"Nur wenn ich mir die wirtschafltichen (und politischen) Rahmenbedingungen und deren Entwicklung anschaue, dann überkommt mich ein Gefühl das wir uns von einem "stabilen Zustand" langsam verabschieden können."
Das ist ein Statement bestehend aus inhaltsleeren Floskeln. Was genau meinst du damit?
"Daher denke ich, dass es wichtig und wertvoll sein kann, mit diesem permanenten und latentem Gefühl der Unsicherheit klar zu kommen."
Dieses latente Gefühl kannst du auch in einer unbefristeten Tätigkeit "ausleben", indem du z.B. auf einen Immobilienkauf mit langfristigem Kredit verzichtet und dein Konsumverhalten so anpasst, dass du z.B. auch mit der Hälfte des Gehalts klarkommst. Zudem ist "Angst" immer ein ganz schlechter Ratgeber. Ich habe lieber Lust auf Gewinnen als Angst zu verlieren. Deswegen will ich mich mit einem Dauerzustand "Angst" gar nicht erst anfreunden.
"Gibt genug Selbstständige, die sich darauf eingelassen haben und es meistern."
Dann gehe den Weg der Selbstständigkeit und versuche nicht befristete Angestelltenverhältnisse schön zu interpretieren. Du solltest auch im Hinterkopf behalten, dass befristete Jobs in der überwältigen Mehrheit aus eher einfachen Tätigkeiten bestehen, bei denen die Leute schnell ausgetauscht und angelernt werden können. Kaum ein Hilfsarbeiter kann sich am Ende seiner Befristung hinstellen und etwas von Gehaltserhöhung reden, wenn 5 andere vor der Türe auf seinen Job lauern. Und auch im Angestellten- und Akademikerbereich sind die Leute mit befristeten Jobs nicht in Schlüsselpositionen. Man bleibt einfach irgendwie "Gast" und bekommt meist undankbare Aufgaben. Ganz selten ist man nach 1-2 Jahren so "wertvoll" dass man in Gehaltsverhandlungen irgendwie punkten könnte. Das Gegenteil ist der Fall, gerade den befristeten Leuten kann man immer noch subtil reindrücken, dass da in Sachen Performance noch mehr kommen muss. Dem typischen Industriebeamten interessieren solche Ansagen vom Vorgesetzten meistens nicht.
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