WiWi Gast schrieb am 25.05.2021:
Mikroökonomie bei Mathias Blonski an der Goethe ist selbst mit 600+ Studis noch der Wahnsinn.
Bei 600 Studenten kann man auch direkt in eine Online-Vorlesung gehen.
Generell stimme ich dem Beitrag oben zu. Überall, wo kleine Gruppen sind, entstehen bessere Vorlesungen in BWL. Warum? Weil man als BWLer um Meetings und Diskussionen im Job nicht herumkommt. Bei fast allen anderen Studiengängen (vor allem die forschungsintensiven, nehmen wir mal bspw. Physik) ist es egal, ob man mit 20 oder 600 Kommilitonen im Saal sitzt, die Theorie ist hier vorrangig. Guter BWLer wird man aber nicht durch ein Skript, sondern durch Diskussionen von Konzepten, Anwendungen an Cases, Soft Skills, und so weiter. Und da sind die Privaten in DE und die restlichen Business Schools in Europa, die an das US-Modell anknüpfen (sei es Bocconi, HEC, Nova, ESADE, etc), den deutschen Unis um Welten voraus. Bei VWL sieht es schon wieder anders aus, da würde ich forschungsorientierte, "theoretische" Unis in DE oder Skandinavien vorziehen, ungeachtet der Anzahl der Studenten im Raum.
Um das mal kurz exemplarisch darzustellen: Kann ein introvertiertes Genie, das jedes Skript an einer Massen-Uni wie Goethe zu einer 1,0 konvertiert, ein hervorragender Forscher werden? Absolut. Ist er dadurch auch für Erfolg in der Wirtschaft gemacht, wo er täglich durch etliche Meetings durch muss, kaum Ruhe bei der Arbeit hat, und statt tiefgründiger Analysen nun beim Mittagessen punkten muss? Eher nicht. Das ist natürlich sehr vereinfacht, aber es bringt die Idee hinter den verschiedenen Konzepten Business School vs. forschungsorientierte Massen-Uni hinreichend herüber.
antworten