Typisch Wiwi-Forum. Geld kann alles heilen. Wer ne Million verdient, dem geht es gut. Hat keinen Stress und keinen Druck. Freut sich jeden Tag einen Ast, weil er ausgesorgt hat. Lasst uns daher alle CEO werden. Und typische Ansichten von Leuten mit Anfang 20 ohne Lebens- und Berufserfahrung. Und ohne Empathie. Da tun mir jetzt schon die leid, die später vielleicht mal unter diesen Hero’s arbeiten müssen.
Gerade Führungskräfte sollten offen auch über die Nachteile und z.B über Krankheiten sprechen und damit die öffentliche Wahrnehmung steigern. Stress, Burn-Out, Depressionen bis hin zum Suizid sind leider steigende Begleiter des heutigen Arbeitslebens.
Ab und an outet sich hier gar jemand, der Burn out bzw. Depressionen während des Studiums hat.
Aber für die meisten bleibt es ein Tabu. Ähnlich wie im Leistungssport. Krankheiten werden als Schwäche ausgelegt. Und einen dicken Kontostand kann sowieso nichts ersetzen.
Ja - auch Handwerker und Polizisten arbeiten hart- und für weniger Geld - und haben zT. Burn out o.ä. Daraus aber zu folgern, das jemand darüber nicht sprechen sollte nur weil er viel mehr Geld verdient, ist der komplett verkehrte Weg.
Irgendwann merkt auch der 100h arbeitende IB/UB‘ler, dass power Point Folien und die Hoffnung aufs große Geld nicht alles sind im Leben.
WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:
Das ist der Punkt; lange Arbeitszeiten mit wenig Möglichkeiten, sich mal mental zurück zu ziehen, zehren an der Psyche.
Ich habe hohe Achtung vor Handwerkern aber ein Fliesenleger nimmt idR am Abend und am Wochenende keine Arbeit und auch keinen Stress mit nach Hause. Auch hat er nicht die Verantwortung für ein Unternehmen (zumindest kein großes) und tausende Mitarbeiter im globalen Wettbewerb. Er muss keine Zukunftsentscheidungen im globalen Kontext (Wettbewerb, Politik) treffen sondern nur gut Fliesen legen.
Und er arbeitet um die 40h/Woche während DAX CEOs eher von 60+h reden.
Sorry, aber Verantwortung muss von den Topmanagern schon lange keiner mehr übernehmen. Selbst im Versagensfall sind die üppigen Gehälter abgesichert.
Also wird der bestehende Status quo brav weiterverwaltet und man ist vollkommen überrascht, dass angeblich "disruptive" Kräfte plötzlich das Geschäftsmodell bedrohen.
Dem Manager kann es eigentlich auch egal sein, weil mit Vertragsunterzeichnung die persönliche finanzielle Unabhängigkeit schon lange erreicht ist. Zudem werden trotz mittelmäßiger Performance die Bonusziele meist voll erfüllt.
Das ist so ne nette Bildzeitungsmeinung ohne Ahnung von der Materie...die da oben..machen sich nur die Taschen voll...haben kein downside und denen ist eh alles egal. Wenn tausende von Mitarbeitern und die Lokalpresse, Gewerkschaften und Lokalpolitiker gegen dich Sturm laufen, dann brauchst du ein dickes Fell und eine gesunde Psyche. Musst oftmals noch die Fehler der Vorgänger auswetzen und die Auswirkungen der Globalisierung. Dazu kommt der Druck der Kapitalgeber etc.
CEOs sind auch nur Menschen. Auf dem Level hast Du auch wenig Freunde und selten die Möglichkeit aufgrund von Arbeitszeiten und Bekanntheitsgrad das zu tun, was die meisten Menschen in ihrer Freizeit machen können.
Natürlich auch selbst gewähltes Schicksal aber wie so oft hat alles 2 Seiten im Leben.
Der Fliesenleger arbeitet körperlich auch hart aber deutlich weniger und muss auch keine weitertragenden Entscheidungen treffen, die für tausende MA relevant und wie in solchen Fällen unangenehm sind.
Sitz halt auch abends vor der Glotze und schimpft über die da in Politik und Wirtschaft, die sich ein schönes Leben machen...
Da kommen mir echt die Tränen :( Ich hatte schon gedacht, schichtarbeitende Polizisten auf Demos hätten ein hartes Leben oder Krankenpfleger/innen auf Intensivstationen, aber du hast mir zum Glück die Augen geöffnet. Verglichen zu den 60k des Polizisten sind die 3 Mio höchstens Schmerzensgeld.
Und der Maurer kann sich wirklich glücklich schätzen, mit etwas Glück, trifft der Top-Manager eine so große Fehlentscheidung, sodass der Maurer künftig jeden Tag zu Hause sitzen darf (Hartz4 und der Tag gehört dir). In dieser Win-Win-Situation bekommt auch der Manager seinen Bonus, er muss nur ein bisschen traurig reinschauen und alles bereuen.
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