Hallo zusammen,
bin Student und frage mich aktuell, ob im Audit eigentlich deutsch oder englisch gesprochen wird?
Ist z.B. im Arbeitsalltag eher die Rede von kurzfristigen Verbindlichkeiten oder current liabilities? Von einer Cash Generating Unit oder zahlungsgenerierenden Einheit?
Wär cool, wenn ihr berichten könntet, wie es bei euch ist und wo ihr tätig seid.
Vielleicht hängt das ja auch von der Gesellschaft und dem Mandanten ab.
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antwortenKommt darauf an was du prüfst. Deutscher Mittelstand deutsch, internationaler Konzern mit Teilbereichsprüfern im Ausland eher englisch.
antwortenIch bin bei EY. Es kommt immer stark auf den Mandanten und auf das Team an. Kann schon mal vorkommen, dass man Leute im Team hat, die kein Deutsch können. Generell würde ich aber sagen, dass Deutsch überwiegt.
antwortenDas kommt sehr auf das Mandat und auf die WP Gesellschaft an, generell sind größere internationaler. Ich als Assistent bei einer Big4 kann sagen: Mit den Kollegen immer auf deutsch, mit dem Mandanten auch, wenn es Mittelständler sind. Bei größeren internationalen Mandaten manchmal auch auf Englisch, die Konten sind manchmal auf englisch, aber das wirst du mit der Zeit lernen.
Das Englische wird sich in den kommenden Jahren vermutlich immer weiter durchsetzten, vor allem durch Homeoffice und Remote Work kann es sehr gut sein, dass zukünftig auch Kollegen aus anderen Ländern bei uns eingesetzt werden und andersherum. Eine solche Entwicklung würde unsere Branche sehr bereichern.
antwortenBin im Audit bei einer großen WP-Kanzlei (nicht Big4) in Österreich. Grundsätzlich spricht man im Arbeitsalltag deutsch und es gibt auch absolut kein pseudo seht-mal-wie-cool-ich-bin-DEnglisch. Tortzdem kann es aber natürlich vorkommen, dass mal ein Klient seine Unterlagen auf englisch schickt oder ein anderer Klient Konten bei einer Bank auf Malta oder sonstwo hat, mit der man dann auf englisch kommuniziert. Aber im Alltag bzw. bei "gewöhnlichen" Klienten >95% deutsch
antwortenBei IFRS oder US-GAAP Abschlüssen werden natürlich die entsprechenden englischen Bezeichnungen genutzt.
Alles andere verläuft auf Deutsch! Einzige Ausnahme ist logischerweise die Abstimmung mit ausländischen Prüfern
Hängt vom Job und Mandant ab, 90%-95% sind aber in Deutsch. Viele Kollegen können auch nicht gut genug Englisch um sich problemlos auf so einem Job fachlich korrekt auszudrücken.
Vereinzelt gibt es US-Konzerne oder "hippe" Unternehmen wo man sehr viel Englisch spricht, das ist aber wirklich die Ausnahme.
antwortenWiWi Gast schrieb am 27.03.2021:
Hallo zusammen,
bin Student und frage mich aktuell, ob im Audit eigentlich deutsch oder englisch gesprochen wird?
Ist z.B. im Arbeitsalltag eher die Rede von kurzfristigen Verbindlichkeiten oder current liabilities? Von einer Cash Generating Unit oder zahlungsgenerierenden Einheit?
Wär cool, wenn ihr berichten könntet, wie es bei euch ist und wo ihr tätig seid.
Vielleicht hängt das ja auch von der Gesellschaft und dem Mandanten ab.
Big4 hier:
Also mit Kollegen wirst du auf jeden Fall Deutsch sprechen.
E-Mails vom Unternehmen werden teils auf Deutsch und teils auf Englisch sein.
Mandantenunterlagen sind 3/4 auf deutsch, 1/4 auf Englisch (vor allem bei den großen Mandanten - sind dann halt deffered taxes und current liabilities).
Das Prüfungsprogramm und einige Worksheets sind auf Englisch! Da musst du dann wirklich zumindest die Oberbegriffe kennen!
Ah okay vielen Dank für eure Antworten!
Ist es denn nicht so, dass man den Big4 hauptsächlich internationale Konzerne prüft und diese dann nach IFRS bilanzieren?
--> Dann wären ja schon die englischen Bezeichnungen relevant oder?
WiWi Gast schrieb am 28.03.2021:
Ah okay vielen Dank für eure Antworten!
Ist es denn nicht so, dass man den Big4 hauptsächlich internationale Konzerne prüft und diese dann nach IFRS bilanzieren?
--> Dann wären ja schon die englischen Bezeichnungen relevant oder?
Wieso solltest du in der deutschen Big4 Niederlassung "internationale Konzerne" prüfen? Eine Aktiengesellschaft bilanziert nach deutschem Recht, eine GmbH ebenso. Eine Konzernmutter in den USA wird natürlich auch dort geprüft, nicht von Herrn Pupsmann in der Essener Big4 Niederlassung
antwortenWiWi Gast schrieb am 28.03.2021:
Ah okay vielen Dank für eure Antworten!
Ist es denn nicht so, dass man den Big4 hauptsächlich internationale Konzerne prüft und diese dann nach IFRS bilanzieren?
--> Dann wären ja schon die englischen Bezeichnungen relevant oder?
Achso jetzt sehe ich die Antwort.
Also schon noch überwiegend deutsch.
Gut zu wissen, vielen Dank!
WiWi Gast schrieb am 28.03.2021:
Ah okay vielen Dank für eure Antworten!
Ist es denn nicht so, dass man den Big4 hauptsächlich internationale Konzerne prüft und diese dann nach IFRS bilanzieren?
--> Dann wären ja schon die englischen Bezeichnungen relevant oder?Wieso solltest du in der deutschen Big4 Niederlassung "internationale Konzerne" prüfen? Eine Aktiengesellschaft bilanziert nach deutschem Recht, eine GmbH ebenso. Eine Konzernmutter in den USA wird natürlich auch dort geprüft, nicht von Herrn Pupsmann in der Essener Big4 Niederlassung
Die Tochter der Konzernmutter wird allerdings ein reporting package nach IFRS an die Mutter übermitteln, und wenn die Tochter relevant genug ist, dann wird sie auch von Herrn Pupsmann aus Essen geprüft. Oder meinst du Mr Busy reist da aus den USA mit eigenem prüfungsteam für an?
antwortenWiWi Gast schrieb am 28.03.2021:
Wieso solltest du in der deutschen Big4 Niederlassung "internationale Konzerne" prüfen? Eine Aktiengesellschaft bilanziert nach deutschem Recht, eine GmbH ebenso. Eine Konzernmutter in den USA wird natürlich auch dort geprüft, nicht von Herrn Pupsmann in der Essener Big4 Niederlassung
Und hier sehen wir ein anschauliches Beispiel für doch recht dürftiges Halbwissen. Natürlich ist man als Unternehmen mit Sitz im Inland grundsätzlich verpflichtet, einen Anschluss nach den nationalen Vorgaben aufzustellen. Zusätzlich - und bei großen Konzernen wesentlich relevanter (und teilweise auch gesetzlich vorgeschrieben) - wird jedoch ein Abschluss nach internationalen Standards aufgestellt, geprüft und veröffentlicht. Dies betrifft große deutsche Unternehmen, mit zahlreichen Tochterunternehmen im Ausland, aber auch die inländischen Tochterunternehmen von Konzernen im Ausland. Insb. Letztere werden selbstverständlich von "Herrn Pupsmann in der Essener Big4 Niederlassung" geprüft. ;-)
Liebe Grüße
Es werden auch immer mehr Prüfungsleistungen zu ausländischen Niederlassungen (vor allem Indien) verlagert. Die Aufgaben bestehen zunehmend im deligieren/erklären und anschließendem Review (komplett auf Englisch) der Arbeiten der indischen Kollegen. Die Mandatenkommunikation ist nach wie vor aber größtenteils auf Deutsch.
Bevor jetzt alle rumjammern, ich weiß nicht, ob das bei allen Big4 so ist, es wird aber immer mehr kommen. Bei EY haben Partner von großen Prüfungsmandaten jetzt schon Zielvorgaben, wie viel von dem Umsatz in Indien generiert werden soll.
antworten
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