WiWi Gast schrieb am 13.12.2020:
Ja, werdet mal auf das Investment Banking vorbereitet... Gut, dass Uni Marketing funktioniert....
Das traurige ist, es stimmt einfach. Nur ist es anders, als man denkt.
An keiner Uni lernt man wirklich, was man in einem BB-Interview gefragt wird. Das sind Sachen, da musst du einfach den Rosenbaum o.Ä. lesen, da bringt dir keine Uni der Welt etwas. Somit ist es richtig, dass keine Uni einen Absolventen wirklich dramatisch besser auf den akademischen/ Inhaltlichen Teil eines Bewerbungsgespräches vorbereitet.
Aber was leider wirklich zählt, ist oftmals weit weg vom akademischen. Und hier helfen solche Target-Unis einfach wirklich, ob man es möchte oder nicht. Natürlich kann man alles alleine schaffen, von welcher Uni auch immer. Aber man hat z.T. massive Vorteile, vone einer "Target" zu kommen.
Eigene Erfahrung:
- Mit besserer Uninamen kriegt man ceteris paribus eher eine Einladung (bemerkt bei Sprung von Bachelor auf "Target"-Master, ohne sonstige Veränderung)
- Karriereevents. Es werden so viele Stellen direkt on Campus vergeben oder nur für einzelne Unis angeboten, gerade im Bereich PE kriege ich zahlreiche Internship-Möglichkeiten, die sonst nirgends ausgeschrieben sind + zudem vereinfachtes Recruitung
- Alumnis -> hatte 3x ein BB-Interview, stets waren Alumnis meiner Uni unter den Gesprächspartnern -> zweifelsohne direkt ein Vorteil als Kandidat
- Ich hatte vorher einige mir nicht bekannte Fehler im Anschreiben + im Lebenslauf -> Target-Unis haben idR extrem motivierte Karriere-Center, die dir bei absolut allem helfen, inkl. "Probeinterviews" -> letzteres war bei mir sehr hilfreich: Wäre sonst viel nervöser gewesen
- Netzwerk -> quasi jeder andere Student hatte vorher gute Praktika. Man bekommt wahnsinnig viele gute private Infos -> was wird gefragt, auf was achten Sie, wie sehen die Tests/Cases aus, was sind gute Adressen für Praktika -> teilw. ersetzbar durch Wiwi-treff, aber nicht in selbem Ausmaß
Fazit:
Ich hatte auch nie was von Targets gehalten, war sehr zufrieden mit meiner soliden staatlichen Uni. Akademisch sicherlich nicht viel schlechter, einziger Nachteil ist hier der in meinem Fall sehr viel geringere Praxisanteil, was sicherlich einiges geholfen hätte im ersten Praktikum. Aber IB und UB-Bewerbungen drehen sich einfach wenig ums fachliche, sondern viel um andere Dinge. Und gerade Einladungen sind schwer zu bekommen, da sollte man jedmögliche Hilfe in Anspruch nehmen. Geht es ohne "Target"? Selbstverständlich. Aber ich persönlich bin felsenfest überzeugt, das bei 2. sonst absolut identischen Studenten die Vorteile der Target-Uni den Ausschlag machen können, zumindest mal eingeladen zu werden. Klar, mit 1,0 Abi, 1,0 Bachelor + was weiß ich wird man auch von jeder anderen Uni auch eingeladen. Aber man sollte Äpfel mit Äpfel vergleichen
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