Natürlich ist das möglich. Du musst dann eben 3-5 Jahre das Handwerk in der kleineren Kanzlei erlernen, um dann die Führung zu übernehmen. Und das Handwerk ist das Grundfundament. Dieses Fundament lernst du im Praxisalltag. Damit meine ich auch vor allem übergreifende Sachverhalte einordnen zu können. Der Alltag sieht dann natürlich von Kanzlei zu Kanzlei unterschiedlich aus.
Die Antwort bezog sich eher auf die Fragestellung, ob man direkt nach dem Examen nur mit theoretischem Wissen ausgestattet, in der Lage wäre, Steuerberatung zu betreiben.
Natürlich kommt es auch darauf an, welches Klientel du bedienst. Bist du Generalist, bist du Spezialist, wie sieht deine Mandantenstruktur aus.
Ich habe fast ausschließlich Kontakt mit Entscheidern, sehr vermögenden Privatpersonen sowie größeren, mittelständischen Unternehmen und vor allem auch mit multidisziplinären Teams (Banker, Familiy Offices, Spezialisten).
In diesem Bereichen zählt neben Fachwissen selbstverständlich auch die Persönlichkeit. Eine gewisse Seniorität, Eloquenz, Stil, exzellentes Auftreten und auch fachübergreifendes Wissen und Allgemeinbildung spielen hier eine überragende Rolle.
Wie gesagt, die Beratung inklusive Steuerrecht, ist ein breites Spektrum und kann ein hochspannendes Betätigungsfeld sein.
Mr. NWP schrieb am 07.03.2019:
WiWi Gast schrieb am 07.03.2019:
Ich bin auch StB und Kanzleiinhaber. Sehe ich genauso wie meine Kollegen hier. Ohne Praxiserfahrung halte ich es für fast unmöglich, nur aufgrund des Wissens aus dem Examen, seriöse Beratung anbieten zu können. Ich habe mittlerweile 15 Jahre Berufserfahrung und trotzdem ist jeder einzelne Tag eine Challenge mit neuen Problemen und neuen Sachverhalten.
taxadvisor schrieb am 07.03.2019:
WiWi Gast schrieb am 06.03.2019:
taxadvisor schrieb am 06.03.2019:
Um StB zu werden musst du nicht in einer Kanzlei arbeiten. Meiner Meinung nach, hast du dadurch auch nur minimale Vorteile. Das sehen aber Kollegen auch anders.
Was soll ich Dir sagen, wenn du genug Zeit hast und auch die Tätigkeitsnachweise bringen kannst, mach erst den Fachwirt und dann den StB.
Beim Fachwirt lernst du schon die Art der Klausuren ( Fragestellungen ) kennen und hast ca 50 % vom Beraterstoff drauf.
Von mir mal so ein Gedanke. Sagen wir mal du bestehst die Prüfung und darfst dich Steuerberater nennen. Dann bist du lediglich ein theoretischer Steuerberater, da du eigentlich kaum bis keine Steuerberaterpraxis hast. Findest du das nicht eine wacklige Sache?
Bitte nicht falsch verstehen, ich ziehe vor jedem den Hut der die Prüfung schafft.
Sehe ich auch so, definitiv wacklig. Sprung in die Selbstständigkeit ist dadurch enorm schwer. Aber dein Betätigungsfeld ist weit und bei größeren Konzernen hast du ja auch immer etwas Eingewöhnungszeit. Es gibt ja auch den Syndikus. Zudem gibt es ja auch Kollegen, die nie etwas anderes als USt/UmwSt etc gemacht haben, halt Spezialisten. Und wenn man die Prüfung geschafft hat, dann hat man die Fähigkeit , sich in Themen reinzufuchsen.
auch wenn man nach bestandenem WP-Examen zeitnah nach 1-2 Jahren von Big4 Audit (Fokus aber nicht DAX sondern Mittelstand) in eine kleinere Kanzlei wechselt, um Steuerberatung & Prüfung zu machen?
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