ist sieht die Sache anders aus. Also individueller
WiWi Gast schrieb am 28.02.2023:
Kurz: Mach es nicht!
Ich habe eine Immobilie im Ausland geschenkt bekommen (die ETW meiner Mutter bevor sie nach Deutschland kam) und meine Mutter hat auch noch ihr Elternhaus, das sie vermietet dort. Bruttomietrendite liegt bei so 8-10%, aber es ist einfach dicker Klotz am Bein.
Hätten wir nicht noch einen Verwandten dort, der sich parallel zu seinem Immobilienportfolio darum kümmert und gut vernetzt ist (Handwerker, Rechtsanwälte, Behörden etc) hätten wir sie nicht mehr. Aktuell habe ich aber trotzdem vor sie zu verkaufen und warte noch auf den passenden Moment und dann kommt das in einen MSCI World.
Du hast halt die selbe Problematiken wie hier, nur in schlimmer (daher die höhere Mietrenditen als in Deutschland). Es fängt bei den Mietern an, geht über die Instandsetzung/Handwerkern und endet bei Behördengängen und der Steuer. Vermieten ist nicht einfach beiläufig machbar, und vor allem nicht wenn du 1000km entfernt bist. Du kannst dir ja mal überlegen was du machst wenn dein Vermieter dich anruft und dir erzählt dass er einen Rohrbruch hat. Vernünftige Handwerker finden, etc. Klar kannst du dir eine Hausverwaltung suchen, das kostet allerdings und ist natürlich die nächste Person in der Reihe zwischen Mietern, Handwerkern und Behörden, die möglichst effizent an dein Geld wollen.
Spaß hatten wir dann auch noch mal mit Mietern die auf einmal keine Miete mehr bezahlen und dann kommen auch noch Rechtsanwaltskosten hinzu (Miete kam dann aber natürlich dennoch nicht). Vor allem in Ländern wo es eben nicht so eine soziale Hängematte wie in Deutschland gibt - während Covid zB - geht das schnell.
Meiner Meinung nach gibt es nur ein paar wenige Konstellationen, wo eine Immobilie im Ausland Sinn machst.
Das kann zum Beispiel sein wenn du die Immobilie aktuell temporär selbst bewohnen willst (paar Monate im Winter/Sommer, Rest AirBnB) oder vor hast sie später zu bewohnen (Alterssitz). Alternativ wenn du oft vor Ort bist und sehr gut vernetzt bist, am besten auch noch Familie etc da ist die da ein Auge drauf werfen können.
Ich bin jedenfalls froh, wenn ich aus der Geschichte bald raus bin.
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