WiWi Gast schrieb am 14.02.2019:
Forschungspraktikum mit einem BWL-Bachelor wird sehr sehr schwer wenn nicht unmöglich.
@diesen Cambridge Dude: ich verstehe das nicht ganz. Dieser Typ forscht angeblich mit Bachelor Abschluss? Das ist doch von ihm total dämlich. Als PhD forschst du auch und kriegst sogar noch deinen PhD. Ist doch total dumm zu forschen und man bekommt keinen PhD? Verstehe das nicht ganz.
Hä? Du kannst ja im Zweifel immer alles anrechnen lassen, akademische Arbeit & Publikationen gehen ja nicht verloren. Du kannst auch eine Diss schreiben, ohne in einem PhD Programm zu sein, dich anmelden, und die Diss dann direkt abgeben. Kapiere deine Logik nicht ganz.
-> this. Ehrlich gesagt finde ich es im Gegenteil ziemlich clever was der Kollege da zu machen scheint. Publikationen, Wissen & Brandname mitnehmen; wenn er dann noch Bock auf einen PhD hat, hat er nix verloren, und ansonsten hast du mit so einem Background, Chancen auf absolute Top Jobs, von denen die IBler und UBler nur träumen können.
Wundere mich nur, dass die Uni, gerade Cambridge, sowas mitmacht. Das ist ja eigentlich der Grund, warum man idR Postdocs anstellt.
War während meiner Promotion mal VS an einer anderen britischen Uni. Da geht es um einiges meritokratischer zu als in Deutschland, selbst als in der Industrie. In Oxford und Cambridge wird das wohl eher noch akzentuierter sein.
Wenn du exzellenten Research lieferst, smart bist, und so weiter, stehen dir u.U. schnell alle Türen (i.e. Co-Authorships, Finanzierung von eigenen Papers etc.) offen. Durchmogeln kann sich dagegen da niemand. Auch was der Vorposter geschrieben hat, stimmt: Titel spielen dort eine wesentlich kleinere Rolle, gerade bei allem, was unterhalb vom Prof kommt. Ob du jetzt Postdoc, RA, RAssoc, Research Manager, Research Scientist oder was auch immer bist, ist praktisch komplett egal, die Hierarchien sind äußerst flach bzw. nonexistent. Wer liefert, liefert. Titel sind formal da, weil die Unis irgendeinen Anhaltspunkt für die Bezahlung brauchen, aber des Geldes wegen macht das sowieso niemand.
Dass jemand nach dem Bachelor sowas an die Angel bekommt, ist aber extrem selten, gerade auch noch mit einem Fachwechsel und in Oxbridge (wo die Competition gerade aufgrund der ganzen Inder & Chinesen sehr, sehr stark ist).
Die meisten Unis schreiben jegliche langfristige Full-time Sachen ohnehin eigentlich nur an Docs aus. Bei jungen, wachsenden Lehrstühlen werden allerdings manchmal Kompromisse gemacht - ich nehme stark an, dass das bei dem Typen da der Fall ist.
Ich würde dem TE raten, auf jeden Fall einen Master zu machen, und evtl. zu versuchen, am aktuellen Lehrstuhl, wo er HiWi ist, tiefer involviert zu werden.
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