Du verstehst es immer noch nicht. Natürlich kann es sein, dass ein Verbrenner bei einer TCO-Rechnung vorne liegt, wenn man den Status Quo nimmt. Kann sein!
Ich wohne am Stadtrand, habe daher oft Fahrbeziehungen in die Innenstadt usw. - und da besteht ein reales Risiko, dass diese Stadt Verbrenner einfach verbieten. Die Pläne gibt es nicht nur in Paris, auch in Amsterdam, Heidelberg, Rom, Straßburg usw...
In diesem Fall fällt der Restwert des Autos für mich automatisch auf 0,00 Euro, da ich es nicht mehr nutzen kann.
Dass ich mir keinesfalls noch einen neuen/gebrauchten Verbrenner kaufen werde, ist also rein eine risikoaverse Entscheidung, weil das Risiko besteht, dass er für meine Zwecke verboten wird.
Das heißt nicht, dass ich jetzt sofort losrenne und mir ein eAuto hole. Ich werde meinen ausreichend großen Verbrenner (C-Klasse) noch lange, lange weiterfahren, bis es nicht mehr geht. W204, quasi abgeschrieben, d.h. kein weiterer Wertverlust mehr.
Falls es nicht mehr geht, tendiere ich in Richtung ID.3. Mag mancher sagen, der ist eine Klasse kleiner. Praktisch ist das nicht so. Die Innenmaße entsprechen C-Klasse/Passat usw. - nur der Kofferraum ist kleiner. Das ist für mich trotz Frau und Kinder irrelevant. Wir sind ja kein Transportunternehmen. Die Kinderwagen-Zeit ist vorbei. Wenn wir mit dem Auto Freunde oder Verwandte besuchen, brauchen wir zwar 4 Sitzplätze, aber Gepäck höchstens in der Größe von 1-2 Rücksäcken.
Und, wie die große Mehrheit der Deutschen, haben wir auch keine langen Fahrten, die du unten erwähnt hast. In den Urlaub fliegen wir (wir sind keine Ökos! eAuto, sobald der alte nicht mehr will, ist eine rein rationale, risikoaverse Entscheidung), Möbel & Co. lassen wir liefern (bis an den Aufstellort, bin ja kein Möbelpacker). Wir wollen nur in weitestgehend städtischem Umfeld von A nach B kommen, ohne auf den ÖPNV angewiesen zu sein.
Gebrauchte ID.3 gibt es ab 20k. Es gibt genug Teslas, welche locker einige 100k Kilometer abgespult haben und die Batterie lebt noch (eine Degradation über die Jahre wäre für uns quasi irrelevant, 10 bis maximal 15 Kilometer ist die Grenze für 95% unserer Fahrten).
Aber bis dahin können auch noch Jahre vergehen. Bis dahin heißt es: C-Klasse weiterfahren.
WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:
Für mindestens 95% der Vebraucher ist der Verbrenner rational weiterhin der beste Kauf.
Für die restlichen 5% mit eigener PV & Speicher, kann ein E-Auto attraktiv sein um den überschüssigen Strom zu nutzen. Sobald man dann aber öfter längere Strecken fährt, kann man das E-Auto direkt aussortieren. Wird ja mittlerweile bei vielen Firmen und Autovermietern gemacht. Vom Restwertrisiko der Batterie ganz zu schweigen. Vom Fahrzeugpreis gehen 20-30% nur für die Batterie drauf und die kann schon nach 6-7 Jahren quasi wertlos sein. Diese Fahrzeuge können kaum weiterverkauft werden und damit eigentlich wertlos. War sogar letztens im Handelsblatt darüber zu lesen.
WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:
Du hast völlig Recht damit, dass die Marktdurchdringung von eAutos sehr niedrig ist. Im Pariser Umland auch. Weißt du was Paris da macht? Sie machen es trotzdem.
Kannst ja mit ÖPNV oder Fahrrad in die Stadt. Alles schön und gut, ich denke auch, dass es noch ewig dauern wird. Aber in großen Städten sind die Nicht-Autofahrer doch schon lange die Mehrheit. MiV-Anteil am Modal Split in München: 34% in 2017 und Tendenz fallend. Wenn die 2/3 ÖPNV-Nutzer/Radfahrer/Fußgänger irgendwann mal Nö sagen, war es das für Verbrenner.
Um von Pampa zu Pampa zu kommen, mag der Verbrenner noch bis 2045 taugen. Einfahrverbote in Städten sind auch 2030 schon denkbar, getragen von bald 80% Nicht-MIVler.
Deswegen investiere ich nicht mehr in einen neuen oder gebrauchten Verbrenner. Risiko der Nichtbenutzbarkeit für meine Zwecke zu hoch.
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